Das Rennen
Für Estre (Frankreich), der bereits am Freitag im Qualifying mit einer Rekordrunde für grossen Jubel gesorgt hatte, war es der zweite Sieg in Folge beim Sechsstundenrennen in Belgien. Jani feierte gleich bei seinem ersten Einsatz im Porsche GT Team einen Triumph. Das Schwesterauto der Markenkollegen Richard Lietz (Österreich) und Gianmaria Bruni (Italien) kam nach einem schwierigen Rennverlauf auf Platz fünf ins Ziel.
Bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen um zehn Grad Celsius liess Estre schon beim Start keine Zweifel an seinem grossen Wunsch nach einem weiteren Sieg in Spa aufkommen. Der Le-Mans-Klassensieger von 2018 wehrte sich in den ersten Runden konsequent gegen die Angriffe der Konkurrenz und startete eine Flucht nach vorn. Estre nutzte die Stärken des Porsche 911 RSR maximal aus und baute in seinen ersten beiden Stints einen Vorsprung von rund 15 Sekunden auf. Auch ein vorzeitiger Boxenstopp aufgrund eines Reifenschadens konnte die Startnummer 92 nicht zurückwerfen. Neel Jani (Schweiz), Gesamtsieger der 24 Stunden von Le Mans 2016, zeigte anschliessend in seinem ersten Rennen in der GTE-Pro-Klasse eine bärenstarke Leistung und übergab das Fahrzeug auf Platz eins zurück an Estre. Der Franzose brachte den Erfolg anschliessend ungefährdet mit einem Vorsprung von rund 35 Sekunden ins Ziel.
Bruni und Lietz im Schwesterauto der Siegermannschaft hatten viel Pech. Zunächst hing die Startnummer 91 in der Frühphase im dichten Verkehr auf der 7,004 Kilometer langen Strecke fest, anschliessend folgte ein Reifenschaden. Nach einem unverschuldeten Kontakt mit einem Hypercar zur Rennmitte musste zudem die Heckpartie des Autos ausgetauscht werden. Unter diesen Voraussetzungen war nicht mehr als Platz fünf möglich.
#WEC - VICTORY 💪 for the No. 92 #Porsche #911RSR. Congrats to works drivers @kevinestre and @neeljani! Sister car No. 92 of @RichardLietz and @GianmariaBruni had a little bit of bad luck and finished #6HSpa in P5. @ProtonRacing GTE-Am class results:
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) May 1, 2021
P3 - No. 88
P10 - No. 77 pic.twitter.com/mMq7yrvOhL
Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC: „Wir haben diese Saison genauso angefangen, wie wir das vergangene Jahr beendet haben – mit einem Sieg. Es war ein intensives Rennen mit einigen Reifenschäden, von denen die meisten durch eingefahrene Teile entstanden sind. Schade ist, dass die Startnummer 91 einen unverschuldeten Kontakt mit einem Hypercar hatte. Der hieraus resultierende Reifenplatzer hat die Crew endgültig aus dem Kampf um eine Podiumsplatzierung geworfen.“
„Einen besseren Saisonstart können wir uns kaum wünschen. Im Qualifying hat der Porsche 911 RSR einen neuen Rundenrekord aufgestellt, im Rennen waren Kévin und Neel unantastbar. Leider hatten die Kollegen in der Startnummer 91 viel Pech. Anhand ihrer Rundenzeiten haben wir aber deutlich gesehen, wie gross das Potenzial unseres Autos ist“, fasst Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport zusammen. „Unsere Kundenteams hatten in Spa überhaupt kein Glück. Ich bin sicher, dass wir beim kommenden Rennen in Portugal ein deutlich besseres Ergebnis in der GTE-Am-Klasse sehen werden.“
Viele Rückschläge für die Kundenteams
Die Kundenteams von Porsche mussten im Verlauf des Events in Belgien viele Rückschläge einstecken. Der 911 RSR mit der Startnummer 88 von Dempsey-Proton Racing lag über weite Strecken des Rennens auf Podestkurs, wurde aber nur fünf Minuten vor dem Ende mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Lokalmatador Alessio Picariello, Andrew Haryanto aus Indonesien und der Deutsche Marco Seefried beendeten den Lauf daher auf Klassenrang fünf. Das Schwesterauto mit der Nummer 77 schied eine halbe Stunde vor dem Fallen der Zielflagge mit einem Elektronikdefekt aus. Zuvor hatte Werksfahrer Matt Campbell eine grosse Show geboten: Der Australier war in seinen ersten Stints vom letzten Startplatz spektakulär bis an die Spitze gestürmt. Anschliessend hatten sein Teamkollege Jaxon Evans aus Neuseeland und Teameigner Christian Ried (Schöneburg) solide Runden am Steuer des Autos absolviert.
