Porsche 911 RSR siegt dank bester Taktik und fahrerischer Topleistung

Porsche hat das Rennen der FIA World Endurance Championship in Monza gewonnen. Kévin Estre aus Frankreich und Neel Jani aus der Schweiz fuhren am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 auf der italienischen Highspeed-Strecke auf den ersten Platz der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. 

Das Rennen

Für das Werksfahrerduo war es nach dem Triumph beim Saisonauftakt in Belgien bereits der zweite Saisonsieg im dritten Rennen. Der Italiener Gianmaria Bruni und der Österreicher Richard Lietz beendeten das spannende 6-Stunden-Rennen in der Heimat des Hauptkonkurrenten Ferrari auf dem dritten Rang. Als bestes Kundenteam kam Project 1 mit dem 911 RSR mit der Nummer 56 auf den vierten Platz der GTE-Am-Kategorie.

„Gratulation an das Team! Die Fahrer und die gesamte Mannschaft haben eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. Und das unter schwierigsten Bedingungen, weil die Flutkatastrophe in Deutschland natürlich bei allen Beteiligten in den Köpfen ist – zumal auch Mitarbeiter unserer Einsatzmannschaft Manthey betroffen sind. Ich kann der Crew gar nicht genug danken“, fasst Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport zusammen. „Durch den Sieg in der Heimat unseres Hauptkonkurrenten Ferrari haben wir die Spitze in der Fahrerwertung zurückerobert und den Rückstand in der Herstellermeisterschaft erheblich verkleinert. Es war die optimale Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans, die wir maximal motiviert angehen werden.“

„Es ist ein grossartiges Ergebnis, mit dem wir in dieser Form nicht gerechnet haben“, erklärt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Ich bin wirklich sehr erleichtert, denn wir standen unter Druck, weil wir im vergangenen Rennen in Portugal nicht unser Wunschergebnis einfahren konnten. Wir sind mit dem Wissen ins Rennen gegangen, dass Monza nicht unbedingt die Strecke ist, die dem Porsche 911 RSR am besten liegt. Daher haben wir alles darauf ausgelegt, unsere Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Das ist uns perfekt gelungen. Es ist ein riesiger Erfolg, beim Heimspiel von Ferrari in Monza ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen.“

Bei hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius kamen die Zuschauer, die erstmals nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wieder in begrenzter Anzahl ein Rennen der FIA WEC vor Ort verfolgen durften, mehrfach ins Schwitzen. Dafür verantwortlich waren nicht nur die hohen Werte auf dem Thermometer, sondern vielmehr ein äusserst spannender und enger Wettbewerb in der GTE-Pro-Klasse zwischen Porsche und Ferrari. Beim Start konnte Polesetter Kévin Estre alle Angriffe der roten Konkurrenz abwehren und trotz zwischenzeitlicher Gelbphasen mit einem kleinen Vorsprung die Führung bis zum Ende seines Doppelstints behaupten. Anschliessend war Neel Jani in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt, verlor zwischendurch die Spitze, eroberte diese aber beeindruckend wieder zurück. Im letzten Renndrittel brachte Estre den zweiten Saisonerfolg für Porsche dank fehlerloser fahrerischer Leistung sowie einer perfekten Taktik und Arbeit des Teams ins Ziel.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 91 hatte hingegen mehrfach nicht das notwendige Glück im spannenden Wettbewerb. Gianmaria Bruni zeigte in der Frühphase ein starkes Tempo, konnte jedoch kurz vor dem Ende seines zweiten Stints einem sich drehenden GTE-AM-Auto nicht ausweichen. Der 911 RSR des Italieners erlitt bei der Kollision leichte Schäden an der Front, dennoch konnten sich Bruni und Richard Lietz im weiteren Verlauf gegen den zweiten Ferrari behaupten und am Ende einen wichtigen Podestplatz einfahren. Durch den zweiten Klassensieg im dritten Rennen haben Kévin Estre und Neel Jani die Führung in der Fahrermeisterschaft zurückerobert. In der Herstellerwertung liegt Porsche vor den 24 Stunden von Le Mans mit nur sieben Zählern Rückstand auf dem zweiten Platz.

