Porsche verliert Zweikampf um den Weltmeistertitel auf den letzten Metern

Das Porsche GT Team hat das finale Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf den Positionen zwei und vier beendet.

Rennen 6

Im 8-Stunden-Rennen in Bahrain lag der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 von Kévin Estre (Frankreich), Neel Jani (Schweiz) und Michael Christensen (Dänemark) in der packenden Schlussphase verdient in Führung und somit auf Titelkurs, wurde dann jedoch von einem Ferrari getroffen und drehte sich. Eine Bestrafung des Konkurrenten durch die Rennleitung blieb aus. Das baugleiche Schwesterauto von Gianmaria Bruni aus Italien, Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich beendete den sechsten und letzten Saisonlauf auf Platz vier der GTE-Pro-Klasse. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche zum Abschluss des Langstreckenjahres den zweiten Platz. Einen weiteren Erfolg verbuchten die Kundenteams Dempsey-Proton Racing und Project 1, die jeweils einen 911 RSR auf das Podest der GTE-Am-Kategorie brachten.

„Ein trauriger Tag für Porsche Motorsport“, kommentiert Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. „Unser Mitbewerber hat unser führendes Fahrzeug umgedreht und auf diese Weise gewonnen. Dass durch die Rennleitung zunächst eine Strafe ausgesprochen und dann wieder zurückgenommen wurde, können wir nicht nachvollziehen. Größter Respekt gebührt unseren Fahrern und der gesamten Mannschaft. Alle haben fair und sauber über acht Stunden gekämpft und das Publikum begeistert. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Bis zu dem Ende des Rennens war es heute wirklich tolle Werbung für den Motorsport.“

„Für uns ein trauriges Ende eines enorm spannenden Rennens. Leider wurden wir von einem Konkurrenten von der Strecke gedreht“, fasst Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC, seine Eindrücke zusammen. „Wir können die Entscheidung der Rennleitung nicht verstehen. Zunächst hieß es, dass die beiden führenden Autos nach dem Kontakt die Plätze tauschen müssen – unser Porsche wäre also wieder an die Spitze vorgerückt. Wenig später zog die Rennleitung diese Ansage während eines Boxenstopps unserer Nummer 92 zurück. So konnten wir unsere Ziele trotz eines fairen und offenen Kampfes nicht erreichen. Darum haben wir Protest eingelegt.“

Bis zu dem Finale waren sich die Protagonisten im harten Wettbewerb auf Augenhöhe begegnet und haben sich einen begeisternden Kampf über 7:45 Stunden geliefert. Nach dem Start übernahm Estre von der Pole-Position aus Platz eins, im weiteren Verlauf des Rennens wechselten sich die Spitzenfahrzeuge immer wieder in der Führungsarbeit ab. Kluge Entscheidungen der Strategen an der Box des Porsche GT Teams und makellose Vorstellungen der Fahrer sorgten dafür, dass Christensen am Steuer der 92 als Führender in die letzte Viertelstunde des Saisonfinales ging – bis Alessandro Pier Guidi (Italien) mit seinem Ferrari das Heck des Porsche 911 RSR traf.

Die Mannschaft im Schwesterauto mit der Startnummer 91 hatte in der zweiten Rennhälfte viel Pech. Der 911 RSR von Bruni, Lietz und Makowiecki übernahm in den ersten vier Stunden mehrfach die Führung, fiel aber zunächst wegen einer Boxenstoppstrafe zurück. Wenig später verursachte ein nicht optimal befestigtes Hinterrad erhebliche Vibrationen und in der Folge kleine Schäden hinten links. Das Team musste einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, zudem kämpfte Bruni fortan mit stumpfen Waffen und brachte den Neunelfer auf Platz vier ins Ziel.

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In der GTE-Am-Klasse wiederholten die deutschen Kundenteams Dempsey-Proton Racing und Project 1 ihre Erfolge aus der Vorwoche an gleicher Stelle. Christian Ried aus Deutschland, Werksfahrer Matt Campbell aus Australien und Jaxon Evans aus Neuseeland fuhren am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 77 auf Platz zwei. Das baugleiche Auto des Norwegers Egidio Perfetti und der beiden Italiener Matteo Cairoli und Riccardo Pera erreichte Rang drei. Das britische Team GR Racing kam auf Platz zehn, die Startnummer 88 von Dempsey-Proton Racing schied nach einem Dreher vorzeitig aus.

Das Porsche GT Team beendet die Saison 2021 nach sechs Rennen mit 277 Punkten auf Platz zwei der Herstellerwertung. In der Fahrermeisterschaft sammelten Kévin Estre und Neel Jani auf dem Weg zum zweiten Rang insgesamt 166 Zähler. Die Teamkollegen Gianmaria Bruni und Richard Lietz schlossen das Jahr mit 111 Punkten auf Position drei ab. In der Teamwertung der GTE-Am-Kategorie rangiert Dempsey-Proton Racing zum Ende des Jahres auf Platz drei.

