Abbie Eaton begann ihre Rennkarriere im Alter von zehn Jahren im Kart, bevor sie 2006 in den Automobilsport wechselte. 2016 wurde sie britische GT4 Pro-Am Vize-Meisterin und erlangte bald Bekanntheit durch ihre Rolle als Testfahrerin in der Amazon Prime-Show „The Grand Tour“. Anschliessend trat Abbie 2021 und 2022 in der W Series an, einer der Formel-1-ähnlichen Meisterschaft, und liess sich auch von zwei gebrochenen Wirbeln nicht aufhalten, die sie bei einem Vorfall auf dem Circuit of the Americas in Texas erlitten hatte.
Den Sport für alle zugänglicher machen
Sie ist Botschafterin für Racing Pride – einer innovativen Bewegung, die sich für LGBTQ-Inklusion im Motorsport einsetzt – und 2023 wurde sie Mitbegründerin von Rebelleo Motorsport. Das Team möchte den Sport für alle zugänglicher machen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Ethnie oder Glauben. Zu Beginn der vergangenen Saison wagte Abbie dann den nächsten Schritt: Sie debütierte in der hart umkämpften Pro-Am-Kategorie des Porsche Carrera Cup GB.
„Das ist der beste Ort, um unsere Sache voranzubringen“, erklärt Abbie. „Ich wusste, dass es schwierig werden würde. Du brauchst ein oder zwei Jahre, um den GT3 Cup-Wagen zu beherrschen, aber ich wollte mich der Herausforderung stellen.“
Rebelleo Motorsport schloss sich mit FAT International und der Elektro-Kartsportserie Global Karting League zusammen, um eine der grössten Hürden in Angriff zu nehmen: die Kosten. Die Folierung von Abbies 911 hebt die Ausgaben hervor, die zu stemmen sind, um in die Königsklasse des Motorsports vorzudringen.
„Um in die Formel 1 zu gelangen, braucht es heute mindestens 33 Millionen Dollar. Die Lösung der Global Karting League ist etwa 96 Prozent günstiger als der traditionelle Weg und verringert so die finanziellen Hürden“, meint sie.
Abbies Botschaft kommt an. Und in einer stark besetzten Saison des britischen GT-Markenpokals zahlt sich ihre harte Arbeit aus: In Silverstone konnte sie sich als erste Frau die Pole Position sichern und erkämpfte im ersten Rennen des Wochenendes den zweiten Platz. Danach, im zweiten Rennen, holte Abbie als erste Frau in der Geschichte des Carrera Cup GB einen Gesamtsieg.
„Bleibt dran, seid entschlossen“
„Auf die Pole Position zu kommen und dann der Sieg – das war unglaublich. Die Leute erwarten sehr viel von mir, und auch ich selbst. Es war fantastisch, das alles zusammenzubringen“, sagt sie lächelnd.
Frauen, die sich für den Motorsport interessieren, gibt sie einen einfachen Rat: „Im Moment bieten sich den Frauen viele Möglichkeiten. Bleibt dran, seid entschlossen, und lasst euch nicht abschrecken, wenn Türen zugehen.“
Es gibt noch einiges zu tun, um die Diversität im Motorsport voranzubringen, aber dank starker Persönlichkeiten wie Abbie Eaton ändern sich die Dinge – mit hohem Tempo.
Info
Text erstmals erschienen im Christophorus Magazin, Ausgabe 413.
Autor: Simon Jackson
Fotos: Dan Bathie
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