Mission Saisonstart gelungen – Förderpilot Alexander Fach dominiert GT3 Cup

Neues Jahr, neue Favoriten: Der Porsche Sports Cup Suisse ist am vergangenen Wochenende zwar mit Pandemie-bedingter Verspätung, aber erfolgreich in die aktuelle Saison gestartet.

Sowohl im GT3 Cup als auch in der GT4 Challenge hat die Suche nach neuen Champions begonnen, denn in beiden Klassen verzichten die amtierenden Meister auf die Titelverteidigung. Diese Steilvorlage nutzte Alexander Fach mit seinem 911 GT3 Cup auf dem Grand Prix-Kurs von Hockenheim am bes-ten: Der 18-Jährige – einer von zwei neu nominierten Förderpiloten des Verbands Schweizer Porsche Clubs (VSPC) und der Porsche Schweiz AG – dominierte beide Sprintrennen. Ähnliches Bild im Cayman GT4-Markenpokal: Hier kreuzte der Römer Francesco Fenici am Ende beider 15-Runden-Rennen die Ziellinie als Sieger. Mit der gleichmässigsten Fahrweise entschied Robert Schwaller am Steuer seines 911 GT3 die Porsche Drivers Competition Suisse für sich.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
Für Alexander Fach hätte der Saisonauftakt im Schweizer Porsche 911 GT3 Cup kaum besser laufen können: Der Sohn des Fach Auto Tech-Teambesitzers sicherte sich mit zwei gewonnenen Sprintrennen, einer schnellsten Rennrunde und Rang zwei im Qualifying nahezu die Maximalpunktzahl. Ganz so einfach wie es klingt, war es für den Sattelner in Hockenheim jedoch nicht: Beim Start zu Lauf 1 musste er zunächst Gregor Burkard den zweiten Platz überlassen. In Runde vier holte sich der Youngster die Position zurück und schnappte sich im elften Umlauf auch Do-minik Fischli. Der Remetschwiler, seit 2020 ebenfalls gefördert vom VSPC und der Porsche Schweiz AG, hatte sein Talent bereits als Schnellster des Abschlusstrai-nings unter Beweis gestellt. Das erste Rennen beendete er als Zweiter und legte dabei die schnellste Rennrunde vor. Im zweiten erhielt er wie mehrere Teilnehmer an diesem Wochenende jedoch eine Zeitstrafe wegen Überschreitens der Stre-ckenbegrenzung und wurde als Siebter gewertet.

Antonio Teixeira, der sich in seinem zweiten Jahr als Förderpilot befindet, hatte we-niger Glück. Von Platz sechs in den ersten Lauf gestartet, arbeitete er sich noch auf Rang fünf vor, kassierte aber wegen der Track Limits gleich 40 Strafsekunden. Da-mit nahm er das zweite Rennen von der zehnten Position in Angriff. Nach der ers-ten Runde war er bereits Siebter und zur Halbzeit des 15-Runden-Rennens Fünfter – um im zehnten Umlauf auf die elfte Position zurückzufallen. Zeitstrafen anderer Fahrer beförderten ihn wieder auf Rang acht.

Die Familie Burkard wiederum darf sich über drei Podestplätze freuen: Nach Rang drei in Lauf 1 wiederholte Gregor Burkard dieses Ergebnis auch im zweiten Ren-nen, nun aber hinter seinem Bruder Ricardo, der zuvor Vierter war. Jeweils eine Po-sition hinter diesem Duo wurde Peter Hegglin vor Andreas Sczepansky gewertet.

„Ich bin eigentlich ohne grosse Erwartungen nach Hockenheim gereist‟, so Alexan-der Fach. „Seit dem Saisonfinale in Misano im vergangenen Jahr hatte ich nicht mehr im Rennwagen gesessen, ich kannte die Strecke nicht und auch der aktuelle 911 GT3 Cup mit dem Vierlitermotor war mir noch fremd. Über Platz zwei im Quali-fying habe ich mich schon sehr gefreut, im Rennen wollte ich vor allem keine Schäden verursachen und Punkte einfahren. Dass ich beide Läufe gewinnen konnte, ist mega und ein Traumstart in die neue Saison.‟

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport
Auch Francesco Fenici darf auf ein perfektes Wochenende zurückblicken: Polepo-sition im Qualifying, zwei blitzsaubere Start-Ziel-Siege und eine schnellste Renn-runde – der 718 Cayman GT4 Clubsport-Pilot aus Rom feierte in Hockenheim einen Saisonstart nach Mass und setzte sich an die Spitze der Fahrerwertung. Im ersten Lauf trennten Fenici gut zehn Sekunden von Laurent Misbach. Der amtierende Vi-zemeister erhielt wegen Missachtens der Streckenbegrenzung jedoch eine nach-trägliche Zehnsekundenstrafe und wurde auf Rang vier zurückgesetzt. Hierdurch rückten Thomas Brauch und Patrick Schetty auf die Podiumsplätze auf.