Die Mannschaft von GR Racing konnte das Rennen in den belgischen Ardennen erst gar nicht aufnehmen. Auf dem Weg zum Vorstart hatte der Brite Michael Wainwright die Nummer 86 bei einem Unfall beschädigt. Die Schäden konnten bis zum Rennbeginn nicht mehr behoben werden. Das deutsche Kundenteam Project 1 hatte beide 911 RSR nach Unfällen bei Testfahrten und im Qualifying vorzeitig zurückgezogen. Die Mannschaft aus Lohne wird beim nächsten Rennen wieder am Start sein.
Der zweite Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC findet am 13. Juni auf dem portugiesischen Autódromo Internacional do Algarve in Portimão statt.
Fahrerstimmen zum Rennen
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Das Rennen war längst nicht so leicht wie es von aussen vielleicht ausgesehen hat. Beide Autos hatten Reifenschäden. Für uns bedeutete der vorzeitige Radwechsel, dass wir in einen Boxenstopp-Rhythmus kamen, der eventuell zu einem zusätzlichen Halt hätte führen können. So gesehen hing es am seidenen Faden. Am Ende lief dann doch alles gut, sodass wir als Sieger ins Ziel fahren konnten. Neel hat in seinen ersten Stints am Steuer des Porsche 911 RSR in der WEC einen Topjob gemacht und den Vorsprung gehalten. Das war klasse.“
Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Ein Sieg bei meinem GT-Debüt in der FIA WEC – das ist mega. Es konnte nicht besser laufen. Als Kévin aufgrund des Reifenschadens früher als geplant in die Box kommen musste, hatten wir zunächst etwas Sorgen, weil ich aus taktischen Gründen in meinen Stints einigen Sprit sparen musste. Aber da hat uns im passenden Moment eine Gelbphase geholfen. Damit war dies kein Thema mehr. Es lief gut für mich.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Für uns sind heute sehr viele negative Ereignisse zusammengekommen. Wir hatten mehrere Reifenschäden, Pech im Überholverkehr und schliesslich auch noch einen Unfall, der die Heckpartie unseres Autos zerstörte. Es war einfach nicht unser Tag. Toll ist natürlich der Sieg für unser Schwesterauto. Das freut mich für die Kollegen. Wir haben insgesamt viele Punkte für Porsche geholt – das ist grossartig.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Bescheiden – dieses eine Wort reicht aus, um das heutige Rennen aus meiner Sicht zu beschreiben. Wir hatten Schäden an den Reifen, sind getroffen worden und hatten zum Schluss keine neuen Reifen mehr übrig. Es hätte wirklich nicht noch mehr passieren dürfen. Das sagt schon alles. Erst hast du kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu.“
Ergebnis GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 153 Runden
2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 153 Runden
3. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 153 Runden
4. Garcia/Gavin (E/GB), Corvette C8.R #63, 152 Runden
5. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 152 Runden
Ergebnis GTE-Am-Klasse
1. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), Ferrari 488 GTE #83, 152 Runden
2. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin Vantage #33, 152 Runden
3. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Ferrari 488 GTE #47, 151 Runden
5. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 151 Runden
DNF. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 138 Runden
DNS. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR #86, 0 Runden
Das Qualifying
Werksfahrer Kévin Estre absolvierte die 7,004 Kilometer lange Runde in den belgischen Ardennen am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 in 2:11,219 Minuten und stellte damit einen neuen Qualifyingrekord für GTE-Pro-Fahrzeuge auf. Der Franzose war auf seinem schnellsten Umlauf mehr als eine Sekunde schneller als der beste Verfolger. Markenkollege Richard Lietz aus Österreich fuhr mit dem Schwesterauto mit der Nummer 91 auf den dritten Startplatz.
