Das Rennen
Der zweite Rennwagen des Werksteams musste kurz vor dem ersten Fahrerwechsel wegen eines Elektrikdefekts aufgeben. Das Hertz Team Jota brachte den ersten Porsche 963 in Kundenhand auf Rang sechs ins Ziel. In der GTE-Am-Wertung wurde Proton Competition mit dem Porsche 911 RSR Vierter.
Nur 13 Tage nach dem Erfolg von Portimão hat Porsche Penske Motorsport nur knapp ein weiteres Podestresultat verpasst. Michael Christensen aus Dänemark, der US-Amerikaner Dane Cameron und Frédéric Makowiecki aus Frankreich sind beim 6-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps mit dem Hybrid-Prototypen Porsche 963 auf den vierten Platz gefahren. Kühle Asphalttemperaturen und schwierige Bedingungen sowie zahlreiche Zwischenfälle auf der 7,004 Kilometer langen Strecke prägten den dritten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Als erstes Team mit einem LMDh-Fahrzeug in privater Hand hat Hertz Team Jota das Ardennen-Rennen auf Rang sechs beendet. Für das Porsche-Kundenteam greifen Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal, der Brite William Stevens und Yifei Ye ins Lenkrad. Der Chinese ist Förderpilot von Porsche Motorsport Asia-Pacific. In der GTE-Am-Kategorie erreichte Proton Competition mit Rang vier für Ryan Hardwick aus den USA, den Kanadier Zacharie Robichon und den Briten Harry Tincknell das beste Ergebnis eines Porsche 911 RSR.
„Wir haben den Podestplatz erst in der allerletzten Runde verloren und sind auf Platz vier ins Ziel gefahren – die Enttäuschung ist daher groß“, fasst Thomas Laudenbach nach dem dritten Saisonrennen zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport fügt hinzu: „Das Team hat einen guten Job gemacht. Wir hatten eine erstklassige Strategie und uns beim Start für die richtigen Reifen entschieden. Dennoch müssen wir festhalten: Aufgrund des aktuellen Kräfteverhältnisses liegt bisher für uns nicht viel mehr in Reichweite. Das heutige Ergebnis müssen wir abschütteln und weiter hart an weiteren Verbesserungen arbeiten.“
Für den Porsche 963 mit der Nummer 5 begann der dritte Saisonlauf mit einem Handicap: Die elektrische Steuerung der Kupplung erschwerte Startfahrer Michael Christensen die Arbeit. Beim ersten Boxenstopp konnte das Problem durch das Rebooten des Systems behoben werden. Der Däne setzte zur Aufholjagd an und profitierte dabei auch von Safety-Car-Phasen aufgrund von Unfällen. Beim Fahrerwechsel zu Dane Cameron lag das Auto zeitweise wieder auf der dritten Position. Als dritter Mann setzte Frédéric Makowiecki das Rennen gut 100 Minuten vor dem Ende auf Platz sechs fort. Als das Safety-Car von Porsche wenige Minuten später zum vierten Mal zum Einsatz kam, spielte dies dem Werks-Trio in die Karten: Es rückte wieder auf Rang drei vor. Makowiecki verteidigte dieses Ergebnis bis zur letzten Runde, musste aufgrund nachlassender Performance der Hinterreifen jedoch noch einen Ferrari passieren lassen.
Das Schwesterauto von Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Startfahrer Laurens Vanthoor musste vorzeitig aufgeben. Dabei hatte der Belgier die mutige Reifenwahl des Teams auf abtrocknender Strecke trotz kühler Asphalttemperaturen perfekt umgesetzt: Auf profillosen Slicks war er innerhalb weniger Minuten von der sechsten Position bis auf den zweiten Rang gefahren. Kurz vor seinem zweiten Boxenstopp rollte der Nummer-6-Rennwagen eingangs der Start-Ziel-Geraden jedoch mit einem Elektrikproblem in der 54. Runde aus.
