Das Rennen
Zwar wurde der französische Gastfahrer Marvin Klein auf dem Hungaroring als Erster abgewinkt. Die anschliessende technische Untersuchung ergab jedoch, dass die Benzinmenge im Tank des Porsche 911 GT3 Cup vom Team CLRT den vorgeschriebenen Rest von zwei Kilogramm unterschritt. Klein wurde daraufhin von den Sportkommissaren disqualifiziert. Der Sieg ging auf diese Weise an den zuvor Zweitplatzierten, Tabellenführer Larry ten Voorde (Team GP Elite) aus den Niederlanden.
Hätte das Teilnehmerfeld nicht vier Runden hinter dem Safety-Car in relativ langsamer Fahrt absolviert, wäre Klein wohl kaum ins Ziel gekommen – ein Umstand, der gegen eine absichtliche Unterbetankung spricht. „Wir haben noch keine Erklärung“, kommentierte Benjamin Floch, Ingenieur bei CLRT. „Nach unserer Messung haben wir beide Autos identisch betankt. Und aus dem Auto von Florian Latorre haben wir nach dem Ziel noch acht Kilogramm Benzin herausgepumpt.“
Larry ten Vorde baut Tabellenführung aus
Larry ten Voorde konnte sich über den so geerbten Sieg nur wenig freuen. „Marvin war heute klar der Beste, da hätten ein paar Kilogramm Benzin mehr an Bord keinen Unterschied gemacht“, zollte er dem Gastfahrer Respekt. Der amtierende Supercup-Champion baute damit seine Tabellenführung auf 17 Punkte vor dem Neuseeländer Jaxon Evans (Martinet by Alméras) aus, der als Zweiter gewertet wurde. Rang drei ging an den Franzosen Florian Latorre im zweiten Neunelfer von CLRT.
Aufgrund einer Kollision wurde das Rennen schon nach der ersten Runde für einige Minuten neutralisiert, damit die Streckenposten ein havariertes Auto bergen konnten. Bis dahin hatte sich Larry ten Voorde im Porsche 911 GT3 Cup bereits von Rang vier auf den zweiten Platz hinter Marvin Klein nach vorn gekämpft. „Ich habe ausgenutzt, dass sich Jaxon Evans und Florian Latorre in den ersten beiden Kurven bekämpften. Dadurch haben sie mir die Chance zum Überholen gelassen“, rekapitulierte der Niederländer.
Evans, der von Startplatz zwei ins Rennen ging, war dagegen nicht zufrieden. „Eigentlich wollte ich meinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Larry verringern. Das hat leider nicht funktioniert“, fasste der Tabellenzweite zusammen. Evans konnte immerhin den über die gesamte Renndistanz attackierenden Latorre hinter sich halten. Auf den Franzosen folgte Ayhancan Güven (BWT Lechner Racing). „Nach dem nicht optimalen Qualifying konnte ich nicht viel mehr erwarten“, gab der Porsche Junior aus der Türkei zu, der von Platz fünf gestartet war.
Hinter Güven kamen die beiden Deutschen Laurin Heinrich und Leon Köhler ins Ziel. Sie sind Kollegen im Team Nebulus Racing by Huber. Heinrich gewann damit zum zweiten Mal in Folge die Rookie-Wertung. Ebenfalls seinen zweiten Sieg feierte Nicolas Misslin (Lechner Racing Middle East) aus Monaco in der ProAm-Kategorie.
„Spannende Rennverläufe und Abstände im Qualifying im Bereich von Tausendstelsekunden – der Supercup bietet auch in der Saison 2021 jede Menge Action und Abwechslung. Toll, dass jetzt auch wieder Zuschauer an der Rennstrecke die Fahrer anfeuern können“, zog Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup, eine Halbzeitbilanz.
Nächstes Rennen in Spa
Als nächstes steht für den Porsche Mobil 1 Supercup eines der schnellsten Rennen der Saison auf dem Programm: vom 27. bis 29. August 2021 auf der Formel-1-Piste im belgischen Spa-Francorchamps.