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Auch die GTE-Am-Kategorie bot Spannung bis zum Schluss. Der Norweger Egidio Perfetti sowie die beiden Italiener Matteo Cairoli und Riccardo Pera waren in Monza in Topform. Das Trio am Steuer des 911 RSR mit der Startnummer 56 des Kundenteams Project 1 fuhr phasenweise an der Spitze der Klasse, musste sich aber aufgrund einer nicht optimalen Boxenstoppstrategie am Ende mit Rang vier begnügen. Das Schwesterauto der Mannschaft aus dem niedersächsischen Lohne erreichte Platz 13. Die beiden Fahrzeuge von Dempsey-Proton Racing fuhren auf die Positionen fünf und sechs, der Neunelfer von GR Racing kam als Neunte ins Ziel.

Der vierte Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC ist das Highlight des Jahres: die 24 Stunden von Le Mans am 21./22. August. Eine Woche vor dem Start der 89. Auflage des Langstrecken-Klassikers findet der offizielle Testtag auf dem 13,626 Kilometer Circuit des 24 Heures du Mans statt.

Fahrerstimmen zum Rennen

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Ich freue mich extrem, denn dieser Erfolg kommt wirklich überraschend. Es war uns bewusst, dass unser 911 RSR über eine Runde richtig schnell ist. Das haben wir mit der Pole-Position im Qualifying dargestellt. Gleichzeitig hatten wir allerdings damit gerechnet, dass Ferrari über die Distanz schneller sein würde als wir. Wir haben ein perfektes Rennen abgeliefert – und zwar alle. Unser Team hat bei extrem schnellen Boxenstopps immer wieder wichtige Sekunden auf die Konkurrenz herausgeholt. Das war ein wichtiger Schlüssel. Zudem war die Strategie optimal und mein Kollege Neel Jani in absoluter Topform. Das war eines der härtesten WEC-Rennen, das ich jemals gefahren bin.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Mega! Was für ein Rennen – so spannend und so eng. Es war ein dermassen harter Kampf gegen die Startnummer 51 von Ferrari. Dass wir dieses Duell für uns entschieden haben, ist schlichtweg sensationell. Das hätten wir nie gedacht, umso grösser ist nun natürlich die Freude. Dieser Erfolg gibt uns maximales Selbstvertrauen vor dem Saisonhighlight in Le Mans.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Es war ein schwieriges Wochenende für uns und vor allem für einige Mitglieder unseres Einsatzteams Manthey, die in der Heimat von der Flutkatastrophe betroffen sind. Wir mussten aufgrund dessen unsere Boxencrew etwas umstellen. An dieser Stelle herzlichen Dank an die gesamte Mannschaft, die an diesem Wochenende unter schwierigsten Bedingungen gearbeitet hat.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Offen gesagt hatte ich etwas mehr erwartet, denn unser Porsche 911 RSR war optimal eingestellt und richtig schnell. Leider konnten wir das im Rennen nicht ganz umsetzen. Viel wichtiger als unsere Position im Klassement ist allerdings, dass den Opfern der Flutkatastrophe möglichst viel Hilfe zukommt.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Ich habe über viele Jahre immer wieder den Satz gehört, dass Monza für Ferrari gebaut worden ist. Ich habe es nicht geglaubt, bis ich es heute im Rennen erlebt habe. Obwohl wir wirklich alles gegeben und maximale Attacke an den Tag gelegt haben, war es einfach nicht genug. Das ist schade. Ausserdem müssen wir noch genau analysieren, ob wir taktisch richtig lagen. Auf der positiven Seite waren wir das schnellste Kundenauto von Porsche. Das war gut, aber ich hätte in Monza unwahrscheinlich gern auf dem Podest gestanden.“