„Es war ein harter Tag in Spa“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unsere Startnummer 6 ist aufgrund eines technischen Defekts ausgefallen – da müssen wir die Ursachen genau erforschen. Bei der Nummer 5 haben wir gute Arbeit geleistet und eine optimale Strategie gewählt. Allerdings waren wir schlichtweg nicht schnell genug. Wir müssen schauen, wo wir zulegen und weitere Fortschritte machen können. Auf operativer Seite lief es top.“
Mit einer starken Vorstellung hat das Hertz Team Jota überzeugt. Werksfahrer António Félix da Costa konnte bereits in der ersten Runde drei Konkurrenten überholen und Rang vier übernehmen. Pech mit Safety-Car-Phasen kosteten die Porsche-Kundenmannschaft später wieder einige Positionen. Dank konstanter Performance sprang für den Portugiesen und seine Mitstreiter Yifei Ye und William Stevens mit Platz sechs dennoch ein bemerkenswertes Resultat heraus: Hertz Team Jota hatte den ersten privat eingesetzten Porsche 963 erst am Freitag der Vorwoche übernommen und war in Spa-Francorchamps mit dem über 500 kW (680 PS) starken Hybrid-Prototypen sozusagen ins kalte Wasser gesprungen.
Bester Porsche 911 RSR fährt in der GTE-Am-Kategorie auf Rang vier
In der GTE-Am-Kategorie kämpften die 911 RSR der Porsche-Kundenteams Iron Dames und Proton Competition lange Zeit um Podestplätze. Das Fahrerinnen-Trio Sarah Bovy (Belgien), Rahel Frey (Schweiz) und Michelle Gatting (Dänemark) konnte die Klasse speziell in der Anfangsphase des 6-Stunden-Rennens immer wieder anführen. Am Ende sprang für die Iron Dames Rang fünf in der Klasse hinter dem Neunelfer von Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN) und Harry Tincknell (UK) heraus.
Der vierte Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ist der Höhepunkt der Saison: Die 24 Stunden von Le Mans finden am 10. und 11. Juni statt. Die Traditionsveranstaltung feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Dane Cameron (Porsche 963 #5): „Nach einem schwierigen Qualifying haben wir uns im Rennen gut zurückgekämpft und als Team insgesamt einen tollen Job gemacht. Während der sechs Stunden traten zwar immer wieder kleine Schwierigkeiten auf, aber die haben wir gut gemeistert. Die Balance des Autos war heute spürbar besser und unser Tempo sichtbar schneller. Ein Podium lag in greifbarer Nähe, aber leider haben wir es im allerletzten Moment verpasst. Als nächstes Rennen steht Le Mans auf dem Programm. Wir werden alles daransetzen, dort noch mehr Performance aus unserem Porsche 963 abzurufen.“
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Als ich durch die letzte Schikane fuhr, fiel plötzlich die komplette Elektrik aus. Ich habe gewisse Prozeduren durchgespielt, um die Systeme wieder zu starten – leider hat das nicht funktioniert. Wir müssen noch analysieren, was genau passiert ist. Es ist sehr schade, denn unser Rennen lief bis dorthin richtig gut. Unsere Strategie hat optimal gepasst, das Auto ließ sich schön fahren. Vor allem zum Start haben wir mit unserer Entscheidung für Slicks goldrichtig gelegen.“
