Alexander Schwarzer feiert seine ersten beiden GT3 Cup-Siege

Die beiden GT3 Cup-Wertungsläufe des fünften Saison-Wochenendes der Porsche Sprint Challenge Suisse endeten mit Überraschungssiegen für Alexander Schwarzer. Der Absolvent der Porsche Racing Experience gewann auf dem Mugello Circuit im Sprintrennen vor dem Förderpiloten und Tabellenführer Johannes Kapfinger.

Im Endurance-Wettbewerb der Klasse 1 für den Porsche 911 GT3 Cup behielt Schwarzer gegen Gregor Burkard und William Mezzetti die Oberhand. Bei den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR fuhr Alexandre Mottet im Sprintrennen zum Sieg, Remo Stebler sicherte sich beim Endurance-Lauf die Maximalpunktzahl. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, gewann auf der 5,245 Kilometer langen Formel-1-Strecke nahe der Toskana-Metropole Florenz die besonders teilnehmerstarke Gruppe Open GT vor dem US-Amerikaner Dustin Blattner. Beide pilotierten einen aktuellen 911 GT3 Cup mit Renn-ABS. Platz drei ging an Ashish Patel im 911 GT3 R der Generation 992. Gemeinsam mit Dieter Svepes musste Michael Kapfinger im Endurance-Lauf Sebastian Schmitt und Dominik Schraml den Vortritt lassen. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse führte in Mugello an Xavier Penalba kein Weg vorbei, während in der Chrono-Klasse Nicolas Garski zwei Erfolge feierte.

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Alexander Schwarzer

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup

Vom Einsteiger zum Doppelsieger: Alexander Schwarzer hat seine Ausbildung zum Rennfahrer mit zwei ersten Plätzen im GT3 Cup gekrönt. In Mugello konnte der Absolvent der Porsche Racing Experience zunächst den Sprint über 13 Runden für sich entscheiden, bevor er auch beim Endurance-Lauf über die 100-Meilen-Distanz die Klasse 1 gewann. In beiden Wettbewerben unterstrich der Deutsche sein Talent am Steuer des rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992, der in dieser Klasse ohne elektronische Fahrhilfen zum Einsatz kommt, jeweils mit der schnellsten Rennrunde.

Johannes Kapfinger, Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, war von der Pole-Position in den Sprint gestartet. Nach mehreren Fremdkontakten kehrte der Passauer jedoch nur als Vierter aus der ersten Runde zurück. An Peter Hegglin ging er im dritten Umlauf wieder vorbei, in Runde acht konnte er auch den Italiener William Mezzetti passieren und die Jagd auf Schwarzer aufnehmen. Im Ziel fehlten ihm jedoch 3,2 Sekunden auf den Sieger. Mezzetti wurde Dritter vor Gregor Burkard und Marc Arn. Hegglin, auf Rang sechs gewertet, hatte zehn Strafsekunden für das Verursachen einer Kollision kassiert. Er blieb damit noch vor Jan Klingelnberg, der sich nach einem schwachen Qualifying von Startplatz elf bis auf Rang sieben verbessern konnte. 

Porsche Sprint Challenge Suisse, 911 GT3 Cup, Mugello, 2023, Porsche Schweiz AG

Seine Klassen-Pole für den Endurance-Lauf liess Johannes Kapfinger ungenutzt: Aufgrund von Bremsproblemen verzichtete er auf den Start. An seine Stelle trat Alexander Schwarzer, der die Klassenführung über die gesamte Renndistanz behaupten konnte und am Ende in der Gesamtwertung auf Rang vier fuhr. Dabei kam ihm auf den letzten Metern noch Gregor Burkard gefährlich nah, der sich bis auf 3,2 Sekunden herankämpfen konnte. Auf den weiteren Positionen: William Mezzetti, Peter Hegglin, Marc Arn und Christof Langer.

