Jörg Dreisow hat mit einem aktuellen Porsche 911 GT3 R zwei Siege in der Gruppe Open GT eingefahren. Im ersten Lauf kam Philippe Menotti mit dem Vorgängermodell auf den zweiten Gesamtrang. Damit hat er sich im Kampf mit Patrick Dinkeldein zum Champion in seiner Klasse gekürt. Bei den 911 GT3 Cup-Rennwagen mit ABS setzte sich Schorsch Wörle zweimal gegen Sebastian Schmitt durch. Als Meister dieser Klasse stand Marcelo Tomasoni bereits fest. Der neue Champion in der Porsche Drivers Competition heisst Kevin Lattion.
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
Felix Hirsiger konnte dem Finale des GT3 Cup entspannt entgegensehen: Der Herrliberger hatte sich bereits in Mugello zum Meister des GT3 Cup gekrönt. Dennoch machte er in Misano weiter wie gewohnt und gewann mit dem 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup der Generation 992 beide Läufe. Für diese Erfolge musste sich der 26-Jährige, der sich zuletzt als Gastfahrer im deutschen Porsche Carrera Cup mit zwei Top-11-Platzierungen überaus achtbar geschlagen hatte, allerdings anstrengen: Im Qualifying setzte er auf abtrocknender Strecke auf die falsche Strategie und ging daher nur aus der zweiten Reihe ins erste Rennen. Die Pole-Position hatte sich GT3 Cup-Routinier Gregor Burkard gesichert. Der Sportec Racing-Chef musste in der ersten Runde aber Matteo Segre und Hirsiger den Vortritt lassen. Segre konnte die Führung bis zum 14. von 17 Umläufen verteidigen, dann übernahm der neue Champion die Spitze. Im Ziel lagen die drei Erstplatzierten 3,8 Sekunden auseinander.
Über Rang vier durfte sich Marc Arn freuen. Der Schweizer war als Zwölfter gestartet und hatte sich zügig durch das Teilnehmerfeld bis auf die fünfte Position vorgearbeitet. Als der vor ihm platzierte Georges Popoff eine Fünfsekundenstrafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzung erhielt, rückte Arn auf. Hinter Popoff wurden der Brite Roderick Christie und der Deutsche Christof Langer Sechste und Siebte.
Auch im zweiten GT3 Cup-Rennen hatte Hirsiger alle Hände voll zu tun. Von Startplatz vier rückte er aber bereits in der ersten Runde an Christof Langer und Cristian Caramuscia vorbei auf den zweiten Rang vor. Burkard, erneut von der Pole-Position losgefahren, behauptete die Führung bis zum siebten Umlauf. Dann ging neben Hirsiger auch Segre vorbei. Der Italiener hatte bereits eine Aufholjagd hinter sich: Er musste neue Michelin-Rennreifen aufziehen und war deswegen nur als Neunter gestartet, konnte den Vorteil der frischen Pneus aber für sich nutzen. Am Ende trennte ihn kaum mehr als eine Sekunde von Hirsiger. Platz vier ging an Langer, der im Ziel einen knappen Vorsprung von 0,227 Sekunden gegen Christie verteidigen konnte. Dahinter folgten Jan Klingelnberg und Ilario Introna.
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport
Für Tomas Guedes lief es auch auf dem World Circuit Marco Simoncelli nach Plan: Der Portugiese holte in den Rennen der verschiedenen Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport-Versionen seine Saisonsiege Nummer neun und zehn. Ebenso oft stand er auf der Pole-Position. Damit war ihm der Titel in dieser Klasse sicher. In Misano fuhr Guedes im ersten Lauf mit seinem 368 kW (500 PS) starken RS-Modell einen klaren Start-Ziel-Erfolg heraus. Er gewann mit 6,8 Sekunden Vorsprung vor Gastfahrer Joachim Bölting aus Deutschland und dem Schweizer Remo Stebler. Im zweiten Rennen musste er härter kämpfen: Da hatte er in der ersten von 16 Runden die Führung an Stebler verloren. Im dritten Umlauf drehte Guedes die Reihenfolge aber wieder um. Stebler beendete die Saison auf Rang zwei der GT4 Clubsport-Wertung.
