Schweizer Rennlegende Enzo Calderari gewinnt Open GT-Sprint

Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch.

Beim dritten Saisonlauf der Porsche Sprint Challenge Suisse hat Johannes Kapfinger seine Führung im GT3 Cup weiter ausgebaut. Auf der italienischen Grand-Prix-Strecke von Imola entschied der 20-Jährige das Sprintrennen mit dem rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992 für sich. Beim anschliessenden Endurance-Rennen kam er hinter dem Italiener Pietro Armanni und Gregor Burkard auf Rang drei ins Ziel. In der Gruppe GT4 Clubsport liess sich erneut Markus Lietzau mit seinem 718 Cayman GT4 Clubsport als Sieger feiern. Den Langstreckenlauf gewann Alexandre Mottet vor Lietzau und dessen Mitfahrer Florian Strauss. Beim Sprint der Gruppe Open GT eroberte eine schweizerische Rennlegende die oberste Stufe des Podests: Enzo Calderari setzte sich mit einem Porsche 911 GT3 R knapp gegen Michael Kapfinger durch. Der Zwillingsbruder von Johannes sicherte sich den Klassensieg bei den 911 GT3 Cup mit Renn-ABS und Traktionskontrolle. Der Gesamtsieg des Endurance-Rennens ging wiederum an Jörg Dreisow und Manuel Lauck. Sie gewannen gegen Michael Kapfinger und Dieter Svepes. Bei den Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse dominierte zunächst Peter Meister, dann Pascal Godel die Classic-Wertung. In der Chrono-Klasse freute sich Nicolas Garski über zwei Siege.

Johannes Kapfinger, Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup, Imola, 2023, Porsche Schweiz AG
Johannes Kapfinger

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup

Beim Sprintrennen des GT3 Cups auf dem 4,936 Kilometer langen Formel-1-Kurs von Imola stellte Johannes Kapfinger die gewohnte Reihenfolge bereits in der ersten von 14 Runden wieder her: Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG ging an Pietro Armanni vorbei und übernahm die Führung. Der Italiener hatte sich zuvor im Qualifying um 0,145 Sekunden gegen den 20-jährigen Passauer durchgesetzt und war von der Pole-Position gestartet. Auch im Rennen legte Armanni, der sonst im Porsche Carrera Cup Italien unterwegs ist, in 1:45,220 Minuten die schnellste Runde vor. Dennoch fehlten ihm am Ende 0,613 Sekunden auf Kapfinger.

Platz drei ging unbedrängt an Gregor Burkard. Um den vierten Rang tobte ein intensives Duell zwischen Gianluca Giorgi und Alexander Schwarzer. Giorgi musste dem ehemaligen Absolventen der Porsche Racing Experience in der zweiten Runde zunächst die fünfte Position überlassen, ging im siebten Umlauf aber wieder vorbei. Beide profitierten danach vom vorzeitigen Aus für William Mezzetti. Schwarzer begnügte sich im Ziel mit 0,133 Sekunden Rückstand und Rang fünf. Eine Aufholjagd legte Marc Arn vor, der sich vom neunten Startplatz bis auf die sechste Position vorarbeitete.

Beim rund 60-minütigen Endurance-Rennen drehte Armanni dann den Spiess um – obwohl er beim Start von der Klassen-Pole zunächst Boden auf Kapfinger einbüsste. Die nächsten 13 Umläufe aber robbte er sich dann stetig wieder heran, drehte dabei erneut die schnellste Rennrunde und ging dank seines späteren Pflichtboxenstopps in Runde 17 vorbei. Zeitgleich bogen auch Gregor Burkard und Marc Arn zum Reifenwechsel ab. Beide kehrten vor Kapfinger, der im 14. Umlauf bei seinem Team vorgefahren war, auf die Strecke zurück. Während Burkard seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigte, musste sich Arn in Runde 25 dem Deutschen beugen. Er belegte am Ende den vierten Rang vor Alexander Schwarzer, Roderick Christie und Thomas Brauch.

Pietro Armanni, Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup, Imola, 2023, Porsche Schweiz AG

Der zweite Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG, Jocelyn Langer, fuhr im Sprintrennen auf den 14. Rang und im Endurance-Wettbewerb den zwölften Platz in der GT3 Cup-Wertung.

