Mit Platz drei im Sprint- und dem Sieg im Hauptrennen baute der Australier sein Punktepolster im Gesamtklassement auf 127 Punkte aus. Der amtierende Meister Sebastian Job vom Team Red Bull Racing Esports konnte zwar den Sprint gewinnen, büßte danach im Kampf um die Fahrerkrone aber wertvolle Punkte durch einen Ausfall ein. Das weltweite Esports-Championat wird auf der Simulationsplattform iRacing ausgetragen.

Sebastian Job siegt im Sprintrennen

Im Qualifying eroberte Rogers mit seinem digitalen Porsche 911 GT3 Cup zum vierten Mal in dieser Saison die Pole Position. Der Meister des Jahres 2019 verwies Dayne Warren (LEGO Technic Esports Team) sowie Sebastian Job auf die Plätze. Den Start zum Sprintrennen über drei Runden entschied der Australier ebenfalls für sich. Während Warren vom zweiten auf den fünften Rang zurückfiel, lauerte Job als Zweiter auf seine Chance. Im Mittelfeld wirbelte eine Kollision in der ersten Kurve das Klassement durcheinander. Einer der Leidtragenden war Kevin Ellis Jr. vom Team Rahal Letterman Lanigan Esports. Am Ende der ersten Runde legte sich Job den Führenden Rogers zurecht und zog vor der Antoniusbuche aus dem Windschatten vorbei. Der Brite konnte jedoch nur kurz Führungsluft schnuppern, denn Rogers konterte am Ende der Start-Ziel-Geraden des Grand Prix-Kurses und setzte sich erneut an die Spitze des Feldes.

Hinter den beiden Führenden reihten sich Mitchell DeJong (Virtual Racing School), Warren und der Franzose Jeremy Bouteloup (Coanda Simsport) ein. Am Ende der zweiten Runde vollführten Job und Rogers eine fast perfekte Kopie des Manövers aus dem ersten Umlauf. In der dritten und letzten Runde fiel die Entscheidung erneut auf der Döttinger Höhe, Rogers musste sich geschlagen geben. Während Job links überholte, schoss auf der rechten Seite auch DeJong am 911 GT3 Cup des Australiers vorbei und sicherte sich Platz zwei. 

Hauptrennen: Rogers triumphiert nach brillantem Überholmanöver

Das Hauptrennen über vier Runden nahmen die ersten Acht des Sprints wieder in umgekehrter Reihenfolge in Angriff. Tommy Östgaard (Coanda Simsport) führte das Feld in die erste Runde vor Mack Bakkum (LEGO Technic Esports Team), Jeremy Bouteloup und Diogo Pinto (Williams Esports). Joshua Rogers und Sebastian Job starteten ihre Aufholjagd von den Positionen sieben und acht und machten rasch Boden gut: Rogers bog als Fünfter auf die Nordschleife ein. Für Job war das Rennen jedoch vorzeitig beendet: Nach dem Pflanzgarten-Sprung rollte er ohne Vortrieb aus. Kurz darauf schnappte sich Rogers am Ende der Döttinger Höhe gleich drei Konkurrenten auf einmal. Mit diesem sehenswerten Manöver preschte der Australier vom vierten auf den ersten Platz und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Hinter ihm fuhr Pinto sein bislang wohl bestes PESC-Rennen. Der Portugiese setzte sich gegen Bouteloup und Östgaard durch und wurde Zweiter.

911 GT3 Cup, Porsche TAG Heuer Esports Supercup, Lauf 8, Nürburgring, 2021, Porsche AG

Im Gesamtklassement baute Joshua Rogers seine Führung weiter aus. Mit 515 Punkten hat er nun 127 Zähler Vorsprung auf Teamkollege Mitchell deJong. Sebastian Job folgt mit 367 Punkten auf Rang drei.

Virtueller Markenpokal macht in Le Mans Station

In zwei Wochen biegt der Porsche TAG Heuer Esports Supercup auf die Zielgerade ein: Am 10. April dient der Circuit de la Sarthe in Le Mans als Bühne für den neunten und vorletzten Saisonlauf. Auf dem Traditionskurs könnte die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen. Die 13,63 Kilometer lange Rennstrecke bietet mit ihren zahlreichen langen Geraden und anspruchsvollen Kurvenkombinationen beste Voraussetzungen für spannende Windschattenduelle und Überholmanöver.

