Porsche Coanda Esports gewinnt Meistertitel in der virtuellen Le-Mans-Serie

Mit Platz zwei bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans hat sich das Porsche Coanda Esports-Werksteam den Titel gesichert. Joshua Rogers, Mitchell deJong, Ayhancan Güven und Laurin Heinrich fehlten im Ziel trotz mehrerer Rückschläge nur 21 Sekunden auf den Sieger. Ihre Teamkollegen im LMP-Rennwagen mit der Startnummer 23 wurden Sechste.

Das Rennen

Das Porsche Coanda Esports Racing Team hat die virtuelle Le-Mans-Serie 2022/2023 für sich entschieden. Die Werksfahrer Joshua Rogers (Australien) und Mitchell deJong (USA) sind gemeinsam mit den ehemaligen Porsche-Junioren Ayhancan Güven (Türkei) und Laurin Heinrich (Deutschland) bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans auf den zweiten Platz gefahren. Das Quartett erreichte das Ziel auf dem digitalen Circuit des 24 Heures trotz zweier Durchfahrtsstrafen und unverschuldeten Zeitverlusten aufgrund von Server-Verbindungsproblemen nur 21,1 Sekunden hinter dem siegreichen LMP2-Fahrzeug des Teams Redline. Dieses Ergebnis genügte, damit das Nummer-20-Auto des Porsche-Coanda-Werksteams beim fünften und letzten Meisterschaftslauf auf der Simulationsplattform rFactor 2 die Tabellenführung übernehmen konnte. Im Schwesterauto mussten auch Mack Bakkum (Niederlande), Dayne Warren (Australien), Morris Schuring (Niederlande) und der neue Porsche-Junior Bastian Buus (Dänemark) im Verlauf des Rennens mit unglücklichen Rückschlägen kämpfen. Für sie sprang nach 24 Stunden der sechste Rang heraus.

„Die virtuelle Le-Mans-Serie gehört zu den prestigeträchtigsten Meisterschaften im Simracing – so gesehen ist der Titelgewinn für uns der Wahnsinn. Er zeigt, wie hart wir über eine Saison gearbeitet haben, die am Anfang für uns etwas schwierig begonnen hatte“, betont Philip Stamm, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing. „Natürlich ist es schade, am Ende eines 24-Stunden-Rennens mit knapp 20 Sekunden Rückstand Zweiter zu werden. Aber wir stehen am Anfang eines neuen Jahres und hoffen, dass noch viele weitere schöne Ergebnisse folgen werden.“

Die virtuellen 24 Stunden von Le Mans bildeten den Höhepunkt und den Abschluss der virtuellen Le-Mans-Rennserie. Besonderheit dieser Meisterschaft: Am Steuer der digitalen Rennwagen wechseln sich gestandene Profis aus dem realen Motorsport mit Simracing-Experten ab.

Beide Porsche Coanda-Rennwagen starteten aus der ersten Reihe

Bereits im Qualifying am Freitagabend konnte das Simracing-Werksteam von Porsche seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen: Joshua Rogers setzte sich mit einer souveränen Bestzeit um fast eine Dreiviertelsekunde vom Zweitplatzierten ab. Der Australier zog damit ebenso wie sein Teamkollege Mack Bakkum im zweiten Porsche-Coanda-Rennwagen in die Hyperpole-Sitzung der schnellsten Sechs ein. Dort sorgten die beiden für eine optimale Ausgangssituation für das 24-Stunden-Rennen: Rogers eroberte die Pole-Position, Bakkum belegte den Platz neben ihm in der ersten Startreihe. 

Das Rennen begann am Samstag um 14 Uhr turbulent: Mit einem ambitionierten Manöver in der ersten Schikane konnte der amtierende Formel-1-Weltmeister Max Verstappen zunächst die Führung an sich reißen. Startfahrer Laurin Heinrich behauptete mit der Nummer 20 die zweite Position, Porsche Supercup-Pilot Morris Schuring belegte Rang vier. Wenig später korrigierte Heinrich diese Reihenfolge wieder und setzte sich an die Spitze. Nach gut 3,5 Stunden im Rennen musste das Schwesterauto einen unverschuldeten Rückschlag einstecken: Ein technisches Problem entkoppelte Dayne Warren vom Server. Der Nummer-23-Rennwagen fiel zunächst auf Platz 23 zurück, erhielt später aber eine Zeitgutschrift von 250 Sekunden. Er kehrte dadurch in die Top 10 und die gleiche Runde der Spitzengruppe zurück. Weitere Server-Probleme auf der Simulationsplattform führten am frühen Abend dann zu längeren Rennunterbrechungen. Ab 21:30 Uhr nahmen die virtuellen 24 Stunden von Le Mans den regulären Betrieb wieder auf.

