Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Geschäftszweck

„Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.“ Diese berühmten Worte von Ferry Porsche beschreiben den Anspruch des Porsche AG Konzerns. Dessen Geschäftszweck sind die Herstellung und der Vertrieb von Luxussportwagen und Motoren aller Art sowie von sonstigen Teilen und Komponenten für diese und andere technische Erzeugnisse. Darüber hinaus gehören zum Unternehmensgegenstand die Durchführung von Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten, insbesondere im Fahrzeug- und Motorenbau, die Beratung und Entwicklung auf dem Gebiet der Datenverarbeitung sowie die Herstellung und der Vertrieb von Datenverarbeitungsprodukten, die Vermarktung von Waren und die Verwertung von Markenrechten, insbesondere von solchen, die das Wort „Porsche“ enthalten. Inbegriffen sind ebenfalls alle sonstigen Tätigkeiten, die technisch oder wirtschaftlich damit zusammenhängen, einschließlich der Verwertung gewerblicher Schutzrechte. Ein weiterer Geschäftszweck sind Finanzdienstleistungen, insbesondere Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen für Kundinnen und Kunden sowie Händler.

Organisation

Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft (Porsche AG) ist die Muttergesellschaft des Porsche AG Konzerns (Porsche AG und ihre vollkonsolidierten Tochtergesellschaften) und hat ihren Sitz in Stuttgart. Weitere Informationen können der Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 HGB entnommen werden. → Konzernanhang – 50. Anteilsbesitzliste

Die Beteiligungsstruktur an der Porsche AG ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 unverändert geblieben. Die Volkswagen AG hält über die Porsche Holding Stuttgart GmbH mittelbar 75,4 % am Grundkapital der Porsche AG.

Die Porsche Automobil Holding SE hält direkt rund 12,5 % am Grundkapital. Das übrige Grundkapital befindet sich im Streubesitz. → Porsche am Kapitalmarkt

Der Porsche AG Konzern gliedert sich in die Segmente Automobile und Finanzdienstleistungen auf. Die Überleitung der Segmente zum Porsche AG Konzern bezieht sich auf eliminierungspflichtige Geschäftsvorfälle zwischen den beiden Segmenten. Die Aktivitäten beider Segmente erstrecken sich über die fünf Regionen Deutschland, Europa ohne Deutschland, Nordamerika, welches Mexiko exkludiert, China, welches Hongkong beinhaltet, sowie die Region Übersee- und Wachstumsmärkte (ehemals Rest der Welt1), welche die übrigen Länder und Regionen darstellt. → Konzernanhang – Segmentberichterstattung

1 Die Bezeichnung der Vertriebsregion Rest der Welt wurde im Berichtsjahr 2024 in Übersee- und Wachstumsmärkte geändert. Diese Änderung betrifft lediglich die Bezeichnung und hat keine Auswirkungen auf die geografische Abgrenzung oder die operativen Tätigkeiten in dieser Region.

Segment Automobile

Die Aktivitäten des Segments Automobile erstrecken sich auf das Geschäftsfeld Fahrzeuge sowie auf die übrigen Geschäftsfelder Dienstleistungen und Design. Im Geschäftsfeld Fahrzeuge sind die Beschaffung, die Produktion, die Entwicklung und der Vertrieb von Fahrzeugen sowie verwandte Dienstleistungen enthalten.

Beschaffung

Die Beschaffung ist zentral in Weissach organisiert und verfügt über ein weltweites Lieferantennetzwerk. Dadurch kann der Porsche AG Konzern sowohl Produktionsmaterialien und Sachinvestitionen als auch Dienstleistungen weltweit in der geforderten Qualität einkaufen. Dabei rücken auch Start-ups und Softwarelieferanten in den Fokus. Aufgrund der Vernetzung der Beschaffungsorganisationen der Marken des Volkswagen Konzerns ist der Porsche AG Konzern in der Lage, konzernweit Synergien durch verbesserte Verfügbarkeit von Produktionsmaterialien sowie Kostenvorteile zu heben.