Fahrerstimmen nach dem Rennen

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Die Enttäuschung ist enorm! Unser Team hat perfekt gearbeitet und uns mit einer optimalen Strategie an die Spitze gebracht. In der letzten halben Stunde des Rennens bauten unsere Reifen stark ab. Ich musste alle Register ziehen, um vorn zu bleiben. Ich habe den Ferrari jederzeit mit fairen Mitteln hinter mir gehalten – doch dann hat er mich von der Bahn geschoben. Das war es dann mit der Siegchance und den Titelträumen.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Wir haben hart und fair gekämpft, lagen verdient an der Spitze. Ein paar Minuten vor dem Ende kam es zur Kollision mit dem Ferrari. Zunächst gab es die Entscheidung der Rennleitung, dass er uns den ersten Platz zurückgeben muss. Während wir zum fälligen Tankstopp fuhren, wurde diese Entscheidung dann annuliert und wir haben unsere Position nicht zurückerhalten. Ich finde das nicht fair.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Wir waren Meister bis acht Minuten vor Rennende und haben es dann verloren. Wenn uns jemand schön überholt, dann haben wir damit kein Problem und er ist der verdiente Sieger – aber nicht mit einem Rammstoß. Das Team hat super gearbeitet und einen Topjob gemacht, die Strategie und die Boxenstopps waren mega. Bei Kévin und Michael kann ich mich für diese Saison nur bedanken.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Am Ende eines solchen Rennens bin ich ganz ehrlich froh, dass es vorbei ist. Es sah zwischenzeitlich so gut für uns aus. Wir lagen in Führung und waren richtig schnell. Dann gab es einen schlechten Boxenstopp, anschließend einen Defekt und auch noch eine Strafe. Es ist bei uns sehr viel nicht so gelaufen, wie wir es uns erhofft hatten. So ist es leider manchmal im Motorsport. Wir machen schnell einen Haken daran.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Ich glaube, man kann gar nicht lange genug Motorsport machen, um alles gesehen zu haben. Das ganze Rennen war eigentlich spannend und schön zu verfolgen – bis zum Kontakt mit der 92. Was danach kam, war aus meiner Sicht sportlich sehr fraglich. Unser eigenes Tempo war gut, der Porsche ließ sich gut fahren. Aber wir haben auf eine riskante Strategie gesetzt und leider verloren.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Die Kollegen in der Startnummer 92 tun mir wirklich sehr leid – so sollte der Kampf um die Weltmeisterschaft niemals entschieden werden. Wir betreiben Sport. Zum Sport gehört Fairness. Diese habe ich am Ende des Rennens nicht mehr entdecken können. Ich kann mir genau vorstellen, wie viel Enttäuschung nun im Team herrscht. Bei uns lief es zunächst sehr gut. Wir hatten ein enorm schnelles Auto, konnten es aber nicht in einen Sieg umsetzen. Das schmerzt. Unsere Chancen waren wirklich gut, aber es hat nicht sollen sein.“

Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Das war ein klasse Rennen und ein super Ende der Saison. Wir haben uns noch auf den dritten Platz in der Meisterschaft verbessert, besser hätte es nicht laufen können. Der Kampf von Jaxon Evans und insbesondere Matt Campell am Ende war der Hammer – ich stand kurz vor dem Herzinfarkt. Matt fühlte sich zwar nicht super happy mit dem Auto im letzten Stint, hat aber super attackiert und konnte die Lücke immer weiter schließen. Dann ist er in der letzten Runde, in der letzten Kurve sogar noch auf den zweiten Platz vorgefahren! Super cool!“

Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #56): „Wir hätten gern Platz drei in der Meisterschaft gesichert, aber leider hat uns das Auto von Dempsey-Proton Racing in der letzten Runde überholt – immerhin war es ein Porsche. Ich muss allerdings zugeben, dass ich sehr enttäuscht bin. Wir greifen im kommenden Jahr wieder an.“

Ergebnisse Rennen

GTE-Pro-Klasse
1. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 233 Runden
2. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 233 Runden
3. Serra/Molina (BR/E), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 233 Runden
4. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 231 Runden

GTE-Am-Klasse
1. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #83, 230 Runden
2. Ried/Campbell/Evans (D/AUS/NZ), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 229 Runden
3. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 229 Runden
10. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 224 Runden
DNF. Andlauer/Jefferies/Al Qubaisi (F/GB/UAE), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 90 Runden

Alle Ergebnisse und Tabellenstände: fiawec.alkamelsystems.com

Qualifying

Das Porsche GT Team startet von der Pole-Position in das letzte Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Werksfahrer Kévin Estre absolvierte im abschließenden Qualifying zum 8-Stunden-Rennen auf dem Bahrain International Circuit die schnellste Runde in der GTE-Pro-Klasse. Für den Franzosen am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Nummer 92 war es die fünfte Pole-Position beim sechsten Event des Jahres. Da beim Highlight in Le Mans der Neunelfer des Kundenteams HubAuto Racing das schnellste Fahrzeug in der Zeitenjagd war, bleibt das Rennfahrzeug aus Weissach in der gesamten Saison 2021 im Qualifying ungeschlagen – ein Novum in der Geschichte der FIA WEC. Der Italiener Gianmaria Bruni fuhr in Bahrain mit der Startnummer 91 auf den dritten Platz.