Ergebnisse
Rennen, 4. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, 15 Runden, Budapest (H)*
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite)
2. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras)
3. Florian Latorre (F/CLRT)
4. Ayhancan Güven (TR/BWT Lechner Racing)
5. Laurin Heinrich (D/Nebulus Racing by Huber)
6. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber)
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup nach 4 von 8 Rennen*
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 95 Punkte
2. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 75 Punkte
3. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), 46 Punkte
4. Florian Latorre (F/CLRT), 41 Punkte
5. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 38 Punkte
6. Laurin Heinrich (D/Nebulus Racing by Huber), 36 Punkte
Das Qualifying
Faustdicke Überraschung am Hungaroring beim vierten Lauf zum Porsche Mobil 1 Supercup: Gastfahrer Marvin Klein hat im Qualifying mit dem 911 GT3 Cup des Teams CLRT die schnellste Rundenzeit erzielt. Der Franzose startet damit am Sonntag von der Pole-Position ins Rennen. „Ich weiss erst seit Montag, dass ich in Budapest fahren kann. Unter diesen Umständen die Bestzeit zu setzen, verblüfft mich selbst“, gab Klein zu. Teamkollege Florian Latorre vervollständigte mit Rang drei das hervorragende Mannschaftsergebnis für CLRT. Zweitschnellster im Qualifying war der Neuseeländer Jaxon Evans (Martinet by Alméras). Tabellenführer und Titelverteidiger Larry ten Voorde (Team GP Elite) aus den Niederlanden qualifizierte sich für Startposition vier. Dahinter folgen Porsche Junior Ayhancan Güven (BWT Lechner Racing) aus der Türkei und Leon Köhler (Nebulus Racing by Huber) aus Deutschland.
Das in der Hafenstadt Les Sables-d’Olonne am Atlantik beheimatete Team CLRT gehört zu den vergleichsweise kleinen Rennställen im Porsche Mobil 1 Supercup: Die beiden 911 GT3 Cup von Marvin Klein und Florian Latorre werden in Budapest von nur zwei Ingenieuren und drei Mechanikern betreut. Teambesitzer Côme Ledogar selbst startet an diesem Wochenende beim 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps. „Unser Stammfahrer Steven Palette wiederum nimmt an einem Rennen in Frankreich teil und steht deshalb nicht zur Verfügung“, begründet Ingenieur und Teammanager Benjamin Floch die Personalknappheit. „Deswegen haben wir kurzfristig Marvin als Ersatz nominiert. Sieht so aus, als hätten wir eine perfekte Wahl getroffen…“
#PorscheMobil1Supercup – „The team called me on Monday to substitute for #stevenpalette @HungaroringF1. To qualify on pole is absolutely amazing,” said @marvinklein21 after being fastest during #Porsche #Supercup Qualifying in the CLRT #911GT3Cup @PorscheRaces @Customer_Racing pic.twitter.com/K9kEHyEtM2
— Porsche Supercup (@PorscheSupercup) July 31, 2021
Ganz unbekannt sind für Marvin Klein allerdings weder der Porsche Mobil 1 Supercup noch das neue, rund 375 kW (510 PS) starke 911 GT3 Cup-Fahrzeug auf Basis der Modellgeneration 992: Der 22-Jährige bestritt im vergangenen Jahr die komplette Saison des internationalen Porsche Markenpokals und kämpfte sich im Endklassement auf Rang zwei der Rookie-Wertung. Aktuell geht Klein im französischen Porsche Carrera Cup an den Start, in dem ebenfalls die neue Generation des Cup-Fahrzeugs zum Einsatz kommt. Hier rangiert der CLRT-Fahrer nach bisher drei Siegen auf dem zweiten Tabellenplatz. „Ich bin wirklich stolz auf das Team. Wir haben auf dem Hungaroring nicht getestet“, verriet er. „Trotzdem haben wir seit dem Freien Training am Freitag einen grossen Schritt nach vorn gemacht.“ Teamkollege Florian Latorre trug es mit Fassung, vom Gastfahrer geschlagen zu werden: „Ich denke, wir haben im Rennen die Chance auf einen Doppelsieg“, erklärte der 24 Jahre alte Supercup-Routinier selbstbewusst.
Der vierte Lauf zum Porsche Mobil 1 Supercup führt am Sonntag (1. August 2021) ab 12:10 Uhr MESZ über 15 Runden auf dem Hungaroring. Der TV-Sender Sky Sport sowie der Streaming-Dienst f1tv.formula1.com übertragen das Rennen live. Fans können dem Porsche Mobil 1 Supercup jederzeit in den sozialen Netzwerken Twitter (@PorscheSupercup und @PorscheRaces), Instagram (@PorscheSupercup) und Facebook (@PorscheSupercup) folgen. Vollständiges Ergebnis des Qualifying: motorsports.porsche.com/usa/en/article/2021/03/12/pmsc-2021-results
Ergebnis Qualifying, 4. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Budapest (H)
1. Marvin Klein (F/CLRT), 1:46.976 Minuten
2. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras) , + 0,143 Sekunden
3. Florian Latorre (F/CLRT), + 0,145 Sekunden
4. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), + 0,225 Sekunden
5. Ayhancan Güven (TR/BWT Lechner Racing), + 0,226 Sekunden
6. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), + 0,419 Sekunden
Die Vorschau
Vor einem Jahr gewann Dylan Pereira auf dem Hungaroring das Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup vor Ayhancan Güven. Am kommenden Wochenende (30. Juli bis 1. August 2021) kehrt der internationale Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup nach Budapest zurück. Der Luxemburger Pereira und der Porsche Junior aus der Türkei benötigen dringend ein ähnlich gutes Ergebnis wie in 2020. Bei den drei bereits absolvierten Rennen der Saison 2021 fühlten sich beide regelrecht vom Pech verfolgt. Pereira ist derzeit Tabellensechster, sein Teamkollege bei BWT Lechner Racing belegt in der Gesamtwertung Rang zehn.
