Jürg Aeberhard ist der neue alleinige Spitzenreiter des GT3 Cup

Pole Position, eine schnellste Rennrunde und zwei Laufsiege: Jürg Aeberhard ist der grosse Gewinner des vierten Rennwochenendes des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS). Auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs von Dijon-Prenois konnte der Biglener damit die alleinige Führung im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse vor dem Förderpiloten Jasin Ferati übernehmen.

Bei den Cayman GT4 Clubsport-Rennwagen hat Alexandre Mottet seinen Vorsprung in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit Manthey-Paket weiter ausgebaut. Bei den 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket hiessen die Sieger der Sprintrennen Andreas Ritzi und Jens Richter. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup gewann Loic Villiger den ersten Lauf der Open GT-Gruppe, der zweite ging an Simon Willner am Steuer eines 911 GT3 R. In den Gleichmässigkeits-Wettbewerben der Porsche Drivers Competition sicherte sich Nicolas Garski einmal mehr einen Doppelerfolg.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup 

Für Jürg Aeberhard hätten die Rennen des GT3 Cup auf dem 3,722 Kilometer kurzen Circuit de Dijon-Prenois kaum besser laufen können. Im Qualifying stellte er auf nasser Fahrbahn sein Talent als Regenfahrer unter Beweis und sicherte sich mit 0,741 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Von der Pole Position setzte er sich im ersten Lauf direkt an die Spitze des 18 Porsche 911 GT3 Cup starken Feldes und fuhr den Sieg nach Hause. Gänzlich unbedrängt war dies jedoch nicht: Nur 0,716 Sekunden hinter ihm kreuzte Jasin Ferati die Ziellinie. Das 18-jährige Federgewicht – vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert – hatte im dritten von 18 Umläufen Gregor Burkard überholt und anschliessend auf nun trockener Strecke in 1:18,677 Minuten die schnellste Rennrunde vorgelegt. Burkard belegte am Ende den dritten Platz knapp vor Alexander Schwarzer. Der Absolvent der Porsche Racing Experience war lediglich als Achter gestartet und krönte seine Aufholjagd mit Rang vier vor Ernst Keller.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup, 2022, Dijon, Porsche Schweiz AG

Auch den zweiten Lauf entschied Aeberhard für sich. In den 17 Runden bis zum Ziel arbeitete er sich einen Vorsprung von fast 15 Sekunden auf Ferati heraus. Als einziger Teilnehmer konnte Aeberhard mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992 fast durchgängig Zeiten unter der 1:20-Minuten-Marke realisieren. Ferati hatte seinen zweiten Startplatz in der ersten Runde an Burkard verloren, sich diese Position aber im siebten Umlauf wieder zurückgeholt. Burkard musste anschliessend auch Ernst Keller ziehen lassen, bevor das Rennen in Runde zehn für ihn beendet war. Hierdurch rückte Schwarzer auf den vierten Rang vor. Hinter ihm im Ziel: Peter Hegglin, Marc Arn und Sébastien Pidoux, der vom 17. auf den siebten Platz vorgefahren war.

„Das Wochenende verlief perfekt für mich: Ich bin 2014 das letzte Mal mit einem Rennauto im Regen gefahren – um so mehr hat mich die deutliche Pole Position auf nasser Strecke erfreut“, so Jürg Aeberhard. „Das ganze Wochenende war absolut fehlerfrei. Ich konnte meine Runden abliefern und hatte am Schluss sogar noch Reserven.“