„Das war ein sehr enges und aufregendes Qualifying“, fasst Alexander Stehlig zusammen. Der Einsatzleiter FIA WEC ergänzt: „Mit unserer Startnummer 92 haben wir genau das erreicht, was wir wollten – auf der Pole-Position stehen und den Extrapunkt dafür mitnehmen. Jeder Punkt zählt. In diesem Qualifying ging es deutlich enger zu als am vergangenen Wochenende, das gibt uns einen Vorgeschmack auf das Rennen. Es wird ein ziemlicher Kampf. Wir freuen uns darauf und können es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht.“

Das letzte Qualifying der Saison fand bei Dunkelheit am frühen Abend um 17:20 Uhr Ortszeit in Bahrain statt. In den zwei Freien Trainings zuvor hatten mit Lufttemperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius andere Bedingungen geherrscht. Das Porsche GT Team fand für die kühleren Verhältnisse in der finalen Zeitenjagd dennoch das optimale Setup für die beiden 911 RSR. Estre setzte sich gleich zu Beginn des Qualifyings an die Spitze, allerdings wurde die Rundenzeit wegen Verlassens der Strecke gestrichen. In seinem zweiten Versuch warf der Franzose noch einmal alles in die Waagschale und erreichte in einem engen Wettbewerb mit dem Schwesterauto und gegen die Konkurrenz von Ferrari in 1:56,041 Minuten die Bestzeit. Für die Pole-Position bekommen Estre und sein Teamkollege Neel Jani aus der Schweiz einen WM-Punkt. Das Duo, das sich die Nummer 92 im Rennen mit Michael Christensen aus Dänemark teilt, liegt nun in der Fahrerwertung mit dem besten Ferrari-Duo exakt gleichauf an der Spitze. Gianmaria Bruni wurde gleich zweimal eine Rundenzeit gestrichen. Der Italiener erreichte aufgrund dieser Rückschläge am Ende Rang drei. Im Rennen teilt sich Bruni die Startnummer 91 mit Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich.

In der GTE-Am-Klasse war wie bereits in der Vorwoche an gleicher Stelle Egidio Perfetti der schnellste Pilot eines Porsche 911 RSR. Der Norweger erreichte am Steuer der Nummer 56 des Kundenteams Project 1 die vierte Position. Die beiden baugleichen Neunelfer von Dempsey-Proton Racing starten von den Plätzen sieben und neun. Das Auto des britischen Teams GR Racing fährt von Rang zwölf los.

Das Saisonfinale der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf dem Bahrain International Circuit startet am Samstag, 6. November um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ). Der Free-TV-Sender Eurosport 1 überträgt das Rennen in voller Länge live. Auch die Kanäle von RTL Nitro und Sport1 berichten umfangreich aus Bahrain. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC.

Fahrerstimmen nach dem Qualifying

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Ich bin sehr zufrieden. Es war äußerst eng und ging sehr spannend zu. Wir haben nun den Zusatzpunkt für die Pole-Position geholt und sind in der Fahrer-WM punktgleich mit den Kollegen von Ferrari an der Spitze. Spannender könnten die Voraussetzungen vor dem Finale gar nicht sein. Wir starten von vorn – das ist gut, aber natürlich längst nicht alles. Ich bin sicher, dass es über acht Stunden ein sehr harter Wettbewerb wird, zumal unsere Mitbewerber sichtbar schneller sind als in der Vorwoche. Ich hoffe, wir behalten im Finale die Oberhand.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich musste im Qualifying bis zur letzten Sekunde kämpfen, weil mir zwei Rundenzeiten gestrichen wurden. Unser Auto ist gut abgestimmt für das Rennen, daher bin ich zuversichtlich. Eines ist allerdings klar: Unser Mitbewerber ist schneller geworden. Ich bin gespannt, wie sich dies am Renntag darstellen wird.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Bestplatzierter Porsche 911 RSR in der GTE-Am-Klasse – ich bin mit meiner Vorstellung zufrieden. Es war ein hartes Qualifying. Ich bin froh, dass wir uns teilweise im Vergleich zu den Aston Martin verbessert haben. Aber uns erwartet ein langes Rennen über acht Stunden. Darauf konzentrieren wir uns nun und hoffen auf ein gutes Ergebnis.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 1:56,041 Minuten
2. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 1:56,201 Minuten
3. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 1:56,541 Minuten
4. Serra/Molina (BR/E), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 1:56,603 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Cetilar Racing, Ferrari 488 GTE #47, 1:58,712 Minuten
2. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #83, 1:58,759 Minuten
3. Frey/Bovy/Legge (CH/B/GB), Iron Lynx, Ferrari 488 GTE #85, 1:58,958 Minuten
4. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 1:58,989 Minuten
7. Andlauer/Jefferies/Al Qubaisi (F/GB/UAE), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 1:59,359 Minuten
9. Ried/Campbell/Evans (D/AUS/NZ), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 1:59,936 Minuten
12. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 2:01,282 Minuten