Ergebnis GTE-Pro-Klasse

1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 190 Runden
2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 190 Runden
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 190 Runden
4. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 190 Runden

Ergebnis GTE-Am-Klasse

1. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), Ferrari 488 GTE #83, 187 Runden
2. Dalla Lana/Farfus/Gomes (CDN/BR/BR), Aston Martin #97, 87 Runden
3. Hoshino/Fujii/Watson (J/J/GB), Aston Martin #33, 187 Runden
4. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, 187 Runden
5. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 186 Runden
6. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 186 Runden
9. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR #86, 185 Runden
13. Olsen/Buchardt/Root (N/N/USA), Porsche 911 RSR #46, 183 Runden

Das Qualifying

Porsche geht auf dem Autodromo Nazionale di Monza von der Pole-Position in den dritten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship). Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich fuhr im Qualifying auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs mit dem 911 RSR in 1:45,412 Minuten erneut die schnellste Runde. Das Porsche GT Team darf sich mit der dritten Qualifying-Bestzeit in Folge über einen lupenreinen Hattrick in der GTE-Pro-Kategorie freuen. Estre teilt sich das Auto mit dem Schweizer Neel Jani. Am Lenkrad des Schwesterautos, das eine abweichende Reifenstrategie verfolgte, hat Gianmaria Bruni (Italien) bei seinem Heimspiel in 1:45,844 Minuten die drittbeste Rundenzeit vorgelegt. Er tritt zusammen mit dem Österreicher Richard Lietz an. In der GTE-Am-Klasse startet ein 911 RSR des Kundenteams Project 1 von Platz vier. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft gastiert erstmals auf der aktuell 5,793 Kilometer langen Traditionsrennstrecke vor den Toren Mailands.

Lediglich zehn Minuten stehen den Teams in der WEC für das Qualifying zur Verfügung. Estre nutzte für seinen Angriff auf die Pole-Position nicht die erste fliegende Runde, sondern stellte seinen Bestwert im zweiten Anlauf auf. Teamkollege Bruni legte bei der ersten Attacke eine 1:46,009-Minuten-Runde vor und liess zwei weitere Versuche folgen. Seine insgesamt vierte Runde beendete er dann in 1:45,844 Minuten und bestätigte damit seinen dritten Platz in der GTE-Pro-Wertung.

„Sportlich freuen wir uns natürlich sehr über die dritte Pole-Position der laufenden FIA WEC-Saison in Folge“, kommentiert Fritz Enzinger, Leiter Motorsport. „Darüber hinaus sind unsere Gedanken aber bei den Menschen, die insbesondere in der Nürburgring-Region von der Flutwasser-Katastrophe betroffen sind – darunter auch viele Mitarbeiter und deren Angehörige unseres Einsatzteams Manthey, denen wir die nötige Kraft wünschen, diese schwierige Zeit zu überstehen.“

„Dritte Veranstaltung der Saison, dritte Pole-Position: Es ist beeindruckend, wie verlässlich unser Team seine Leistung bringt“, betont Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Wir sind mit einem klaren Plan in das Wochenende gestartet und haben diesen in den Trainings konsequent umgesetzt. So konnten wir perfekt vorbereitet auf Zeitenjagd gehen. Platz eins und Platz drei – ein tolles Ergebnis. Darauf bauen wir im Rennen auf und werden versuchen, unseren Kontrahenten von Ferrari die Suppe bei ihrem Heimspiel etwas zu versalzen.“

In der GTE-Am-Wertung platzierte Egidio Perfetti den 911 RSR des Kundenteams Project 1 auf Rang vier. Der Norweger absolvierte seine schnellste Runde in 1:48,057 Minuten. Im Rennen wird er von den Italienern Matteo Cairoli und Riccardo Pera unterstützt. Platz zehn ging an das baugleiche Fahrzeug von Dempsey-Proton-Racing mit Teambesitzer Christian Ried am Steuer. Der Deutsche teilt sich den Porsche mit Jaxon Evans aus Neuseeland und dem australischen Werksfahrer Matt Campbell.