António Félix da Costa (Porsche 963 #38): „Wir haben das Auto nur wenige Tage vor diesem Rennwochenende übernommen und sind quasi komplett ins kalte Wasser gesprungen. Dass wir unter diesen Voraussetzungen das 6-Stunden-Rennen ohne Rückschläge auf technischer Seite absolvieren konnten, ist aller Ehren wert. Das Team hat eine grandiose Vorstellung abgeliefert. Dabei haben wir das Auto kaum am Limit bewegt – uns ging es darum, möglichst viele Runden abzuspulen und so viele Daten zu sammeln wie möglich. Jetzt analysieren wir alles, gehen testen, und dann treten wir noch stärker in Le Mans auf.“
Zacharie Robichon (Porsche 911 RSR #88): „Es war ein aufregendes Rennen – wie immer in Spa. Das Wetter spielt in den Ardennen stets eine große Rolle. Ryan hat in seinen Stints zu Beginn eine saubere Vorstellung gezeigt. Ich konnte anschließend sogar die Führung in der GTE-Am-Klasse übernehmen, da wir bei unserem Porsche die Reifen schneller auf Temperatur bringen konnten als manche Konkurrenten. Im Gegenzug haben wir am Ende unserer Stints mit abbauenden Reifen gekämpft und dadurch wieder Zeit verloren. Wir haben das Maximum herausgeholt. Auf der anderen Seite: Platz vier ist im Motorsport ein denkbar schmerzhaftes Ergebnis.“
Ergebnisse Rennen
Hypercar-Klasse:
1. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 148 Runden
2. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 148 Runden
3. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi (I/UK/I), Ferrari #51, 148 Runden
4. Cameron/Christensen/Makowieki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 148 Runden
6. Félix da Costa/Stevens/Ye (P/UK/CHN), Porsche 963 #38, 147 Runden
DNF Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6
GTE-Am-Klasse:
1. Perez Companc/Wadoux/Rovera (ARG/F/I), Ferrari #83, 140 Runden
2. Keating/Varrone/Catsburg (USA/ARG/NL), Corvette #33, 140 Runden
3. Al Harthy/Dinan/Eastwood (OMN/USA/IRL), Aston Martin #25, 140 Runden
4. Hardwick/Robichon/Tincknell (USA/CDN/UK), Porsche 911 RSR #88, 139 Runden
5. Bovy/Gatting/Frey (B/DK/CH), Porsche 911 RSR #85, 139 Runden
10. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 138 Runden
11. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 137 Runden
12. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 136 Runden
Alle Ergebnisse unter http://fiawec.alkamelsystems.com.
Das Qualifying
Im Qualifying zum dritten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC war der Franzose Kévin Estre der schnellste Fahrer am Steuer eines Hybrid-Prototypen „Made in Flacht“. Sein Landsmann Frédéric Makowiecki qualifizierte das Schwesterauto von Porsche Penske Motorsport für die fünfte Startreihe. Die Kundenmannschaft Hertz Team Jota überzeuge in der Zeitenjagd in Belgien mit Rang sieben.
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport erlebte im 15-minütigen Qualifying auf dem Circuit Spa-Francorchamps eine Enttäuschung. Bei 17 Grad Celsius Lufttemperatur und zunehmender Bewölkung brachten nahezu alle Teams in der Topklasse Hypercar die Michelin-Reifen nicht ins optimale Betriebsfenster. Die Konsequenz waren zahlreiche Dreher und ein Unfall des Toyotas von Brendon Hartley, der eine Unterbrechung zur Folge hatte. In den verbleibenden zwölf Minuten nach dem Neustart steigerte sich Kévin Estre am Steuer der Nummer 6 in jeder Runde, musste sich am Ende aber mit Rang sechs begnügen. Frédéric Makowiecki konnte die Zeit seiner zweiten schnellen Runde nicht mehr unterbieten und blieb auf Platz zehn.
