Ex-Meister und Supercup-Sieger Alexander Fach belegte im ersten Rennen den zweiten Platz. Johannes Kapfinger wurde beim vierten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse hinter den Gaststartern jeweils Erster unter den regulär eingeschriebenen Teilnehmenden. Der Tabellenführer durfte sich daher zweimal über die volle Punktzahl freuen. Alexandre Mottet fuhr in der Gruppe für die verschiedenen Rennversionen des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport zwei erste Plätze ein. Er übernahm damit auch die Spitze der GT4 Clubsport-Fahrerwertung. Michael Kapfinger, der Zwillingsbruder von Johannes, siegte im ersten Open GT-Rennen mit dem aktuellen 911 GT3 Cup vor Jörg Dreisow im 911 GT3 R der Generation 991. Beim zweiten Durchgang mussten sich beide dem US-Amerikaner Dustin Blattner geschlagen geben. In der Classic-Wertung der Porsche Drivers Competition Suisse holte sich Tommy Eriksson seine beiden ersten Saisonerfolge. Das zweistündige Endurance-Rennen haben Jörg Dreisow und Manuel Lauck gewonnen. In der GT3 Cup-Klasse 1 fuhren Jan Klingelnberg und Dino Zamparelli auf Rang eins, den bestplatzierten Porsche Cayman teilten sich Remo Stebler und Yannick Mettler. Für den Langstreckenlauf wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup; 2023, Monza, Porsche Schweiz AG, 2023

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup

Der GT3 Cup durfte sich in Monza über prominente Gaststarter freuen: Mit Alexander Fach – Meister der Jahre 2020 und 2021 – und seine Teamkollegen Morris Schuring aus den Niederlanden und Gustav Burton aus Grossbritannien nutzten drei Teilnehmer aus dem Porsche Mobil 1 Supercup das erste Rennen zur Vorbereitung auf ihr Saisonfinale. Hinzu kam mit dem Israeli Ariel Levi ein schneller Mann aus dem deutschen Porsche Carrera Cup. Die vier machten die ersten Plätze unter sich aus: Während Schuring einen Start-Ziel-Sieg einfuhr, musste sich Fach um 1,330 Sekunden knapp geschlagen geben. Eine Woche zuvor hatte er in Silverstone seinen ersten Supercup-Sieg gefeiert. Platz drei ging an Burton, der in der zweiten Runde Levi niederringen konnte. 

Johannes Kapfinger kam hinter diesem Quartett, das nicht für die Meisterschaft gewertet wird, als Fünfter ins Ziel und darf sich über die volle Punkteausbeute freuen. Hinter dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging es speziell in Runde fünf lebhaft zur Sache: Mit Alexander Schwarzer, Peter Hegglin und dem US-amerikanischen Gaststarter Anthony Imperato mussten gleich drei Teilnehmer ihre rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992 vorzeitig abstellen. Christof Langer fiel weit zurück. Während William Mezzetti auf Platz sechs hinter Kapfinger vorrückte und Gregor Burkhard Siebter blieb, profitierte vor allem Roderick Christie: Der Brite machte zunächst vier Plätze gut. Anschliessend konnte er auch noch Mario Introna überholen und wurde hinter Jan Klingelnberg Neunter. 

Porsche Sprint Challenge Suisse: Open GT; 2023, Monza, Michael Kapfinger, Porsche Schweiz AG, 2023

Beim zweiten Sprintrennen blieben die eingeschriebenen GT3 Cup-Teilnehmer wieder nahezu unter sich. Allein Ariel Levi stellte sich erneut der Herausforderung und gewann von der Pole-Position mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,685 Sekunden vor Johannes Kapfinger. Der Passauer hatte allerdings auch keine Veranlassung, irgendetwas zu riskieren: Der Israeli spielt für seine Meisterschaftsambitionen keine Rolle. Die Geschichte des Rennen schrieben allerdings Alexander Schwarzer und Peter Hegglin. Nach dem vorherigen Ausfall mussten sie vom Ende des Feldes starten und legten auf frischen Michelin-Rennreifen begeisternde Aufholjagden hin. Schwarzer – Absolvent der Porsche Racing Experience – konnte sich schon in der ersten Runde von Rang 17 auf die achte Position vorarbeiten. Im Ziel fehlten dem Deutschen nur 1,758 Sekunden auf den Viertplatzierten William Mezzetti. Hegglin wurde am Ende Sechster hinter Marc Arn.