Platz drei im zweiten Rennen und damit den Sprung auf die letzte Stufe des Siegerpodests sicherte sich Peter Lobeck. Weil er neue Reifen gebraucht hat, musste der Deutsche vom neunten Platz starten. Schon aus der ersten Runde kehrte er als Vierter zurück. Im dritten Umlauf quetschte er sich an seinem Landsmann Levin Gelf vorbei und fuhr bis zur Zielflagge einen Vorsprung von über 23 Sekunden heraus. Die Siege in der Klasse 11 gingen an Peter Brunner und Dirk Melse, die sich am Steuer eines Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR abgewechselt haben. Die Klasse 12 gewann jeweils Roman Steiner mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport.
Porsche Sprint Challenge Suisse: Endurance-Rennen
Den Schlusspunkt der aktuellen Saison des Porsche Sports Cup Suisse hat in Misano wieder das zweistündige Nachtrennen gesetzt. Es zählt zu keiner Meisterschaftswertung, lockt aber traditionell viele Rennprofis als Gastfahrer an. Nach ihrem dritten Platz im Vorjahr sicherten sich Patrick Dinkeldein und Marco Seefried dieses Mal den Sieg. Mit ihrem Porsche 911 GT3 R der Vorgängergeneration 991.2 lagen sie im Ziel fast 14 Sekunden vor ihren deutschen Landsleuten Jörg Dreisow und Manuel Lauck, die einen aktuellen 911 GT3 R pilotierten. In der GT3 Cup-Klasse 1 hatten Ilario Introna und Simone Iaquinta die Nase vorn. Das italienische Duo – Dritte der Gesamtwertung – verwies Roderick Christie/Matteo Malucelli um 0,427 Sekunden auf Rang vier. Andreas Greiling und Jens Richter gewannen die Klasse für 911 GT3 Cup-Rennwagen mit ABS. Bei den 718 Cayman GT4 RS Clubsport setzten sich Alexander Walker und Loris Hezemans klar gegen Remo Stebler/Jan-Philipp Springob durch. Mit dem 313 kW (425 PS) starken 718 Cayman GT4 Clubsport MR fuhren Dirk Melse und Peter Brunner auf den 20. Gesamtrang.
Porsche Drivers Competition Suisse
Der neue Champion der Porsche Drivers Competition Suisse (PDCS) heisst Kevin Lattion. Mit seinem Porsche 718 Cayman GT4 RS genügte dem Schweizer in Misano ein zweiter Rang im längeren Gleichmässigkeits-Wettbewerb über neun von zehn gewerteten Runden, um sich gegen Xavier Penalba durchzusetzen. Lattion – der auf den Saisonauftakt in Österreich verzichtet hatte – profitierte dabei von der Regel, dass nur die zehn besten von insgesamt zwölf Resultaten für die Titelvergabe berücksichtigt werden. Damit waren Penalba, der im kürzeren PDCS-Lauf hinter Lattion und Peter Meister noch Platz drei belegt hatte, am Steuer seines 911 GT3 RS trotz seines Siegs im finalen Wettbewerb die Hände gebunden. Platz drei in der Porsche Drivers Competition Suisse 2024 ging an Meister.
«Gratulation an alle Titelgewinner! Bei spätsommerlich schönem Wetter konnten wir den diesjährigen Porsche Sports Cup Suisse erneut mit einem Highlight abrunden», freut sich Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. «Der World Circuit Marco Simoncelli in Misano hat sich wieder als perfekte Bühne für unser Saisonfinale erwiesen. Mit dem zweistündigen Endurance-Rennen bei Nacht ist uns ein toller Schlusspunkt gelungen. Jetzt blicken wir bereits wieder nach vorne, denn das kommende Jahr steht schon bald vor der Tür und wir wollen optimal vorbereitet sein.»
Information
Weiteres Bildmaterial erhalten Sie unter folgendem Link:
Fotos aus Misano
Kennwort: PSCS_Misano_2024