Das Rennen
Das baugleiche Schwesterauto ihrer Werksfahrer-Kollegen Nick Tandy aus Grossbritannien und Frédéric Makowiecki aus Frankreich kam auf Rang drei in der hart umkämpften GTLM-Kategorie ins Ziel.
Der Schlüssel zum zweiten Erfolg in Serie nach dem Triumph vor zwei Wochen auf der Road Atlanta war eine kluge Taktik. Bei Lufttemperaturen von rund 30 Grad Celsius und einem fast 50 Grad heissen Asphalt stand auf dem sandigen Kurs in den Dünen von Laguna Seca das Reifenmanagement im Fokus. Das Porsche GT Team legte bereits im Qualifying am Vormittag den Grundstein für zwei unterschiedliche Strategien. Die Startnummer 912 qualifizierte sich mit Vanthoor am Steuer für Platz zwei, die Nummer 911 umrundete den Kurs in der Zeitenjagd nur zweimal, um einen Reifensatz für das Rennen anzufahren – dies jedoch auf Kosten einer schlechteren Startposition. Das Auto der Petit-Le-Mans-Sieger Makowiecki und Tandy sollte nur zwei Boxenstopps machen, der Elfer von Bamber und Vanthoor stets Vollgas geben und dreimal zum Service kommen.
Rang drei für den Porsche 911 RSR #911
Vanthoor hielt die zweite Position nach dem Start und konnte sich nach dem frühen ersten Halt in Runde 17 an die Spitze setzen. Der vom Team errechnete sogenannte Undercut zeigte die optimale Wirkung. Der Belgier hielt sich auf Platz eins und übergab die Startnummer 912 nach zwei schnellen Stints an Bamber. Der Neuseeländer liess sich auf dem Weg zum ersten Sieg der amtierenden GTLM-Champions nicht einmal von einer Gelbphase kurz vor dem Ende irritieren. Souverän steuerte er den Porsche 911 RSR auf Platz eins ins Ziel. Die Taktik der Startnummer 911 hatte hingegen zur Folge, dass Tandy nach dem Restart aus der Gelbphase nur 13 Minuten vor dem Ende mit seinen alten Reifen nahezu chancenlos war. Der Brite büsste den dritten Rang ein, den die Crew über weite Strecken gehalten hatte. Am Ende fehlten nur 4,716 Sekunden auf einen Podestplatz. Bei der technischen Inspektion nach dem Rennen rückte die Corvette mit der Startnummer 4 in der GTLM-Klasse allerdings an das Ende des Feldes, sodass der 911 RSR mit der Startnummer 911 doch den dritten Platz belegte. Am Tag des Titelgewinns durch das Kundenteam Proton Competition in der European Le Mans Series hatte Porsche auch im IMSA-Wettbewerb das stärkste Auto.
In der GTD-Klasse hat sich das Kundenteam Wright Motorsports vor dem letzten Rennen des Jahres alle Titelchancen gewahrt. Werksfahrer Patrick Long und sein amerikanischer Landsmann Ryan Hardwick fuhren im Porsche 911 GT3 R auf den sechsten Rang. In der Gesamtwertung belegt das Team Platz zwei mit nur sieben Punkten Rückstand auf die Spitze.
Das elfte und finale Rennen der IMSA-Saison 2020 findet am 14. November auf dem Sebring International Raceway statt. Es wird die 68. Auflage des Zwölfstundenklassikers in Florida und gleichzeitig der letzte Werkseinsatz der beiden Porsche 911 RSR in der GTLM-Klasse der nordamerikanischen Sportwagenserie sein.