Die Nacht stellte die Nummer 20 vor besondere Herausforderungen. Ayhancan Güven geriet unter Druck durch die beiden Team-Redline-Autos, verteidigte seine Führung aber Runde für Runde mit Händen und Füßen. Dabei kam es auch zu leichten Berührungen zwischen den Rennwagen. Gegen 23:30 Uhr musste der Porsche-Junior von 2020 und 2021 hierfür eine Boxen-Durchfahrtsstrafe antreten. Sie warf Güven auf die neunte Position zurück. Knapp zwei Stunden später rückte das Auto, inzwischen in den Händen von Laurin Heinrich, wieder auf die zweite Position vor. Aufgrund eines „Unsafe Release“ beim folgenden Boxenstopp verhängte die Rennleitung gegen die Startnummer 20 jedoch eine weitere Durchfahrtstrafe. Heinrich kehrte auf Rang sechs auf die Strecke zurück, die Aufholjagd begann von Neuem. 

Porsche Coanda Esports Racing Team, Virtuelle 24 Stunden von Le Mans, 2023, Porsche AG

Die Pechsträhne fand damit aber noch kein Ende. Bei Tagesanbruch kam es bei beiden Porsche-Coanda-Rennwagen und anderen erneut zu Serverproblemen. Sie vergrößerten den Rückstand auf die Spitze auf über zwei Minuten. Doch auch die Konkurrenz blieb nicht verschont: Kurz vor 7:00 Uhr am Sonntagmorgen fiel das führende Auto von Max Verstappen erst zurück und 90 Minuten später dann ganz aus. Gut vier Stunden vor Schluss belegte die Nummer 20 wieder die zweite Position, die Nummer 23 lag mit Minutenrückstand auf Rang vier. Sie erhielt gut zwei Stunden vor Rennende noch eine Durchfahrtsstrafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzung und kam auf Platz sechs ins Ziel. Dank einer ambitionierten Aufholjagd speziell in den letzten beiden Stunden konnten Rogers, deJong, Güven und Heinrich ihren Rückstand auf die Nummer 2 des Teams Redline zwar noch halbieren, aber nicht mehr vollständig aufholen. Für sie sprang die zweite Position heraus.

Starker Auftritt von Proton Coanda Esports in der GTE-Klasse blieb unbelohnt

Sechs digitale Porsche 911 RSR haben sich in der GTE-Kategorie der 24-Stunden-Herausforderung gestellt. Als bester Teilnehmer erreichte der Rennwagen von Project 1 by Dörr Esports das Ziel nach 322 Runden auf Rang vier. Dem Ungaren Norbert Kiss und seinen deutschen Teamkollegen Marc Gassner, Moritz Löhner, und Leonard Krippner fehlte eine Runde auf den Klassensieger. Raoul Hyman (Südafrika), Alexander Tauscher (Deutschland), Bryn Collins (Großbritannien) und der Niederländer Kevin van Dooren belegten mit dem Nummer-88-Auto von Proton Coanda Esports die vierte Position trotz eines Unfalls und einer 90-sekündigen Reparaturpause. Der 911 RSR von Oracle Red Bull Racing beendete das virtuelle 24-Stunden-Rennen auf Klassenrang zehn. Das zweite Auto von Proton Coanda musste morgens um 2:00 Uhr wegen eines Defekts aufgeben. Bis dahin konnten Loek Hartog (Niederlande), der Brasilianer Jefferson Giassi, Paschalis Gkergkis (Griechenland) und vor allem der Brite Charlie Collins der GTE-Wertung mit überlegenen Rundenzeiten klar den Stempel aufdrücken.