Die Track Limits hatten Paul Surand und Sadamoto Takahashi bereits im Ab-schlusstraining einige schnellste Runden gekostet, ins erste Rennen mussten sie vom Ende des Teilnehmerfeldes starten. Von dort aus zettelten sie tolle Aufholjag-den an, die sie bis zur karierten Flagge auf die Positionen fünf und sieben bringen sollten. Allerdings waren sie erneut zu häufig neben der Strecke unterwegs. Takahashi wurde auf Rang acht, Surand auf Platz 13 zurückgestuft.

Auch in Lauf 2 liess der 30 Jahre junge Fenici nichts anbrennen und fuhr mit 6,428 Sekunden Vorsprung zu einem unbedrängten Sieg. Thomas Brauch büsste seinen zweiten Rang nach dem Start kurzfristig an Patrick Schetty ein, gewann ihn in Runde acht aber wieder zurück. Im zwölften Umlauf musste er Laurent Misbach den Vortritt lassen, der jedoch erneut mit den Streckenbegrenzungen auf Kriegsfuss stand und später auf Platz zwölf zurückgestuft wurde. Die Geschichte des Rennens schrieb jedoch Paul Surand: Von der 13. Startposition bewies er einmal mehr sein Kämpferherz, machte gleich in der ersten Runde sieben Plätze gut und fuhr mit grossem Einsatz hinter Brauch aufs Podium. Das Gleiche galt für seine Hintermän-ner: Philipp Hagnauer als Vierter kam von Startplatz zehn, während sich Alexandre Mottet vom Ende des Feldes bis auf Rang sechs hinter Renzo Kressig vorarbeitete.

„Ein aufregender Start in die Saison‟, freute sich Francesco Finici. „Gleich zu Be-ginn des ersten Laufs habe ich eine Zehnsekundenstrafe erhalten und fuhr an-schliessend gegen die Uhr, damit im Ziel mein Vorsprung für den Sieg reicht. Dabei habe ich auch die schnellste Rennrunde gedreht. Ich mag Hockenheim, es ist eine sehr technische Strecke. Bei den Starts war ich ganz ohne andere Autos vor mir etwas nervös, denn ich stand erstmals auf der Pole Position. Aber alles ging gut, ein perfektes Wochenende. Jetzt blicke ich Le Castellet zuversichtlich entgegen.‟

Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)
Eine ausgeglichene Fahrweise steht in der Porsche Drivers Competition im Vorder-grund, die auch auf dem badischen Grand Prix-Kurs wieder über zehn Runden führte. Denn: Gewertet werden die neun geringsten Abweichungen von der eige-nen Durchschnittszeit. Dies gelang Robert Schwaller am besten. Der Porsche 911 GT3-Fahrer erlaubte sich eine Schwankung von insgesamt nur 3,05 Sekunden. Der Meisterschaftsdritte des Vorjahres verwies damit Simon Willner (3,31 Sekunden) und Nicolas Garski (4,31 Sekunden) in baugleichen Sportwagen auf die Plätze zwei und drei. Mit Franco Castellazzi, Peter Meister und Fabio Resico belegten drei 911 GT3 RS-Piloten die Positionen vier bis sechs.

„Dank des grossen Engagements aller Beteiligten ist es uns gelungen, mit dem Por-sche Sports Cup Suisse trotz Corona-Einschränkungen gut in die Saison zu star-ten‟, so Xavier Penalba vom Verband Schweizer Porsche Clubs. „Der Aufwand war wirklich immens. Aber jetzt haben wir eine gute Grundlage für den weiteren Verlauf des Jahres geschaffen und hoffen, dass vom 6. bis 8. August möglichst viele Teil-nehmer trotz der Sommerferien ihren Weg zur nächsten Veranstaltung im französi-schen Le Castellet finden.‟

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