Rennen
Knapp fiel dagegen die Entscheidung im Duell um Rang zwei aus: Nach 17 Runden trennten den französischen Martinet by Alméras-Fahrer Dorian Boccolacci weniger als eine halbe Sekunde vom deutschen Porsche-Junior Laurin Heinrich aus dem Team SSR Huber Racing. Ten Voorde übernahm mit seinem zweiten Monaco-Sieg innerhalb von zwei Jahren die Tabellenführung von Dylan Pereira (BWT Lechner Racing). Der Luxemburger kam als Vierter vor seinem britischen Teamkollegen Harry King ins Ziel.
„Es sah einfach aus, war es aber nicht – ich musste über die gesamte Distanz voll konzentriert bleiben und habe versucht, eine möglichst saubere Linie zu fahren“, fasste Larry ten Voorde zusammen. Größere Probleme bereitet dem Niederländer möglicherweise die obligatorische Teilnahme an der offiziellen Sieger-Gala des Veranstalters. „Ich muss mir noch schnell einen schwarzen Anzug besorgen. Weil es vielleicht ein schlechtes Omen gewesen wäre, habe ich nämlich keinen mitgebracht.“
Dorian Boccolacci war mit seinem zweiten Rang mehr als zufrieden. Mit einer fehlerfreien Fahrt konnte er den attackierenden Laurin Heinrich hinter sich halten. „Vergangenes Jahr bin ich in Monaco Dritter geworden, jetzt Zweiter. Also müsste ja eigentlich in der kommenden Saison der Sieg dran sein“, lachte der Franzose. Nur am Start wurde es kurz eng für Boccolacci: „Vor der ersten Kurve hätte ich ihn beinahe überholt, ich war schon neben ihm. Aber ich wäre in der Anfahrt zum Casino auf der schmutzigen Seite der Strecke gewesen, das wollte ich nicht riskieren“, beschrieb Laurin Heinrich den Schlüsselmoment. Der 20-Jährige aus der Nähe von Würzburg steckte zurück. Anschließend bot sich ihm keine Chance mehr für ein vielversprechendes Überholmanöver.
Bastian Buus wird schnellster Rookie
Bastian Buus kam als schnellster Rookie auf Rang neun ins Ziel. Der BWT Lechner Racing-Pilot aus Dänemark feierte damit schon seinen zweiten Sieg in der Kategorie der Supercup-Neueinsteiger. Den Siegerpokal in der ProAm-Wertung sicherte sich ebenfalls zum zweiten Mal in Folge der Norweger Roar Lindland aus dem Team Pierre Martinet by Alméras.
„Ich bin beeindruckt, mit welcher Disziplin die Supercup-Fahrer die Herausforderung dieser schwierigen Strecke gemeistert haben. Keiner hat ein unsinniges Überholmanöver riskiert. Vor allem die Fahrer an der Spitze haben sich nicht den kleinsten Fehler erlaubt“, bilanzierte Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup. Nur ein Ausrutscher verursachte direkt nach dem Start eine kurze Safety-Car-Phase, in der die Streckenposten die Leitplanke an dieser Stelle überprüften.
Nächste Station des internationalen Markenpokals mit dem Porsche 911 GT3 Cup ist eine weitere Traditionsrennstrecke: der Formel-1-Kurs im britischen Silverstone am 1. bis 3. Juli 2022.
Ergebnis 2. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Monte Carlo (MC)
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 28.30,987 Minuten
2. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), + 4,647 Sekunden
3. Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing), + 5,105 Sekunden
4. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), + 5,630 Sekunden
5. Harry King (GB/BWT Lechner Racing), + 6,330 Sekunden
6. Michael Ammermüller (D/SSR Huber Racing), + 13,084 Sekunden
Tabellenstand Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (nach 2 von 8 Rennen)
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 45 Punkte
2. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 39 Punkte
3. Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing), 31 Punkte
4. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 30 Punkte
5. Harry King (GB/BWT Lechner Racing), 29 Punkte
Vollständiges Rennergebnis und alle Tabellenstände:
https://motorsports.porsche.com/germany/de/category/mobil1supercup/pmsc-2022-results
Kalender Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (Änderungen vorbehalten)
22. – 24. April, Imola (Italien)
26. – 29. Mai, Monte Carlo (Monaco)
01. – 03. Juli, Silverstone (Großbritannien)
08. – 10. Juli, Spielberg (Österreich)
22. – 24. Juli, Le Castellet (Frankreich)
26. – 28. August, Spa-Francorchamps (Belgien)
02. – 04. September, Zandvoort (Niederlande)
09. – 11. September, Monza (Italien)
Qualifying
Larry ten Voorde startet in Monte Carlo von Platz eins in den zweiten Saisonlauf des Porsche Mobil 1 Supercup. Der Niederländer aus dem Team GP Elite absolvierte auf dem legendären Straßenkurs die schnellste Qualifying-Runde. Bereits 2021 hat der amtierende Supercup-Champion im Fürstentum die Bestzeit im Abschlusstraining gesetzt und anschließend auch das Rennen gewonnen. Der britische BWT-Lechner-Racing-Fahrer Harry King umrundete die 3,337 Kilometer lange Strecke nur 57 Tausendstelsekunden langsamer als Ten Voorde. Die zweite Startreihe teilen sich der Franzose Dorian Boccolacci (Martinet by Alméras) und der deutsche Porsche-Junior Laurin Heinrich (SSR Huber Racing). Tabellenführer Dylan Pereira (BWT Lechner Racing) aus Luxemburg und der dreimalige Supercup-Champion Michael Ammermüller (SSR Huber Racing) aus Deutschland gehen aus Reihe drei ins Rennen. Am Sonntag ab 12:05 Uhr MESZ stehen für die Cup-Neunelfer 17 Runden auf dem Programm.