Das neue Qualifyingformat der Langstrecken-Weltmeisterschaft brachte viel Spannung und Action. Im Gegensatz zu den Vorjahren, als jeweils zwei Fahrer pro Auto eine schnelle Runde markierten und die Durchschnittszeit die Startposition bestimmte, wurde der Kampf um die besten Plätze nun nach dem Motto „Ein Fahrer, ein Auto, zehn Minuten Vollgas“ entschieden. Die Konsequenz: Vor allem die Amateurpiloten der GTE-Am-Klasse standen in der äusserst kurzen Session unter Druck. Zweimal musste das Qualifying aufgrund von Unfällen unterbrochen werden.
Kévin Estre liess sich von den zwischenzeitlichen roten Flaggen nicht aus dem Konzept bringen. Der Vorjahressieger von Spa-Francorchamps wärmte seine Reifen in der ersten Runde gewissenhaft auf und markierte bereits in seinem ersten schnellen Umlauf eine neue Rekordzeit. Damit nicht genug: In seinem zweiten Umlauf legte der Franzose zur Überraschung Aller noch einmal nach. Kopfschütteln auch beim Porsche GT Team. „Das war eine Wahnsinnsrunde“, funkte die Mannschaft ins Cockpit der Nummer 92 – ein lauter Jubelschrei war Estres Antwort. Teamkollege Richard Lietz hing während der schnellen Runden hinter Konkurrenzfahrzeugen und konnte das enorme Potenzial des Porsche 911 RSR dadurch nicht ganz ausschöpfen. Dem Österreicher fehlten am Ende nur 0,019 Sekunden auf einen Platz in der ersten Startreihe.
#WEC - Der #Porsche #911RSR startet von der Pole-Position in den ersten Saisonlauf der @FIAWEC in Spa-Francorchamps.
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) April 30, 2021
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„Diese Pole ist ein perfekter Start in die Saison. Genauer gesagt, das war eine Mega-Pole“, bilanziert Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Das war ein typischer Estre, so wie er das Auto in absoluter Rekordzeit auf die erste Startposition gestellt hat. Auch die Startnummer 91 ist auf Platz drei bestens positioniert. Wir sind hoch zufrieden, blicken aber mit grosser Spannung auf den Renntag. Wir wollen aus den guten Voraussetzungen das Beste machen und mindestens auf den gleichen Positionen nach sechs Rennstunden ins Ziel fahren.“
In der GTE-Am-Klasse war Andrew Haryanto der schnellste Pilot am Steuer eines Porsche 911 RSR. In der Startnummer 88 vom Kundenteam Dempsey-Proton Racing erreichte der Indonesier den dritten Platz. Der Brite Michael Wainwright fuhr im baugleichen Auto von GR Racing (Nummer 86) auf Rang acht. Project-1-Fahrer Egidio Perfetti aus Norwegen und der Deutsche Christian Ried (Dempsey-Proton Racing) hatten zu Beginn der Zeitenjagd jeweils einen Unfall im Bereich Raidillon – besser bekannt als Eau Rouge – und markierten somit keine Rundenzeit. Beide Piloten blieben bei den Zwischenfällen unverletzt.
Der erste Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC startet am Samstag, 1. Mai 2021 um 13:30 Uhr (MESZ) und geht über eine Distanz von sechs Stunden.
Fahrerstimmen zum Qualifying
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Alles perfekt, einfach unglaublich! Ich hatte enorm viel Grip, habe aber im ersten schnellen Umlauf kleine Fehler gemacht. Selbst diese Rundenzeit hätte zur Pole-Position gereicht, aber wir haben es im zweiten Umlauf einfach nochmal versucht. Da kam wirklich alles optimal zusammen. Der toll abgestimmte Porsche 911 RSR, wenig Benzin an Bord und viel Haftung mit frischen Reifen – es war wie in einem Traum. Ich bin sehr stolz auf diese Runde.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Wichtig ist erst einmal, dass bei den Unfällen niemand verletzt wurde. Die Unterbrechungen haben das Qualifying natürlich etwas chaotisch werden lassen. Wir mussten einen zweiten frischen Reifensatz aufziehen und haben somit einen Satz weniger für das Rennen als gedacht. Für uns lief es nicht ganz optimal, aber das ist nicht allzu schlimm. Das Rennen geht über sechs Stunden. Da ist immer noch alles möglich.“
Andrew Haryanto (Porsche 911 RSR #88): „Das Qualifying war ein bisschen verrückt, aber ich wusste, dass das Team mir ein tolles Auto hingestellt hat. Alle Abstimmungen passten für mich als Neuling. Ich hatte nur eine schnelle Runde und habe einfach versucht, das Auto innerhalb der Streckengrenzen zu halten. Das war das Beste, was ich machen konnte und ich glaube, ich habe mich ganz gut geschlagen.“
Ergebnis GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 2:11,219 Minuten
2. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 2:12,315 Minuten
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 2:12,370 Minuten
4. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 2:12,443 Minuten
5. Garcia/Gavin (E/GB), Corvette C8.R #63, 2:13,106 Minuten
Ergebnis GTE-Am-Klasse
1. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin #33, 2:14,660 Minuten
2. Dalla Lana/Farfus/Gomez (CDN/BR/BR), Aston Martin #97, 2:15,615 Minuten
3. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 2:16,319 Minuten
8. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR #86, 2:18,813 Minuten
10. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, keine Rundenzeit
11. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, keine Rundenzeit
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter fiawec.alkamelsystems.com.