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

Alexandre Mottet gelang auf dem 3,722 Kilometer langen Circuit de Dijon-Prenois beim ersten Lauf der GT4 Clubsport-Gruppe erneut eine Meisterleistung: Wie zuvor im italienischen Franciacorta konnte er sich mit seinem 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport gegen die nominell deutlich schnelleren 718 Cayman GT4 RS Clubsport behaupten. Die Grundlage hierfür legte der Schweizer mit einem Blitzstart, der ihn in der ersten Runde von Rang drei in Führung brachte. Diese verteidigte er mit einem Vorsprung von zwei Sekunden bis ins Ziel. Damit feierte Mottet logischerweise auch den Sieg in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit dem sogenannten Manthey-Racing-Paket vor Markus Lietzau. Das Qualifying hatte Jean-Paul Chaligne auf nasser Strecke für sich entschieden. Er ging von der Pole Position ins 18-Runden-Rennen, fiel in der Gesamtwertung aber bis auf Rang fünf zurück und wurde in seiner Klasse als Dritter gewertet. Spannend ging es auch in der Klasse 11 für 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket zu. Hier holte sich Andreas Ritzi nach einer starken Vorstellung den ersten Rang vor Remo Stebler. Andreas Greiling – im verregneten Qualifying noch Gesamtzweiter – musste ein Fahrzeug nach dem anderen ziehen lassen und wurde am Ende Klassendritter. Bei den 718 Cayman GT4 RS Clubsport ging Paolo Locatelli als Sieger hervor. Er verwies Valerio Presezzi auf Platz zwei. In der Gesamtwertung belegten sie die ersten beiden Positionen.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport; 2022, Dijon, Alexandre Mottet, Porsche Schweiz AG

Im zweiten Sprintrennen der Porsche 718 Cayman GT4-Gruppe sicherte sich Mottet erneut den Sieg in der Klasse 10 – obwohl er in der fünften von 17 Runden zunächst Lietzau den Vortritt lassen musste. Im 13. Umlauf stellte Mottet die ursprüngliche Reihenfolge wieder her, drehte noch einmal richtig auf und fuhr bis zur Zielflagge noch einen Vorsprung von 5,4 Sekunden heraus. Lietzau verteidigte in einer Kampfgruppe seinen zweiten Klassenplatz erfolgreich gegen Chaligne. In der Klasse 11 hiess der Sieger Jens Richter, der sich um rund zwölf Sekunden von Stebler absetzen konnte. Die Klasse 12 ging, wie bereits zuvor, an Antonio Garzon. Er hatte als einziger Teilnehmer einen Cayman GT4 Clubsport der Vorgängergeneration 981 an den Start gebracht. Den Gesamtsieg machten Locatelli und Presezzi mit ihren 718 Cayman GT4 RS Clubsport unter sich aus.

Porsche Drivers Competition Suisse: 2022, Dijon, Nicolas Garski, Porsche Schweiz AG

Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)

Nicolas Garski setzte seine Siegesserie auch beim vierten Rennwochenende der Porsche Drivers Competition Suisse (PDC) fort, sah sich in Dijon-Prenois aber starker Konkurrenz ausgesetzt. Im ersten Lauf kopierte Fide Scheer – ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 unterwegs – die Strategie des Titelverteidigers und kombinierte ein entspanntes Tempo auf der Strecke mit hoher Konstanz. Ergebnis: Über sieben gewertete Runden leistete sich Scheer nur eine Abweichung von 0,126 Sekunden gegenüber seiner eigenen Durchschnittszeit. Garski konnte es jedoch noch besser: Bei ihm summierten sich die Differenzen auf nur 0,101 Sekunden. Die Plätze drei bis fünf gingen an Tommy Eriksson, Marius Hutmacher und Xavier Penalba. Der zweite Lauf führte über elf gewertete Zeitrunden, und dieses Mal erlaubte sich Garski sogar nur eine Schwankung von 0,078 Sekunden von seinem Durchschnittswert. Dies bedeutete erneut Platz eins. Knapp dahinter mit einer Abweichung von insgesamt 0,117 Sekunden folgte Hutmacher vor Peter Meister, Eriksson und Scheer.

„Wechselhafte Bedingungen, wie wir sie am vergangenen Wochenende in Dijon vorgefunden haben, verleihen dem Rennsport eine besondere Note“, betont Richard Feller, Leiter Porsche Sports Cup Suisse. „Unsere Teilnehmer konnten speziell in den Qualifying-Sitzungen ihr Können auf regennasser Strecke unter Beweis stellen. Insgesamt dürfen wir wieder auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken und freuen uns jetzt auf den ersten der beiden letzten Saisonläufe in Italien, der Ende September in Mugello stattfindet.“

Info

Fotos aus Dijon

Passwort: PSCS_Dijon_2022

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