„Es hat Spass gemacht, wieder im GT3 Cup anzutreten“, betonte Alexander Fach. „Für Morris Schuring und mich war es ein guter Test zur Vorbereitung auf das Supercup-Rennen in Monza. Wir konnten Windschattenspiele auf den Geraden ausprobieren und testen, wie sich der 911 GT3 Cup bei hohen Aussentemperaturen verhält, wenn wir nah hintereinander fahren.“

„Das Wochenende ist sehr gut verlaufen, ich habe wieder viel lernen können – das ging schon bei den Testtagen los“, erklärt Johannes Kapfinger. „Leider mussten wir nach der Technischen Abnahme die Bodenfreiheit unseres Porsche noch einmal korrigieren, deswegen waren wir in puncto Set-up nicht ganz optimal vorbereitet: Das Auto lag auf der Hinterachse etwas zu unruhig. Deswegen konnte ich im Qualifying mit den Gaststartern nicht um die Pole-Position kämpfen. Im ersten Sprintrennen war der Reifendruck wegen der grossen Hitze ein wenig zu hoch. Das haben wir dann geändert, danach hat es für den zweiten Lauf sehr gut funktioniert. Ich bin hinter Ariel Levi geblieben, konnte ihn zwei- oder dreimal attackieren und sogar kurzzeitig überholen.“

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport; 2023, Monza, Alexandre Mottet, Porsche Schweiz AG, 2023

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

Alexandre Mottet machte in Monza da weiter, wo er beim Endurance-Rennen in Imola aufgehört hatte: Der Schweizer gewann auf dem Autodromo Nazionale gleich beide Sprintrennen. Im ersten Lauf war er mit dem 313 kW (425 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket von Platz zwei gestartet. Die Pole-Position brachte Jens Richter jedoch kein Glück: Er stellte sein Fahrzeug noch in der ersten Runde ab. Mottet übernahm die Führung, verteidigte sie bis ins Ziel und rückte damit auch in der Fahrerwertung auf Platz eins vor. Rang zwei ging an den bisherigen Spitzenreiter Patrick Schetty, der als Sechster ins 13-Runden-Rennen gegangen war, vor Detlef Schmidt und Patrick Wäger. Mit leeren Händen standen Markus Lietzau und Remo Stebler da: Beide mussten vorzeitig aufgeben. 

Lietzau, der als Tabellenzweiter nach Italien gereist war, blieb insgesamt glücklos: Im zweiten Lauf hatte er sich vom Ende des Feldes schon wieder auf Position vier vorgekämpft, als er erneut einen Ausfall hinnehmen musste. Für Alexandre Mottet lief es besser. Der Sieger musste sich aber gegen Patrick Schetty behaupten, der im Ziel nur 0,727 Sekunden zurücklag. Platz drei sicherte sich Detlef Schmidt, während Remo Stebler – als Elfter gestartet – nach 13 Runden bereits wieder auf der vierten Position auftauchte. In der Klasse 12 gewann jeweils Alexander Walker vor Pierre Hirschi. Sie ist Teilnehmern am Steuer des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket vorbehalten.

Porsche Drivers Competition Suisse; 2023, Monza, Nicolas Garski, Porsche Schweiz AG, 2023

Porsche Drivers Competition Suisse

Tommy Eriksson scheint in der Porsche Drivers Competition endgültig angekommen zu sein: In Monza sicherte er sich zweimal den ersten Platz in der Classic-Wertung. Am Steuer seines Porsche 911 GT3 RS der Generation 997 erlaubte er sich im kürzeren Gleichmässigkeits-Wettbewerb über fünf Runden nur eine Abweichung von 1,16 Sekunden gegenüber seiner eigenen Durchschnittszeit von 2:17,05 Minuten. Rang zwei ging an Pascal Godel vor Peter Meister. Die beiden hatten sich die Siege in Imola geteilt. Beim längeren Lauf, für den acht Umläufe miteinander verglichen wurden, betrug Erikssons Differenz 1,28 Sekunden. Dieses Mal holte sich Meister die zweite Position und Godel wurde Dritter. In der Chrono-Wertung musste sich Nicolas Garski zunächst Virgil Keller geschlagen geben, im zweiten Lauf drehte er die Reihenfolge dann wieder um.

„Es hat uns sehr gefreut, dass wir nach vielen Jahren mit dem Porsche Sports Cup Suisse wieder nach Monza zurückgekehrt sind“, erklärt Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. „Der ,Temple of Speed‘ zählt zu den ikonischsten Rennstrecken in Europa und war für unsere Teilnehmer ein einzigartiges Erlebnis. Wir werden auch im kommenden Jahr im Königlichen Park gastieren, soviel steht bereits fest.“

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