Alle Ergebnisse und Tabellenstände: fiawec.alkamelsystems.com

Rennen 5

Das Porsche GT Team hat unter schwierigen Bedingungen den dritten Saisonsieg in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC erzielt. Beim 6-Stunden-Rennen in Bahrain setzten sich der Franzose Kévin Estre und Neel Jani aus der Schweiz im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 knapp gegen die Werksfahrerkollegen Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich durch. Mit dem Doppelerfolg im Königreich am Persischen Golf eroberte Porsche vor dem Saisonfinale die Spitze der Herstellerwertung. In der GTE-Am-Klasse fuhren die Kundenteams Dempsey-Proton Racing und Project 1 mit dem Neunelfer jeweils auf einen Podestplatz.

„Es war ein schwieriges Wochenende, denn der Druck war hoch – wir mussten im heutigen Rennen unbedingt abliefern“, erklärt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Es galt, maximale Punktzahl zu erreichen, um den Kampf um die Meisterschaft vor dem Finale offen zu halten. Das hat funktioniert. Da bedanke ich mich bei allen Mechanikern, Ingenieuren und den Fahrern – es war eine perfekte Vorstellung. Von außen betrachtet sah der Doppelerfolg vielleicht leicht aus, aber er war alles andere als das. In der großen Hitze mussten die Reifen lange Distanzen überstehen. Das ist immer ein Ritt auf des Messers Schneide. Wir haben das optimal umgesetzt. Nun starten wir auf Augenhöhe mit unseren Mitbewerbern in das große Finale am kommenden Wochenende. Ich freue mich schon sehr darauf!“

Bei einer Lufttemperatur von bis zu 35 Grad Celsius und einem noch erheblich heißeren Streckenbelag entwickelte sich das fünfte Saisonrennen zur erwarteten Hitzeschlacht. Beim Start von den Positionen eins und zwei blieben Kévin Estre und Gianmaria Bruni äußerst cool und wehrten die Angriffe der Konkurrenz konsequent ab. Anschließend mussten sie die Michelin-Reifen auf dem äußerst fordernden Asphalt über große Distanzen bringen. Dies gelang den erfahrenen Piloten perfekt – auch aufgrund der optimalen Arbeit des Teams an der Box. Die Erfahrungen aus den drei Trainingssitzungen halfen dabei, das Tempo über die rund einstündigen Stints auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Im Ziel hatte die Startnummer 92 in der GTE-Pro-Klasse einen knappen Vorsprung von 0,690 Sekunden auf das baugleiche Schwesterauto. Estre und Jani konnten den Rückstand in der Fahrerweltmeisterschaft vor dem finalen Rennen am kommenden Wochenende in Bahrain auf einen einzigen Zähler reduzieren. Bruni und Lietz rangieren auf Platz drei. In der Herstellerwertung hat Porsche die Führung zurückerobert.

In der GTE-Am-Klasse war das Rennen auf dem Bahrain International Circuit nicht ausschließlich von der Haltbarkeit der Reifen geprägt, sondern auch von den Rundenzeiten der Amateurfahrer. Im engen Wettbewerb der insgesamt 13 Fahrzeuge konnten dabei speziell Christian Ried und Egidio Perfetti besonders beeindrucken. Der Dempsey-Proton-Teameigner aus Deutschland lieferte am Steuer der Startnummer 77 starke Stints ab, seine Teamkollegen Matt Campbell aus Australien und Jaxon Evans aus Neuseeland gehörten auf dem Weg zu Klassenrang zwei zu den Allerschnellsten im Feld. Perfetti teilte sich die Startnummer 56 von Project 1 mit den Italienern Matteo Cairoli und Riccardo Pera. Der Norweger hielt seinen Kunden-RSR im vorentscheidenden Stint zur Mitte des Rennens in den Podesträngen und legte damit die Grundlage für den dritten Platz. Der baugleiche Neunelfer von Dempsey-Proton Racing mit der Nummer 88 fuhr auf die Position 13. Das Auto von GR Racing erreichte das Ziel auf Rang sechs.

Das Finale der FIA WEC findet am kommenden Samstag, 6. November, ebenfalls auf dem Bahrain International Circuit statt. Der sechste und letzte Lauf der Saison führt über eine Distanz von acht Stunden.