Produktion

Am Hauptsitz der Porsche AG in Stuttgart‑Zuffenhausen befinden sich die Produktionsstätten für die Modellreihen Taycan und 911 sowie für Kundensport-Fahrzeuge von Porsche Motorsport. Der Porsche AG Konzern unterhält außerdem eine Produktionsstätte in Leipzig. Dort werden die Modellreihen Macan und Panamera gefertigt.

Darüber hinaus nutzt der Porsche AG Konzern weitere Produktionsstandorte für die Baureihe Cayenne. Die Cayenne-Baureihe wird am Mehrmarkenstandort des Volkswagen Konzerns in Bratislava, Slowakei produziert. Einige Modelle dieser Baureihe werden in einem Werk in Kulim, District Kedah, Malaysia durch Dritte montiert. Diese sind für die Märkte Malaysia und seit 2024 auch Thailand bestimmt. Zusätzlich stehen im Volkswagen Konzernverbund Kapazitäten zur Produktion der Baureihe 718 im Rahmen einer Auftragsfertigung im Werk in Osnabrück bereit. Ferner betreibt der Porsche AG Konzern ein Pilotseriencenter als zentrale Fertigungsstätte zur Bereitstellung von Prototypenfahrzeugen zukünftiger Porsche‑Serienmodelle in Sachsenheim. → Produktion

Entwicklung

In Weissach befindet sich das eigene Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem Porsche‑Fahrzeuge von der ersten Skizze bis zur Serienreife entwickelt werden. Zudem findet in Weissach die Entwicklung von Infotainment- und Connect-Funktionen sowie von digitalen Lösungen rund um das Fahrzeug statt. Der Entwicklungsstandort in Shanghai ergänzt diese Entwicklungsaktivitäten, um spezifische Lösungen für den chinesischen Markt auszuarbeiten. → Forschung und Entwicklung

Vertrieb

Das Vertriebsnetzwerk umfasst mehr als 900 Vertriebspartner in weltweit mehr als 120 Märkten. In diesem Vertriebsnetzwerk sind alle wesentlichen Importeure (18 rechtlich selbstständige Gesellschaften) und ausgewählte Porsche‑Handelsgesellschaften (17 rechtlich selbstständige Gesellschaften) Bestandteil des Porsche AG Konzerns. → Auslieferungen an Kunden

Dabei bildet das Retail-Konzept „Destination Porsche“ das Dach für alle stationären Handelsformate. Das Konzept wird weltweit seit Ende 2020 sukzessive ausgerollt und bereits in über 150 der mehr als 800 Porsche Zentren umgesetzt. Bis zum Ende der Dekade werden ca. 500 weitere folgen.

Der indirekte Online‑Vertrieb des Porsche AG Konzerns erfolgt über seine digitale Plattform und seine Vertriebspartner. Die digitale Fahrzeugsuche steht mittlerweile in über 100 Märkten rund um den Globus zur Verfügung. Porsche‑Vertragshändler bieten auf dieser Plattform ihre sofort verfügbaren Neu- und Gebrauchtwagen online an. Darunter befinden sich sowohl Basismodelle als auch exklusive Varianten.

Segment Finanzdienstleistungen

Das Segment Finanzdienstleistungen umfasst das Leasing, die Händler- und Kundenfinanzierung, das Service- und Versicherungsvermittlungsgeschäft sowie Mobilitätsangebote für Fahrzeuge der Marke Porsche. Zusätzlich betreut das Segment Finanzdienstleistungen in ausgewählten Märkten weitere Marken des Volkswagen Konzerns, insbesondere die Marken Bentley und Lamborghini. Das Segment umfasst die Produkte und Dienstleistungen der Porsche Finanzdienstleistungsgesellschaften, welche die Gesellschaft je nach Markt selbst oder in Kooperation mit lokalen Partnern erbringt.

