Der 911 GT3 R der beiden Belgier Maxime Martin und Laurens Vanthoor sowie des britischen Vorjahressiegers Nick Tandy überquerte die Ziellinie nach 554 Runden vor dem Schwesterauto von Josh Burdon (Australien), Alexandre Imperatori (Schweiz) und Edoardo Liberati (Italien). Der Langstreckenklassiker in den Ardennen gilt als grösstes GT3-Rennen der Welt. In diesem Jahr gingen auf der 7,004 Kilometer langen Berg-und-Talbahn 58 Fahrzeuge von neun verschiedenen Marken in vier Klassen an den Start.
In der Pro-Am-Wertung fuhren EBM Giga Racing-Mitbegründer Will Bamber, sein neuseeländischer Landsmann Reid Harker, Carlos Rivas aus Luxemburg und Wolfgang Triller auf Rang 20. Der Deutsche war kurz vor dem Start als Ersatzfahrer eingesprungen. Gemeinsam setzte sich das Quartett in seiner Klasse gegen den Porsche mit der Nummer 911 von Herberth Motorsport mit Antares Au (Grossbritannien), Daniel Allemann (Schweiz) sowie dem deutschen Brüderpaar Alfred und Robert Renauer durch. Die Am-Kategorie hat Pieder Decourtins aus der Schweiz gemeinsam mit Marc Basseng, Dennis Busch und Manuel Lauck (alle Deutschland) im 911 GT3 R von Haegeli by T2 Racing gewonnen. Im Silver-Cup reichte es dem Team Allied Racing zu Platz neun. Hier teilten sich Julien Apotheloz (Schweiz), Bastian Buus (Dänemark), Lars Kern (Deutschland) und Arno Santamato (Frankreich) den Kundensport-Rennwagen aus Weissach.
Zehn Kundenteams von Porsche hatten den 24-Stunden-Marathon auf dem Circuit de Spa-Francorchamps mit insgesamt zwölf 911 GT3 R in Angriff genommen. Die Anfangsphase des Rennens war von einem schweren Unfall in der „Raidillon“-Kurve gekennzeichnet. Er brachte für den Rutronik Racing-Neunelfer der Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) sowie Sven Müller (Deutschland) das vorzeitige Ende und löste eine gut 50-minütige Gelbphase aus. Als sie aufgehoben wurde, sorgte ein starker Regenschauer für turbulente Szenen auf der Strecke. Mehrere Boxen-Durchfahrtsstrafen wegen Missachtung der Streckenmarkierungen sowie eine weitere „Full Course Yellow“ zum ungünstigen Zeitpunkt sorgten gegen Mitternacht dafür, dass die bis dahin aussichtsreich platzierten Porsche aus der Führungsrunde herausfielen.
Im weiteren Verlauf musste das Auto von GPX Racing mit Earl Bamber (Neuseeland), Matt Campbell (Australien) und Werksfahrer Mathieu Jaminet (Frankreich) am Steuer wegen eines Lenkungsproblems aufgeben. Dinamic Motorsport zog seine beiden 911 GT3 R zurück, da sie sich nach Strafen und Reparaturstopps in keiner erfolgsversprechenden Position mehr befanden. Für den bis dahin bestplatzierten Porsche von Schnabl Engineering war das Rennen kurz vor der Morgendämmerung Geschichte: Gegen 4:00 Uhr kam es nach einem Kontakt mit einem Kontrahenten zu einem Unfall, der Michael Christensen (Dänemark), Dennis Olsen (Norwegen) und den französischen Werksfahrer Frédéric Makowiecki aus dem Wettbewerb riss.