Fahrerstimmen nach dem Rennen

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns in der Nummer 92 und ein extrem wichtiger Doppelerfolg für Porsche. So besitzen wir noch alle Chancen, im Finale um die Titel zu kämpfen. Wir haben als gesamtes Team eine perfekte Vorstellung abgeliefert. Danke an die Kollegen im Schwesterauto, dass sie uns das Leben nicht allzu schwer gemacht haben. Das hilft uns wirklich sehr. Nun freue ich mich auf das entscheidende Rennen. Wir wollen unbedingt noch einmal solch ein Traumergebnis einfahren.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Ein Doppelerfolg für den Porsche 911 RSR – besser geht es nicht. Wir lagen im gesamten Rennen sehr eng mit unserem Schwesterauto zusammen. Ganz am Ende haben sie uns nicht mehr angegriffen. Vielen Dank an die Kollegen! Für uns ist Platz eins enorm wichtig, um im Finale die beste Ausgangsposition in der Fahrer-Weltmeisterschaft zu haben. Wir liegen nur noch einen Punkt hinter den Führenden. In einer Woche geben wir beim Saisonfinale restlos alles, um alle Titel zu gewinnen.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ziel erreicht: Wir wollten die Plätze eins und zwei – das ist gelungen. Besser geht es für Porsche gar nicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich Teil dieser großen Familie sein darf. Einen Schritt auf dem Weg zum möglichen Titelgewinn haben wir geschafft. Der viel wichtigere soll am kommenden Samstag im Finale folgen.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Es war heute enorm wichtig, die Reifen über die Distanz zu bringen. Bahrain ist sehr fordernd, da ist Obacht angesagt. Wer den Grip-Höhepunkt zu Beginn auf frischen Reifen voll ausnutzt, bekommt am Ende eines Stints eine herbe Quittung. Daher lag unser Augenmerk jederzeit darauf, nicht zu viel Energie in die Reifen einzuleiten. Das ist uns gut gelungen. Wir haben zudem auf einen teaminternen Kampf verzichtet, denn dies hätte uns ganz sicher viel Zeit gekostet. Es war aus meiner Sicht ein perfektes Rennen für Porsche.“

Ergebnisse Rennen

GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 174 Runden
2. Lietz/Bruni (A/I), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 174 Runden
3. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 174 Runden
4. Serra/Molina (BR/E), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 174 Runden

GTE-Am-Klasse
1. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin Vantage GTE #33, 172 Runden
2. Ried/Campbell/Evans (D/AUS/NZ), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 172 Runden
3. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 172 Runden
6. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 171 Runden
13. Andlauer/de Leener/Al Qubaisi (F/B/UAE), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 166 Runden

Qualifying

Werksfahrer Kévin Estre hat den Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 im Qualifying zum 6-Stunden-Rennen in Bahrain auf die Pole-Position gefahren. In einer engen Zeitenjagd setzte sich der Franzose hauchdünn gegen seinen italienischen Markenkollegen Gianmaria Bruni im baugleichen Neunelfer mit der Nummer 91 durch. Für die in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC zweitplatzierten Kévin Estre und Neel Jani ist es die vierte Pole-Position im fünften und gleichzeitig vorletzten Saisonrennen. In der GTE-Am-Klasse startet der beste 911 RSR von der dritten Position.

„Das Ergebnis sieht gut aus. Beim Blick auf den engen Abstand wird klar, dass beide Fahrer starke Runden absolviert haben“, bilanziert Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Wir haben in den Freien Trainings gut gearbeitet. Dabei ist es uns gelungen, die Reifen bei heißen Bedingungen optimal ins Arbeitsfenster zu bringen – sowohl über große Distanzen als auch über eine schnelle Runde. Die Plätze eins und zwei sind eine optimale Ausgangsposition. Wir müssen im Rennen alles versuchen, um diese Positionen bis ins Ziel zu halten. Damit würden wir unsere Ausgangslage in der Meisterschaft erheblich verbessern.“ Durch den Gewinn der Pole-Position hat sich der Rückstand von Estre/Jani in der Fahrerwertung auf elf Zähler reduziert. In der Herstellermeisterschaft trennen Porsche 15 Punkte auf die Spitze.

Im zehnminütigen Qualifying am Freitagnachmittag auf dem Bahrain International Circuit herrschten schwierige Bedingungen. Auf sehr aggressivem Asphalt und bei hohen Temperaturen von über 30 Grad in der Wüste boten die Michelin-Reifen in der GTE-Pro-Klasse an allen Fahrzeugen nur für eine einzige schnelle Runde optimalen Grip. Estre war rund 90 Sekunden nach dem Start der Session der erste GTE Pro-Pilot, der auf die 5,412 Kilometer lange Strecke ging. Sein Werksfahrerkollege Bruni folgte kurz dahinter. Nahezu im Paarflug legten die beiden erfahrenen Spezialisten im Porsche 911 RSR auf Anhieb Topzeiten vor, die von der Konkurrenz nicht mehr unterboten wurden. In 1:56,144 Minuten war Estre am Ende um 0,034 Sekunden schneller als Bruni im Schwesterfahrzeug.

