Cascade Bay, Norfolkinsel. Duncan Sanderson steht an der Kaimauer und schaut auf den tosenden Pazifik. Der ehemalige Juwelier erinnert sich gern zurück an jenen Moment, an dem er vor 22 Jahren genau an dieser Stelle stand und über ihm der rote Porsche an einem Drahtseil hing. Auch wenn ihm das sicherlich ein paar Nerven kostete. Ein vorgelagertes Riff macht es großen Frachtschiffen generell schwer, Waren an die Norfolkinsel zu liefern. Oftmals müssen eintreffende Güter von mehreren Schiffen aus weitergegeben werden, bevor sie an Land gehen.
„Der Porsche wurde schließlich von einem Kran an Land gehievt. Ich hielt den Atem an, als ich ihn über dem Meer baumeln sah“, sagt der 75-jährige mit einem Lächeln im Gesicht. Auf einer Internet-Versteigerung eines japanischen Auktionshauses suchten die Sandersons eigentlich nur einen Lieferwagen für ihr Juweliergeschäft. „Durch Zufall sah ich, dass die Auktion auch diverse Porsche veräußern wollte. Natürlich habe auch ich als kleines Kind von diesem einen Sportwagen geträumt“, so Duncan. 1996 Plötzlich stand der Traum dann vor ihm, wenn auch erst einmal nur auf dem Computer-Bildschirm. In Rot und als Typ 964 in der Version Targa. Duncan überlegte lange, bot schließlich und gewann den Sportwagen.
„Als ich meiner Frau davon erzählte, können sie sich vorstellen, wie sie reagiert hat“, erzählt er und zwinkert. „Aber als der 911 endlich da war und sie ihn sah, war sie genauso verzückt.“
„Der Porsche war letztendlich das Beste was unserem Geschäft passieren konnte. Keine noch so intelligente Kommunikationsstrategie hätte es mit dem Porsche aufnehmen können“, so Sanderson. „Der Targa magnetisierte die vorbeifahrenden Menschen förmlich. Ständig kamen Leute in unser Geschäft und erkundigen sich nach dem Porsche, den ich natürlich immer vor der Tür geparkt habe.“
Das Straßennetz von Norfolk Island ist begrenzt, das Tempolimit sowieso. Auf der gesamten Inselstrecke von ungefähr 90 Meilen sind maximal 50 km/h erlaubt. Aufgrund von unzugänglichen Klippen und schroffen Bergen ist zudem nur der südliche Teil der Insel bewohnbar. Das macht die Sache für Duncan nicht leichter, weil er den Porsche gerne jeden Tag bewegt. „Man muss etwas kreativ sein auf Norfolk Island. Manchmal wünsche ich mir, dass es in der Mitte der Insel ein Stück Autobahn gibt und ich den Porsche dort fliegen lassen kann. Doch ich werde älter und genieße einfach nur noch die Zeit mit ihm. Das Gute ist, dass keine Fahrt in einem Porsche der anderen gleicht. Ich entdecke meinen 911 und meine Insel immer wieder neu“, so der Insulaner.
„Die Leute wissen zwar, dass ich ab und an gern schneller fahre, doch bislang habe ich noch keinen Strafzettel bekommen. Nur auf die Kühe muss man aufpassen, die können plötzlich einfach vor dir auftauchen.“
Auch wenn die Freizeitmöglichkeiten auf der kleinen Insel schnell an ihre Grenzen kommen, Duncan Sanderson liebt diesen Fleck. Er mag die Menschen, die für ihn hier noch etwas mehr zusammenhalten als auf dem Dorf und sehr herzlich sind. Ihm reichen 35 Quadratkilometer und sechs Zylinder um glücklich zu sein. So steigt er nach wie vor in den Sportwagen seines Herzens, um die Idylle der Insel zu genießen. Ob Richtung Mount Pitt, Norfolk Islands höchstem Punkt, oder an den Pazifischen Ozean zum Kingston Pier und Cascade Bay, wo Duncan den Porsche vor 22 Jahren das erste Mal in Empfang nahm.
Für Duncan ist der Porsche 911 das Juwel von Norfolk Island:
Info
Unter 911-magazin.porsche.de präsentiert der Sportwagenhersteller Unterhaltsames und Wissenswertes aus der Porsche-Welt. Dabei reicht das Spektrum von der Vorstellung neuer Fahrzeuge bis hin zu Meilensteinen der Unternehmensgeschichte. Das Web-TV-Format ergänzt das Porsche-Kundenmagazin „Christophorus“ und erscheint im gleichen Rhythmus fünf Mal im Jahr in deutscher und englischer Sprache. Zusätzliches Footage-Material sowie Fotos stehen für journalistische Zwecke frei zur Verfügung.