Der Prolog
Bei den offiziellen zweitägigen Testfahrten auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien absolvierten die beiden Porsche 911 RSR eine Gesamtdistanz von 2.977 Kilometern. Im Fokus standen Erprobungen in den Bereichen Setup und Reifennutzung sowie die Optimierung der Abläufe innerhalb des Teams. Die beiden Werksautos aus Weissach überzeugten beim sogenannten Prolog der FIA WEC mit schnellen und konstanten Rundenzeiten. Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich fuhr dabei in 2:12,916 Minuten die schnellste Runde in der GTE-Pro-Klasse.
„Der Prolog war klasse“, freut sich Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC nach zwei sonnigen und arbeitsintensiven Tagen in Belgien. „Wir haben unser gesamtes Programm abgespult und dabei keinerlei Überraschungen erlebt. Unsere Ideen zum Setup haben sich bei den Fahrten auf der Strecke positiv ausgewirkt. Das stand am Montag im Fokus. Am zweiten Tag haben wir quasi ein Rennwochenende simuliert, inklusive Qualifying und langen Stints. Die Rundenzeiten sahen gut aus, sagen aber noch nicht viel aus. Insgesamt fühlen wir uns bestens gerüstet für den Auftakt der Saison 2021.“
Die Kundenteams GR Racing, Project 1 und Dempsey-Proton Racing schickten beim zweitägigen Test auf der 7,004 Kilometer langen „Ardennen-Achterbahn“ insgesamt fünf Neunelfer des Jahrgangs 2019 auf die Strecke. In der GTE-Am-Klasse ist der Einsatz der jüngsten Generation des Porsche 911 RSR ab diesem Jahr möglich. Die drei Mannschaften nutzten daher den Prolog, um ihre neuen Einsatzfahrzeuge möglichst genau kennenzulernen. Alle Teams konnten umfangreiche Daten sammeln und wichtige Fortschritte beim Setup der Fahrzeuge machen. Einzig Project 1 erlebte bei den Testfahrten einen Rückschlag: Nach einem Unfall von Anders Burchardt (Norwegen) am Montagnachmittag konnte die Startnummer 46 am Folgetag nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Burchardt und seine Teamkollegen Dennis Olsen aus Norwegen und Axcil Jef-feries aus Grossbritannien werden nicht am Rennwochenende teilnehmen können.
Der erste Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC startet am Samstag, 1. Mai 2021 um 13:30 Uhr (MESZ) und geht über eine Distanz von sechs Stunden.