Der dritte Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC beginnt am Sonntag, 18. Juli 2021 um 12:00 Uhr (MESZ) und führt über eine Distanz von sechs Stunden.

Fahrerstimmen zum Qualifying

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Es ist ein toller Erfolg, im Qualifying in Monza vor den Roten zu stehen. Das war nicht vorauszusehen, denn Ferrari ist auf dieser Strecke enorm stark. Ich habe im richtigen Moment ein wenig Windschatten gehabt, die Runde war sauber und richtig schnell. Am Ende betrug der Vorsprung gerade einmal sechs Hundertstelsekunden. Es war eng, spannend und unter dem Strich sehr gut. Dennoch sind wir alle mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Eifelregion, die unfassbar hart von der Flutkatastrophe getroffen wurden. Wir kennen viele der Betroffenen, darunter auch Freunde aus unserer Mannschaft, viele Fans rund um den Nürburgring und zahlreiche Teams aus der Region. Wir alle wünschen uns sehr, dass die Opfer dieser Katastrophe möglichst viel Unterstützung auch aus dem Motorsport bekommen.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Wir haben eine andere Reifenstrategie als die Crew des Schwesterautos verfolgt. Auf dieser Grundlage ist mir eine tadellose Runde ohne Fehler gelungen, das war richtig gut. Nun müssen wir erst einmal abwarten, wie stark sich unsere Mitbewerber im Rennen zeigen. Wir sind für einen harten Kampf gerüstet.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Einerseits bin ich als schnellster 911 RSR-Fahrer in der Kategorie GTE Am ganz zufrieden. Aber Rang vier insgesamt gefällt mir nicht so ganz. Das lag wohl daran, dass wir mit den Medium-Reifen eine konservative Entscheidung getroffen haben. Mit der Soft-Mischung wäre ich heute sicher ein wenig schneller gewesen. Aber warten wir mal ab. Ich bin optimistisch, dass sich diese Wahl für die Anfangsphase des Rennens als die bessere erweist.“

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Ergebnis GTE-Pro-Klasse

1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 1:45,412 Minuten
2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 1:45,477 Minuten
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 1:45,844 Minuten
4. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 1:46,214 Minuten

Ergebnis GTE-Am-Klasse

1. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin #33, 1:47,272 Minuten
2. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), Ferrari 488 GTE Evo #83, 1:47,541 Minuten
3. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Ferrari 488 GTE Evo #47, 1:47,950 Minuten
4. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, 1:48,057 Minuten
10. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 1:48,766 Minuten
12. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 1:49,211 Minuten
13. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR #86, 1:49,244 Minuten
14. Olsen/Buchardt/Root (N/N/USA), Porsche 911 RSR #46, 1:51,051 Minuten

Die Vorschau

Das Werksteam von Porsche reist gut vorbereitet zum dritten Saisonrennen der FIA World Endurance Championship (WEC) in Monza. Die Langstrecken-Weltmeisterschaft gastiert erstmals auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs in Italien. Beim Lauf über sechs Stunden am 18. Juli hat die Mannschaft des Sportwagen-Herstellers aus Stuttgart ein klares Ziel: Nach dem letzten Rennen in Portugal ist die zunächst verloren gegangene WM-Führung das klare Ziel des Porsche GT Teams. In der GTE-Pro-Klasse für reine Werksteams setzt Porsche zwei 911 RSR ein. In der GTE-Am-Kategorie bringen die Kundenmannschaften Project 1, Dempsey-Proton Racing und GR Racing insgesamt fünf Neunelfer an den Start.

„Beim zurückliegenden Rennen in Portimão hatten wir mit der richtigen Reifennutzung zu kämpfen. Das Team hat die Ursachen dafür erforscht und entsprechende Massnahmen ergriffen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden“, erklärt Pascal Zurlinden, Leiter Werksmotorsport. „Wir gehen fest davon aus, dass wir in Monza zu alter Konkurrenzfähigkeit zurückfinden und uns beim Heimspiel unseres Hauptkonkurrenten Ferrari in Italien die Meisterschaftsführung zurückholen werden.“ In der Herstellerwertung belegt Porsche nach zwei von sechs Saisonläufen mit nur 18 Zählern Rückstand den zweiten Rang.

