Innovatives Rennlabor und stetiger Technologietransfer

Der Mission R ist der erste Schritt in Richtung eines rein-elektrischen Kundenmotorsport-Fahrzeugs. Die Entwicklung einer solchen Porsche-eigenen, rein-elektrischen Kundensport-Plattform ist ein weiterer logischer Schritt in eine nachhaltig ausgerichtete Motorsport-Zukunft.

Porsche ist die erfolgreichste Marke im Kunden-Motorsport. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: 30 Markenpokale weltweit mit bis rund 500 Teilnehmern, mehr als 4.400 produzierte Cup-Fahrzeuge auf 911-Basis. Der 911 Cup ist damit der weltweit meistgebaute Rennwagen. Schon seit 31 Jahren gibt es den Carrera Cup Deutschland. Zudem laufen derzeit 13 lokale Förderprogramme für Nachwuchsfahrer.

Motorsport steht bei Porsche aber nicht nur für Begeisterung, sondern auch für die Innovationskraft und den Mut, eigene Wege zu gehen: Mit emotionalen Verbrennern erprobt der Sportwagen-Hersteller im Porsche Mobil 1 Supercup derzeit biobasierte, erneuerbare Kraftstoffe für den Einsatz in der Serie (Details siehe separates Kapitel zur Nachhaltigkeit). Bei den Hybriden kämpft Porsche ab 2023 in der neuen LMDh-Kategorie (sogenannte Hypercars) bei Langstreckenklassikern wie in Le Mans und Daytona um Gesamtsiege, ebenfalls mit synthetischen Kraftstoffen. Und seit 2019 nimmt Porsche an der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft mit einem Werksteam teil.

Technologietransfer vom Motorsport in die Serie

Motorsport nutzt jedem Porsche-Fahrer. Denn Rennstrecken sind wichtige Entwicklungslabore für Technologien der Marke, zum Beispiel für die Elektromobilität. Kein Automobilunternehmen lebt einen intensiveren Technologieaustausch zwischen Motorsport und Serienfahrzeug als Porsche. Traditionell nutzt die Marke den Rennsport als Versuchslabor, in dem sich innovative Lösungen unter härtesten Bedingungen bewähren müssen. In jedem aktuellen Porsche steckt daher mehr rennsporterprobte Technologie als je zuvor. Leichtbau-Karosserien und Fahrerumgebung, Fahrwerke und Antriebe sind unmittelbare Resultate dieses Leitgedankens bei Porsche.

911 GT3 R Hybrid, 2011, Porsche AG
911 GT3 R Hybrid

Die langfristige und zukunftsorientierte Ausrichtung dieser Strategie wird an der Entwicklung der Elektromobilität bei Porsche deutlich. Kernkomponenten und Regelalgorithmen des Elektroantriebs stehen seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der Technologieerprobung auf der Rennstrecke. 2010 gelingt Porsche mit dem zukunftsträchtigen 911 GT3 R Hybrid fast die Sensation: Bis zwei Stunden vor dem Ziel liegt dieser GT3 mit einem Sechszylindermotor im Heck und zwei Elektromotoren an der Vorderachse in Führung. Anstelle der in Hybrid-Straßenfahrzeugen üblichen Batterie liefert ein elektrischer Schwungradspeicher die Energie für die Elektromotoren. Je nach Rennsituation kann der Hybridantrieb leistungs- oder verbrauchsorientiert eingesetzt werden.

918 Spyder, Portimao, 2018, Porsche AG
918 Spyder

Die Erkenntnisse aus dem 911 GT3 R Hybrid fließen direkt in die Entwicklung des 918 Spyder ein, der ab 2013 für Furore sorgt. Der technologische Schlüssel des Supersportwagens ist das Antriebskonzept aus einem Hochleistungs-Verbrennungsmotor in Kombination mit zwei Elektromaschinen. Die Betriebsstrategie zählt zu den Kernkompetenzen des 918 Spyder − und von Porsche. Sie berücksichtigt optimal die unterschiedlichen Anforderungen zwischen effizienzorientiertem Fahrprofil einerseits und maximaler Performance andererseits.

919 Hybrid, 2021, Porsche AG
919 Hybrid

Mit dem Know-How aus dem 918 Spyder entsteht der 919 Hybrid. Der LMP1-Rennwagen, der ab 2015 drei Mal in Folge das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnt, beweist die Robustheit der Komponenten und die Intelligenz der Regelstrategie. Davon profitiert wiederum der Plug-In-Hybrid Antrieb der heutigen Serienmodelle. Darüber hinaus leisten die Renningenieure Pionierarbeit für verbesserte Batterien und für das 800-Volt-Netz des Taycan: Was im Rennen funktioniert, kann auch im Alltag bestehen.

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