Strategische Ausrichtung des Porsche AG Konzerns

Die Porsche AG strebt an, ihre derzeitige Stellung als profitabler Hersteller exklusiver Sportwagen weiter auszubauen und die Vision von Ferry Porsche konsequent umzusetzen. Die Strategie 2030 verfolgte bereits die nachhaltige Stärkung der Position des Porsche AG Konzerns im globalen Wettbewerb – mit attraktiven Produkten, erfolgreichem Motorsport, besonderen Kundenerlebnissen und einem klaren Plan, wie das Unternehmen die Transformation in der Automobilindustrie aktiv gestalten kann. Die schnelle Entwicklung in der Branche wird vom Porsche AG Konzern berücksichtigt und in die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Strategie einbezogen. Mit der Strategie 2030 Plus fokussiert sich der Porsche AG Konzern auf das veränderte und sehr herausfordernde Marktumfeld.

Mit Einführung der Strategie 2030 Plus wurden die bisherigen sechs Querschnittsstrategien auf vier Querschnittsstrategien konsolidiert: Kunde, Produkt, Nachhaltigkeit und Transformation. Die im Vorjahr eigenständigen Querschnittsstrategien Digitalisierung und Organisation wurden hierbei in die Querschnittsstrategie Transformation integriert. Diese vier Querschnittstrategien bilden das Zentrum der Porsche AG Konzern Strategie und basieren dabei auf einem Fundament bestehend aus den beiden strategischen Elementen „Road to 20“ und Qualität. Jede dieser Querschnittsstrategien fokussiert sich auf jeweils drei strategische Schwerpunktthemen. Diese Schwerpunktthemen sollen die strategische Stoßrichtung verdeutlichen und die Transparenz erhöhen. Gemeinsam wirken sie auf die Unternehmensziele ein. Für jede Querschnittsstrategie sind zwei Vorstandsmitglieder als Paten verantwortlich. Cross-funktionale Teams setzen die Querschnittsstrategien mit ihren strategischen Schwerpunktthemen um.

Querschnittsstrategie „Kunde“

Die Querschnittsstrategie „Kunde“ stellt die Beziehung zu den Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt. Das klare Ziel ist die Begeisterung der Kundschaft über die Kauf- und Besitzphase hinweg. Dabei konzentriert sich der Porsche AG Konzern insbesondere auf die strategischen Schwerpunktthemen Marke, Erlebnis und wertorientiertes Wachstum. Es gilt, die Attraktivität und Exklusivität der Marke auch in Zukunft sicherzustellen, besondere Kundenerlebnisse zu schaffen und den wertorientierten Wachstumskurs konsequent fortzusetzen.

Als moderne Luxusmarke beabsichtigt die Porsche AG, ihre Kundenbasis international zu erweitern. Besondere Community- und Event-Formate sollen dazu beitragen, neue Zielgruppen für die Marke zu erschließen und die Loyalität bei bestehenden Kundinnen und Kunden weiter zu steigern. Personalisiertes Marketing und eine integrierte Vernetzung der verschiedenen Kundenkontaktpunkte über alle Vertriebskanäle hinweg sollen die Basis für ein besonderes Kauf- und Besitzerlebnis bilden. Die gezielte Entwicklung von Wachstumsmärkten soll die Grundlage für ein nachhaltiges, wertorientiertes Wachstum bilden.

Querschnittsstrategie „Produkt“

Die Querschnittsstrategie „Produkt“ mit ihren drei strategischen Schwerpunktthemen Portfolio, Technology und Car-IT ist auf die zukünftigen Kundenanforderungen ausgerichtet. Digitale, vernetzte und innovative Produkte und Services können entscheidend sein, um für die Kundinnen und Kunden der Porsche AG positive Mobilitätserlebnisse zu entwickeln und anzubieten.