#IMSA - After the post-race technical inspection the No. 4 Corvette was moved to the rear end of #GTLM class. This means that the No. 911 #Porsche #911RSR improves to the third place @IMSA round @WeatherTechRcwy #LagunaSeca pic.twitter.com/qXlKg5GN8l
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) November 2, 2020
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Was für ein grossartiger Tag für Porsche und die erfolgreichen Kundenteams. Am Nachmittag hat Proton Competition den Titel in der European Le Mans Series geholt, gleichzeitig feierten die zwei 911 GT3 R von Herberth Motorsport ein doppeltes Podium im ADAC GT Masters – und nun der Triumph in der IMSA. Endlich haben wir auch mal auf dem Laguna Seca Raceway gewonnen. Dieser Erfolg ist durch perfekte Teamarbeit entstanden. Die Strategen hatten eine kluge Strategie, die Mannschaft absolvierte schnelle Boxenstopps und die Fahrer haben das Potenzial des 911 RSR optimal umgesetzt. Glückwunsch an alle!“
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Diesen Sieg wollten wir unbedingt, denn Laguna Seca war auf unserer Landkarte der Erfolge noch ein weisser Punkt. Das haben wir nun abgehakt. Wir hatten uns bewusst für unterschiedliche Strategien entschieden, um bei hohen Temperaturen für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, Bei der Startnummer 912 ist es perfekt aufgegangen, beim Schwesterauto leider nicht. Schade, dass Nick am Ende nach der Safety-Car-Phase den Podestplatz nicht halten konnte. Er hatte zu jenem Zeitpunkt die deutlich ältesten Reifen, war also mit einem Handicap unterwegs. Dennoch freuen wir uns über ein tolles Gesamtresultat.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Das war ein echter Teamerfolg – wirklich alle haben ihren Beitrag in perfekter Form geleistet. Vor allem unsere Boxencrew stand im Fokus. Da wir drei Boxenstopps gemacht haben, waren die Tankzeiten jeweils kürzer als in einem normalen Rennen. Das bedeutete, dass unsere Jungs die Radwechsel fehlerlos in Bestzeit absolvieren mussten. Das hat sehr gut geklappt, wie man beim ersten Stopp gesehen hat, als ich die Führung übernehmen konnte. Für uns in der Startnummer 912 ist es der erste Saisonsieg. Es ist der zweite in Folge für Porsche. Endlich erreichen wir mit dem neuen 911 RSR die Ergebnisse, die wir verdient haben.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Seit dem Sommer vergangenen Jahres haben wir auf einen Triumph gewartet. Es ist endlich gelungen. Wir haben das Rennen durch unsere Strategie und die perfekte Arbeit aller Beteiligter gewonnen. Nur eine Woche nach unserem Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sind wir nun auch in der IMSA-Serie ganz vorn. So darf es beim Saisonfinale in Sebring gern weitergehen.“
Weitere Stimmen zum Rennen finden Sie in der Pressemitteilung.
Ergebnis Rennen
Ergebnis GTLM-Klasse
1. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR #912, 113 Runden
2. Garcia/Taylor (E/USA), Chevrolet Corvette C8.R #3, 113 Runden
3. Tandy/Makowiecki (GB/F), Porsche 911 RSR #911, 112 Runden
4. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE #24, 112 Runden
5. Spengler/De Phillippi (CDN/USA), BMW M8 GTE #25, 112 Runden
Ergebnis GTD-Klasse
1. Farnbacher/McMurry (D/USA), Acura NSX GT3 #86, 108 Runden
2. Auberlen/Foley (USA/USA), BMW M6 GT3 #96, 108 Runden
3. Parente/Goikhberg (P/RUS), Acura NSX GT3 #57, 108 Runden
6. Long/Hardwick (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #16, 108 Runden
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter imsa.alkamelsystems.com.
Die Vorschau
Das Porsche GT Team tritt beim vorletzten Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2020 mit einem grossen Ziel an. Das nordamerikanische Werksteam will beim Rennen über 2:40 Stunden auf dem Laguna Seca Raceway mit dem Porsche 911 RSR auf der kalifornischen Traditionsstrecke erstmals siegen. Die berühmte Anlage nahe des Pazifischen Ozeans beinhaltet den einzigen nordamerikanischen Rundkurs, auf dem Porsche seit 2014 nicht triumphieren konnte. Das Porsche GT Team schickt zwei 911 RSR in der hart umkämpften GTLM-Kategorie an den Start. Am Steuer sitzen mit Nick Tandy (Grossbritannien), Earl Bamber (Neuseeland) sowie Laurens Vanthoor (Belgien) nicht nur die Sieger des Petit Le Mans sondern auch die frisch gebackenen Gewinner des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps, Belgien. In der GTD-Klasse setzt das Kundenteam Wright Motorsport einen Porsche 911 GT3 R ein.
„Wir haben mit der Strecke Laguna Seca seit vielen Jahren eine Rechnung offen, die wir nun endlich begleichen möchten. Unser neuestes Modell des Porsche 911 RSR sollte besser zu den Besonderheiten des Kurses passen als die Vorgängergeneration. Wir gehen nach unserem Erfolg auf der Road Atlanta mit hohen Erwartungen und grösster Motivation in das Rennwochenende in Kalifornien“, sagt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport. Der Laguna Seca Raceway in den Dünen nahe der Küstenstadt Monterey ist 3,601 Kilometer lang und umfasst elf Kurven. Die berühmteste Passage ist die „Corkscrew“. Die enge, spektakuläre und kaum einsehbare Kurvenkombination nach einer Kuppe war in der Geschichte der Rennstrecke schon oft Schauplatz sehenswerter Manöver.