Stimmen zum Rennen

Mitchell deJong (Porsche Coanda Esports Racing Team #20): „Wir beenden die Saison als Meister, aber natürlich wollten wir auch ,Le Mans‘ gewinnen. Dennoch war es ein gutes Rennen für uns. Es ging hin und her, ich denke hier vor allem an die Strafen, die gegen uns verhängt wurden. Aber wir haben als Team immer weitergekämpft. Zum Schluss konnten wir den Rückstand noch bis auf 21 Sekunden verkürzen – es war also wirklich knapp. Am Ende des Tages hat es heute nur für den zweiten Platz gereicht.“

Laurin Heinrich (Porsche Coanda Esports Racing Team #20): „Es war ein sehr, sehr langes und mental anstrengendes Rennen – auch wegen der Unterbrechungen per Roter Flagge. Daraus hat sich eine sehr interessante Dynamik entwickelt, von der einige mehr und andere weniger profitieren konnten. Das liegt nicht immer in deiner Hand. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir konnten heute den zweiten Platz einfahren und damit auch die Meisterschaft gewinnen. Das ist ja auch einiges wert. Wir waren eigentlich immer das schnellste Auto auf der Strecke. Doch um eine 24-Stunden-Rennen zu gewinnen, brauchst du eben auch das nötige Glück.“

Mack Bakkum (Porsche Coanda Esports Racing Team #23): „Wir sind natürlich enttäuscht, wie sich die Dinge letztlich entwickelten. Wir haben viel Zeit verloren, ohne dass wir etwas dafür konnten. So etwas ist immer ärgerlich. Jeder hatte Probleme, manche waren stärker betroffen als andere. Ich bin wirklich sehr stolz auf das Team und darauf, wie wir zusammengearbeitet haben. Das ist am Ende das Wichtigste. Hoffentlich gelingt uns im kommenden Jahr ein besseres Rennen.“

Bastian Buus (Porsche Coanda Esports Racing Team #23): „Porsche Coanda Esports hat wirklich viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt – noch mehr, als ich ohnehin erwartet hatte. Es war großartig, Teil davon sein und daraus lernen zu dürfen. Mit Blick in die Zukunft bin ich mir sicher, dass ich von der hier gesammelten Langstreckenerfahrung auch in der realen Welt profitieren kann. Vom Ergebnis her lief es natürlich etwas unglücklich. Ein paar Dinge, die nicht in unserer Hand lagen, haben uns daran gehindert, ein besseres Ergebnis abzuliefern. Fahrerisch haben wir alle vier einen sehr guten Job gemacht. Mein Fazit lautet daher: Es hätte besser, aber auch deutlich schlechter laufen können.“

Ergebnis

1. Bennett/Drugovich/Lulham/Rosenqvist (UK/BR/S), Team Redline #2, 356 Runden
2. DeJong/Güven/Heinrich/Rogers (USA/TR/D/AUS), Porsche Coanda Esports #20, -21,109 Sekunden
6. Bakkum/Buus/Schuring/Warren (NL/DK/NL/AUS), Porsche Coanda Esports #23, -2:49,418 Minuten

Ergebnis GTE-Klasse

1. Andonovski/Andrews/Jajovski/Smolyar (MKD/AUS/MKD/RAF), R8G Esports #888, Ferrari 488 GTE, 323 Runden
4. Gassner/Kiss/Krippner/Löhner (D/H/D/D), Project 1 by Dörr Esports #11, Porsche 911 RSR, 322 Runden
5. B. Collins/Hyman/Tauscher/van Dooren (UK/ZA/D/NL), Proton Coanda Esports #88, Porsche 911 RSR, 322 Runden
10. Conwright/Jordan/Kasdorp/Stevenson (USA/D/NL/UK), Oracle Red Bull Racing #99, Porsche 911 RSR, 320 Runden
11. Li/Li/Lu/Lobato (VRC/VRC/VRC/P), Inspeed Racing #25, Porsche 911 RSR, 319 Runden

Die Vorschau

Das Porsche Coanda Esports Racing Team startet am Samstag mit zwei LMP2-Rennprototypen bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans. Das Werksteam strebt den ersten Gesamtsieg bei dem Saisonhöhepunkt der virtuellen Le-Mans-Serie an und will im Kampf um den Meistertitel seine Chancen nutzen.