Die beiden Porsche von KCMG fuhren weit nach vorne
Einzig die beiden Porsche von KCMG hielten sich während des Langstreckenklassikers weitgehend aus allen Schwierigkeiten heraus. Entsprechend weit fuhren sie nach vorne. Ein letzter heftiger Regenschauer in der finalen Stunde spülte die Startnummer 47 noch einmal um zwei Plätze nach vorne auf Rang fünf. Völlig ungeschoren kam aber auch diese Besatzung nicht über die Runden: Das letzte Renndrittel mussten Nick Tandy und Maxime Martin allein bestreiten und kamen mit Blasen an den Händen ins Ziel – ihr Teamkollege Laurens Vanthoor war nach einem unglücklichen Zusammenprall im Fahrerlager zum Zuschauen verdonnert.
Stimmen zum Rennen
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Das war ein für Spa-Francorchamps typisches 24-Stunden-Rennen. Es begann mit einem grossen Unfall, wir hatten trockene und nasse Streckenbedingungen sowie lange Gelbphasen. Am Ende haben wir mit mehreren Porsche 911 GT3 R das Ziel erreicht. Einige hatten Probleme, andere nicht. Platz fünf ist ein gutes Ergebnis, mein Glückwunsch an KCMG. Team Haegeli by T2 Racing hat seine Am-Klasse gewonnen, auch hier unsere Gratulation. Danke unseren Kundenteams, sie haben an diesem Wochenende einen grossartigen Einsatz gezeigt. Wir blicken jetzt nach vorne und werden im kommenden Jahr stärker als zuvor nach Spa zurückkehren – denn wir wollen die 24-Stunden-Trophy wieder haben.“
Maxime Martin (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Alles in allem ein schwieriges, aber gutes Rennen für uns. Mit Rang fünf bin ich sehr zufrieden. Unser Team stellt die beiden bestplatzierten Porsche. Angesichts der wechselhaften Bedingungen, der zeitlichen Länge und der vielen Teilnehmer auf der Strecke mussten wir immer hochkonzentriert bleiben. In meinem letzten Stint war ich mit Slicks auf einem teilweise nassen Kurs unterwegs. Nach mir wurde auch Nick Tandy auf Trockenreifen von starkem Regen überrascht. Das hat bestimmt viel Spass gemacht, das steht fest. Aber es ist nicht leicht, dabei immer das richtige Gefühl für den Grip zu finden und das Auto auf der Strasse zu halten. Wir wollten unbedingt das Ziel erreichen. Nach dem Pech von Laurens Vanthoor mussten Nick und ich am Ende alleine fahren, wir wünschen ihm natürlich gute Genesung und sind froh, dass ihm bei dem Zusammenprall nichts Schlimmeres passiert ist. Jetzt bin ich froh, dass das Rennen vorüber ist und wir unseren Job gemacht haben.“
Alexandre Imperatori (KCMG, Porsche 911 GT3 R #18): „Zu allererst können wir uns darüber freuen, dass wir das Ziel erreicht haben – das Rennen war ohne Zweifel sehr schwierig. Während unser Team sogar mit beiden Porsche die volle Distanz abgespult hat, sind viele andere Autos nicht so weit gekommen. Auf unserer Seite der Garage hatten wir etwas Schwierigkeiten mit der Performance auf trockener Strasse. Die Balance wollte von Beginn an nicht richtig passen. Woran das lag, wissen wir noch nicht. Wir mussten das Problem auf jeden Fall umfahren und eine konservative Herangehensweise wählen. Aber wir rücken jetzt das Positive in den Vordergrund und gratulieren unserem Rennstall zu diesem sehr guten Ergebnis.“