#WEC - @FIAWEC #6HSpa qualifying is finished. The two #PorschePenskeMotorsport #Porsche963 will start from P6 (No. 6) and P10 (No. 5) into tomorrow's race. Customer team @JotaSport qualified P7 pic.twitter.com/prtC5xh8Kt
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) April 28, 2023
„Das Ergebnis sieht auf dem Papier nicht überzeugend aus. Wir sind immer noch nicht dort, wo wir hinwollen“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh blickt dennoch positiv auf den bevorstehenden dritten Saisonlauf: „Das Qualifying ist für das Ergebnis im Rennen wenig bedeutend. Wir müssen schauen, dass wir unser Setup im Hinblick auf eine konstante Performance am Samstag weiter verbessern. Das Ergebnis unserer Kundenmannschaft Hertz Team Jota freut mich sehr. Die Crew setzt ihren Porsche 963 an diesem Wochenende zum allerersten Mal ein. Da ist Startplatz sieben ein sehr starkes Ergebnis.“
„Wir hatten uns etwas mehr erhofft, aber es fehlt unserem Auto immer noch an Tempo“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Die Wetter- und Streckenbedingungen waren an den ersten zwei Tagen sehr wechselhaft. Unter solchen Voraussetzungen war es schwierig, ein optimales Setup zu erarbeiten. Wir müssen bis zum Renntag noch an einigen Verbesserungen arbeiten. Mal schauen, was wir dann am Samstag im Lauf über sechs Stunden erreichen können.“
Kundenmannschaft Hertz Team Jota qualifiziert sich beim Debüt auf Platz sieben
Das Hertz Team Jota überzeugte im ersten Qualifying mit dem am vergangenen Freitag ausgelieferten Porsche 963. Der Brite Will Stevens war auf seiner schnellsten Runde in 2:02,907 Minuten nur gut eine halbe Sekunde langsamer als Werksfahrer Estre in der Startnummer 6.
„Wir sind super zufrieden. Nicht nur mit dem Ergebnis im Qualifying, sondern auch mit den gesamten Abläufen an diesem Wochenende“, freut sich Dieter Gass, Teamchef Hertz Team Jota. „Wir haben uns von Session zu Session immer weiter gesteigert. Das ist einfach schön zu erleben. Wir lernen konstant hinzu und wollen nun ein solides Rennen fahren – möglichst ohne Zwischenfälle.“
Bester Porsche 911 RSR startet von Platz zwei der GTE-Am-Kategorie
Im Qualifying der GTE-Am Klasse zeigte erneut Sarah Bovy am Steuer des pinken Porsche 911 RSR von Iron Dames eine starke Leistung. Die belgische Lokalmatadorin fuhr in allerletzter Sekunde nervenstark auf Startplatz zwei. Nur einen Rang dahinter reihte sich der Amerikaner Ryan Hardwick im baugleichen Auto von Proton Competition ein. Die Neunelfer von Dempsey-Proton Racing, GR Racing, Iron Lynx und Project1-AO Racing gehen von den Positionen zehn, elf, zwölf und 14 in das Rennen.
Der dritte Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC geht über sechs Stunden. Das letzte Rennen vor dem Saisonhighlight in Le Mans (10./11. Juni) startet am Samstag, 29. April um 12:45 Uhr Ortszeit.
Im Rahmen des Wochenendes der FIA WEC in Belgien wurde ein neuer Partner von Porsche Penske Motorsport vorgestellt. Die global agierende Unternehmensgruppe Heller mit Stammsitz in Nürtingen entwickelt und produziert modernste CNC-Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für die spanende Bearbeitung. Heller verbindet dabei die Tradition und Erfahrung eines mittelständischen Familienunternehmens mit der ganzheitlichen Lösungsorientierung eines Global Players und unterstützt Porsche Penske Motorsport als Offizieller Technologie Partner.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Es war ganz okay. Ich bin im Qualifying meine ersten Runden auf trockener Strecke gefahren. Das war nicht so einfach. Das Auto war in Ordnung, aber ich habe nicht in jeder Kurve alles perfekt hinbekommen. Hinzu kam, dass mir auf unserer Anzeige einige wichtige Informationen fehlten. Insgesamt bin ich froh, etwas in den Rhythmus gekommen zu sein. Das ist im Hinblick auf das Rennen wichtig.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 963 #5): „Das war insgesamt nicht sehr beeindruckend. Unser Auto war enorm schwierig zu fahren. Das Fahrzeugverhalten war von Kurve zu Kurve immer wieder anders. Unter solchen Voraussetzungen findest du als Fahrer nicht ausreichendes Vertrauen ins Auto. Wir müssen uns genau anschauen, woran das lag. Hoffentlich können wir im Rennen nach vorn kommen.“
