Seine Karriere bei Porsche ist ein Paradebeispiel für ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Fahrer und Marke. Von seinen sechs Siegen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erzielte Jacky Ickx vier mit Porsche. Am 1. Januar 2025 feiert der Rennfahrer seinen 80. Geburtstag. „Wir wünschen Jacky Ickx alles Gute und danken ihm dafür, dass er sich mit Porsche einen Platz in der Motorsportgeschichte gesichert hat“, sagt Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung. „Er hat das Unternehmen nicht nur mit seinen Fähigkeiten als Rennfahrer begeistert, sondern auch mit Leidenschaft, Höchstleistung und Bescheidenheit. Werte, die Porsche bis heute verkörpert.“
Vom Motorrad zum Motorsport
Jacques Bernard Ickx, Spitzname „Jacky Ickx“, wird am 1. Januar 1945 in der belgischen Hauptstadt Brüssel geboren. Es ist nicht zuletzt sein Vater Jacques Ickx, der als Motorsportjournalist seine besondere Leidenschaft für schnelle Fahrzeuge weckt. Anfangs gilt das Interesse von Jacky Ickx Motorrädern. Erste Erfolge feiert er im Motocross und Formel-2-Rennsport, wird unter anderem Formel-2-Europameister im Jahr 1967. Ein Jahr später startet er als Anfang Zwanzigjähriger bereits für Ferrari in der Formel 1. Immer wieder macht er mit seinen Fahrkünsten bei Regen auf sich aufmerksam, so auch bei seinem Debüt in Rouen, wo er seinen ersten Grand-Prix-Sieg erzielt. Insgesamt feiert er in der höchsten Rennklasse der Welt acht Grand-Prix-Siege auf Ferrari, Brabham und Lotus.
Leidenschaft Langstreckenrennen
Nach seiner Karriere in der Formel 1 verlagert sich der Fokus von Ickx auf Langstreckenrennen. Bereits in seinem ersten Jahr für Porsche 1976 fährt er drei Siege in der Marken-Weltmeisterschaft und vier in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ein. Außerdem gewinnt Ickx die 24 Stunden von Le Mans und wiederholt diesen Triumph für Porsche in den Jahren 1977, 1981 und 1982.
Das Rennen im Juni 1977 gilt nicht nur als eine der spannendsten Aufholjagden der Motorsportgeschichte, sondern zählt auch zu den unglaublichsten seiner Karriere. Der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen geht mit zwei Porsche 936 an den Start. Das Fahrzeug von Ickx und Henri Pescarolo fällt nach drei Stunden mit einem Motorschaden aus. Für den zweiten Porsche 936 ist der damals 32-Jährige als Ersatzfahrer für Jürgen Barth und Hurley Haywood eingeteilt. Nach technischen Problemen liegt das Team einige Runden zurück. Ickx übernimmt das Steuer. Er überholt, überrundet, fährt am Limit – und führt Porsche zum Gesamtsieg.
Zwei Jahre später, 1979, gewinnt Ickx die nordamerikanische CanAm-Serie. In den Jahren 1981 und 1982 unterstützt er die Entwicklung des Porsche 956 und ist dafür immer wieder vor Ort in Weissach. Seine Tipps aus der Perspektive eines Rennfahrers fließen unter anderem in die Entwicklung und Einstellung von Cockpit und Monocoque mit ein. 1983 nimmt er mit einem Mercedes-Benz an der Rallye Paris-Dakar teil und kann nach einem Sieg auch Porsche für die Wüstenrallye begeistern. Als Porsche-Fahrer startet er dort 1984 und in den beiden Folgejahren und beendet seine Karriere mit einem zweiten Platz 1986 auf einem Porsche 959.
Sein Einsatz für Porsche in den 1970er- und 1980er-Jahren ist von unschätzbarem Wert, ebenso wie sein Beitrag zu den Rennerfolgen der Marke in dieser Zeit. Es ist nicht zuletzt seine Vielseitigkeit, die ihn auszeichnet: Ickx glänzt auf der Langstrecke ebenso wie im Sprint, bei Regen, mit verschiedensten Fahrzeugtypen bei den herausforderndsten Rennen der Welt.
Bis heute ist der fünffache Vater eng mit Porsche verbunden und repräsentiert die Werte der Marke. Ickx ist nicht nur ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen von Porsche, sondern auch Zeitzeuge, geschätzter Ansprechpartner und Testfahrer. So stand er beispielsweise dem Team von Porsche Heritage und Museum an der Seite, als es um die Wiederinbetriebnahme des 959 Paris-Dakar ging, mit dem er und Claude Brasseur im Jahr 1986 auf Platz zwei gefahren sind.