Der Porsche AG Konzern setzt auf ein attraktives und flexibles Produktportfolio, was neben der Elektromobilität auch auf Fahrzeugmodelle mit Verbrennungsmotor und Plug-in Hybrid setzt. Darüber hinaus soll durch den Ausbau der Sonder- und Exklusivmanufaktur unseren Kundinnen und Kunden eine umfangreiche Individualisierbarkeit der Fahrzeuge ermöglicht werden. Die Produktstrategie verfolgt zusätzlich das Ziel Nachfrage und Angebot auszubalancieren und fokussiert sich somit auf einen wertorientieren Absatz.

Der Porsche AG Konzern möchte den Anteil der Auslieferungen von vollelektrischen Neufahrzeugen steigern. Dies hängt maßgeblich von der Nachfrage der Kundinnen und Kunden, der Entwicklung der Elektromobilität in jeweiligen Regionen sowie von regulatorischen Anreizsystemen ab.

Insbesondere bei der Entwicklung von Hard- und Software Plattformen für die Fahrzeuge sowie im Beschaffungsprozess werden Synergien durch weitere Marken des Volkswagen AG Konzerns ermöglicht. Darüber hinaus investiert die Porsche AG in die Erzeugung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter eFuels. Diese sind insbesondere geeignet die CO₂ Emissionen im Fahrzeugbestand zu reduzieren.

Querschnittsstrategie „Nachhaltigkeit“

Der Porsche AG Konzern hat das Ziel, die nachhaltige Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Dies umfasst sowohl Produkte, die auch unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten entwickelt wurden, als auch das Selbstverständnis als moderner, gesellschaftsoffener Arbeitgeber und verlässlicher Wirtschaftspartner.

Die Querschnittsstrategie „Nachhaltigkeit“ verfolgt daher einen ganzheitlichen Ansatz: von ökologischen und sozialen Aspekten bis hin zur verantwortungsvollen Unternehmensführung. Dies geschieht in den drei strategischen Schwerpunktthemen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung: Die Dekarbonisierung und die Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind zentrale Elemente der Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei fördert der Porsche AG Konzern Perspektivenvielfalt und versteht sich als aktiver und engagierter Partner der Gesellschaft. → Partner der Gesellschaft Zudem forciert er Nachhaltigkeit in der Lieferkette sowie eine transparente und verantwortungsvolle Unternehmensführung.

Querschnittsstrategie „Transformation“

Die Porsche AG ist überzeugt, dass Innovationen durch die Kreativität der Mitarbeitenden und die Unterstützung einer fördernden Organisationsstruktur entstehen. Dies ermöglicht es, gemeinsam Spitzenleistungen zu erreichen. In einem sich dynamisch verändernden Umfeld ist die Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit des Porsche AG Konzerns und seiner Mitarbeitenden von besonderer Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg. Es gilt, frühzeitig die richtigen Antworten auf zukünftige Herausforderungen zu geben und anstehende Veränderungen als Chance zu begreifen.

Die Querschnittsstrategie „Transformation“ fokussiert insbesondere die strategischen Schwerpunktthemen Innovation, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Organisation und Wertschöpfung sowie Menschen und Kultur. Damit soll sie die Anpassungs- und Zukunftsfähigkeit des Porsche AG Konzerns sichern. Für den Porsche AG Konzern sind Innovationen sowie neue Technologien integraler Bestandteil des Geschäftsmodells und eröffnen vielfältige Chancen und Wachstumsperspektiven. Die Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglichen neue Formen der Zusammenarbeit und bieten weitreichende Optimierungsmöglichkeiten. So analysiert, bewertet und verbessert der Porsche AG Konzern seine Arbeitsweisen und Prozesse. Dabei sind die Mitarbeitenden sowie die gelebte Unternehmenskultur das Herzstück des Porsche AG Konzerns. Mit effektiver Führung werden Beschäftigte auf dem Weg zur Transformation mitgenommen, um den Wandel gemeinsam voranzutreiben. Dabei spielt auch die Position der Porsche AG als Top-Arbeitgeber mit hoher Mitarbeiterzufriedenheit eine wichtige Rolle.