„Das Sprintrennen lief sehr gut, ich konnte mit Pietro Armanni mithalten und mir knapp den Sieg sichern“, erklärte Johannes Kapfinger. „Im Endurance haben wir mit einem frühen Boxenstopp etwas Neues versucht, doch dann ging für uns im falschen Moment das Safety-Car auf die Strecke – dadurch habe ich eine Menge Plätze verloren. Aber aus Fehlern lernt man. Insgesamt war es ein gutes Wochenende, denn wir konnten zeigen, dass wir schnell sind.“

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

n der Gruppe der verschiedenen Rennversionen des Porsche Cayman machte Markus Lietzau in Imola dort weiter, wo er beim Sprintrennen in Le Castellet aufgehört hatte: mit einem Sieg. Am Steuer seines 718 Cayman GT4 Clubsport mit 313 kW (425 PS) setzte sich der Deutsche dabei auch gegen seinen Landsmann Gero Bauknecht durch, der erstmals mit einem 368 kW (500 PS) starken 718 Cayman GT4 RS an den Start ging und sich in Runde neun an Alexandre Mottet vorbeigeschoben hatte. Im Ziel trennten ihn rund vier Sekunden von Lietzau, der damit auch die Klasse 11 vor Mottet, Patrick Schetty und Detlef Schmidt gewann. Pech hatten Remo Stebler und „Gioga“: Sie mussten dem Feld aus der Boxengasse hinterherhetzen. Während für „Gioga“ nach der ersten Runde Schluss war, kämpfte sich Stebler noch bis auf die achte Position vor.

Im Endurance-Rennen über gut eine Stunde Fahrtzeit schlug dann die Stunde von Alexandre Mottet. Mit seinem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport hatte sich der Schweizer bereits im Qualifying die Pole-Position gesichert und von dort aus sofort die Führung übernommen. Die gab Mottet nur nach seinem Pflichtboxenstopp für kurze Zeit aus der Hand. Ein Spaziergang war es für ihn aber nicht: Im Ziel trennten den Fahrer des Orchid Racing Teams gerade mal 0,288 Sekunden von seinen Verfolgern, dem Duo Markus Lietzau und Florian Strauss. Die beiden hatten sich nach einem frühen Boxenstopp zunächst am 718 Cayman GT4 RS Clubsport von Gero Bauknecht vorbeigekämpft und anschliessend auch ihre direkten Klassenrivalen Patrick Schetty und Renzo Kressig überholt.

Peter Meister, Porsche Drivers Competition Suisse, Imola, 2023, Porsche Schweiz AG

Porsche Drivers Competition Suisse

Urgestein Peter Meister hat in Imola gezeigt, dass extrem gleichmässige Rundenzeiten auch ohne elektronische Hilfsmittel möglich sind: Der Routinier gewann mit seinem Porsche 911 GT3 RS die Kurzversion der Porsche Drivers Competition Suisse über fünf gewertete Runden – die addierten Abweichungen von seiner eigenen Durchschnittszeit summierten sich dabei auf nur 0,58 Sekunden. Rang zwei der Classic-Wertung ging an Tommy Eriksson vor Manfred Cathomas und Jens Puhlfürst. Den längeren Wettbewerb über acht gewertete Runden entschied Pascal Godel mit einem Zeitunterschied von 0,68 Sekunden vor Eriksson und Thomas Bolliger für sich. In der Chrono-Wertung fuhr Nicolas Garski zweimal vor Virgil Keller und Fide Scheer auf Platz eins. Seine kumulierten Zeitunterschiede: einmal 1,44 und einmal 0,28 Sekunden.

„Der Formel-1-Kurs von Imola ist auch für unsere Teilnehmer immer wieder ein besonderes Erlebnis – das gilt erst recht für das Endurance-Rennen, das den spannenden Schlusspunkt eines tollen Wochenendes markiert hat“, erklärt Richard Feller, Leiter des Porsche Sports Cup Suisse. „Wir freuen uns sehr über die positive Entwicklung unseres Förderpiloten Johannes Kapfinger im GT3 Cup. Zeitgleich hat uns aber auch der Sieg von Enzo Calderari im Sprintrennen der Open GT-Gruppe begeistert. Von Jung bis Alt: In der Porsche Sprint Challenge Suisse bieten wir faszinierenden Motorsport, der Generationen miteinander verbindet.“

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