Will Bamber (EBM Giga Racing, Porsche 911 GT3 R #61): „Wir wollten hier unbedingt das Ziel sehen, das ist uns gelungen. Mehr noch: Obwohl wir von ganz hinten gestartet sind, haben wir am Ende den 20. Platz im Gesamtklassement erobert und sind der bestplatzierte Porsche im Pro-Am-Cup. Ein entscheidender Schlüssel hierzu war die richtige Strategie. Das Podium in unserer Klasse haben wir zwar knapp verpasst, aber dieses Ergebnis ist dennoch ein toller Erfolg für uns – zumal wir beim Vortest noch mit Problemen zu kämpfen hatten. Das gesamte Team hat einen tadellosen Job gemacht und auch die Fahrer haben abgeliefert.“
Ergebnisse
1. Ledogar/Nielsen/Pier Guidi (I/DK/I), Iron Lynx, Ferrari 488 GT3 #51, 556 Runden
2. Van der Linde/Vanthoor/Weert (RSA/B/B), WRT, Audi R8 GT3 #32, 556 Runden
3. Gunn/Soerensen/Thiim (GB/DK/DK), Garage 59, Aston Martin Vantage GT3 #95, 556 Runden
5. L. Vanthoor/Martin/Tandy (B/B/GB), KCMG, Porsche 911 GT3 R #47, 554 Runden
12. Burdon/Imperatori/Liberati (AUS/CH/I), KCMG, Porsche 911 GT3 R #18, 550 Runden
20. W. Bamber/Harker/Rivas/Triller (NZ/NZ/L/D), EBM Giga Racing, Porsche 911 GT3 R #61, 547 Runden
26. Allemann/Au/A. Renauer/R. Renauer (CH/GB/D/D), Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R #911, 542 Runden
27. Apotheloz/Buus/Kern/Santamato (CH/DK/D/F), Allied Racing, Porsche 911 GT3 R #222, 542 Runden
33. Basseng/Busch/Decurtins/Lauck (D/D/CH/D), Haegeli by T2 Racing, Porsche 911 GT3 R #166, 518 Runden
Zwischenbericht 2
Porsche Kundenteam KCMG weiterhin auf dem Weg zu einem Topergebnis: Nach einer ereignisreichen Nacht liegt Porsche mit dem 911 GT3 R des Kundenteams KCMG beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Die Startnummer 47 von Maxime Martin, seinem belgischen Landsmann Laurens Vanthoor und dem Briten Nick Tandy belegt nach 18 Stunden den fünften Platz. Sie weist auf dem 7,004 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs nach 370 Umläufen eine Runde Rückstand auf. Zweitbester Neunelfer ist das Auto ihrer Teamkollegen Josh Burdon (Australien), Alexandere Imperatori (Schweiz) und Edoardo Liberati (Italien) auf Rang elf.
Eine unglücklich getaktete Gelbphase gegen Mitternacht hatte der 911 GT3 R-Armada den unmittelbaren Anschluss zu den führenden Fahrzeugen gekostet. Danach lichtete viel Pech die Reihen der Teilnehmer mit dem Sportwagen aus Weissach. Gegen 3:00 Uhr morgens musste die Startnummer 22 von GPX Racing die Box zu einem Reparaturstopp anlaufen, da es ein Problem mit der Lenkung gab. Gegen 5:30 Uhr wurde das Auto von Earl Bamber (Neuseeland) und den Werksfahrern Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) zurückgezogen.
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Über weite Phasen der Nacht hatte der 911 GT3 R von Schnabl Engineering die Rolle als Speerspitze von Porsche übernommen und lag dabei immer wieder in den Top 10. Kurz vor 4:00 Uhr morgens kam es jedoch eingangs der „Eau Rouge“-Kurve zu einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug, der das vorzeitige Aus für Michael Christensen (Dänemark), Dennis Olsen (Norwegen) und den französischen Werksfahrer Frédéric Makowiecki bedeutete.
Fortan hielten die beiden Rennwagen von KCMG sowie die Startnummer 54 von Dinamic Motorsport die Fahnen von Porsche aufrecht. Nach einem taktisch klug unter Gelb eingelegten Technischen Boxenstopp, bei dem in der Regel die Vorderachsbremse getauscht wird, lag für Tandy, Vanthoor und Martin sogar die Rückkehr in die Führungsrunde wieder in Reichweite. Als auch die Konkurrenz kurz vor acht Uhr am Morgen den mindestens vierminütigen Service-Halt während einer „Full Course Yellow“ absolvieren konnte, ging diese Hoffnung fürs Erste jedoch nicht in Erfüllung.
