Im ersten Halbfinale des Tages in der mit 4.200 Zuschauern erneut ausverkauften Porsche-Arena lieferten sich Porsche Friend Iga Swiatek und Elena Rybakina ein intensives Duell, das erst nach fast drei Stunden entschieden wurde. Rybakina, die 2022 in Wimbledon triumphierte, behielt mit 6:3, 4:6, 6:3 die Oberhand und fügte der Weltranglistenersten damit nach zehn Siegen die erste Niederlage in der Porsche-Arena zu. „Es war ein sehr anstrengendes Match, aber mein Aufschlag hat mir heute extrem geholfen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung“, sagte die 24-jährige Kasachin, die beeindruckende zehn Asse schlug. „Wir machen beide gerne das Spiel, weshalb es extrem schwer war, in den Ballwechseln zu dominieren. Wir pushen uns immer gegenseitig zu Höchstleistungen.“
Für die vierfache Grand-Slam-Siegerin Swiatek endete damit der Traum vom Titel-Hattrick in Stuttgart. Das Publikum verabschiedete die 22-Jährige mit tosendem Applaus. „Sie hat heute einfach besser gespielt als ich, das muss ich anerkennen“, sagte Swiatek und fügte selbstkritisch hinzu: „Von meiner Seite war das zu wenig.“
Im zweiten Halbfinale setzte Marta Kostyuk ihre Siegesserie fort. Die Ukrainerin wurde erneut ihrer Rolle als Favoritenschreck des Turniers gerecht und warf mit Marketa Vondrousova, der Nummer 8 der Welt, die dritte Top-10-Spielerin in dieser Woche aus dem Wettbewerb. Im Gegensatz zu den Partien gegen die Weltranglistensiebte Qinwen Zheng (China) und die an Nummer 3 gesetzte US-Open-Siegerin Coco Gauff (USA) benötigte die 21-jährige Ukrainerin dieses Mal keine drei Sätze: Nach 1:35 Stunden gewann die Nummer 27 der Welt mit 7:6(2), 6:2 und machte den Einzug in das für Sonntag um 13 Uhr angesetzte Finale perfekt.
„Ich bin sehr froh, dass ich dieses Mal nicht über drei Sätze gehen musste“, sagte Kostyuk im Siegerinterview auf dem Platz. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich die ersten 14 Spiele meiner Karriere gegen Spielerinnen aus den Top 10 verloren habe. Dass ich jetzt gleich drei Siege in einer Woche hole, ist ziemlich verrückt.“ Ob es womöglich noch einer mehr wird, zeigt sich am Sonntag.
Attraktives Doppel-Finale
Der Porsche Tennis Grand Prix ist erst das zweite Turnier, bei dem Veronika Kudermetova und Hao-Ching Chan (Taipeh) als Doppel antreten. Dies hat sie jedoch nicht davon abgehalten, direkt das Finale zu erreichen. Im ersten Spiel des Tages auf dem Centre-Court der Porsche-Arena setzten sie sich souverän mit 6:4, 6:3 gegen Bethanie Mattek-Sands aus den USA und die Chinesin Shuai Zhang durch. Im Endspiel, das am Sonntag nach dem Einzelfinale ausgetragen wird, treffen sie auf Ulrikke Eikeri (Norwegen) und Ingrid Neel (Estland). Das norwegisch-estnische Duo profitierte vom verletzungsbedingten Rückzug der an Nummer 2 gesetzten Paarung Barbora Krejcikova (Tschechien) und Lokalmatadorin Laura Siegemund vom Porsche Team Deutschland und qualifizierte sich kampflos für das Finale.