Fahrerstimmen zum Prolog
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Für uns standen zwei Dinge im Zentrum der Arbeit – Erarbeiten der möglichst besten Fahrzeugbalance und Optimierung des Zusammenspiels zwischen uns Fahrern und dem neuen Renningenieur. In beiden Bereichen sind uns spürbare Fortschritte gelungen. Wir haben das geplante Programm komplett abgearbeitet und fühlen uns gut vorbereitet. Mein Teamkollege Richie hat einen starken Longrun absolviert. Es sieht vielversprechend aus, aber dennoch lässt sich auf dem Weg in Richtung Renntag noch einiges weiter verbessern.“
Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Der Prolog lief richtig gut für uns. Wir sind mit unserer Startnummer 92 insgesamt 220 Runden gefahren und haben im Bereich Setup einige neue Richtungen ausprobiert. Dabei haben wir viel gelernt. Unsere simulierten Rennstints sahen gut aus, sodass wir positiv auf den Saisonstart am kommenden Wochenende blicken. Es war ein äusserst produktiver Test über zwei Tage und für mich persönlich eine wichtige Erfahrung, denn ich bin zuvor noch nie im Porsche 911 RSR in Spa-Francorchamps gefahren.“
#WEC - @matteo_cairoli, Riccardo Pera and @EgidioEgidioap set the 2nd fastest time in the GTE Am class at the #WECPrologue @circuitspa in their @Project1_93 #911RSR ahead of the #77 #Porsche of @ProtonRacing with @jaxonevans_, @mattcampbell22_ and Christian Ried at the wheel pic.twitter.com/8Lg7FNv3gx
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) April 27, 2021
Ergebnisse
GTE-Pro-Klasse (alle Sessions kombiniert)
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 2:12,916 Minuten
2. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 2:14,214 Minuten
3. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 2:14,313 Minuten
GTE-Am-Klasse (alle Sessions kombiniert)
1. Lacorte/Sernagiotto/Fuocco (I/I/I), Ferrari 488 GTE Evo #47, 2:14,509 Minuten
2. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, 2:14,736 Minuten
3. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 2:14,872 Minuten
Die Vorschau
Das Werksteam von Porsche tritt am 1. Mai mit zwei 911 RSR beim Saisonauftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Spa-Francorchamps an. Beim Sechststunden-Rennen in den belgischen Ardennen fahren die Werkspiloten Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich im GT-Rennwagen mit der Startnummer 91. Im baugleichen Schwesterauto mit der Nummer 92 gibt es im Vergleich zu den Vorjahren eine geänderte Cockpitbesetzung: Der Franzose Kévin Estre, Langstrecken-Weltmeister von 2018/2019, teilt sich das Fahrzeug in dieser Saison mit Neel Jani. Der erfahrene Schweizer hat zur Vorbereitung auf seine WEC-Einsätze im Porsche 911 RSR das Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2020 in Sebring sowie umfangreiche Testfahrten bestritten.
„Wir freuen uns sehr, dass es den Verantwortlichen der Langstrecken-Weltmeisterschaft gelungen ist, einen Rennkalender mit sechs Highlights aufzustellen – trotz der anhaltenden Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Unsere Werksmannschaft ist bereit für die Mission Titelgewinn in der FIA WEC. Ich bin schon sehr gespannt auf die kommenden Duelle, vor allem zwischen Porsche und Ferrari“, sagt Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport.
Der Circuit de Spa-Francorchamps liegt im äussersten Osten Belgiens unweit der deutschen Grenze. Die 1921 eröffnete Rennstrecke führt über 7,004 Kilometer und ist damit der längste permanente Kurs im Kalender der FIA WEC. 21 Kurven und mehrere lange Geraden führen spektakulär bergauf und bergab durch die wallonische Landschaft – die traditionsreiche Strecke trägt aus diesem Grund den Beinamen „Ardennen-Achterbahn“. Die schnellen Passagen wie Raidillon/Eau Rouge und Blanchimont sind ebenso berühmt-berüchtigt wie die Haarnadelkurve La Source.
„Unser Team hat sich akribisch auf die Saison 2021 vorbereitet. Wir möchten mit einem Erfolg beim Auftakt in Spa-Francorchamps sofort klarstellen, dass es nur ein Ziel für uns geben kann: den Gewinn der Weltmeisterschaft“, stellt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport, vor dem ersten Saisonrennen klar. „Unser Klassensieg beim Auftakt in Belgien 2020 hat eindeutig dargestellt, dass die aktuelle Version des Porsche 911 RSR sehr gut zu den besonderen Bedingungen auf der ‚Ardennen-Achterbahn‘ passt“, erklärt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Bei Testfahrten unter anderem in Hockenheim haben wir unserem Team und den Fahrzeugen den letzten Feinschliff verpasst. Beim zweitägigen Prolog in Spa werden wir alles daransetzen, unsere Autos optimal auf die Besonderheiten der Strecke zu trimmen. Es kann losgehen!“
Vor dem Start des Rennwochenendes in Spa-Francorchamps steht an gleicher Stelle der sogenannte Prolog auf dem Programm. Porsche und seine Kundenteams nehmen mit insgesamt sieben 911 RSR der Generation 2019 an den gemeinsamen, zweitägigen Testfahrten am 26. und 27. April auf der Strecke teil.