Rennen geht ohne Dinamic Motorsport weiter
Dinamic Motorsport zog beide Porsche noch vor der 16-Stunden-Marke aus dem Rennen zurück. Das Nummer-56-Auto von Mikkel O. Pedersen (Dänemark), Andrea Rizzoli (Italien) sowie Werksfahrer Romain Dumas (Frankreich) war unter anderem aufgrund mehrerer Strafen in der Ergebnisliste abgerutscht. Das Schwesterfahrzeug von Klaus Bachler (Österreich), Christian Engelhart (Deutschland) und Matteo Cairoli (Italien) hatte zunächst durch eine Bremsenreparatur Zeit verloren, dann musste die Lichtmaschine getauscht werden. Mangels Erfolgschancen wurde es ebenfalls vorzeitig abgestellt.
Die finalen acht Stunden auf der „Ardennen-Achterbahn“ halten für den bestplatzierten Porsche eine zusätzliche Herausforderung parat: Nick Tandy und Maxime Martin müssen die Restdistanz zu zweit absolvieren. Ihr Mitfahrer Laurens Vanthoor hatte einen Unfall im Fahrerlager und wurde sicherheitshalber zur näheren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.
Stimmen zum bisherigen Rennverlauf
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Leider haben wir viele Fahrzeuge durch Unfälle und technische Defekte verloren, wurden aber auch immer wieder von Strafen zurückgeworfen. Deswegen sind wir im Moment nicht ganz vorne dabei. Dabei muss ich aber auch sagen, dass unser Kundenteam KCMG einen hervorragenden Job abliefert. Leider konnten sie sich in einer Gelbphase nicht wie erhofft wieder zu den Spitzenteams zurückrunden. Aber wir geben an dieser Stelle keinesfalls auf, es liegen immerhin noch acht Rennstunden vor uns.“
Nick Tandy (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Ich habe in der Nacht einen Dreifach-Stint absolviert und durfte dabei zum ersten Mal hier in Spa die Ehre geniessen, von der Dunkelheit in die Morgendämmerung zu fahren – das war wirklich cool. Die andere grossartige Nachricht: Unser Porsche funktioniert hervorragend. Die Streckenbedingungen kamen uns entgegen und die Jungs von KCMG haben bei der Abstimmung des 911 GT3 R für das Rennen einen wirklich guten Job gemacht.“
Josh Burdon (KCMG, Porsche 911 GT3 R #18): „Es ist wirklich ok. Wir sind von Platz 37 gestartet und wussten, dass viel Arbeit vor uns liegen würde. Wir konnten uns relativ schnell bis auf die 15. Position vorkämpfen. Alles läuft sehr rund. Unser Auto ist im Rennen konkurrenzfähiger, als es in den Trainingssitzungen war. Aktuell bewegen wir uns im Bereich von Rang zehn oder elf und es ist noch ein langer Weg bis ins Ziel. Wir wollen in den letzten Stunden noch einmal richtig angreifen.“
Zwischenbericht 1
Kundenteams von Porsche wollen die Nacht zu ihrem Vorteil nutzen: Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps haben turbulent begonnen. Nach den ersten vier Rennstunden und 84 gefahrenen Runden belegten die besten Kundenteams von Porsche die aussichtsreichen Positionen sieben, neun, zwölf und 15. Der 911 GT3 R von Schnabl Engineering mit dem französischen Werksfahrer Fred Makowiecki sowie Michael Christensen (Dänemark) und Dennis Olsen (Norwegen) hat sich dabei vom 25. Startplatz auf Rang sieben nach vorne geschoben. Josh Burdon (Australien), Alexandre Imperatori (Schweiz) und Edoardo Liberati (Italien) gelang mit ihrem über 500 PS starken Porsche des Teams KCMG sogar der Sprung vom 37. auf den neunten Platz.