Stimmen nach dem Hauptrennen

Joshua Rogers (Australien/Virtual Racing School): „Mir war klar, dass der Wind-schatten auf der langen Geraden kurz vor dem Ziel eine entscheidende Rolle spielen würde. Selbst wenn du viel schneller bist als die anderen, kannst du dich normalerweise nicht absetzen. Es geht eigentlich nur darum, sich für die letzte Runde in die beste Position zu bringen. Im Sprintrennen hat meine Strategie nicht wie geplant funktioniert. Ich konnte nur noch versuchen, so wenig Plätze wie möglich zu verlieren. Im Hauptrennen bin ich hohes Risiko gegangen, die Führung zu behalten. Das war so nicht geplant, aber als ich die Chance sah, habe ich sie ergriffen. Meine Stimmung ist jetzt geradezu euphorisch.“

Diogo Pinto (Portugal/Williams Esports): „Die Nordschleife liegt mir. Dank der umgekehrten Startaufstellung hatte ich für das Hauptrennen eine gute Ausgangsposition und habe vom Start weg versucht, meinen Platz zu halten, im Windschatten zu bleiben und auf die letzte Runde zu warten. Eigentlich wollte ich als Zweiter hinter Joshua Rogers ins Finale gehen. Aber Tommy Östgaard hat mich mit einem starken Überholmanöver von diesem Platz verdrängt. Auf der Zielgeraden war ich dann zu weit von Josh entfernt, um noch um den Sieg zu kämpfen. Aber mit Platz zwei bin ich wirklich zufrieden. Ich habe in dieser Saison eine Menge gelernt. Endlich war ich in der Lage, meine Leistung auf den Punkt abzurufen. Hoffentlich kann ich nächstes Jahr öfter um Spitzenpositionen kämpfen.“

Tommy Östgaard (Norwegen/Coanda Simsport): „Ein großartiges Rennen. Ich lag am Anfang in Führung und ging als Zweiter in die letzte Runde. In den letzten Kurven ging es ziemlich rund. Diogo hat ein gutes Manöver gezeigt, mit dem er sich Platz zwei geholt hat. Ich bin ziemlich glücklich, auf dem Podium zu stehen. Ich bin jetzt schneller als noch letztes Jahr, aber das schlug sich bisher nicht in den Ergebnissen nieder. In der ersten Hälfte der Saison hatte ich ein bisschen Pech. Aber endlich lief für mich einmal alles zusammen.“

Ergebnisse

Nürburgring, Sprintrennen
1. Sebastian Job (GB/Red Bull Racing Esports)
2. Mitchell deJong (USA/Virtual Racing School)
3. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School)
4. Dayne Warren (AUS/ LEGO Technic Esports Team)
5. Jeremy Bouteloup (F/Coanda Simsport)
6. Diogo Pinto (P/Williams Esports)

Nürburgring, Hauptrennen
1. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School)
2. Diogo Pinto (P/Williams Esports)
3. Tommy Östgaard (N/Coanda Simsport)
4. Dayne Warren (AUS/LEGO Technic Esports Team)
5. Jeremy Bouteloup (F/Coanda Simsport)
6. Mitchell deJong (USA/Virtual Racing School)

Punktestand nach 8 von 10 Wertungsläufen
1. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School), 515 Punkte
2. Mitchell deJong (USA/Virtual Racing School), 388 Punkte
3. Sebastian Job (GB/Red Bull Racing Esports), 367 Punkte
4. Kevin Ellis Jr. (GB/Rahal Letterman Lanigan Esports), 305 Punkte
5. Charlie Collins (GB/Virtual Racing School), 300 Punkte
6. Dayne Warren (AUS/LEGO Technic Esports Team), 300 Punkte

Die Vorschau

Die Nordschleife des Nürburgrings gilt als eine der anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt – ob real oder digital. 20,832 Kilometer Streckenlänge, 73 Kurven, maximal 17 Prozent Steigung und bis zu elf Prozent Gefälle prägen diese Herausforderung. Der Traditionskurs in der Eifel ist Schauplatz des achten von zehn Saisonläufen zur weltweiten Esports-Meisterschaft auf der Simulationsplattform iRacing. Auf der längsten Strecke im aktuellen PESC-Kalender stehen pro Runde sogar mehr als 25 Kilometer auf dem Programm. Denn die Lenkradartisten nehmen die Kombination aus Nordschleife und der 24-Stunden-Variante des benachbarten Grand-Prix-Kurses unter die Räder. 