Das Qualifying in der GTE-Am-Klasse

In der GTE-Am-Klasse verschaffte sich das Team Project 1 mit Platz drei eine gute Ausgangsposition für das Rennen in Sakhir. Mit einer Rundenzeit von 1:59,404 Minuten verpasste der Norweger Egidio Perfetti einen Platz in der ersten Startreihe um weniger als eine Zehntelsekunde. Die beiden Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing nehmen das 6-Stunden-Rennen von den Positionen sieben und neun in Angriff. Das baugleiche Auto von GR Racing geht von Rang zwölf in den fünften Lauf der Saison.

Der sechsstündige Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf dem Bahrain International Circuit startet am Samstag, 30. Oktober um 11:00 Uhr Ortszeit (10:00 Uhr MESZ). Der Free-TV-Sender Eurosport 1 überträgt das Rennen in voller Länge live. Auch die Kanäle von Sport1 berichten umfangreich aus Bahrain. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC.

Fahrerstimmen nach dem Qualifying

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Meine Runde war vielleicht nicht perfekt, aber sie hat für die Pole Position gereicht – darüber bin ich sehr glücklich. Zwischen uns und unserem Schwesterauto ging es sehr eng zu. Das zeigt, dass Porsche hier besonders im Qualifying sehr gut ist. Für uns ist auch die Markenweltmeisterschaft von großer Bedeutung, daher spielt auch die 91 eine wichtige Rolle. Und sie steht zwischen uns und den ,Roten‘. Ich hoffe, wir behalten auch im Rennen die Oberhand.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Das Ergebnis des Qualifing ist wirklich gut: Wir sind nahezu exakt die gleiche Rundenzeit gefahren. Unser Porsche 911 RSR fühlte sich auf der schnellen Runde hervorragend an, was eine Konsequenz unserer perfekten Vorbereitung war. Für das Rennen bin ich sehr zuversichtlich. Wir haben ein starkes Auto und können bestimmt ganz vorne mitkämpfen.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Dritter ist natürlich nicht so gut wie Erster. Aber ich bin zufrieden, dass wir die meisten Ferrari und auch die meisten Aston Martin hinter uns lassen konnten. Wir haben zwei Rennen innerhalb von zehn Tagen vor uns. Es ist gut, dass wir an der Spitze mitfahren können. Letztes Jahr waren wir stark in Bahrain und haben unsere Klasse gewonnen. Hoffentlich schaffen wir es morgen wieder aufs Podium, am liebsten auf die höchste Stufe.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 1:56,144 Minuten
2. Lietz/Bruni (A/I), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 1:56,178 Minuten
3. Serra/Molina (BR/E), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 1:57,327 Minuten
4. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 1:57,573 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Mastronardi/Piccini/Cressoni (I/I/I), Ferrari 488 GTE #60, 1:58,687 Minuten
2. Dalla Lana/Farfus/Gomez (CDN/BR/BR), Aston Martin Vantage GTE #98, 1:59,331 Minuten
3. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 1:59,404 Minuten
7. Andlauer/de Leener/Al Qubaisi (F/B/UAE), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 1:59,923 Minuten
9. Ried/Campbell/Evans (D/AUS/NZ), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 2:00,294 Minuten
12. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 2:00,939 Minuten

Alle Ergebnisse und Tabellenstände: fiawec.alkamelsystems.com

Vorschau

Bei den beiden letzten Saisonläufen der FIA World Endurance Championship (WEC) hat das Porsche GT Team den Gewinn der Weltmeisterschaft im Visier. Das Jahr 2021 geht mit zwei Rennen in Bahrain an den kommenden beiden Wochenenden zu Ende. Es wird der erste Doppel-Event in der Geschichte der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Der fünfte Saisonlauf am 30. Oktober dauert sechs Stunden, eine Woche später steht auf dem Bahrain International Circuit eine Distanz von acht Stunden auf dem Programm. Porsche tritt mit zwei 911 RSR in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse an. In der GTE-Am-Kategorie schicken drei Kundenteams fünf baugleiche Neunelfer in den Wettbewerb.