Porsche hat bislang 19 Gesamtsiege bei den realen 24 Stunden von Le Mans errungen. Damit ist der Sportwagenhersteller die mit Abstand erfolgreichste Marke bei dem berühmtesten Langstreckenrennen der Welt. Am kommenden Wochenende will das noch junge Werksteam Porsche Coanda Esports Racing Team (PCERT) auch in der digitalen Welt an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen. 2020, bei der Erstauflage dieses virtuellen 24-Stunden-Rennens, fuhr die international besetzte Mannschaft aus dem münsterländischen Gronau in der GTE-Klasse auf Platz eins. Im Vorjahr sprang mit dem 911 RSR ein zweiter Rang heraus.

Nun tritt PCERT auf der Simulations-Plattform rFactor 2 erstmals mit Oreca 07-Prototypen in der Topkategorie LMP2 an. Die beiden erstklassig besetzten Crews haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie nehmen das oberste Treppchen der Gesamtwertung ins Visier und behalten auch den Meistertitel in der virtuellen Le-Mans-Serie im Blick. Das Endurance-Highlight auf dem virtuellen Circuit des 24 Heures beginnt am Samstag (14.1.) um 14:00 Uhr.

LMP2 Rennfahrzeug, Porsche Coanda Esports Racing Team, 2023, Porsche AG

„Simracing ist auch für Porsche Motorsport ein wichtiges Thema, dem wir große Bedeutung beimessen“, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Bereits seit 2019 richten wir den Porsche TAG Heuer Esports Supercup aus. Er genießt in der Szene längst einen besonderen Stellenwert und hat tolle Talente hervorgebracht. Im vergangenen Jahr haben wir zusammen mit Coanda Esports ein eigenes Werksteam gegründet. Es nimmt für uns zum ersten Mal bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans den Kampf um den Gesamtsieg auf und will auch bei der Titelentscheidung in der virtuellen Le-Mans-Serie noch ein Wörtchen mitreden. Wie im realen Rennsport hängt der Erfolg von umfassender Vorbereitung und fehlerfreier Performance auf höchstem Niveau ab. Natürlich hoffen wir am Ende auch darauf, dass uns das entscheidende Quäntchen Rennglück zur Seite steht.“

Simracing-Experten teilen sich das Lenkrad mit realen Rennprofis

Die virtuellen 24 Stunden von Le Mans bilden den Höhepunkt und den Abschluss der virtuellen Le-Mans-Rennserie. Besonderheit dieser Meisterschaft: Am Steuer der digitalen Rennwagen wechseln sich gestandene Profis aus dem realen Motorsport mit Simracing-Experten ab. Die PCERT-Werksfahrer Joshua Rogers, Dayne Warren (beide Australien), Mitchell deJong (USA) und Mack Bakkum (Niederlande) zum Beispiel bekommen Unterstützung durch die beiden Porsche-Vertragsfahrer Ayhancan Güven (Türkei) und Laurin Heinrich (Würzburg), den frischgebackenen Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark und Morris Schuring. Der Niederländer ging 2022 im Porsche Mobil 1 Supercup sowie im Porsche Carrera Cup Deutschland an den Start.

Ayhancan Güven, Laurin Heinrich, Mitchell deJong, Joshua Rogers, l-r, Porsche Coanda Esports Racing Team #20, 2023, Porsche AG
Porsche Coanda Esports Racing Team #20: Ayhancan Güven, Laurin Heinrich, Mitchell deJong und Joshua Rogers (l-r)
Mack Bakkum, Dayne Warren, Morris Schuring, Bastian Buus, l-r, Porsche Coanda Esports Racing Team #23, 2023, Porsche AG
Porsche Coanda Esports Racing Team #23: Mack Bakkum, Dayne Warren, Morris Schuring and Bastian Buus (l-r)

Das Teilnehmerfeld umfasst viele weitere berühmte Namen aus dem Motorsport, allen voran der amtierende Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (Niederlande), der ehemalige Grand-Prix-Pilot und heutige IndyCar-Star Romain Grosjean (Frankreich), der ehemalige DTM-Champion Bruno Spengler (CDN) und der dreifache Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx (UK) sowie viele andere.