Vor rund zwei Wochen meldete sich der amtierende Meister Sebastian Job vom Team Red Bull Racing Esports zurück im Titelkampf: In Spa-Francorchamps sicherte sich der Brite sowohl im Sprint als auch im Hauptrennen den Sieg. Weniger erfreulich verlief das Belgien-Gastspiel für Joshua Rogers (Virtual Racing School): Der Australier musste sich im Sprint nach einer unverschuldeten Kollision mit Rang 26 begnügen, im Hauptrennen reichte es nur für den 13. Platz. Dennoch führt der Champion von 2019 das Gesamtklassement mit 435 Zählern weiterhin an. Sebastian Job folgt mit 99 Punkten Rückstand auf Rang zwei, dicht gefolgt von Mitchell deJong vom Team Virtual Racing School (331 Punkte) und Kevin Ellis Jr. (Rahal Letterman Lanigan Esports) mit 304 Punkten.

Auf dem Nürburgring treten die PESC-Teilnehmer am Samstag ab 20:15 Uhr (MEZ) zu einem Sprintlauf über drei Runden an. Das Hauptrennen über vier Runden folgt ab 20:45 Uhr. Das iRacing-Geschehen wird über die Porsche Kanäle auf Twitch und YouTube live gestreamt.

Zuvor bereichern bekannte Content Creator aus der Esports-Szene das Rahmenprogramm. Wie bereits in Spa-Francorchamps kämpfen sie mit dem GTE-Rennwagen Porsche 911 RSR um den Sieg. Ihr Livestream beginnt ab 18:30 Uhr mit dem Qualifying der All-Stars. Für die darauffolgenden beiden Rennen schaltet die Startampel um 18:45 Uhr respektive 19:10 Uhr auf Grün.

Informationen zum Porsche TAG Heuer Esports Supercup hält der Porsche Motorsport Hub und der Twitter-Account @PorscheRaces bereit.

Porsche TAG Heuer Esports Supercup, 2020, Porsche AG

Der Zeitplan (alle Zeiten MEZ)

Samstag, 26. März
18:35 Uhr – 18:45 Uhr: Qualifying All-Stars
18:45 Uhr – 19:00 Uhr: Sprintrennen All-Stars
19:05 Uhr – 19:10 Uhr: Warm-up All-Stars
19:10 Uhr – 19:30 Uhr: Hauptrennen All-Stars
19:45 Uhr – 20:03 Uhr: Freies Training PESC
20:03 Uhr – 20:15 Uhr: Qualifying PESC
20:15 Uhr – 20:32 Uhr: Sprintrennen PESC
20:34 Uhr – 20:44 Uhr: Warm-up PESC
20:45 Uhr – 21:15 Uhr: Hauptrennen PESC

Der Rennkalender 2021 (Rundenanzahl Sprint- / Hauptrennen)

Veranstaltung

Datum

Strecke

Runde 1

9. Januar 2021 Brasilien: Interlagos (10/20 Runden)

Runde 2

16. Januar 2021

Spanien: Barcelona (9/18 Runden)

Runde 3

30. Januar 2021

Italien: Imola (9/18 Runden)

Runde 4

6. Februar 2021 Großbritannien: Silverstone GP-Kurs (7/14 Runden)

Runde 5

20. Februar 2021

USA: Road Atlanta (10/20 Runden)

Runde 6

27. Februar 2021

Kanada: Montreal (10/20 Runden)

Runde 7

13. März 2021

Belgien: Spa-Francorchamps (6/12 Runden)

Runde 8

27. März 2021

Deutschland: Nürburgring Nordschleife, 24h version (3/4 Runden)

Runde 9

10. April 2021

Frankreich: Le Mans (3/6 Runden)

Runde 10

24. April 2021 Italien: Monza (7/14 Runden)


 

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