Will Stevens (Porsche 963 #38): „Der Start ins erste Qualifying mit dem Porsche 963 war gewissermaßen ein Sprung ins kalte Wasser. Dafür war es wirklich sehr gut. Ich bin in der Zeitenjagd vier oder fünf Sekunden schneller gewesen als in allen Trainings zuvor. Wir kennen das Auto bisher kaum. Es war das erste Mal, dass wir versucht haben, an das Limit zu gehen. Das hat toll funktioniert. Das Ergebnis ist eine schöne Belohnung für unsere Mannschaft, die an diesem Wochenende einen unglaublich guten Job macht. Wir werden weiter lernen und uns sicherlich weiter steigern.“
Ryan Hardwick (Porsche 911 RSR #88): „Das ist für mich das beste Qualifying-Resultat seit meinem Einstieg in die FIA WEC. Startplatz drei beim ersten Auftritt auf einer schwierigen Strecke wie Spa-Francorchamps – einfach nur großartig. Ich habe Runde für Runde immer mehr gelernt, wie hier gefahren werden muss. Das tolle Ergebnis fühlt sich fast an wie ein Sieg. Nun blicke ich dem Rennen mit dem bestens vorbereiteten Porsche 911 RSR voller Vorfreude entgegen. Spa ist jetzt meine Lieblingsstrecke!“
Ergebnisse Qualifying
Hypercar-Klasse:
1. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 2:090,812 Minuten
2. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 2:00,836 Minuten
3. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi (I/UK/I), Ferrari #51, 2:00,973 Minuten
6. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 2:02,306 Minuten
7. Félix da Costa/Stevens/Ye (P/UK/CHN), Porsche 963 #38, 2:02,907 Minuten
10. Cameron/Christensen/Makowieki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 2:03,650 Minuten
GTE-Am-Klasse:
1. Al Harthy/Dinan/Eastwood (OMN/USA/IRL), Aston Martin #25, 2:17,216 Minuten
2. Bovy/Gatting/Frey (B/DK/CH), Porsche 911 RSR #85, 2:19,150 Minuten
3. Hardwick/Robichon/Heylen (USA/CDN/), Porsche 911 RSR #88, 2:19,481 Minuten
10. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 2:21,247 Minuten
11. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 2:22,469 Minuten
12. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 2:23,097 Minuten
14. Hyett/Jeannette/Cairoli (USA/USA/I), Porsche 911 RSR #56, keine Rundenzeit
Vorschau
Porsche Penske Motorsport reist zuversichtlich zum dritten Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Auf dem Circuit de Spa-Francorchamps will das Werksteam mit dem Porsche 963 an die erfolgreiche Vorstellung im portugiesischen Portimão anknüpfen. Dort fuhr zum ersten Mal ein nach LMDh-Reglement entwickelter Porsche in der WEC aufs Podium. In Belgien gehen gleich drei Hybrid-Prototypen „Made in Flacht“ in der Hypercar-Klasse ins Rennen: Neben den beiden Werksautos bringt auch die Kundenmannschaft Hertz Team JOTA erstmals einen 963 an den Start. In der GTE-Am-Klasse stellen sich fünf weitere Porsche-Kundenteams mit sechs 911 RSR aus Weissach dem Wettbewerb.
Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gastiert am kommenden Wochenende in Spa-Francorchamps. Zur Vorbereitung auf den dritten WM-Lauf des Jahres hat Porsche Penske Motorsport bereits Ende März einen mehrtägigen Test auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs absolviert. Entsprechend gut gerüstet tritt das Werksteam mit dem Porsche 963 zum 6-Stunden-Rennen an. Auch der dritte Platz beim zweiten Saisonrennen in Portimão verleiht der WEC-Mannschaft Rückenwind. Die in Mannheim beheimatete Werks-Crew nimmt in Belgien erneut ein Podiumsresultat ins Visier. Die sogenannte „Ardennen-Achterbahn“ zählt zu den anspruchsvollsten Strecken der Saison und dient als Bühne für die finale Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Der Langstreckenklassiker feiert am 10./11. Juni diesen Jahres seinen 100. Geburtstag.