„Aus Punktesicht war es ein schwieriges Wochenende“, erläutert Johannes Kapfinger. „In das Sprintrennen bin ich von der Pole-Position gestartet. In der ersten Kurve kam es aber zu mehreren Kontakten, danach lag ich kurzfristig auf Platz sechs oder sieben. Anschliessend konnte ich mich mit tollen Zweikämpfen und Überholmanövern wieder auf den zweiten Rang vorarbeiten, das war supercooles Racing und ich musste irre pushen. Nur Alexander Schwarzer habe ich nicht mehr eingeholt, auch weil mein Reifendruck hinten rechts zu sehr in die Höhe gegangen war. Das Endurance-Rennen musste ich aus Sicherheitsgründen leider auslassen: nach einem routinemässigen Bremsentausch liess sich kein Bremsdruck mehr aufbauen. Schade um die Punkte, aber in Misano geht es weiter.“ 

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Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

Alexandre Mottet gegen Patrick Schetty: Der Kampf um den Titel in der Klasse 11 der Gruppe GT4 Clubsport ging in Mugello in die nächste Runde. Mit ihren 313 kW (425 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket starteten die beiden Kontrahenten von den Plätzen drei und vier ins Sprintrennen. Schon in der Startrunde gingen sie an Pole-Mann Remo Stebler und Pseudonym-Fahrer Gioga vorbei. Dabei konnte Tabellenführer Mottet sich bis ins Ziel gegen Schetty behaupten, sein Vorsprung fiel mit 0,298 Sekunden jedoch denkbar knapp aus. Stebler wurde noch Dritter vor Detlef Schmidt und Gilbert Denzer. Gioga fiel nach einem Problem in Runde sieben ans Ende des Teilnehmerfeldes zurück.

Im gut einstündigen Endurance-Rennen hatte dann Schetty das bessere Ende für sich: Er kam auf Platz vier der Klasse ins Ziel, während Mottet nach der 18. Runde aufgeben musste. Als Sieger liess sich das Duo Antonio Garzon und Antoine Leclerc feiern, das als Gaststarter jedoch nicht für die Meisterschaft zählt. Platz zwei und damit die volle Punktzahl ging an Remo Stebler vor Gilbert Denzer. 

In der Klasse 10 – den 368 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport vorbehalten – holte sich Patrick Hofmann jeweils vor Gero Bauknecht den Klassensieg.

Porsche Drivers Competition Suisse, Mugello, Nicolas Garski, 2023, Porsche Schweiz AG

Porsche Drivers Competition Suisse

Der Mann des Tages in der Porsche Drivers Competition hiess in Mugello Xavier Penalba: Mit seinem 911 GT3 RS der Generation 991 leistete er sich in der Classic-Wertung sowohl im kürzeren als auch im längeren Gleichmässigkeits-Wettbewerb die geringsten Abweichungen zu seiner eigenen Durchschnitts-Rundenzeit. Dabei verwies Penalba im ersten Heat über fünf Umläufe Jens Puhlfürst und Marius Hutmacher auf die weiteren Plätze. Für den zweiten wurden acht der neun gefahrenen Runden betrachtet. Hier konnte sich der Penalba gegen Kevin Lattion, Manfred Cathomas und Tommy Eriksson durchsetzen. In der Chrono-Wertung, die elektronische Hilfsmittel zulässt, gewann Nicolas Garski zweimal vor Fide Scheer.

„56 Rennwagen von Porsche am Start des Endurance-Laufs hier in Mugello: Das war ein beeindruckendes Bild“, betonte Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. „Es zeigt, dass wir mit unserem Veranstaltungskonzept die Erwartungen unserer Teilnehmer erfüllen. Zugleich habe ich mich über die beiden Siege von Alexander Schwarzer im GT3 Cup gefreut – als Motorsport-Neueinsteiger hat er die Porsche Racing Experience offensichtlich sehr erfolgreich durchlaufen.“

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