Bei hochsommerlichen Temperaturen setzte sich zunächst Harry King an die Spitze des Klassements. Erst auf dem zweiten Reifensatz sicherte sich Larry ten Voorde die Pole-Position. „Ich habe in meiner schnellsten Runde viel riskiert. Einmal habe ich mich sogar an einer Leitplanke angelehnt – aber nur ganz leicht, mein Auto hat dabei lediglich ein paar Lackkratzer abbekommen“, berichtete der Niederländer.
Weniger Glück mit den in Monte Carlo fast überall direkt am Streckenrand stehenden Metallschienen hatten Harry King und Porsche-Junior Laurin Heinrich: Beide mussten nach Unfällen ihre letzte Attacke auf die Bestzeit abbrechen. „Bei der Landung nach einem Sprung über einen Curb hat es einen Reifen von der Felge gezogen – deswegen ist das Heck ausgebrochen, zum Glück in einer recht langsamen Kurve. Mein Auto hat nur wenig Schaden davongetragen“, erklärte Heinrich. Auch der Start von Harry King ist nicht gefährdet. „Sich in Monte Carlo für die erste Startreihe zu qualifizieren, fühlt sich großartig an. Aber ich denke, ich habe nur eine Chance auf den Sieg, wenn ich Larry ten Voorde beim Sprint zur ersten Kurve überhole“, schaute der Engländer voraus.
Le-Mans-Sieger Marc Lieb unterstützt Sportkommissare als „Driver Adviser"
Ähnlich wie im Fußball hat auch der Porsche Mobil 1 Supercup seine Schiedsrichter. Drei Sportkommissare – im Fachjargon „Stewards“ genannt – beurteilen strittige Situationen auf der Rennstrecke und sprechen bei Bedarf Strafen aus. Im internationalen Markenpokal von Porsche steht den Stewards immer ein Rennfahrer zur Seite, der sogenannte „Driver Adviser“. Er hat die Aufgabe, bei den Diskussionen der Sachrichter die Sicht eines Fahrers zu vertreten.
Für den Supercup-Lauf in Monaco hat Marc Lieb die Rolle dieses „Driver Adviser“ übernommen. Der 41 Jahre alte Deutsche hat 2016 im Porsche 919 Hybrid das 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewonnen, war 2004 Gesamtsieger des Porsche Carrera Cup Deutschland und hat im Porsche 911 unter anderem auch vier Siegerpokale beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring eingefahren. Lieb, der heute als Teamleiter Sportkommunikation bei Porsche arbeitet, fungiert zum ersten Mal als „Driver Adviser“.
„Als Fahrer war es immer mein Ziel, niemals ins Büro der Sportkommissare zitiert zu werden. Jetzt arbeite ich genau dort, das ist natürlich eine Umstellung. Auf jeden Fall ist meine Wertschätzung für die Arbeit der Sportkommissare nach dem Freien Training und dem Qualifying hier in Monte Carlo noch einmal deutlich gewachsen“, erzählt Lieb. „Entscheidungen sind sehr komplex, weil den Stewards unzählige Kameras entlang der Strecke und in den Supercup-Fahrzeugen als objektive Hilfe zur Verfügung stehen. Meine Aufgabe ist es dann, bestimmte Situationen aus der subjektiven Sichtweise eines Fahrers zu erläutern. Das ist eine sehr gute Methode, noch gerechtere Entscheidungen zu treffen.“
Ergebnis Qualifying, 2. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Monte Carlo (MC)
1. Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite), 1.34,500 Minuten
2. Harry King (Großbritannnien/BWT Lechner Racing), + 0,057 Sekunden
3. Dorian Boccolacci (Frankreich/Martinet by Alméras), + 0,103 Sekunden
4. Laurin Heinrich (Deutschland/SSR Huber Racing), + 0,192 Sekunden
5. Dylan Pereira (Luxemburg/BWT Lechner Racing), + 0,227 Sekunden
6. Michael Ammermüller (Deutschland/SSR Huber Racing), + 0,570 Sekunden
Die Vorschau
Der Porsche Mobil 1 Supercup bestreitet auf dem legendären Stadtkurs von Monte Carlo seinen zweiten Saisonlauf. Das große Feld der Porsche 911 GT3 Cup geht am kommenden Wochenende (26. bis 29. Mai 2022) im Rahmen des spektakulären Formel-1-Events auf den 3,337 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs des Fürstentums. Als Tabellenführer reist der Luxemburger Dylan Pereira aus dem Team BWT Lechner Racing an. Der Niederländer Larry ten Voorde aus dem Team GP Elite, amtierender Supercup-Champion und Vorjahressieger in Monaco, liegt im internationalen Markenpokal von Porsche aktuell auf Rang zwei.
