Vor 4.400 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena ließ die Polin, die zum ersten Mal beim Stuttgarter Traditionsturnier aufschlug, zu keiner Sekunde Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen. Trotz des kräftezehrenden Halbfinales vom Vortag, das mehr als drei Stunden gedauert hatte, spielte sie gegen die Nummer 4 der Weltrangliste von Anfang an kraftvoll und mutig und verwandelte nach 1:24 Stunden ihren dritten Matchball.
Für Iga Swiatek, die zuvor bereits die Turniere von Doha, Indian Wells und Miami für sich entschieden hatte, ist der Triumph in Stuttgart der vierte Titel in Folge. Ihre Siegesserie baute die derzeitige Überfliegerin der WTA Tour damit auf beeindruckende 23 Matches aus. „Ich habe eine super solide Leistung gezeigt. Die habe ich nach dem extrem anstrengenden Match von gestern aber auch gebraucht. Ich war wirklich sehr müde, weshalb ich heute konzentriertes Tennis zeigen musste, um möglichst wenig Kraft zu lassen. Das ist mir aber sehr gut gelungen – auch dank der tollen Atmosphäre in der Arena. Ich weiß jetzt, warum alle Spielerinnen auf der Tour immer sagen, dass dieses Turnier eines der besten überhaupt ist“, sagte Iga Swiatek. „Dieser Titel bedeutet mir sehr viel, weil mir diese Woche gezeigt hat, dass ich auch Turniere gewinnen kann, wenn die Vorbereitung nicht perfekt war oder ich nicht allzu viel Zeit habe, mich an einen neuen Belag zu gewöhnen. Wenn ich mich auf mein Spiel konzentriere, ist alles möglich.“
Doppel-Finale: Desirae Krawczyk und Demi Schuurs sichern sich den Titel
Nach der Siegerehrung im Einzel stand für die Fans in der Porsche-Arena das Doppel-Finale auf dem Programm. Desirae Krawczyk (USA) und Demi Schuurs (Niederlande) gewannen dieses mit 6:3, 6:4 gegen Coco Gauff (USA) und Shuai Zhang (China).
„Wir können mit der Turnierwoche sehr zufrieden sein“
Die Zuschauer machen den Porsche Tennis Grand Prix aus – das betonte auch Turnierdirektor Markus Günthardt bei der traditionellen Abschlusskonferenz vor dem Einzel-Finale: „Als die Türen aufgingen und die ersten Zuschauer in die Halle kamen, war das für uns Organisatoren hoch emotional. Endlich wieder diese Atmosphäre auf dem Centre-Court erleben zu dürfen, war etwas ganz Besonderes und hat uns gezeigt, dass wir etwas richtig gemacht haben.“ Anke Huber, die Sportliche Leiterin, zog aus ihrer Sicht ebenfalls eine positive Bilanz: „Das Teilnehmerinnenfeld hätten wir uns nicht besser malen können. Auch der Turnierverlauf war mit zwölf Matches, die erst im dritten Satz entschieden wurden, extrem spannend. Das zeigt, wie eng es im Damentennis aktuell zugeht. Zudem hatten wir fünf Top-10-Spielerinnen im Viertelfinale. Für mich war es ein ganz tolles Turnier. Ich hatte großen Spaß, die Spiele mitzuverfolgen.“
„Asse für Charity“: 30.000 Euro für einen guten Zweck
Ein Erfolg war nicht nur der 45. Porsche Tennis Grand Prix, sondern auch die Aktion „Asse für Charity“. Diese ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Stuttgarter Traditionsturniers. Für jeden direkt verwandelten Aufschlag spendet Porsche 100 Euro für wohltätige Zwecke. Insgesamt wurden bis zum Finale 221 Asse geschlagen. Porsche rundete den Spendenbetrag auf 30.000 Euro auf, der zu gleichen Teilen an die Charity-Partner des Turniers ging, die Stiftung Agapedia und den Landessportverband Baden-Württemberg. Die Spendenschecks übergab Detlev von Platen, Mitglied des Vorstandes, Vertrieb und Marketing der Porsche AG. Mit dem Geld sollen Projekte für Geflüchtete aus der Ukraine finanziert werden. Wesentlichen Anteil am guten Spendenergebnis hatte Aryna Sabalenka: Die Finalistin schlug insgesamt 25 Asse.