„Unser Sieg im IMSA-Rennen in Long Beach und der Podestplatz beim Lauf der FIA WEC in Portimão haben dem gesamten Team einen zusätzlichen Schub verliehen. Dies wollen wir in Spa-Francorchamps nutzen und den guten Trend fortsetzen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Das Rennen in Belgien ist die Generalprobe für das große Highlight in Le Mans. Umso wichtiger ist es, dass wir die Performance unserer Autos und die Abläufe im Team weiter optimieren. Ich freue mich zudem sehr, dass wir in Spa-Francorchamps erstmals auch einen Porsche 963 in Kundenhand sehen können. Ich bin sicher, das Hertz Team JOTA wird eine steile Lernkurve zeigen und schon bald auf Topniveau agieren.“
„Platz drei in Portimão war eine schöne Belohnung für das gesamte Team und hat gezeigt: Die harte Arbeit zahlt sich aus. Nun wollen wir in Spa-Francorchamps nachlegen“, nennt Urs Kuratle seine Erwartungen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh ergänzt: „Auf der legendären Strecke in den Ardennen erwartet uns sicherlich ein spannender Wettbewerb. In Spa ist nicht nur die Fahrzeug-Performance allein entscheidend, sondern es kommt bei oftmals wechselnden Wetterbedingungen mindestens ebenso sehr auf die fahrerischen Leistungen, die Strategie und das Teamwork an. Es ist schön, dass die LMDh-Fahrzeugflotte ‚Made in Flacht‘ gleich drei Autos umfassen wird. Ich bin sehr gespannt auf das Debüt unseres Kundenteams JOTA mit dem Porsche 963.“
Premiere: Erstes Privatteam setzt einen Porsche 963 ein
Mitte April hat Porsche den ersten 963 als Kundensport-Rennwagen an das Hertz Team JOTA ausgeliefert. Die britische Mannschaft um die Miteigentümer David Clark und Sam Hignett ist amtierender FIA Langstrecken-Weltmeister in der LMP2-Kategorie und konnte in den vergangenen neun Jahren insgesamt zehn Podiumsplätze bei den 24 Stunden von Le Mans feiern. In dieser Saison steigt das Team in die Hypercar-Klasse auf und schickt in Spa-Francorchamps zum ersten Mal einen der Hybrid-Prototypen ins Rennen. Porsche Motorsport steht seinem LMDh-Kundenteam bei allen WEC-Läufen mit Beratern zur Seite.
Im Cockpit des ersten privaten Porsche 963 debütieren Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal, der Brite Will Stevens und Yifei Ye. Der Chinese ist der Förderpilot von Porsche Motorsport Asia-Pacific. „Unser erstes Rennen als Hypercar-Teilnehmer ist für alle, die mit JOTA, Hertz, Singer und Brady verbunden sind, ein ganz besonderes Ereignis“, erklärt JOTA-Miteigentümer Sam Hignett. „Zusammen mit Porsche haben wir extrem hart gearbeitet, um das Auto für sein Debüt vorzubereiten – und es sieht großartig aus. Mit unserer einzigartigen Lackierung und dem starken Fahreraufgebot können wir es kaum erwarten loszulegen.“
Das WEC-Rennen
Der Circuit de Spa-Francorchamps liegt im Osten Belgiens unweit der deutschen Grenze. Die 1921 eröffnete Rennstrecke führt über 7,004 Kilometer und ist damit der längste permanente Kurs im Kalender der FIA WEC. 21 Kurven und mehrere vergleichsweise lange Geraden führen spektakulär bergauf und bergab durch die wallonische Landschaft – die traditionsreiche Strecke trägt aus diesem Grund den Beinamen „Ardennen-Achterbahn“. Jüngste Umbaumaßnahmen verbesserten die Auslaufzonen in der legendären Kurvenkombination Eau Rouge – Raidillon. Hier und an weiteren Stellen am Streckenrand kamen außerdem weitere Tribünen hinzu. Der grundsätzliche Streckenverlauf jedoch blieb unverändert. Das 6-Stunden-Rennen steht seit der Gründung der FIA WEC jedes Jahr im Kalender.
