Förderfahrer Johannes Kapfinger krönt Titelgewinn mit makellosem Finalwochenende

Das Saisonfinale des Porsche Sports Cup Suisse könnte auch als Kapfinger-Festspiel in die Geschichte eingehen: Auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli in Italien nahm Johannes Kapfinger im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse die Maximalpunktzahl mit. 

Der Förderpilot des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ist der neue Meister seiner Klasse und beerbt damit seinen Vorgänger Jasin Ferati. In der Gruppe Open GT machte es ihm sein Zwillingsbruder Michael mit der Pole-Position und zwei Laufsiegen nach. Zusammen mit Michael Joos entschieden sie darüber hinaus auch das zweistündige Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Kurs an der Adria. In der GT4-Gruppe für Fahrzeuge mit MR-Paket kürte sich Patrick Schetty mit dem Klassensieg im zweiten Lauf zum neuen Champion. In der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Nicolas Garski seinen Titel verteidigen.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup 

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup; 2023, Misano, William Mezzetti, Porsche Schweiz AG
William Mezetti

Johannes Kapfinger feierte seinen Titelgewinn im GT3 Cup nach Mass: Im rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Elfer-Generation 992 sicherte sich der Passauer die Pole-Position, gewann beide Läufe und drehte dabei jedes Mal auch die schnellste Rennrunde. In Summe erzielte er so 59 Meisterschaftspunkte – das Maximum. Damit hat das 20 Jahre junge Nachwuchstalent in seiner Debütsaison alle Erwartungen übertroffen. 

Im ersten Rennen musste Kapfinger nur in der Startrunde dem Italiener William Mezzetti kurz den Vortritt lassen. Alexander Schwarzer sah die Zielflagge als Dritter. Der Doppelsieger von Mugello erhielt jedoch zehn Strafsekunden und fiel damit auf den fünften Rang hinter Marc Arn und Peter Hegglin zurück. Platz sechs ging an Gregor Burkard.

Auch im zweiten Lauf hiess Kapfingers direkter Verfolger William Mezetti, dem im Ziel jedoch 7,4 Sekunden auf den Deutschen fehlten. Hinter dem Italiener brachte Hegglin den dritten Rang über die 14 Rennrunden nach Hause, gefolgt von Burkard. Erneut Fünfter wurde Schwarzer. Der ehemalige Absolvent der Porsche Track Experience sicherte sich in Misano die Vizemeisterschaft im GT3 Cup.

„Das war der perfekte Abschluss einer tollen Saison, die mir viel Freude bereitet hat und in der ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte“, zeigte sich Johannes Kapfinger glücklich. „Inklusive des Nachtrennens habe ich in Misano gewonnen, was es zu gewinnen gab, und konnte auch mit meiner Pace auf mich aufmerksam machen. Der GT3 Cup-Titel bedeutet mir sehr viel. Er wird mir für meine weitere Rennkarriere ganz sicher wichtige Türen öffnen.“

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport; 2023, Misano, Patrick Schetty, Porsche Schweiz AG
Patrick Schetty

Die Entscheidung um den Gesamtsieg in der Gruppe GT4 MR zwischen Alexandre Mottet und Patrick Schetty ging in Misano auf die Zielgerade. Titelverteidiger Mottet reiste mit einem Punkt Vorsprung an die italienische Adria und hatte mit seinem 425 PS starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR auch im Qualifying die Nase knapp vorn. Beim Start in das erste Rennen konnte sich der Genfer direkt um zwei Plätze verbessern, doch auch Schetty kam gut aus den Blöcken. In Runde eins ging er an Remo Stebler vorbei, im zweiten Umlauf überholte er auch Mottet. Während Jens Richter kurz vor dem Ziel den leistungsstärkeren 718 Cayman GT4 RS Clubsport von Patrick Hofmann noch abfing und gewann, kam Schetty hinter dem Italiener Gioga und vor Mottet ins Ziel. Damit hatte er auch die Tabellenführung übernommen.