Den Niederländer Larry ten Voorde (Team GP Elite) hatten Pereira und Güven im Vorjahr auf dem Hungaroring im Griff: Der aktuelle Meisterschaftsführende wurde damals auf dem 4,381 Kilometer langen Formel-1-Kurs Dritter. Auch jetzt muss der amtierende Champion nicht unbedingt gewinnen. Nach bereits zwei Siegen mit dem 911 GT3 Cup hat Ten Voorde aktuell zwölf Punkte Vorsprung vor dem Neuseeländer Jaxon Evans (Martinet by Alméras). Platz drei teilt sich derzeit Rookie Dorian Boccolacci (Martinet by Alméras) aus Frankreich mit dem punktgleichen Deutschen Leon Köhler, der für Nebulus Racing by Huber antritt.
„Nach Monaco ist der Hungaroring erfahrungsgemäss die Rennstrecke im Supercup-Kalender mit dem zweitniedrigsten Tempo. Die vielen vergleichsweise langsamen Kurven erfordern einen sehr sauberen, runden Fahrstil. Gleichzeitig treten wir dort zum ersten Mal mit dem neuen 911 GT3 Cup an, der etwas leistungsstärker ist als das vorherige Supercup-Auto. Die Teams haben also noch keine Erfahrungswerte für Fahrwerksabstimmung und Einstellung des Heckflügels. Auch auf einen sensiblen Gasfuss kommt es an. Ich bin gespannt, welcher Fahrer diese Aufgabe am besten löst“, blickt Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup, voraus.
Der vierte Lauf im Porsche Mobil 1 Supercup startet am Sonntag, 1. August 2021, um 12:10 Uhr MESZ. Die Fernsehsender Eurosport und Sky Sport sowie der Streamingdienst f1tv.formula1.com übertragen live. Fans können dem internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup im Internet auch ausserhalb der Rennwochenenden in den sozialen Netzwerken Twitter, Instagram und Facebook folgen.
Porsche Mobil 1 Supercup setzt auf Esso Renewable Racing Fuel
Bei der Einführung von erneuerbaren Kraftstoffen im Porsche Mobil 1 Supercup verfolgen Porsche und ExxonMobil eine zweistufige Strategie. In der aktuellen Saison gehen die Rennfahrzeuge mit einer biobasierten Kraftstoff-Mischung an den Start. Der Anteil fortschrittlichen Biokraftstoffs wird aus Nahrungsmittel-Abfallprodukten gewonnen. Weitere Kraftstoffanteile werden beigemischt, um beim finalen Kraftstoff die geforderten Eigenschaften in Bezug auf Klopffestigkeit und Brennverhalten zu erzielen.
Im Jahresverlauf 2022 soll mit der Einführung eines synthetisch hergestellten Kraftstoffs (eFuel) der zweite Schritt folgen. Mit diesem Esso Renewable Racing Fuel ist eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um bis zu 85 Prozent möglich, wenn er der aktuellen Kraftstoffnorm nach dem dazu erforderlichen Blending entspricht . Ziel der Partnerschaft zwischen Porsche und ExxonMobil im Rennsport ist es, wichtige Erfahrungen für mögliche Weiterentwicklungen im Hinblick auf einen Einsatz in Serienfahrzeugen in der Zukunft zu sammeln.
Zeitplan 4. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup (alle Zeiten MESZ)
Freitag, 30. Juli
17:25 – 18:10 Uhr: Freies Training
Samstag, 31. Juli
13:55 – 14:25 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 1. August
12:10 Uhr: Rennen (15 Runden)
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup nach 3 von 8 Rennen
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 67 Punkte
2. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 55 Punkte
3. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 36 Punkte
4. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), 36 Punkte
5. Christopher Zöchling (A/FACH AUTO TECH), 30 Punkte
6. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 25 Punkte
Rennkalender des Porsche Mobil 1 Supercup 2021
Veranstaltung |
Datum |
Strecke |
Lauf 1 |
20. – 23. Mai | Monaco |
Lauf 2 |
25. – 27. Juni |
Spielberg (Österreich) |
Lauf 3 |
2. – 4. Juli |
Spielberg (Österreich) |
Lauf 4 |
30. Juli – 1. August |
Budapest (Ungarn) |
Lauf 5 |
27. – 29. August |
Spa-Francorchamps (Belgien) |
Lauf 6 |
3. – 5. September |
Zandvoort (Niederlande) |
Lauf 7 + 8 |
10. – 12. September |
Monza (Italien), zwei Rennen |