We'll be your eyes next week. Tell us what'd you like to see during #6HSpa and we'll do our best to deliver!#WEC pic.twitter.com/CetaKcQy9O
— WEC (@FIAWEC) April 21, 2021
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 setzt das Werksteam im dritten Jahr in Folge auf Gianmaria Bruni und Richard Lietz. Das erfahrene Duo hatte 2019 den Saisonauftakt im britischen Silverstone für sich entschieden. Kévin Estre, der sich die Nummer 92 mit Neel Jani teilt, kommt als Vorjahressieger nach Spa-Francorchamps. Der Franzose hatte in der abgelaufenen Saison zudem das Finale in Bahrain gewonnen und die Meisterschaft auf Platz drei abgeschlossen. Jani kehrt nach Einsätzen mit dem Porsche TAG Heuer Formula E Team nun in die Langstrecken-WM zurück.
Die Kundenteams
Dempsey-Proton Racing setzt beim Saisonstart der WEC zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Werksfahrer Matt Campbell aus Australien mit Teameigner Christian Ried (Schöneburg) und dem ehemaligen Porsche Junior Jaxon Evans aus Neuseeland ins Rennen. Für den Start im Schwesterauto mit der Nummer 88 sind Andrew Haryanto aus Indonesien, der Belgier Alessio Picariello und Marco Seefried (Wemding) genannt. Das deutsche Kundenteam Project 1 startet ebenfalls mit zwei 911 RSR in die sechs Rennen umfassende Saison. Die Mannschaft aus dem niedersächsischen Lohne wird unter anderem mit den Norwegern Dennis Olsen und Egidio Perfetti sowie den Italienern Matteo Cairoli und Riccardo Pera antreten. Mit der Startnummer 86 schickt GR Racing das britische Fahrertrio Michael Wainwright, Ben Barker und Tom Gamble auf die Strecke.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Wir alle freuen uns sehr auf den Saisonauftakt auf dieser wunderschönen Strecke. Wir haben dort zahlreiche Erfolge gefeiert. Wir gehen davon aus, dass uns in Spa ein sehr harter Wettbewerb erwartet. Dieses Jahr arbeiten wir mit einem neuen Ingenieur und einigen neuen Mechanikern an unserer Startnummer 91 zusammen. Das muss sich alles erst einmal einspielen. Bei einem Test in Hockenheim sind uns viele Fortschritte gelungen, in Spa-Francorchamps wollen wir daran anknüpfen und möglichst den Klassensieg einfahren.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich kann mir kaum einen schöneren Schauplatz für einen Saisonstart vorstellen als Spa-Francorchamps. Die Strecke ist fantastisch und bietet immer gutes Racing. Wer in den spektakulären und anspruchsvollen Passagen schnell sein will, muss unbedingt ein perfekt ausbalanciertes Fahrzeug haben. Genau an diesem Punkt werden wir während des zweitägigen Prologs intensiv arbeiten. Ich freue mich schon sehr darauf, dass es endlich wieder losgeht.“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Spa ist immer eine sehr grosse Herausforderung. Die Strecke fordert die Reifen enorm, sodass eine besonders gute Strategie gefragt ist. Zudem kennen wir das Ardennen-Wetter: ein unberechenbarer Wechsel von Kälte und Wärme, von Regen, Trockenheit und manchmal sogar Schnee. Es ist wichtig, unter allen erdenklichen Bedingungen gut aufgestellt zu sein. Dass unser Porsche 911 RSR in Spa besonders stark ist, haben wir im vergangenen Jahr gesehen. Wir kommen als Vorjahressieger dorthin und wollen einen weiteren Erfolg feiern.“
Der Zeitplan (alle Zeiten MEZ)
Donnerstag, 29. April
15:30 Uhr bis 17:00 Uhr – Freies Training 1
Freitag, 30. April
09:30 Uhr bis 11:00 Uhr – Freies Training 2
14:00 Uhr bis 15:00 Uhr – Freies Training 3
18:20 Uhr bis 18:35 Uhr – Qualifying GTE-Pro und GTE-Am
Samstag, 1. Mai
13:30 Uhr bis 19:30 Uhr – Rennen
WEC-Kalender 2021
26./27. April – Prolog in Spa-Francorchamps (Belgien)
1. Mai – 6 Hours of Spa-Francorchamps (Belgien)
13. Juni – 8 Hours of Portimão (Portugal)
18. Juli – 6 Hours of Monza (Italien)
21./22. August – 24 Hours of Le Mans (Frankreich)
26. September – 6 Hours of Fuji (Japan)
20. November – 8 Hours of Bahrain (Bahrain)
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.