Die neuartige Assistenzfunktion besteht aus einer Nässe-Erkennung und einer entsprechenden Abstimmung zur Steigerung der Fahrstabilität auf nassen Fahrbahnen.
„Der Wet Mode wurde entwickelt, um den Fahrer bei Nässe nachhaltig zu unterstützen. Er begrenzt dabei weder die maximale Leistung des Motors noch schränkt er die Höchstgeschwindigkeit ein und sollte daher auch nicht als Versicherung für zu schnelles Fahren bei starker Fahrbahn-Nässe verstanden werden, sondern im wahrsten Sinne des Wortes als Assistenzsystem“, sagt der langjährige Baureihenleiter August Achleitner.
So arbeitet der Porsche Wet Mode
Der Porsche Wet Mode kann automatisch eine nasse Fahrbahn erkennen und den Fahrer vor drohendem Aquaplaning warnen, indem akustische Sensoren in den vorderen Radhäusern aufgewirbeltes Spritzwasser registrieren. Damit unterscheidet sich das System grundlegend von Regensensoren zur Ansteuerung der Scheibenwischer, die unabhängig vom Fahrbahnzustand lediglich optisch auf Wassertropfen auf der Windschutzscheibe reagieren. Denn auch wenn ein Regenschauer bereits vorüber ist, können sich noch Wasserlachen auf der Fahrbahn befinden.
Erkennt das System eine nasse Fahrbahn, wird das Ansprechverhalten von Porsche Stability Management (PSM) und Porsche Traction Management (PTM) vorkonditioniert. Beide Systeme greifen jetzt früher und sensibler ein als zuvor. Zudem informiert eine Einblendung den Fahrer im Display rechts neben dem Drehzahlmesser über die erkannte Nässe und empfiehlt, manuell in den Wet Mode zu wechseln. Die entsprechende Funktion ist entweder in der neuen Tastenleiste über der Mittelkonsole zuschaltbar oder beim optionalen Sport Chrono-Paket im Mode-Schalter am Lenkrad integriert.
Wird das Fahrprogramm „Wet“ aktiviert, passen sich unter anderem das PSM, das PTM, die adaptive Aerodynamik, das optionale Porsche Torque Vectoring (PTV) Plus und das Ansprechverhalten des Antriebs an, um eine größtmögliche Fahrstabilität zu gewährleisten. Der variable Heckspoiler fährt ab 90 km/h in die Performance-Position, die Kühlluftklappen öffnen, die Gaspedal-Kennlinie wird flacher, die Funktion PSM Off oder der Sport-Modus können nicht mehr aktiviert werden. Der Drehmomentaufbau des Motors wird sanfter, die Schaltstrategie des neuen Achtgang-PDK-Getriebes passt sich automatisch daran an. Beim Allradmodell 911 Carrera 4S fließt grundsätzlich mehr Antriebskraft zur Vorderachse als im Normalmodus, um den Stabilisierungseffekt zu verstärken. Reduzierte Sperrgrade der elektronisch geregelten Hinterachs-Quersperre ergänzen die Nässeabstimmung des 911.
Der Effekt für den Fahrer ist deutlich zu spüren: Der Elfer lässt sich sicherer bewegen, die fein aufeinander abgestimmten Maßnahmen greifen vor allem bei plötzlichen Richtungswechseln, spontanem Leistungseinsatz sowie auf wechselnden Fahrbahnbelägen mit verschiedenen Reibwerten. Der elektronische Copilot ist nicht nur bei Nässe von Nutzen. Auch bei reduzierten Reibwerten auf verschneiten Straßen kann das Fahrprogramm Wet manuell aktiviert werden, um die Fahrstabilität zu erhöhen.
Schneller als die jeweiligen Vorgängermodelle
Die achte Generation des neuen Elfers wurde Ende November 2018 in Los Angeles vorgestellt. Der aufgeladene Sechszylinder-Boxermotor von 911 Carrera S und 911 Carrera 4S leistet nun 331 kW (450 PS; 911 Carrera S: Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,0 – 9,6 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert 227 – 220 g/km; 911 Carrera 4S: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 10,1 - 9,7 l/100 km; CO₂-Emission kombiniert: 231 - 222 g/km). Das entspricht einem Plus von 22 kW (30 PS) gegenüber dem Vorgängermodell. In der Beschleunigung von null auf 100 km/h unterbieten beide 911-Modelle die Vier-Sekunden-Marke: 3,7 Sekunden benötigt das hinterradgetriebene Coupé, der 911 Carrera 4S mit Allradantrieb 3,6 Sekunden. Damit sind beide Autos 0,4 Sekunden schneller als das jeweilige Vorgängermodell.