Road to 20

Die „Road to 20“ ist ein strategisches Programm, was das langfristige Ambitionsniveau einer operativen Konzernumsatzrendite von mehr als 20 % unterstützt. Die „Road to 20“ soll zusätzlich die Resilienz des Porsche AG Konzerns optimieren. Die bisherigen Aktivitäten werden mit einem Fokus auf die nachhaltige Optimierung der Kostenstruktur intensiviert.

Qualität

Die Porsche AG orientiert sich nah am Leitsatz von Dr. Wolfgang Porsche: „Qualität ist die Grundlage unseres Geschäftserfolges.“ Dementsprechend ist Qualität ein wesentlicher Bestandteil des Fundaments der Strategie 2030 Plus des Porsche AG Konzerns. Alle Mitarbeitenden sind für die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards der Porsche AG zuständig und verantwortlich. Durch die Bündelung der Kompetenzen aller Ressorts soll sichergestellt werden, dass im gesamten Unternehmen ein einheitliches Qualitätsverständnis und das Bewusstsein für die Erwartungen der Kundinnen und Kunden herrscht. Auf diese Weise will der Porsche AG Konzern seine Vision verwirklichen, die Kundenwünsche von morgen proaktiv zu erfassen und diese über Generationen hinweg im Fahrzeug erlebbar zu machen.

Die vier Querschnittsstrategien definieren im Zusammenspiel mit den beiden Bausteinen des Fundaments – „Road to 20“ und Qualität – den Weg, auf dem der Porsche AG Konzern seine Position für heutige und künftige Generationen ausbauen will. Im Mittelpunkt stehen dabei die vier Stakeholdergruppen Kundinnen und Kunden, Gesellschaft, Mitarbeitende und Investoren. Die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen dieser Gruppen sichert aus Sicht des Porsche AG Konzerns das nachhaltige Wachstum.

Steuerung und wesentliche Leistungsindikatoren

Steuerung und Kennzahlen

Basierend auf der Konzernstrategie beschreibt dieses Kapitel, wie der Porsche AG Konzern gesteuert wird und welche Kennzahlen dabei maßgeblich zur Anwendung kommen. Die Leistungsfähigkeit und der damit verbundene wirtschaftliche Erfolg des Porsche AG Konzerns spiegeln sich sowohl in finanziellen als auch in nichtfinanziellen Kennzahlen, als zentraler Bestandteil des internen Steuerungssystems, wider. Weder der Steuerungsprozess noch die bedeutsamsten Leistungsindikatoren haben sich im Vergleich zum Vorjahr geändert.

Steuerungsprozess im Porsche AG Konzern

Im Porsche AG Konzern soll eine durchgängige und enge Verzahnung der Konzernstrategie mit der strategischen und operativen Planung für eine umfängliche Transparenz bei der finanziellen Bewertung und Beurteilung von Richtungsentscheidungen sorgen. Die einmal im Jahr und grundsätzlich für fünf Planjahre aufgestellte operative Mehrjahresplanung wird als wesentliches Steuerungselement des Porsche AG Konzerns aus einer den Zehnjahreshorizont umfassenden strategischen Planung abgeleitet und im Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet. Die operative Mehrjahresplanung dient dazu, die Voraussetzungen für die Realisierung der strategischen Vorhaben zu bewerten sowie Konzernziele zu formulieren und abzusichern. Dies gilt sowohl in technischer als auch in finanzieller Hinsicht. Auf dieser Grundlage werden alle Unternehmensbereiche bezüglich der Querschnittsstrategien, Funktionen/Prozesse, Produkte und Märkte koordiniert.

