Geschäftsverlauf
Gesamtwirtschaftliche und Branchenbezogene Rahmenbedingungen
Entwicklung Weltwirtschaft
Im Geschäftsjahr 2024 befand sich die Weltwirtschaft weiter auf Erholungskurs mit einer geringeren Dynamik im Vergleich zum Vorjahr. Zu beobachten war diese Entwicklung sowohl bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch bei den Schwellenländern. Die in vielen Ländern zwar rückläufigen, aber noch immer relativ hohen Inflationsraten in Kombination mit anhaltend restriktiver Geldpolitik einiger Zentralbanken dämpfte jedoch vielerorts die Konjunkturentwicklung. Seit Mitte des Berichtszeitraums haben einige Zentralbanken mit der Absenkung des Leitzinses begonnen.
Deutschland
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte analog zum Vorjahr im Berichtsjahr um –0,2 % (2023: –0,1 %). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg im Durchschnitt etwas an. Gleichzeitig sank die jahresdurchschnittliche Inflationsrate.
Europa
Die westeuropäische Wirtschaft wuchs im Berichtsjahr um +0,8 % (2023: +0,5 %) und damit etwas stärker als im Vorjahr. Hierbei verlief die Entwicklung in einzelnen Staaten Nord- und Südeuropas heterogen. Aufgrund der sinkenden Inflationsraten hat die Europäische Zentralbank seit Juni 2024 ihre Leitzinsen in vier Schritten gesenkt. Die Volkswirtschaften Zentral- und Osteuropas verzeichneten im Jahr 2024 insgesamt ein Wachstum, das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit +3,2 % (2023: +3,1 %) etwas höher war.
Nordamerika exkl. Mexiko
In den USA stieg die Wirtschaftsleistung im Berichtsjahr um +2,8 % (2023: +2,9 %) und damit langsamer im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier setzte die Notenbank wegen der weiterhin hohen Inflation und des angespannten Arbeitsmarkts ihre restriktive Geldpolitik zunächst fort. Eine erste Leitzinssenkung erfolgte im September des aktuellen Berichtsjahres, gefolgt von zwei weiteren Zinssenkungsschritten. Die Wachstumsrate in Kanada war mit +1,3 % (2023: +1,5 %) etwas geringer als im Vorjahr.
China inkl. Hongkong
Die chinesische Wirtschaftsleistung lag im weltweiten Vergleich auf hohem Niveau, war im Berichtsjahr jedoch mit +5,0 % (2023: +5,2 %) etwas schwächer als im Vorjahr.
Entwicklung der Märkte für das Segment Automobile
Im Geschäftsjahr 2024 lag das weltweite Volumen des Pkw‑Markts mit 79,2 Mio. Fahrzeugen leicht über dem Wert des Vorjahres. Dabei erzielten die meisten Pkw‑Märkte in den Regionen Zuwächse. Die Angebotslage normalisierte sich weiter und die Erschwinglichkeit von Fahrzeugen verbesserte sich zum Teil.
Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden neben fiskalpolitischen Maßnahmen wesentlich durch die konjunkturelle Situation beeinflusst, was im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einer uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen hat. Zu den fiskalpolitischen Maßnahmen zählten Steuersenkungen oder -erhöhungen, das Einführen, Auslaufen und Anpassen von Förderprogrammen und Kaufprämien sowie Importzölle. Nichttarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten.
Deutschland
In Deutschland lag die Zahl der Pkw‑Neuzulassungen 2024 mit 2,8 Mio. Einheiten (–1,0 %) auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei wirkte sich die Änderung der Förderung von Elektrofahrzeugen im Vorjahr dämpfend auf die Entwicklung der Neuzulassungen aus. Gegenläufig entwickelte sich die Nachfrage nach Fahrzeugen mit konventionellen und hybriden Antrieben.
Europa ohne Deutschland
In Westeuropa (exkl. Deutschland) stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen 2024 um 0,3 % auf 8,8 Mio. Fahrzeugen und lag somit auf Vorjahresniveau. Die Entwicklung war in den anderen großen Pkw-Einzelmärkten 2024 heterogen: Spanien konnte mit 8,7 % ein spürbares Wachstum verzeichnen. Großbritannien (+2,6 %) verzeichnet ein leichtes Wachstum, Italien (–0,4 %) lag unterdessen auf Vorjahresniveau, während Frankreich (–3,2 %) leicht rückläufig war.
In Zentral- und Osteuropa erhöhte sich das Pkw-Marktvolumen im Geschäftsjahr 2024 deutlich um 17,5 % auf 2,6 Mio. Fahrzeuge. Die Zahl der Verkäufe entwickelte sich dabei in den einzelnen Märkten Zentraleuropas als auch Osteuropas überwiegend positiv.
Nordamerika exkl. Mexiko
In der Region Nordamerika exkl. Mexiko stiegen die Verkaufszahlen von Pkw im Geschäftsjahr 2024 auf 17,9 Mio. Einheiten – ein Anstieg von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahr. In den USA lag das Volumen bei 16,0 Mio. Einheiten, ein Plus von 2,7 %, was auf die durchschnittlich verbesserte Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Neufahrzeugen zurückzuführen ist. Auch in Kanada stiegen die Verkaufszahlen spürbar auf 1,9 Mio. Fahrzeuge (+9,3 %).
China inkl. Hongkong
In der Region China inkl. Hongkong stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen 2024 leicht um 4,8 % auf 23,4 Mio. Einheiten. Die Entwicklung des chinesischen Pkw-Markts war unter anderem durch staatliche Kaufanreizprogramme und günstigere Preise geprägt. Im Luxussegment war eine negative Entwicklung der Nachfrage zu beobachten.
Entwicklung der Märkte für das Segment Finanzdienstleistungen
In 2024 wurden automobile Finanzdienstleistungen in allen Regionen auf hohem Niveau nachgefragt.
Auslieferungen an Kunden
Der Porsche AG Konzern zeigte sich im Geschäftsjahr 2024 bei den Auslieferungen1 trotz diverser Modellwechsel sowie der herausfordernden Marktsituation in der Region China inkl. Hongkong robust aufgestellt. Insgesamt lieferte der Sportwagenhersteller 310.718 Fahrzeuge aus. Das sind 3,0 % weniger als 2023. Der Porsche AG Konzern wirkte den rückläufigen Auslieferungen in der Region China mit einem verstärkten Fokus auf die Auslieferungen in den anderen Regionen entgegen. Das Resultat ist eine global ausbalancierte Absatzstruktur.
1 Die Kennzahl „Auslieferungen an Kunden“ spiegelt die Übergabe der Neufahrzeuge an Endkundinnen und -kunden wider. Diese kann sowohl durch Konzerngesellschaften als auch durch freie Importeure und Händler erfolgen. Davon grenzt sich der Absatz im Porsche AG Konzern als relevanter Treiber für den Umsatz ab. Als Absatz des Porsche AG Konzerns werden diejenigen Verkäufe von Neu- und Konzerngebrauchtfahrzeugen der Marke Porsche bezeichnet, die das Segment Automobile erstmalig verlassen haben, sofern keine rechtliche Rücknahmeverpflichtung durch eine Gesellschaft im Segment Automobile besteht.