„Wir gehen mit ganz klaren Zielen in die beiden letzten Saisonrennen in Bahrain: Wir wollen die Herstellermeisterschaft gewinnen und peilen mit der Crew in der Startnummer 92 zudem den Fahrertitel an“, erklärt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport. „Im vergangenen Jahr haben wir auf dem Kurs in der Wüste einen Doppelerfolg gefeiert. Das wollen wir wiederholen. Wenn uns dies sogar in beiden abschließenden Rennen des Jahres gelingt, ist uns die Meisterschaft sicher. Unser Porsche 911 RSR passt sehr gut zu den Besonderheiten der Strecke – das stimmt mich zuversichtlich.“

Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport, 2021, Porsche AG
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport

„Wir freuen uns sehr auf die beiden Rennen in Bahrain. Der Doppelsieg im vergangenen Jahr ist das beste Vorzeichen für einen starken Auftritt beim ersten sogenannten Doubleheader der Langstrecken-Weltmeisterschaft“, fasst Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC, seine Erwartungen zusammen. „Das 6-Stunden-Rennen findet bei Tageslicht statt. Wir müssen uns auf große Hitze gefasst machen. Zudem wird die Konstanz der Reifen über einen vollen Stint entscheidend sein. Das achtstündige Finalrennen führt in die Nacht hinein. Die Herausforderung ist eine etwas andere, denn wir müssen das Herabsinken der Asphalttemperaturen antizipieren und entsprechend darauf reagieren. Es wird spannend und spektakulär für Fans, Fahrer und Teams. Am Ende des Doppel-Events möchten wir den Gewinn der WM-Titel feiern.“

Test für Nachwuchsfahrer

Nach dem Doppel-Rennen organisiert die WEC zum Abschluss der Saison am 7. November einen Test für Nachwuchsfahrer auf dem Bahrain International Circuit. Seit 2004 zählt der Bahrain International Circuit zu den regelmäßigen Austragungsorten eines Formel-1-Rennens. Die FIA WEC gastierte in ihrem Gründungsjahr 2012 erstmals auf dem 5,412 Kilometer langen Rundkurs nahe der Hauptstadt Manama. Einzig in der Saison 2018/2019 fand kein Langstrecken-Wettbewerb in Sakhir statt. Die große Hitze bei Tag, die fallenden Temperaturen bei Einbruch der Nacht sowie der oftmals mit einer feinen Sandschicht überzogene Asphalt machen das Rennen für Teams, Ingenieure und Fahrer zu einer großen Herausforderung.

911 RSR, 2021, Porsche AG
911 RSR

Der Reifenverschleiß auf dem Grand-Prix-Kurs mit ihren 15 Kurven ist enorm hoch. Ein konstantes Tempo über einen vollen Renn-Stint gilt als entscheidender Erfolgsfaktor. Im ersten von zwei Bahrain-Läufen werden die Punkte nach dem normalen FIA-Schema vergeben (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). Für das zweite Rennen kommt der Faktor 1,5 zum Einsatz, das Ergebnis wird aufgerundet (38-27-23-18-15-12-9-6-3-2). Zudem gibt es für das Erreichen der Pole-Position jeweils einen zusätzlichen WM-Zähler.

Die Fahrer des Porsche GT Teams

Im 6-Stunden-Rennen in Bahrain wechseln sich am Steuer der Startnummer 91 die WEC-Stammpiloten Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich ab. Im finalen Saisonlauf über acht Stunden unterstützt Werksfahrer Frédéric Makowiecki das Duo. Der Franzose war bereits bei den Läufen in Portimão und Le Mans mit an Bord. Im Schwesterauto mit der Nummer 92 agieren Kévin Estre aus Frankreich und Neel Jani aus der Schweiz. Für das Saisonfinale am 6. November kehrt der Däne Michael Christensen zurück ins Cockpit. Die Stammbesatzung der Startnummer 92 belegt aktuell den zweiten Platz in der Fahrermeisterschaft, die Kollegen in der Nummer 91 folgen auf Rang drei. In der Herstellerwertung rangiert Porsche auf Platz zwei.

Die Kundenteams

Die erfahrenen deutschen Kundenteams Project 1 und Dempsey-Proton Racing schicken jeweils zwei Porsche 911 RSR in die beiden WEC-Rennen in Bahrain. Ein weiteres Fahrzeug setzt die britische Mannschaft GR Racing ein. In der Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing greift unter anderem Werksfahrer Matt Campbell aus Australien ins Lenkrad.

Teams und Fahrer in der Übersicht (kursiv: nur sechster Saisonlauf)

GTE-Pro-Klasse
Porsche GT Team #91 – R. Lietz (A) / G. Bruni (I) / F. Makowiecki (F)
Porsche GT Team #92 – K. Estre (F) / N. Jani (CH) / M. Christensen (DK)

GTE-Am-Klasse
Team Project 1 #46 – D. Olsen (N) / TBA / TBA
Team Project 1 #56 – E. Perfetti (N) / M. Cairoli (I) / R. Pera (I)
Dempsey-Proton Racing #77 – C. Ried (D) / M. Campbell (AUS) / J. Evans (NZ)
GR Racing #86 – M. Wainwright (GB) / B. Barker (GB) / T. Gamble (GB)
Dempsey-Proton Racing #88 – K. Al Qubaisi (UAE) / A. de Leener (B) / J. Andlauer (F) / A. Jefferies (GB)