#Spa24h - The #911GT3R are on the rise @24HoursofSpa. One of the people pulling the strings behind the scenes is Patrick Arkenau. As one of 3 performance engineers, he supports 4 of the 12 #Porsche customer cars @circuitspa. He explains to us why his job is so important pic.twitter.com/cSYEsGJoQE
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Die Anfangsphase des Langstreckenklassikers war von einem schweren Unfall im Bereich der Kurvenkombination „Eau Rouge/Raidillon“ geprägt, in den unverschuldet auch das Auto von Rutronik Racing verwickelt worden ist. Fahrer Kévin Estre blieb unverletzt. Für den Franzosen war der Einsatz damit aber ebenso beendet wie für seine Teamkollegen Richard Lietz (Österreich) und Sven Müller (Deutschland). Kurz nach der gut 50-minütigen Gelbphase sorgte ein starker Regenschauer für Hektik in der Boxengasse. Später trocknete der 7,004 Kilometer lange Grand-Prix-Kurs wieder ab und machte einen weiteren vorzeitigen Reifenwechsel zurück auf Slicks notwendig. Diverse Durchfahrtsstrafen aufgrund missachteter Streckenmarkierungen warfen die bestplatzierten Kundenteams von Porsche immer wieder zurück.
Die Veranstaltung im Livestream
Zuschauer können das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auf der Internetseite www.intercontinentalgtchallenge.com im kostenlosen Livestream verfolgen. Dort steht auch ein Live-Timing bereit.
Stimmen zur Startphase des Rennens
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Die ersten vier Stunden hier in Spa-Francorchamps waren aufregend. Von trockener über nasse Strecken bis hin zu einem extremen Unfall, aus dem Kévin Estre zum Glück heil herausgekommen ist, haben wir schon alles erlebt. Unsere Teams fahren ein sauberes Rennen, allerdings kämpfen wir am Limit und die Fahrer schiessen hier und dort schon mal über die Streckenmarkierungen hinaus. Das hat uns die eine oder andere Durchfahrtsstrafe eingebracht und wertvolle Positionen gekostet. Wir arbeiten derzeit daran, dieses Thema zu lösen und versuchen, unsere Fahrzeuge wieder auf die vorderen Plätze zu bekommen. Warten wir ab, was die Nacht bringt.“
Frédéric Makowiecki (Schnabl Engineering, Porsche 911 GT3 R #3): „Der Auftakt war eine Herausforderung – wenn Du aus dem Mittelfeld mit mehr als 50 Autos startest, ist das schon etwas exotisch. Aber glücklicherweise lief der Start ohne Zwischenfälle ab. Unser Neunelfer reagiert gut und wir können so kämpfen, wie es sein sollte. Aktuell bin ich zufrieden. Im Regen sind wir auf Slicks stark. Mit den Regenreifen liegt noch etwas Abstimmungsarbeit vor uns. Ich bin stolz auf die Vorstellung des Teams, dem es gelungen ist, das Auto in kürzester Zeit für dieses Rennen vorzubereiten.“
Josh Burdon (KCMG, Porsche 911 GT3 R #18): „Trotz der wechselhaften Bedingungen hat das Rennen für uns gut begonnen. Wir mussten in der Vorbereitung noch mit der Balance unseres Autos kämpfen und wussten, dass es für uns vom 37. Startplatz aus schwierig werden würde. Nach meinem Doppelstint konnte ich den Porsche aber auf Rang 15 weitergeben, damit befinden wir uns im Plan. Wir versuchen, Fehler zu vermeiden und heil durch die Nacht zu kommen.“