So besass Patrick Schetty für das zweite Rennen die bessere Ausgangssituation. Schon in der Startrunde verbesserte er sich um eine Platzierung, weil Andreas Greiling, der das Cockpit von Jens Richter übernommen hatte, von der Pole auf den vierten Rang zurückgefallen war. Alexandre Mottet büsste seinerseits zwei Ränge ein, kämpfte sich aber im dritten Umlauf wieder an Daniel Gillioz vorbei. Schetty kam hinter Laufsieger Patrick Hofmann als Dritter ins Ziel. Da Gioga eine Fünfsekundenstrafe für das Missachten der Tracklimits kassierte, rückte Schetty auf die zweite Position vor und gewann die Klasse. Mottet wurde hinter Remo Stebler und Greiling als Gesamtsechster gewertet. Damit stand Schetty als neuer Champion der Gruppe GT4 MR fest.

Als einziger Starter in der Klasse 12 erreichte Alexander Walker mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket als Zehnter das Ziel. Pierre Hirschi – in Misano nicht mit dabei – konnte er den Titel in der Gruppe GT4 Competition allerdings nicht mehr streitig machen.

Porsche Sprint Challenge Suisse: Endurance-Rennen

Porsche Sprint Challenge Suisse: Open GT; 2023, Misano, Michael Kapfinger, Johannes Kapfinger, Michael Joos, Porsche Schweiz AG

Fast schon traditionell hat der Porsche Sports Cup Suisse die Saison mit einem zweistündigen Nachtrennen beendet, das jedoch zu keiner Meisterschaft mehr zählte. Den Gesamtsieg heimsten Johannes und sein Zwillingsbruder Michael zusammen mit Michael Joos ein. Das Trio war mit einem aktuellen 911 GT3 R an den Start gegangen und fuhr einen Vorsprung von fast 75 Sekunden heraus. Mit Jörg Dreisow / Manuel Lauck und Patrick Dinkeldein / Marco Seefried pilotierten die Zweit- und Drittplatzierten jeweils einen 911 GT3 R der Vorgängergeneration. 

Als beste Cayman-Piloten erreichten Patrick Hofmann und Alex Fontana mit dem RS-Modell den 19. Gesamtrang. Ihnen dicht auf den Fersen: Remo Stebler und Yannick Mettler. Mit dem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR gewann das Duo die Klasse 11 vor Daniel Gillioz und Antoine Leclerq sowie Andreas Greiling und Jens Richter.

Porsche Drivers Competition Suisse

Porsche Drivers Competition Suisse; 2023, Misano, Nicolas Garski, Porsche Schweiz AG

Der neue und alte Meister der Gleichmässigkeitsprüfungen der Porsche Drivers Competition heisst Nicolas Garski. Mit seinem 911 GT3 der Generation 991 hatte er als einziger Starter in beiden Läufen der Chrono-Wertung keine Gegenwehr zu fürchten. In der Classic-Klasse gewann Heinz Schuoler vor Tommy Eriksson und Marius Hutmacher den Fünfrundenwettbewerb. Danach triumphierte Eriksson seinerseits vor Kurt Spycher und Schuoler über neun Runden. Den Kampf um den Vizechampion machten Xavier Penalba und Peter Meister in einem knappen Duell unter sich aus. Die Plätze fünf und sechs genügten Penalba am Ende, um sich mit einem Punkt Vorsprung durchzusetzen. 

„Wir haben die Saison 2023 mit einem weiteren Highlight beendet“, resümierte Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. „Der Misano World Circuit bot uns einmal mehr die ideale Kulisse für einen stimmungsvollen Abschluss – für viele unserer Teilnehmenden ist das zweistündige Nachtrennen der Höhepunkt des Jahres. Ich freue mich sehr, dass unser Förderfahrer Johannes Kapfinger mit einer starken Vorstellung sein besonderes Talent noch einmal unter Beweis gestellt hat.“

Info

Fotos aus Misano

Kennwort: PSCS_Misano_2023

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