Die Porsche-Teams und -Fahrer
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport setzt in der FIA WEC zwei LMDh-Prototypen in der Hypercar-Klasse ein. Deren maximale Antriebsleistung liegt gemäß der Balance of Performance (BoP) aktuell bei 516 kW (702 PS). Im Rennwagen mit der Startnummer 6 wechseln sich Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien) ab. Das Trio belegte im vorangegangenen WM-Lauf in Portimão den dritten Platz. Das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 5 teilen sich Dane Cameron aus den USA, der Franzose Frédéric Makowiecki und Michael Christensen aus Dänemark. Den Kunden-Porsche 963 von Hertz Team JOTA mit der Startnummer 38 pilotieren António Félix da Costa, Will Stevens und Yifei Ye.
In der GTE-Am-Kategorie schicken die Porsche-Kundenteams sechs Exemplare des rund 378 kW (515 PS) starken 911 RSR an den Start. Im Neunelfer von Project 1 – AO mit der Startnummer 56 agieren PJ Hyett und Gunnar Jeanette (beide USA) sowie der ehemalige Porsche-Junior Matteo Cairoli aus Italien. Im Neunelfer mit der Nummer 86 von GR Racing bilden die beiden Briten Michael Wainwright und Ben Barker mit dem Italiener Riccardo Pera das Fahrertrio.
Die Nummer 60 von Iron Lynx fahren die Italiener Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni sowie Alessio Picariello aus Belgien. Im pinkfarbenen Iron Dames-Schwesterfahrzeug mit der Nummer 85 geht das einzige reine Frauenteam in der WEC ins Rennen: Lokalmatadorin Sarah Bovy aus Belgien, Michelle Gatting aus Dänemark und die Schweizerin Rahel Frey.
In der Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing wechselt sich Teambesitzer Christian Ried aus Schöneburg mit Mikkel Pedersen aus Dänemark und dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) ab. Ins Lenkrad der Nummer 88 von Proton Competition greifen der Amerikaner Ryan Hardwick, Zacharie Robichon aus Kanada und der Brite Harry Tincknell.
Die Teams und Fahrer in der Übersicht
Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport (#5): Dane Cameron (USA), Michael Christensen (DK), Fréderic Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport (#6): Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
Hertz Team JOTA (#38): António Félix da Costa (P), William Stevens (UK), Yifei Ye (CHN)
GTE-Am-Klasse (Porsche 911 RSR):
Project1 – AO (#56): Matteo Cairoli (I), PJ Hyett (USA), Gunnar Jeanette (USA)
Iron Lynx (#60): Claudio Schiavoni (I), Matteo Cressoni (I), Alessio Picariello (B)
Dempsey-Proton Racing (#77): Christian Ried (D), Mikkel Pedersen (DK), Julien Andlauer (F)
Iron Dames (#85): Sarah Bovy (B), Michelle Gatting (DK), Rahel Frey (CH)
GR Racing (#86): Michael Wainwright (UK), Riccardo Pera (I), Ben Barker (UK)
Proton Competition (#88): Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN), Harry Tincknell (UK)
Der Zeitplan (MESZ)
Donnerstag, 27. April
11:30 Uhr – 13:00 Uhr: Freies Training 1
16:20 Uhr – 17:50 Uhr: Freies Training 2
Freitag, 28. April
11:00 Uhr – 12:00 Uhr: Freies Training 3
17:00 Uhr – 17:15 Uhr: Qualifying GTE-Am