911 RSR, 2021, Porsche AG

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Es sind zwar zwei Rennen am gleichen Schauplatz, aber doch bezüglich der Charakteristik sehr verschieden. Die abweichenden Startzeiten und Distanzen erfordern speziell angepasste Strategien. Das wird sicherlich sehr interessant. Wir mit unserer Startnummer 91 haben in puncto Meisterschaft nicht viel zu verlieren und werden voll attackieren. Hoffentlich kehrt das notwendige Rennglück endlich mal wieder auf unsere Seite zurück.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es wird in diesem Jahr in Bahrain aufgrund der zwei Rennen sehr interessant. Der erste Lauf findet tagsüber statt. Die Sonne brennt unerbittlich auf den Asphalt und uns erwartet eine regelrechte Hitzeschlacht. Im zweiten Rennen geht es in die Dunkelheit hinein – da müssen wir zusammen mit den Ingenieuren möglichst genau vorhersehen, wie sich die Strecke bei abnehmenden Temperaturen verändert. Wir wollen wichtige Ziele erreichen und werden alles geben, damit Porsche den Herstellertitel gewinnt. Fred hilft uns im finalen Rennen über acht Stunden. Darauf freue ich mich sehr.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Ich finde es toll, dass ich für das 8-Stunden-Rennen noch einmal ins Cockpit der Startnummer 91 zurückkehren werde. Wir wollen maximale Punkte einfahren, um Porsche zum Gewinn des Herstellertitels zu verhelfen. Wenn wir dabei gleichzeitig unsere Markenkollegen im Schwesterauto auf dem Weg zur Fahrer-WM unterstützen können, wäre das noch besser. Das Rennen wird hart. In Bahrain ist es immer sehr heiß, die Strecke fordert die Bremsen und die Reifen enorm. Dennoch bin ich optimistisch – auch, weil ich dort 2015 schon einmal gewonnen habe.“

911 RSR, 2021, Porsche AG

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Es war schade, dass wir beim vergangenen Rennen in Le Mans die Führung in der Fahrermeisterschaft abgegeben haben. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine hohe Motivation. Wir haben noch alles selbst in der Hand: Gewinnen wir beide Rennen, dann holen wir den Titel. Das ist unser großes Ziel. Mit dem Porsche 911 RSR waren wir immer stark in Bahrain. Das lässt uns sehr zuversichtlich auf die beiden Rennen blicken. Ich freue mich außerdem, dass Michael für den finalen Lauf wieder in unserem Auto fahren wird.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Die Strecke und das Umfeld in Bahrain gefallen mir gut. Ich habe dort in meiner Zeit mit dem Porsche 919 Hybrid schon tolle Erfolge gefeiert. Daran würde ich gern in diesem Jahr mit dem 911 RSR anknüpfen. Für uns geht es um den Weltmeistertitel. Wir setzen alles daran, die große Trophäe zu holen. Es ist ein Zweikampf zwischen unserem Auto und dem Ferrari mit der Startnummer 51. Mal schauen, wie die Mitbewerber in die beiden Rennen gehen. Es kann sein, dass der erste Lauf als strategische Vorbereitung auf den zweiten dient, in dem es dann zum Abschluss noch einmal um sehr viele Punkte geht. Warten wir es ab.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Es macht immer viel Spaß, den Porsche 911 RSR zu fahren. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf meine Rückkehr ins WEC-Team. Ich hoffe, dass die Mannschaft im ersten der beiden Bahrain-Rennen die Grundlage für einen schönen finalen Kampf um die Titel legen kann. Der 911 RSR war im vergangenen Jahr die Messlatte in der GTE-Pro-Klasse. Wir haben dort einen Doppelsieg eingefahren – nichts anderes möchten wir in diesem Jahr erreichen. Das könnte Porsche und meinen Kollegen Kévin und Neel den Gewinn der Weltmeisterschaft bescheren. Genau das ist das große Ziel.“

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ/MEZ)

Donnerstag, 28. Oktober
14:30 Uhr – 16:00 Uhr: Freies Training 1

Freitag, 29. Oktober
07:00 Uhr – 08:30 Uhr: Freies Training 2
11:30 Uhr – 12:30 Uhr: Freies Training 3
15:30 Uhr – 15:40 Uhr: Qualifying GTE

Samstag, 30. Oktober
10:00 Uhr – 16:00 Uhr: Rennen (5. Saisonlauf)

Donnerstag, 4. November
14:30 Uhr – 16:00 Uhr: Freies Training 1

Freitag, 5. November
06:00 Uhr – 07:30 Uhr: Freies Training 2
10:20 Uhr – 11:20 Uhr: Freies Training 3
14:20 Uhr – 14:30 Uhr: Qualifying GTE

Samstag, 6. November
11:00 Uhr – 19:00 Uhr: Rennen (6. Saisonlauf)

Das Rennen im TV und Livestream

Der Free-TV-Sender NITRO überträgt die beiden Langstrecken-Rennen in voller Länge live. Auch die Kanäle von Sport1 berichten umfangreich von den zwei finalen Läufen der Saison 2021. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC.

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