Mathieu Jaminet (GPX Racing, Porsche 911 GT3 R #22): „Es war ein wenig verrückt. Kaum hatte ich das Auto von Earl Bamber übernommen, setzte zwei Runden später der Regen ein. Wir sind etwas länger auf den profillosen Slick-Reifen geblieben, doch es stand so viel Wasser auf der Strecke, dass ich beinahe abgeflogen wäre. Das hat etwas Zeit gekostet. Auf den Regenpneus konnte ich viele Autos überholen. Als es wieder abtrocknete, sind wir zurück auf Slicks gewechselt. Unglücklicherweise hielt mich danach ein Auto aus der Silber-Klasse auf, dessen Fahrer seine Position so vehement verteidigt hat, als wären wir schon in der letzten Minute des 24-Stunden-Rennens.“
Laurens Vanthoor (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Am Anfang lief es gut für uns. Als der Regen einsetzte, haben wir die richtige Entscheidung getroffen und rechtzeitig auf die entsprechenden Reifen gewechselt. Das hat uns bis auf die zweite Position nach vorne gebracht. Leider fingen wir uns dann eine Boxengassen-Durchfahrtsstrafe ein, weil erst Nick und dann auch ich die Streckenmarkierungen missachtet hatten – dies machte unsere Fortschritte wieder zunichte. Das sollte uns eigentlich nicht passieren. Aber wir haben noch Zeit, wieder nach vorne zu kommen.“
Klaus Bachler (Dinamic Motorsport, Porsche 911 GT3 R #54): „Wir hatten einen ganz guten Start. Leider gab es nach ein paar Runden einen kleinen Kontakt mit einem anderen Auto, bei dem unser Frontsplitter beschädigt wurde. Bei dem grossen Crash in der ,Raidillon‘ haben wir Trümmerteile getroffen und nach der ,Full-Course-Yellow‘-Phase setzte der Regen ein – der Auftakt des Rennens war relativ chaotisch. Insgesamt läuft unser Porsche aber ordentlich.“
Die Super Pole
Die beiden bestplatzierten Porsche Kundenteams gehen bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps von den Positionen neun und 20 ins morgige Rennen. In der Super-Pole-Session am Freitagabend fuhr Porsche Werkspilot Mathieu Jaminet mit dem 911 GT3 R von GPX Racing die neuntschnellste Runde. In dem 20-minütigen Shoot-out traten die 20 ersten Rennwagen aus dem Qualifying am Donnerstag im Einzelzeitfahren gegeneinander an. Gewertet wurde der schnellere von zwei Umläufen. Der 26-jährige Franzose erreichte auf der 7,004 Kilometer langen Berg-und-Talbahn in den belgischen Ardennen eine Rundenzeit von 2:18,729 Minuten. Jaminet teilt sich das Cockpit mit Earl Bamber aus Neuseeland und dem Australier Matt Campbell.
Laurens Vanthoor stellte seinen 911 GT3 R von KCMG in 2:19,742 Minuten auf den 20. Startplatz. Dem 30 Jahre alten Belgier wurde sein erster Anlauf aberkannt, da er mit seinem Porsche kurzzeitig die Streckenmarkierung überfahren hatte. Er nimmt den Marathonklassiker in seiner Heimat gemeinsam mit seinem Landsmann Maxime Martin und dem Briten Nick Tandy in Angriff.
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— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 30, 2021
Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps zählen zu den weltweit wichtigsten Events für GT3-Rennfahrzeuge. Bei der diesjährigen Ausgabe ist Porsche mit insgesamt zwölf 911 GT3 R, zehn Kundenteams und 40 Fahrern so umfangreich vertreten wie nie zuvor. Der Sportwagenhersteller peilt mit dem Neunelfer den dritten Sieg in Folge bei dem Langstreckenklassiker in den belgischen Ardennen an. 2020 hatten sich Laurens Vanthoor, Earl Bamber und Nick Tandy mit dem 911 GT3 R von Rowe Racing in die Siegerliste eingetragen. Ein Jahr zuvor standen Kévin Estre (Frankreich), Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) für das Team GPX Racing auf dem Siegerpodest. Bislang gehen bei diesem Langstreckenklassiker acht Gesamtsiege auf das Konto von Porsche.