911 RSR, 2021, Porsche AG

„Wir alle freuen uns auf das Event auf der Traditionsstrecke mit ihrem ganz besonderen Flair. Es wird ohne Zweifel ein Highlight“, blickt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC, auf den dritten Saisonlauf voraus. „Nichtsdestotrotz stehen wir vor einer grossen Herausforderung. Unser Porsche 911 RSR hat seine besonderen Stärken in mittelschnellen und schnellen Kurven. Leider gibt es in Monza nur wenige solcher Passagen. Nicht der Abtrieb oder die aerodynamische Effizienz stehen im Vordergrund, sondern der schiere Topspeed und die Bremsleistung der Autos. Wir müssen mit einem speziellen Setup darauf reagieren. Ich bin guter Dinge, dass wir konkurrenzfähig sein werden und in Monza viele Punkte für die Weltmeisterschaft einfahren.“

Das Autodromo Nazionale di Monza hat eine lange und ereignisreiche Geschichte. Bereits 1922 fanden im Königlichen Park erste Rennen statt, damals noch auf einem Ovalkurs, dessen Reste noch heute oft bestaunt werden. Die aktuelle 5,793 Kilometer lange Streckenvariante mit ihren langen Geraden steht ganz im Zeichen von Höchstgeschwindigkeiten. Seit 1950 wurden bereits 70 Formel-1-Grands-Prix auf dem Kurs nahe der norditalienischen Metropole Mailand ausgetragen. Die FIA WEC absolvierte 2017 ihren offiziellen Test vor dem Saisonstart, den sogenannten Prolog in Monza. In diesem Jahr wird erstmals ein 6-Stunden-Rennen ausgetragen. Das Porsche GT Team kann im Rahmen der Vorbereitungen auf die Daten und Erkenntnisse der Kundenteams aus der European Le Mans Series (ELMS) zurückgreifen. Die europäische Langstreckenserie gastiert seit 2017 regelmässig auf dem spektakulären Rundkurs.

Die Fahrer des Porsche GT Teams

Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wechselt sich der Österreicher Richard Lietz mit seinem Werksfahrer-Kollegen Gianmaria Bruni ab. Der Italiener feiert erstmals mit der FIA WEC ein Heimspiel. Das Duo belegt in der Fahrermeisterschaft derzeit den vierten Rang. Auf Position zwei der Weltmeisterschaft liegen die Markenkollegen Kévin Estre aus Frankreich und Neel Jani aus der Schweiz. Die beiden Piloten der Startnummer 92 hatten den Saisonauftakt in Belgien gewonnen und in allen bisherigen Qualifyings 2021 die Pole-Position in der GTE-Pro-Klasse errungen.

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Die Kundenteams

Dempsey-Proton Racing setzt beim dritten Saisonrennen der WEC zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Werksfahrer Matt Campbell aus Australien mit Teameigner Christian Ried (Schöneburg) und dem ehemaligen Porsche Junior Jaxon Evans aus Neuseeland ins Rennen. Im Schwesterauto mit der Nummer 88 wechseln sich Alessio Picariello aus Belgien und Andrew Haryanto aus Indonesien mit dem Deutschen Marco Seefried ab. In der Startnummer 46 von Project 1 fahren die Norweger Anders Burchardt und Dennis Olsen sowie der Brite Axcil Jefferies. Im zweiten Auto (Nummer 56) des Kundenteams aus dem niedersächsischen Lohne agieren die beiden Italiener Matteo Cairoli und Riccardo Pera gemeinsam mit Egidio Perfetti aus Norwegen. Die Startnummer 86 von GR Racing teilt sich das britische Fahrertrio
Michael Wainwright, Ben Barker und Tom Gamble.

