„Blindenfussball ist kein anderer Sport, sondern dieselbe Sportart nur mit einem anderen Fokus“, sagt Jonas Fuhrmann, der in der Blindenfussball-Nationalmannschaft spielt. „Wir möchten bei den Jungs ein Verständnis für den Blindenfussball entwickeln.“ Und das ist ihm beim interaktiven Workshop mit der U14-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach auch gelungen. Die Junioren haben wertvolle Erfahrungen weit über den Sport hinaus gesammelt und ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Inklusion und Vielfalt entwickelt – im Sport und im täglichen Miteinander.
„Die Aktion hat sehr viel Spass gemacht. Wir haben einiges dazugelernt. Man merkt, dass es nicht so einfach ist, Fussball zu spielen, wenn man nichts sieht. Da muss man dann umso stärker auf den Gehörsinn achten und durchgängig kommunizieren, damit man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt“, sagt U14-Spieler Mete Aliustaoglu. Dass besonders Gehör und Kommunikation im Blindenfussball von Bedeutung sind, haben die Nachwuchsspieler bei einem praktischen Perspektivwechsel selbst erfahren: Beim Warm-up unternahmen sie mit verbundenen Augen erste Gehversuche mit dem Ball und übten das Laufen und Dribbeln. Jonas Fuhrmann und Marvin Schmidt, ehemaliger Trainer der Blindennationalmannschaft und aktueller U10-Trainer von Borussia Mönchengladbach, standen ihnen dabei mit Tipps und Hinweisen unterstützend zur Seite.
Auf ein faires Miteinander kommt es an
In Vorbereitung auf das Training haben sich die Jugendspieler bei einem Workshop in Kooperation mit dem Bildungspark Mönchengladbach zunächst näher mit den Themen Menschen mit Behinderung und Inklusion beschäftigt. Dabei lernten sie, was Inklusion bedeutet, wie man Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen erkennt und damit umgeht und welche unterschiedlichen Formen von Behinderungen es gibt. Indem sie sich mit der Lebensrealität dieser Menschen auseinandersetzten, konnten sie hautnah erfahren, welchen Herausforderungen sie im Alltag gegenüberstehen.
„Im Rahmen der Aktion sollten die Jungs in erster Linie sensibilisiert werden. Nur weil man eine Beeinträchtigung hat, heisst das schliesslich nicht, dass man keinen Sport ausüben kann“, sagt Marvin Schmidt. „Zunächst haben wir den Jungs einiges zum Thema Inklusion vermittelt. Dann haben wir ihnen den Blindenfussball und seine Eigenschaften vorgestellt. Im Inneren des Balls befindet sich eine Rassel, damit man ihn gut hören kann. Ausserdem springt der Ball schlechter als ein herkömmlicher Fussball, da der Ball, wenn er in der Luft ist, nur schlecht zu orten ist.“ Wie man mit Sehbehinderung guten Fussball spielt, zeigte Blindenfussball-Nationalspieler Jonas Fuhrmann den Kids dann auf dem Trainingsgelände. Mit dem präparierten Ball konnten die U14-Spieler selbst Torschüsse und Dribblings testen, bevor sie beim Abschlussspiel im Soccer Court ihre ersten Versuche im Blindenfussball auf die Probe stellten.
Der direkte Kontakt mit dem Athleten aus dem Blindenfussball und das gemeinsame Training stärkte die Empathie und den Respekt gegenüber Menschen mit Behinderung in der Mannschaft sichtlich und reduzierte Barrieren. Auf dem Platz sammelten die Nachwuchskicker viele positive Eindrücke, unter anderem, wie wichtig Kommunikation, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung im Team sind – Werte, auf die es auch in ihrer eigenen sportlichen Entwicklung und im sozialen Umfeld ankommt und die Porsche mit der Jugendförderung „Turbo für Talente“ vermittelt.
Auch für Jonas Fuhrmann war die Aktion eine besondere Erfahrung: „Es ist eine coole Sache, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und ihnen den Blindenfussball näherzubringen. Schliesslich ist es wertvoll, anderen Personen zu vermitteln, was es bedeutet, blind zu sein und wie man sich orientieren und bewegen kann.“ Der direkte Austausch mit den jungen Fussballern und ihr Interesse haben ihn sichtlich berührt und motiviert, seine Erfahrungen auch in Zukunft zu teilen. Denn Fussball mehr ist als ein Spiel – nämlich eine Plattform für Begegnung, gegenseitige Anerkennung und gemeinsames Wachsen.
Über „Talente Hand in Hand“
Die Jugendmannschaften der Porsche-Partnervereine nicht nur von Pädagogen theoretisch zu schulen, sondern einen praxisnahen Austausch zu erzielen, ist der Ansatz des Konzeptes von „Talente Hand in Hand“. Die Porsche Jugendförderung „Turbo für Talente" fungiert hier als ein Enabler und verknüpft die Nachwuchsmannschaften der Partnervereine direkt und persönlich mit der breiten Gesellschaft. Neben der sportlichen Förderung soll das Konzept gemeinsam mit sozialen Einrichtungen und regionalen Kooperationspartnern früh das Bewusstsein für sozial-ökologischer Themen wie Inklusion, nachhaltige Ernährung, Gesundheit, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Community und Ökologie schärfen. In einem praktischen Bildungspfad verschiedener Altersstufen der Jugendmannschaften werden jährlich soziale, gesellschaftliche und ökologische Projekte umgesetzt.
Turbo für Talente – die Porsche Jugendförderung
Porsche nimmt seine gesellschaftliche Verantwortung ernst und investiert durch die Initiative „Turbo für Talente“ gezielt in die Zukunft der Jugend. Unter dem Motto „Turbo für Talente“ engagiert sich Porsche für den Nachwuchs in verschiedenen Sportarten. Im Fussball bestehen Partnerschaften mit den Stuttgarter Kickers, der Red Bull Fussball Akademie, Borussia Mönchengladbach, VfB Stuttgart und FC Erzgebirge Aue. Im Bereich Eishockey tritt Porsche als Nachwuchsförderer der Bietigheim Steelers auf. Im Basketball ist Porsche Namensgeber der Ludwigsburger Porsche Basketball-Akademie (BBA) – der Kaderschmiede der MHP RIESEN Ludwigsburg. Bei den Engagements geht es nicht nur um die Unterstützung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung im Sport, sondern auch um die soziale und persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Prominenter Pate des Förderprogramms ist Fussballweltmeister Sami Khedira. Informationen zur breit gefächerten Jugendförderung von Porsche finden Sie hier.