Im viergeteilten Qualifying am Donnerstagabend hatten Estre und seine Rutronik Racing-Teamkollegen Richard Lietz und Sven Müller (Deutschland) den Sprung in die Super-Pole lediglich um sechs Hundertstelsekunden verpasst. Auch dem Dinamic Motorsport-Trio Klaus Bachler (Österreich), Matteo Cairoli (Italien) und Christian Engelhart (Deutschland) sowie Michael Christensen, Fred Makowiecki (Frankreich) und Dennis Olsen (Norwegen) im Auto von Schnabl Engineering blieb die Runde der besten 20 als 23. beziehungsweise 25. nur knapp verwehrt.
Die Veranstaltung im Livestream
Zuschauer können das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auf der Internetseite www.intercontinentalgtchallenge.com im kostenlosen Livestream verfolgen. Das 24-Stunden-Rennen auf der berüchtigten „Ardennen-Achterbahn“ beginnt am Samstag ab 16:30 Uhr Ortszeit.
Stimmen zur Super-Pole
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Die Zeit von gestern auf heute haben wir genutzt und uns die Daten aus dem Qualifying noch einmal im Detail angeschaut. Speziell den 911 GT3 R von GPX Racing und die Nummer 47 von KCMG nahmen wir genau unter die Lupe und haben jeweils die besten Einstellungen kombiniert. In der Super-Pole war das Auto von GPX Racing gut – trotz des noch immer zu grossen Abstands zur Spitze. Was wir zeigen konnten, haben wir gezeigt. Damit ist das Thema abgeschlossen. Jetzt liegt ein 24-Stunden-Rennen vor uns. Wir wissen, dass unsere Performance über längere Distanzen konkurrenzfähig ist. Im Rennen werden wir unsere Stärken ausspielen.“
Mathieu Jaminet (GPX Racing, Porsche 911 GT3 R #22): „Ich bin mit meiner schnellsten Runde zufrieden. Ich konnte die Fahrbahnbreite optimal ausnutzen. Unser Auto fühlte sich gut an, leider hat es dennoch nicht für die Pole-Position gereicht. Die Jungs an der Spitze fahren in einer anderen Liga. Der neunte Platz ist am Ende schon etwas enttäuschend. Aber das Rennen dauert lange. Über längere Distanzen hat unser Speed in den Trainingssitzungen besser gepasst – ich hoffe, das können wir während des Rennens zu unserem Vorteil nutzen.“
Laurens Vanthoor (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das Auto fährt sich seltsam. Wir dachten, wir hätten für das Warm-up eine Verbesserung gefunden, dennoch fühlte es sich so wie gestern an. Für die Super-Pole nahmen wir dann nochmal Änderungen vor, danach fuhr es komplett anders. Allerdings gibt es in dieser Session nur eine Runde, in der die Reifen ihren vollen Grip entwickeln – und die ist mir nicht gelungen. Ich bin sehr enttäuscht.“
Ergebnisse Super-Pole
1. Marciello/Juncadella/Gounon (I/E/F), Akka ASP, Mercedes-AMG GT3 #88, 2:17,949 Minuten
2. Bortolotti/Mapelli/Caldarelli (I/I/I), FFF Racing, Lamborghini Huracan GT3 Evo #63, 2:18,252 Minuten
3. Engel/Stolz/Abril (D/D/F), HRT, Mercedes-AMG GT3 #4, 2:18,545 Minuten
9. Jaminet/E. Bamber/Campbell (F/NZ/AUS), GPX Racing, Porsche 911 GT3 R #22, + 0,780 Sekunden
20. L. Vanthoor/Martin/Tandy (B/B/GB), KCMG, Porsche 911 GT3 R #47, + 1,793 Sekunden