In Abhängigkeit des Planungshorizonts werden die einzelnen Planungsinhalte für die zukünftige Ausrichtung des Porsche AG Konzerns festgelegt:

  • der Cycleplan/die Produktstrategie und damit das Produktprogramm als langfristige, strategische Determinante des Fahrzeuggeschäfts und weiterer mobilitätsbezogener Dienste,
  • der langfristige Absatzplan, der Markt- und Segmententwicklungen aufzeigt und daraus das Auslieferungsvolumen für den Porsche AG Konzern ableitet und
  • die Kapazitäts- und Auslastungsplanung für die einzelnen Werke.

Die aufeinander abgestimmten Ergebnisse der vorgelagerten Planungsprozesse münden in die Finanzplanung als letzter Schritt der operativen Mehrjahresplanung: Die finanzielle Planung des Porsche AG Konzerns, einschließlich der Segmente und Geschäftsfelder, umfasst dabei die Gewinn- und Verlustrechnung, die Finanz- und Bilanzplanung, die Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung sowie die Investitionen als Vorleistung für die zukünftigen Produkt- und Handlungsalternativen. Aus der operativen Mehrjahresplanung werden im Anschluss verbindliche Ziele bzw. Zielempfehlungen für das erste Planjahr abgeleitet und im Rahmen der Budgetplanung über die einzelnen Monate detailliert und bis auf Ebene von operativen Kostenstellen und Tochtergesellschaften ausgeplant.

Das Budget wird unterjährig jeden Monat auf den Zielerreichungsgrad hin überprüft. Dabei sind Soll-Ist- und Vorjahresvergleiche, Abweichungsanalysen und – sofern erforderlich – Maßnahmenpläne zur Absicherung der budgetierten Ziele zentrale Instrumente der Unternehmenssteuerung. Für das aktuelle Geschäftsjahr werden monatlich rollierende Vorausschätzungen für die jeweils kommenden drei Monate und für das Gesamtjahr durchgeführt und standardmäßig durch zwei Detailprognosen unterjährig abgesichert und gegebenenfalls auf Basis der neuesten Erkenntnisse adjustiert. Zudem werden hierbei die aktuellen Chancen und Risiken im Rahmen der Prognoseerstellung berücksichtigt, sofern deren Eintreten als hinreichend wahrscheinlich einzuschätzen ist. Der Steuerungsprozess kann somit kurzfristige Anpassungen und Umsetzungsprogramme zur Absicherung der Prognose auch unter Berücksichtigung volatiler Rahmenbedingungen gewährleisten. Grundsätzlich steht die bedarfsgerechte Anpassung der laufenden Aktivitäten im Mittelpunkt der unterjährigen Steuerung. Die jeweils aktuelle Prognose bildet ferner den Aufsatzpunkt für die kommende operative Mehrjahresplanung bzw. die Budgetplanung des Folgegeschäftsjahres.

Bedeutsamste Leistungsindikatoren

Abgeleitet aus der Strategie und den zugrunde liegenden strategischen Zielen, basiert die Steuerung des Porsche AG Konzerns auf den nachfolgend beschriebenen bedeutsamsten Leistungsindikatoren:

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Porsche AG Konzerns spiegeln den Markterfolg in finanziellen Zahlen wider. Neben dem Segment Automobile trägt auch das Segment Finanzdienstleistungen zur Umsatzentwicklung bei. → Ertragslage

Operative Umsatzrendite

Die Operative Umsatzrendite (RoS) des Porsche AG Konzerns ist definiert als das Verhältnis des Operativen Ergebnisses (vor Finanzergebnis und vor Steuern; EBIT) zu den Umsatzerlösen. Der Vorstand der Porsche AG verwendet die Operative Umsatzrendite zur Bewertung der operativen Rentabilität des Porsche AG Konzerns. → Ertragslage