Porsche Coanda Esports Racing Team mit Chancen auf Meistertitel

Die Saison 2022/2023 der virtuellen Le-Mans-Serie umfasst insgesamt fünf Läufe. Sie hat am 17. September mit einem 8-Stunden-Rennen in Bahrain begonnen und ging mit den 4 Stunden von Monza am 8. Oktober, den 6 Stunden von Spa-Francorchamps am 5. November und den Sebring 500 am 3. Dezember weiter. Nach durchwachsenem Start konnte das Porsche Coanda Esports Racing-Werksteam das Ruder in der LMP2-Klasse mit einem Doppelsieg in Sebring wieder herumreißen. Rogers, Bakkum und Heinrich verwiesen im Oreca 07-LMP2-Rennwagen mit der Nummer 23 nach 134 Runden das Nummer-20-Schwesterauto von deJong, Tommy Østgaard (Norwegen) und Güven um 2,785 Sekunden auf Rang zwei. 

Vor dem Finale auf dem digitalen Circuit des 24 Heures liegt die Nummer 20 von PCERT mit 58 Punkten auf Tabellenplatz drei hinter dem führenden Team Redline mit 78 Zählern. Der Porsche Coanda-Rennwagen mit der Nummer 23 folgt mit 46 Zählern auf Rang vier. Beide Fahrzeuge besitzen noch vitale Titelambitionen: Der Sieger der virtuellen 24 Stunden von Le Mans erhält 50 Punkte. 

LMP2 Rennfahrzeug, Porsche Coanda Esports Racing Team, 2023, Porsche AG

Um die Chancen auf den ersten Gesamtsieg bei der digitalen Variante des Langstreckenklassikers und in der Meisterschaft zu erhöhen, hat Teamchef Philipp Stamm das Fahreraufgebot neu zusammengestellt: Rogers und Heinrich wechseln zu deJong und Güven in die Nummer 20. Bakkum teilt sich das Schwesterauto mit Buus und Schuring sowie – neu – Warren. Der Australier tritt erstmals an die Stelle von Østgaard als Werksfahrer des Porsche Coanda Esports Racing Team.

„Der Doppelsieg bei den 500 Meilen von Sebring hat dem ganzen Team nochmal einen enormen Motivationsschub gegeben. Nach einer kurzen Pause über die Feiertage haben wir frühzeitig mit den Vorbereitungen für ,Le Mans‘ begonnen. Wir sind überzeugt, dass wir die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Rennen gezogen haben. Unsere Vorbereitungen laufen nach Plan“, so Stamm. „Ein 24-Stunden-Rennen bleibt jedoch immer etwas Besonderes, alles kann passieren. Dementsprechend geht es für uns vor allem darum, auf jedes Szenario eine Antwort zu haben.“

GTE-Klasse mit sechs digitalen Porsche 911 RSR

Analog zu den realen 24 Stunden von Le Mans bereichert auch bei der virtuellen Version eine GTE-Klasse das insgesamt 45 Fahrzeuge umfassende Teilnehmerfeld. Hier ist der Porsche 911 RSR mit sechs digitalen Rennwagen das beliebteste Modell. Zwei RSR setzt Proton Coanda Esports ein: In der Nummer 77 gehen Loek Hartog (NL) und Jefferson Giassi (BR) zusammen mit den Simracern Charlie Collins (UK) und Paschalis Gkergkis (GR) an den Start, die Nummer 88 teilen sich Raoul Hyman (ZA) und der Deutsche Alexander Tauscher mit Bryn Collins (UK) und Kevin van Dooren (NL). 

Porsche 911 RSR, Porsche Coanda Esports Racing Team, 2023, Porsche AG

Project 1 by Dörr Esports schickt Marc Gassner (D) und Norbert Kiss (H) gemeinsam mit den Deutschen Moritz Löhner und Leonard Krippner ins Rennen. Inspeed Racing aus China ist mit Wenlong Lu, Xiayufei Li, Yanzhe Li sowie dem Portugiesen Rafael Lobato vertreten. Für das Team Oracle Red Bull Racing greifen Dennis Lind aus Dänemark und der Japaner Ayumu Iwasa zusammen mit Dennis Jordan (D) und Yuri Kasdorp (NL) ins Lenkrad. P1 Sport kombiniert das dänische Trio Frederik Schandorff, Oliver Rasmussen und Rasmus Busk mit dem Finnen Turkka Häkkinen.