#IMSA - Pascal Zurlinden, Director Factory Motorsport: “For years, we've had some unfinished business at the @WeatherTechRcwy which we’d now like to settle. Our latest-generation #Porsche #911RSR should suit the special characteristics of the circuit better than its predecessors" pic.twitter.com/IGtSsCDu6h
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) October 29, 2020
Pro Umlauf ist auf dem Laguna Seca Raceway ein Höhenunterschied von 55 Metern zu bewältigen. Die Rennen auf der 1957 gebauten Strecke waren in der Vergangenheit meist von den Faktoren Reifenverschleiss und Strategie bestimmt. „Auf dem Laguna Seca Raceway muss die Fahrzeugbalance exakt passen“, erklärt Steffen Höllwarth, Einsatzleiter IMSA-Championship. „Wenn das Untersteuern auch nur ein wenig zu stark ausfällt, geht pro Runde enorm viel Zeit verloren. Wir gehen davon aus, dass der Kurs zu Beginn des Rennwochenendes schmutzig und rutschig sein wird. In den ersten Sessions liegt dort immer viel Sand auf dem Asphalt. Die Gripverhältnisse verändern sich bis zum Start des Rennens erheblich. Das müssen wir bei der Abstimmung beachten.“
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Den Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 teilen sich die Petit-Le-Mans-Sieger Nick Tandy und Frédéric Makowiecki aus Frankreich. Das Duo hatte den vergangenen Lauf auf der Road Atlanta gemeinsam mit dem jungen australischen Werksfahrer Matt Campbell gewonnen. Am Steuer des Schwesterautos mit der Nummer 912 wechseln sich die beiden amtierenden GTLM-Fahrerchampions Earl Bamber und Laurens Vanthoor ab. In der Herstellerwertung liegt Porsche nach neun von elf Saisonläufen auf Platz drei.
Das Kundenteam
In der GTD-Klasse setzt das Team Wright Motorsports den Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 16 ein. Werksfahrer Patrick Long teilt sich das Cockpit des GT3-Fahrzeuges aus Weissach mit seinem amerikanischen Landsmann Ryan Hardwick. Wright Motorsports liegt in der GTD-Wertung auf Platz zwei und hat bei nur zwei Zählern Rückstand auf die Spitze noch gute Chancen im Titelkampf.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Ich freue mich ganz besonders auf das kommende Rennen, denn die Strecke ist legendär – nicht nur wegen der ‘Corkscrew‘, sondern wegen des gesamten Layouts. Wir müssen abwarten, wie gut der neue Porsche 911 RSR zu den Besonderheiten des Kurses passt. Auf kurzen Rundstrecken waren wir in diesem Jahr immer schnell. Daher gehe ich mit grossen Hoffnungen und Erwartungen in das vorletzte Rennen der Saison.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Die Reise zum Laguna Seca Raceway ist für mich immer eines der absoluten Highlights der Saison. Die Landung in San Francisco mit Blick auf die Golden-Gate-Bridge, dann die Fahrt an der Pazifikküste entlang in Richtung Monterey und schliesslich die herrliche Strecke auf der Hochebene unweit des Meeres – einfach traumhaft für einen Kalifornien-Liebhaber wie mich. Auf dem Kurs haben wir bislang nie den grossen Erfolg gehabt, aber ich bin guter Dinge, dass sich das mit dem neuen Porsche 911 RSR ändern wird.“
How to Watch the Hyundai Monterey Sports Car Championship at @WeatherTechRcwy
— IMSA (@IMSA) October 29, 2020
📺 Sunday, November 1st at 6:30 pm ET on NBCSN
📻 @IMSARadio
💻 TrackPass or NBC Sports App#IMSA / #IMSAMonterey pic.twitter.com/YVIdlkWCl4
Das Rennen im Livestream
Der zehnte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem Laguna Seca Raceway startet am Sonntag, 1. November um 13:05 Uhr Ortszeit (22:05 Uhr MEZ). Das Rennen über 2:40 Stunden wird ausserhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com übertragen.
Der Zeitplan (Ortszeit, MEZ -8/-9 Stunden)
Samstag, 31. Oktober (Sommerzeit Kalifornien)
08:00 Uhr – 09:00 Uhr: Freies Training 1
12:00 Uhr – 13:15 Uhr: Freies Training 2
Sonntag, 1. November (Winterzeit Kalifornien)
08:30 Uhr – 08:45 Uhr: Qualifying GTD
08:55 Uhr – 09:10 Uhr: Qualifying GTLM
13:05 Uhr – 15:45 Uhr: Rennen
Der Porsche 911 RSR
Der Porsche 911 RSR des Modelljahres 2019 feierte im Januar beim 24-Stunden-Rennen in Daytona seine Premiere in der IMSA SportsCar Championship. Im Vergleich zu dem sehr erfolgreichen Vorgängermodell konnten die Ingenieure in Weissach das Auto unter anderem in den Bereichen Fahrbarkeit, Effizienz, Ergonomie und Servicefreundlichkeit verbessern. Dabei haben sie rund 95 Prozent aller Bauteile neu entwickelt. Den Antrieb des 911 RSR übernimmt ein Sechszylinder-Boxermotor mit 4,2 Liter Hubraum.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship wurde 2013 in den USA und Kanada nach dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series gegründet. Ein Jahr später startete die neue Sportwagen-Meisterschaft, die von der International Motor Sports Association (IMSA) organisiert wird, in ihre erste Saison. Sportprototypen und Sportwagen nehmen in vier verschiedenen Klassen teil: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), DPi (Daytona Prototype international) und LMP2 (Le Mans Prototype 2). Der neue Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.