Netto-Cashflow-Marge Automobile

Die Netto-Cashflow-Marge Automobile beschreibt das Verhältnis des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts zu den Umsatzerlösen, jeweils im Segment Automobile. In der Investitionstätigkeit laufendes Geschäft ist dabei die Veränderung bei den Geldanlagen in Wertpapieren, Darlehensforderungen und Termingeldanlagen des Segments Automobile nicht enthalten. Die Netto-Cashflow-Marge spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Beurteilung des Mittelüberschusses aus dem laufenden Geschäft und der damit verbundenen finanziellen Widerstandsfähigkeit des Segments Automobile. → Finanzlage

EBITDA-Marge Automobile

Das EBITDA Automobile ist definiert als Operatives Ergebnis (EBIT) des Segments Automobile zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen/Wertaufholungen auf Sachanlagen, aktivierte Entwicklungskosten und sonstige immaterielle Vermögenswerte im Segment Automobile. Die EBITDA‑Marge für das Segment Automobile beschreibt das Verhältnis von EBITDA Automobile zu den Umsatzerlösen im Segment Automobile. Der Porsche AG Konzern ist der Ansicht, dass die EBITDA-Marge Automobile eine aussagekräftige Finanzkennzahl für sämtliche Stakeholder ist, um die Geschäftsentwicklung, operative Leistungsfähigkeit und Rentabilität des Segments Automobile im Zeitablauf zu bewerten. → Ertragslage

BEV-Anteil Automobile

Der BEV‑Anteil Automobile ist definiert als Anteil der ausgelieferten rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge (BEV) im Verhältnis zur Grundgesamtheit der Auslieferungen, das heißt der insgesamt an Endkundinnen- und -kunden übergebenen Neufahrzeuge. Der Treiber für den BEV‑Anteil Automobile ist der Verkauf von Automobilen mit einem vollelektrischen Antrieb. Der BEV‑Anteil wird herangezogen, um die Transformation und Elektrifizierung des Fahrzeugportfolios zu beurteilen. → Auslieferungen an Kunden

Die aktuelle Entwicklung der bedeutsamsten Leistungsindikatoren ist den finanzwirtschaftlichen Kennzahlen zu entnehmen. → Finanzwirtschaftliche Kennzahlen

Die Erläuterungen zur Entwicklung der bedeutsamsten Leistungsindikatoren befinden sich in den Ausführungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage. → Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die voraussichtliche Entwicklung der bedeutsamsten Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2025 ist im Rahmen des Prognoseberichts beschrieben. → Prognosebericht

Weitere relevante Leistungsindikatoren

Darüber hinaus sind die folgenden weiteren finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren definiert, welche im Rahmen der Unternehmenssteuerung zur Anwendung kommen und die bedeutsamsten Leistungsindikatoren entsprechend ergänzen:

  • Auslieferungen an Kunden (in Einheiten)
  • Netto-Liquidität Automobile (Mio. €)
  • Forschungs- und Entwicklungskosten Automobile (Mio. €)
  • Sachinvestitionen Automobile (Mio. €)
  • Operative Umsatzrendite Automobile (in %)
  • Operative Umsatzrendite Finanzdienstleistungen (in %)
  • Kapitalrendite Automobile (in %)

Erklärung zur Unternehmensführung

Die nach §§ 289 f und 315 d HGB geforderten Inhalte der Konzernerklärung zur Unternehmensführung werden unter

→ Erklärung zur Unternehmensführung sowie im Internet unter

↗ investorrelations.porsche.com/de/corporate-governance/ abgebildet.

Als nächstes lesen

Panamera Turbo S E-Hybrid: Kraftstoffverbrauch gewichtet kombiniert: 1,6 - 1,4 l/100 km; Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert: 11,5 - 10,8 l/100 km; Stromverbrauch gewichtet kombiniert: 29,3 - 27,4 kWh/100 km; CO2-Emission gewichtet kombiniert: 36 - 31 g/km; CO2-Klasse gewichtet kombiniert: B; CO2-Klasse bei entladener Batterie: G