17:50 Uhr – 18:05 Uhr: Qualifying Hypercar
Samstag, 29. April
12:45 Uhr – 18:45 Uhr: Rennen
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Ich freue mich auf mein Heimspiel in der WEC. Ich wohne zirca eine Stunde von der Strecke entfernt – und vielleicht kann ich ja sogar noch eine Nacht mehr zu Hause schlafen. Es ist lange her, dass ein Belgier in der Endurance-Topklasse fuhr. Der letzte erfolgreiche Fahrer hieß Jacky Ickx. Es ist eine Ehre für mich, in solch prominente Fußstapfen zu treten. Ich mag den Kurs in Spa. Er bietet verschiedene interessante Facetten, weshalb er bei vielen Rennfahrern beliebt ist. Alle 963-Piloten in unserem Team kennen die Strecke gut und haben dort teilweise bereits im GT-Sport Erfahrungen und Erfolge gesammelt. Ich denke, wir sind bestens aufgestellt.“
Dane Cameron (Porsche 963 #5): „Der Circuit de Spa-Francorchamps gehört zu den Strecken, die ich in Europa am besten kenne. Sie zählt zu meinen Lieblingskursen. Wir machen mit dem Porsche 963 stetig Entwicklungsfortschritte und treten jedes Wochenende ein bisschen besser vorbereitet an. Bei dem Lauf in Belgien handelt es sich um das letzte WEC-Rennen vor den 24 Stunden von Le Mans. Wir bekommen also noch einmal die Gelegenheit, ein paar Punkte auf unserer Liste abzuhaken, um optimal vorbereitet nach Frankreich zu reisen.“
Alessio Picariello (Porsche 911 RSR #60): „Wegen des Hypercar-Hypes rechne ich damit, dass diesmal sehr viele Zuschauer nach Belgien kommen werden. Ich finde es immer toll, in meiner Heimat ein Rennen zu bestreiten – und dies gilt ganz besonders in einer Weltmeisterschaft wie der WEC. Der Kurs macht mit dem 911 RSR jede Menge Spaß. Ich freue mich auf eine meiner Lieblingsstrecken.“
Sarah Bovy (Porsche 911 RSR #85): „Es sind meine ersten ‚6 Hours of Spa’ in der WEC. Ich habe dieses Rennen sehr oft als Zuschauerin verfolgt. Ich war als Fan vor Ort, habe mir in der Startaufstellung alle Autos angesehen und das Geschehen auf der Strecke bei wirklich jedem verrückten Wetter angeschaut. Damals sagte ich, es wäre echt cool, einmal dieses Rennen selbst zu bestreiten. Jetzt kann ich es kaum abwarten, endlich den Porsche 911 RSR dort zu fahren. Wir wollen für die vielen Leute, die uns unterstützen und anfeuern, abliefern. Von meinem Elternhaus dauert es ungefähr eine halbe Stunde bis zur Strecke. Ich fühle mich in Spa wie daheim, es ist quasi mein Garten. Im Fahrerlager kannst du dich schnell verirren, aber ich kenne jede Abkürzung. Der Kurs ist mir ebenfalls bestens bekannt.“
Ben Barker (Porsche 911 RSR #86): „Spa-Francorchamps. Eau Rouge. Vollgas im 911 RSR. Klasse! Der Neunelfer ist sehr stark. Im vergangenen Jahr zeigten wir trotz widriger Bedingungen ein gutes Tempo. Der Porsche funktioniert im Trocknen und im Nassen. Als Fahrer bekommst du jederzeit das notwendige Feedback vom Auto. Auf wechselnde Wetterverhältnisse können wir natürlich auch in diesem Jahr wieder treffen. Wir sind jedoch zuversichtlich und bestens vorbereitet. Im vergangenen Jahr haben wir den sechsten Platz belegt, ein Podium wäre diesmal ganz nett.“