Frühes Aus für Porsche Coanda Esports beim vierten Lauf der ESL_R1-Serie

Das zweite Gastspiel der neuen Simracing-Serie ESL_R1 auf dem virtuellen Circuit de Spa-Francorchamps endete für das Porsche Coanda Esports Racing Team im Halbfinale. Der bisherige Tabellenführer Joshua Rogers und sein Werksfahrerkollege Mack Bakkum verpassten nach unverschuldeten Fremdkontakten den Sprung ins Finalrennen.

Wie immer in der neuen ESL_R1-Serie fanden die Viertelfinalläufe auch auf dem virtuellen Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps bereits am vorherigen Freitag statt. Alle zwölf Teams treten mit jeweils vier Fahrern an, jeder von ihnen bestreitet ein Viertelfinale. Von den zwölf Startern rücken jeweils die bestens Sechs in die beiden Halbfinale auf. Dort qualifizieren sich erneut nur die Top Sechs für die Endrunde der zwölf Besten.

Dem US-Amerikaner Mitchell de Jong und seinem australische Porsche Coanda-Teamkollegen Dayne Warren blieb der Sprung über die erste Hürde verwehrt: Beide fuhren im Viertelfinale nur auf Rang acht. Mack Bakkum machte es besser und wurde Vierter, während Joshua Rogers wie beim Saisonauftakt in Spa und danach auf dem Hockenheimring erneut sein Viertelfinale gewann.

Esports ESL R1, Spa-Francorchamps (B): Porsche Coanda Esports Racing Team, Porsche 911 GT3 R, Dayne Warren (AUS), 2023, Porsche AG
Dayne Warren

Die beiden Porsche-Werksfahrer traten im Halbfinale direkt gegeneinander an. Hinzu kamen zwei weitere 911 GT3 R mit dem Dänen Mikkel Gade (Heroic) und dem Türken Ulas Ozyildirim (FaZe Clan) am Steuer. Während Ozyildirim im Qualifying mit der viertschnellsten Zeit überraschte, sahen sich Rogers und Bakkum einer schwierigeren Aufgabe ausgesetzt: Sie starteten nur von den Positionen sieben und zehn. Schon in der ersten von sieben Runden wurden beide Opfer von unverschuldeten Kollisionen und fielen weit zurück. Im Ziel belegten sie die Ränge neun und zehn. Gade wurde Achter und nur Ozyildirim gelang als Sechstem der Sprung ins Finale. Dort beendete er den vierten Lauf zur ESL_R1-Meisterschaft auf Platz acht.

Die neue ESL R1-Serie der Electronic Sports League richtet sich primär an Werksteams und große Esports-Organisationen. Sie basiert auf der ebenfalls neuen Simulationsplattform „Rennsport“. Die Weltpremiere fand Mitte Februar als Doppelveranstaltung im polnischen Katowice vor Publikum statt. Dem folgen bis Mitte Mai insgesamt sechs weitere Läufe online. Das Spring Major Finale findet erneut vor Zuschauern auf der Rennsport Summit in München statt. Dieser Termin wurde jetzt auf den 3. und 4. Juni 2023 verschoben. Der Frühjahrssaison folgt bereits im Herbst die nächste Runde.

Stimmen nach dem Rennen

Philip Stamm (D, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): „Das Rennwochenende ist in dieser Serie immer von der Performance in den Qualifyings geprägt. Da besteht etwas Nachholbedarf, denn wir haben am Freitag schon zwei Autos im Viertelfinale verloren und sind heute im Halbfinale direkt in der Gefahrenzone außerhalb der ersten Sechs gestartet. Grundsätzlich ist das fahrerische Niveau an der Spitze sehr hoch. Um Weiterzukommen, muss alles zusammenpassen. Von der Einstufung in der Balance of Performance standen wir bislang eher auf dem hinteren Fuß. Es wäre schön, wenn wir für die kommenden Rennen etwas mehr Leistung bekommen.“

Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Das Rennen ist für mich definitiv nicht ideal gelaufen. Im Qualifying konnte ich nicht die Runde fahren, die ich mir vorgenommen hatte. Daher bin ich von Platz sieben gestartet. In der ersten Runde haben die Zweikämpfe mit Moritz Löhner Spaß gemacht. In der letzten Schikane bekam ich aber einen mächtigen Schubser von hinten und drehte mich. Danach lag ich nur noch auf Platz zehn und habe hart attackiert, um noch Punkte zu retten. Wir greifen für das nächste Rennen wieder an, so wie immer.“

Mack Bakkum (NL, Porsche Coanda Esports Racing): „Das Semifinale lief mit Platz zehn nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Ich habe im Qualifying keine gute Runde hinbekommen. Das jedoch ist mit dem Porsche vorentscheidend, denn das Überholen anderer Auto fällt schwer. Ich wusste, dass ich beim Start Plätze an die Mercedes um mich herum verlieren würde. Entsprechend lief das Rennen. Ein Dreher in der ersten Runde warf mich weit zurück. Danach habe ich das Auto nur noch heimgebracht. Ein enttäuschendes Wochenende.“

Ergebnisse

Spa-Francorchamps (B), Finale
1. Dáire McCormack, AMG-GT3 Evo (IRL, Mercedes-AMG Team Williams Esports)
2. Jiri Toman, Audi R8 LMS GT3 evo II (CZ, R8G Esports)
3. Kevin Siggy, BMW M4 GT3 (SLO, Team Redline)
8. Ulas Ozyildirim, Porsche 911 GT3 R (TR, FaZe Clan)
15. Joshua Rogers, Porsche 911 GT3 R (AUS/Porsche Coanda Esports Racing)
16. Mack Bakkum, Porsche 911 GT3 R (NL/Porsche Coanda Esports Racing)
20. Dayne Warren, Porsche 911 GT3 R (AUS/Porsche Coanda Esports Racing)
20. Mitchell deJong, Porsche 911 GT3 R (USA/Porsche Coanda Esports Racing)

Punktestand Fahrerwertung nach 4 von 10 Wertungsläufen
1. Jiri Toman (CZ, R8G Esports) 181 Punkte
2. Marcell Csincsik (CZ, R8G Esports) 158 Punkte
3. Joshua Rogers (AUS/Porsche Coanda Esports Racing), 140 Punkte

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