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Das Rennen in Monza wird das Heimspiel meines italienischen Teamkollegen Gimmi. Da müssen wir ganz nach vorn fahren. Allerdings liegt bis dorthin noch viel Arbeit vor uns. Beim vergangenen Lauf in Portimão hatten wir ein Thema mit den Reifen. Ich hoffe, dass wir ein Setup finden, sodass wir gut und konstant über die Runden kommen. Wenn uns das gelingt und wir mit unserer Startnummer 91 vom Pech verschont bleiben, dann wird alles gut.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich bin Italiener und trete mit Porsche im Heimrennen von Ferrari in Monza an – das ist maximale Motivation. Das Event hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Es mag etwas seltsam klingen, ist aber die Wahrheit: Obwohl Monza eine berühmte Strecke in meiner Heimat ist, bin ich dort noch nicht allzu viele Rennen gefahren. Ich kenne den Kurs zwar, aber nicht erheblich viel besser als viele andere Anlagen in Europa. Die Vorfreude ist riesig. Die Erwartungen sind es ebenso. Nachdem wir mit unserer Startnummer 91 bislang nicht die erhofften Erfolge hatten, wird es nun Zeit, endlich mal maximale Punkte einzufahren.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Die Vorfreude ist bei mir aus unterschiedlichen Gründen riesig. Die Strecke hat es mir sofort bei meinem ersten Rennen 2009 mit dem Porsche Carrera Cup France regelrecht angetan. Ich erinnere mich auch sehr gern an den Prolog 2017 zurück. Es waren tausende Zuschauer vor Ort – für Testfahrten! Das war grossartig. Zudem glaube ich, dass Monza perfekt ist für WEC-Rennen mit den verschiedenen Klassen. Die vielen Geraden und die teils langen Bremszonen machen den Überrundungsverkehr deutlich einfacher. Ausserdem betrachte ich Monza in diesem Jahr als eine Art Heimrennen. Der Kurs ist nur rund 300 Kilometer von meinem Wohnort in Österreich entfernt. Keine andere Strecke ist so schnell zu erreichen.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Monza ist ein Klassiker, eine Rennstrecke alter Schule. So etwas mag ich sehr. Ich bin gespannt, wie sich der Wettbewerb in der WEC auf diesem extrem schnellen Kurs darstellen wird. Ein Blick auf die Wettervorhersage lässt sehr hohe Temperaturen erwarten. Ich hoffe, dass wir die Reifen gut über die Runden bringen und am Ende einen Erfolg feiern.“

911 RSR, FIA World Endurance Championship, Spa-Francorchamps, 2021, Porsche AG

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Freitag, 16. Juli
15:30 bis 17:00 Uhr – Freies Training 1

Samstag, 17. Juli
09:35 bis 11:00 Uhr – Freies Training 2
14:00 bis 15:00 Uhr – Freies Training 3
18:00 bis 18:10 Uhr – Qualifying GTE-Pro und GTE-Am

Sonntag, 18. Juli
12:00 bis 18:00 Uhr – Rennen

Das Rennen im TV und Livestream

Der Free-TV-Sender Sport1 zeigt die zweite Rennstunde sowie die Schlussphase aus Monza live. Auf der Internetseite sport1.de ist der dritte Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in voller Länge zu sehen. Einen Stream bietet unter anderem die kostenpflichtige offizielle FIA WEC-App an. Dort ist ebenso ein übersichtliches Livetiming verfügbar.

WEC Kalender 2021

26./27. April – Prolog in Spa-Francorchamps (Belgien)
1. Mai – 6 Hours of Spa-Francorchamps (Belgien)
13. Juni – 8 Hours of Portimão (Portugal)
18. Juli – 6 Hours of Monza (Italien)
21./22. August – 24 Hours of Le Mans (Frankreich)
26. September – 6 Hours of Fuji (Japan)
20. November – 8 Hours of Bahrain (Bahrain)

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