Bei den beiden Rennen der Gruppe GT4 Clubsport gewannen „Gioga“ und Patrick Schetty in der Klasse der rund 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket. In der Open GT-Wertung fuhr der schweizerische Routinier Enzo Calderari mit einem Porsche 911 GT3 R der Generation 991 den ersten Sieg in der Klasse 23 ein; im zweiten Lauf setzte sich Patrick Dinkeldein durch. Bei den aktuellen 911 GT3 Cup-Fahrzeugen mit Renn-ABS und Traktionskontrolle ging der erste Platz gleich zweimal an Michael Kapfinger, den Zwillingsbruder von Johannes. Die Gleichmässigkeits-Wettbewerbe der Porsche Drivers Competition Suisse entschieden in der Classic-Wertung zunächst Pascal Godel, dann Peter Meister für sich. In der neugeschaffenen Chrono-Klasse hiess der Sieger Nicolas Garski.
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
Er führte von der Pole-Position bis ins Ziel, setzte die beste Rundenzeit, konnte aber trotz eines fast achtsekündigen Vorsprungs nicht den Sieg für sich verbuchen: Johannes Kapfinger musste sich bei seinem ersten Sprintrennen noch mit Rang zwei begnügen. Der junge Passauer hatte mit dem rund 510 PS starken Kundensport-Elfer der neusten Generation die Streckenbegrenzungen zu weit ausgereizt und dafür zehn Strafsekunden kassiert. Damit ging Platz eins an Alexander Schwarzer. Für den erfolgreichen Absolventen der Porsche Racing Experience war es der erste Sieg im Schweizer GT3 Cup. Rang drei ging an Peter Hegglin, der sich knapp gegen Marc Arn behaupten konnte. Nach 16 Runden auf dem österreichischen Grand-Prix-Kurs hatte er die Nase um 0,488 Sekunden vorn. Auch Ernst Keller mischte in diesem Positionskampf mit. Doch der GT3 Cup-Meister von 2018 wurde wegen Überschreitens der Track Limits ebenfalls mit zehn Strafsekunden belegt und fiel vom fünften auf den siebten Rang zurück.
Im zweiten Lauf lief es für Kapfinger besser: Gleich in der ersten Runde holte sich der 20-Jährige die Führung von Pole-Mann Alexander Schwarzer zurück und baute sie bis ins Ziel auf mehr als 14 Sekunden aus. Schwarzer rutschte zunächst auf die vierte Position ab, fiel dann bis ans Ende des Feldes zurück und kämpfte sich anschliessend wieder bis auf den neunten Platz vor. Rang zwei ging an Peter Hegglin vor Gregor Burkard und Gian Luca Tüccaroglu. In der Fahrertabelle konnte Junior-Pilot Kapfinger, der sich in der Vorsaison ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 Cup den Titel in der Klasse 40 der Gruppe Open GT geholt hatte, direkt an die Spitze setzen. Jocelyn Langer, der zweite Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, belegte in beiden Rennen jeweils den 15. Platz.
„Ich bin sehr glücklich, wie mein erstes Wochenende im GT3 Cup gelaufen ist – das hat irre viel Spass gemacht“, so Johannes Kapfinger. „Im ersten Lauf hatte ich etwas Pech mit den Track Limits. Ich hab mir das dann genau angeschaut und es im zweiten Rennen besser gemacht. Sicher durchkommen war das Ziel. Im vergangenen Jahr bin ich in der Open GT-Wertung das Vorgängermodell mit Renn-ABS gefahren. Der aktuelle 911 GT3 Cup ist ein komplett neues Auto und in der Klasse-1-Wertung fahren wir ohne ABS, das ist ein enormer Unterschied.“
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport
Die Gruppe GT4 Clubsport für die verschiedenen Rennversionen des Porsche 718 Cayman GT4 wurde in beiden Sprintläufen die Beute von Patrick Hofmann. Er war mit seinem rund 500 PS starken RS-Modell als einziger Teilnehmer in der Klasse 10 am Start. Deutlich spannender ging es unter den Fahrern des 425 PS leistenden 718 Cayman GT4 Clubsport mit sogenanntem MR-Paket von Manthey zu. Im ersten Lauf hatte der Italiener „Gioga“ alle Hände voll zu tun, Patrick Schetty auf Distanz zu halten: Im Ziel trennten beide lediglich 0,242 Sekunden. Schetty hatte im sechsten Umlauf Platz zwei in der Klasse von Alexandre Mottet übernommen, der wenig später auch Remo Stebler passieren lassen musste. In der Klasse 12 für 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket war Pierre Hirschi allein unterwegs. Er wurde Elfter der Gesamtwertung.
In Lauf zwei hiess der Sieger der Klasse 11 dann Patrick Schetty. In Runde zwei kam es noch zu einem kurzen Platztausch mit dem raketenhaft gestarteten Thomas Bucher; im Ziel betrug Schettys Vorsprung auf den amtierenden Titelverteidiger Alexandre Mottet und Markus Lietzau 3,188 Sekunden. Spannend ging es im Duell um die vierte Klassenposition zu. André Wagner fing in der letzten Runde Thomas Bucher ab und eröffnete die Jagd auf Detlef Schmidt, musste sich am Ende aber um 0,236 Sekunden geschlagen geben. Bucher wurde auf Rang neun gewertet.
Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)
Der Gleichmässigkeits-Wettbewerb der Porsche Drivers Competition Suisse teilt sich ab dieser Saison in zwei Klassen auf. In der Classic-Wertung vertrauen die Teilnehmenden allein auf ihr Gefühl und verzichten auf elektronische Hilfsmittel wie Stoppuhren oder Zeitnahmesysteme. Hier gewann zunächst Pascal Godel den kürzeren Wettbewerb über fünf Runden, anschliessend dominierte Peter Meister über die doppelte Distanz. Platz zwei ging jeweils an Xavier Penalba vor Robert Schwaller. In der neu geschaffenen Chrono-Kategorie feierte Nicolas Garski jeweils den Sieg vor Fide Scheer.
„Der diesjährige Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse hat einmal mehr gezeigt: Das Interesse unserer Kunden ist ungebrochen, einen Porsche artgerecht auf einer Rennstrecke zu bewegen – in einem ebenso professionellen wie familiären Umfeld“, betont Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. „Gerade die Porsche Sprint Challenge Suisse bietet dabei die perfekte Kulisse für Motorsport auf hohem Niveau. Umso mehr freuen wir uns, dass wir auch in dieser Saison wieder eine spannende Mischung aus etablierten Stammfahrern und jungen Nachwuchstalenten erleben, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen motivieren.“
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Kennwort: PSCS_Spielberg_2023