Der Zeitplan (alle Zeiten MEZ)

Die virtuellen 24 Stunden von Le Mans beginnen am Samstag, den 14. Januar 2023, um 14:00 Uhr Ortszeit. Am Freitag (13.1.) startet das gemeinsame Qualifying der GTE- und LMP-Fahrzeuge um 19:10 Uhr. Um 20:30 Uhr beginnt die 15-minütige Hyperpole-Session für beide Fahrzeugklassen. Am Samstagmorgen folgt ab 10:00 Uhr ein zweistündiges Warm-up. Das Rennen selbst startet um 14:00 Uhr, der Zieleinlauf ist dementsprechend am Sonntag ebenfalls auf 14:00 Uhr terminiert.

Die virtuellen 24 Stunden von Le Mans Live im Stream und bei Porsche

Porsche berichtet ab Samstag um 13:30 Uhr live von den virtuellen 24 Stunden von Le Mans. Auf der Eventfläche des hochmodernen PCERT-Rennzentrums in Gronau wechseln sich die acht Fahrer des Werksteams direkt vor Ort am Steuer der Simulatoren ab. Experten-Interviews, Analysen und Hintergründe sowie Interviews mit den Teilnehmern reichern bis Sonntag um 14:30 Uhr die Übertragung an. Die Show wird über den Twitch-Kanal der Marke gestreamt. Über das aktuelle Renngeschehen informiert Porsche wie gehabt auch per Twitter über seinen Account @PorscheRaces. Ein Livetiming steht auf dem Porsche Motorsport-Hub zur Verfügung.

Ein allgemeiner Livestream des virtuellen Le-Mans-Langstreckenrennens auf der Simulations-Plattform rFactor 2 läuft zum Beispiel auf YouTube (www.YouTube.com/traxiongg und www.YouTube.com/user/FIAWEC) oder Twitch. Aktuelle News publiziert der Veranstalter via Facebook, Instagram und Twitter jeweils unter @lemansvirtual. 

Stimmen vor dem Rennen

Joshua Rogers (Porsche Coanda Esports Racing Team #20): „Der Doppelsieg in Sebring hat uns als Team noch mehr zusammengeschweißt. Jetzt blicken wir Le Mans entgegen. Bei den vergangenen beiden Ausgaben waren wir unterschiedlich erfolgreich. Nun möchten wir für Porsche den ersten Gesamtsieg bei diesem virtuellen 24-Stunden-Rennen erringen. Unsere Vorbereitungen laufen fantastisch: Wir machen alles, was in unserer Macht steht, um die Weichen bestmöglich zu stellen – aus Fahrersicht ebenso wie in puncto Strategie und auch aus Sicht der Ingenieure.“

Dayne Warren (Porsche Coanda Esports Racing Team #23): „Ich habe immer davon geträumt, eines Tages für eine Marke wie Porsche Motorsport fahren zu dürfen. Bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans geht dieser Traum jetzt erstmals in Erfüllung. Das Ziel ist der historische erste Gesamtsieg für Porsche bei diesem Event. Unsere Vorbereitungen gehen in die richtige Richtung, denn auch unsere Profis aus dem realen Rennsport werden immer konkurrenzfähiger. Mal sehen, was wir am kommenden Wochenende erreichen können.“

Bastian Buus (Porsche Coanda Esports Racing Team #23): „Es ist ein großartiges Gefühl, Teil des Porsche Coanda Esports Racing Team zu sein. Es macht viel Spaß zu sehen, wie es sich auf das virtuelle 24-Stunden-Highlight von Le Mans vorbereitet. Den markantesten Unterschied zwischen Esports und realem Motorsport stellen vermutlich die unbegrenzten Testmöglichkeiten dar – wir testen so viel es geht, bevor die Veranstaltung beginnt. Für mich geht es im Moment darum, zu den schnellen Jungs aufzuschließen. Aber ich denke, dass mir dies bis zum Start gelingt.“

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