Monaco genießt dank seiner speziellen Atmosphäre eine besondere Stellung im Kalender des Porsche Mobil 1 Supercup, der 2022 seine insgesamt 30. Saison absolviert. „Am Samstag, an dem traditionell kein Training stattfindet, gehen wir meist mit dem ganzen Team auf eine Tour durch diese unglaubliche Stadt“, verrät Pereira. Die Rennstrecke führt mitten durch die Stadt und gleicht einem schmalen Leitplankenkanal. Außerdem weist sie als einziger Formel-1-Kurs einen Tunnel auf. Für Pereira gehört Monaco zu den größten Herausforderungen des Jahres. „Fahrfehler werden hier gnadenlos bestraft. Ich hoffe, im Qualifying läuft es für mich dieses Mal besser als in der vergangenen Saison“, sinniert der Supercup-Führende. 2021 musste er nach einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung im Qualifying aus der letzten Reihe ins Monaco-Rennen starten. „Dieser Straßenkurs macht richtig Spaß. Aber nur, solange du vorne fährst“, scherzt der BWT Lechner Racing-Fahrer.
Vor zwölf Monaten verlief ein ähnlicher Vorfall für den heutigen Porsche-Junior Laurin Heinrich noch folgenschwerer: Nur weil sein Team über Nacht einen Ersatz-Neunelfer ins Fürstentum bringen konnte, war es ihm überhaupt möglich, am Rennen teilnehmen. Deswegen zählt sich der deutsche SSR Huber Racing-Fahrer bei seinem erst zweiten Start in Monaco nur bedingt zu den Siegfavoriten. „Obwohl ich besser vorbereitet bin als im vergangenen Jahr, fehlt mir doch etwas die Erfahrung. Mit einem Top-5-Ergebnis wäre ich zufrieden“, bleibt der 20-Jährige realistisch. „Mein Ziel ist es, mich am Wochenende kontinuierlich zu steigern. Denn wie immer in Monaco wird die Startposition entscheidend – Überholen ist im Rennen extrem schwierig.“
Wie der Sieger-Champagner auf dem Podium von Monte Carlo schmeckt, wissen aus dem aktuellen Starterfeld neben Larry ten Voorde noch zwei weitere Fahrer. Der Niederländer Jaap van Lagen aus dem Martinet by Alméras gewann 2015. Und der dreimalige Supercup-Champion Michael Ammermüller (SSR Huber Racing) aus Deutschland querte 2017 und 2019 die Ziellinie als Erster.
„1993 absolvierte der Porsche Supercup in Monaco sein drittes Rennen überhaupt. Diese Strecke ist damit ein wichtiger Bestandteil unserer Tradition. Die anspruchsvolle Strecke fordert von Fahrern, Ingenieuren und Mechanikern höchste Professionalität. Ich bin gespannt, wer diese schwierige Aufgabe dieses Mal am besten meistert“, freut sich Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup, auf den ersten Saisonhöhepunkt des internationalen Markenpokals. 1993, in der Supercup-Premierensaison, siegte Formel-1-Pilot Mika Häkkinen. Der Finne feierte damals den Monte-Carlo-Sieg als Gastfahrer im VIP-Neunelfer.
Der Porsche Mobil 1 Supercup im Fernsehen und im Internet
Der zweite Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup führt am Sonntag (29. Mai 2022) ab 12:05 Uhr MESZ über 17 Runden. Im deutschsprachigen Raum zeigen die TV-Sender Eurosport und Sky Sport das Rennen live. International überträgt der Streaming-Dienst f1tv.formula1.com. Medien und Fans können dem Porsche Mobil 1 Supercup zusätzlich in den sozialen Netzwerken Twitter (@PorscheSupercup und @PorscheRaces), Instagram (@PorscheSupercup) und Facebook (@PorscheSupercup) folgen.
Zeitplan 2. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup (alle Zeiten MESZ)
Donnerstag, 26. Mai
15:35 – 16:20 Uhr: Freies Training
Freitag, 27. Mai
15:30 – 16:00 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 29. Mai
12:05 Uhr: Rennen (17 Runden)
Tabellenstand Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (nach 1 von 8 Rennen)
1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 25 Punkte
2. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 20 Punkte
3. Harry King (GB/BWT Lechner Racing), 17 Punkte
4. Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing), 14 Punkte
Kalender Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (Änderungen vorbehalten)
22. – 24. April, Imola (Italien)
26. – 29. Mai, Monte Carlo (Monaco)
01. – 03. Juli, Silverstone (Großbritannien)
08. – 10. Juli, Spielberg (Österreich)
22. – 24. Juli, Le Castellet (Frankreich)
26. – 28. August, Spa-Francorchamps (Belgien)
02. – 04. September, Zandvoort (Niederlande)
09. – 11. September, Monza (Italien)