Startpositionen der weiteren Porsche 911 GT3 R-Kundenteams
22. Estre/Lietz/Müller (F/A/D), Rutronik Racing, Porsche 911 GT3 R #21
23. Bachler/Cairoli/Engelhart (A/I/D), Dinamic Motorsport, Porsche 911 GT3 R #54
25. Christensen/Makowiecki/Olsen (DK/F/N), Schnabl Engineering, Porsche 911 GT3 R #3
33. Dumas/Pedersen/Rizzoli (F/DK/I), Dinamic Motorsport, Porsche 911 GT3 R #56
37. Burdon/Imperatori/Liberati (AUS/CH/I), KCMG, Porsche 911 GT3 R #18
47. Apotheloz/Buus/Kern/Santamato (CH/DK/D/F), Allied Racing, Porsche 911 GT3 R #222
52. Basseng/Busch/Decurtins/Lauck (D/D/CH/D), Haegeli by T2 Racing, Porsche 911 GT3 R #166
53. Jacoma/Leutwiler/Menzel/Schell (CH/CH/D/D), Huber Motorsport, Porsche 911 GT3 R #23
54. Allemann/Au/A. Renauer/R. Renauer (CH/GB/D/D), Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R #911
56. W. Bamber/Harker/D’Silva/Rivas (NZ/NZ/MY/L), EBM Motorsport, Porsche 911 GT3 R #61
Das Qualifying
Beim Qualifying für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps haben die Kundenteams von Porsche mit zwei 911 GT3 R den Sprung in die Super-Pole-Session geschafft. Die finale Zeitenjagd um die 20 besten Startplätze findet am Freitag zwischen 19:50 und 20:20 Uhr (MESZ) statt. Als schnellster Neunelfer in der mehrteiligen Qualifying-Sitzung ging der Rennwagen von GPX Racing hervor. Earl Bamber (Neuseeland) sowie die Werksfahrer Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) setzten in ihren jeweils viertelstündigen Einzelsegmenten eine Durchschnittszeit von 2:19,259 Minuten und belegten damit den achten Rang. Die absolut schnellste Runde unter allen 911 GT3 R fuhr Bamber in 2:18,878 Minuten. Der 24-Stunden-Klassiker auf dem 7,004 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in den belgischen Ardennen beginnt am Samstag um 16:30 Uhr Ortszeit.
Wie die beiden Trainingssitzungen fand auch das abendliche Qualifying auf trockener Fahrbahn statt und reichte in die Dunkelheit. Dichter Überholverkehr zwischen den insgesamt 58 Rennwagen sowie eine gut 20-minütige Unterbrechung nach einem Unfall in der Mitte der zweiten Session spielte den insgesamt zwölf 911 GT3 der Kundenteams von Porsche wenig in die Karten. Neben GPX Racing gelang auch KCMG mit den Fahrern Maxime Martin (Belgien), Nick Tandy (Grossbritannien) und Werkspilot Laurens Vanthoor (Belgien) als 18.-Schnellste der Einzug in die Runde der besten 20. In der Pro-Am-Wertung, in der sich Profis das Cockpit mit Gentleman-Fahrern teilen, stellte Herberth Motorsport mit dem Quartett Alfred und Robert Renauer (beide Deutschland) Antares Au (Grossbritannien) und Daniel Allemann (Schweiz) den bestplatzierten 911 GT3 R. Im Silver-Cup für Semi-Profis wurde das Porsche Kundenteam Allied Racing als 15. gewertet. In der Am-Klasse für reine Privatfahrerbesatzungen setzte sich Haegeli by T2 Racing gegen Huber Motorsport durch.
#Spa24h - @24HoursofSpa Qualifying is in the books. The No. 22 @gpx_racing #Porsche and the No. 47 @KCMotorgroup #911GT3R will take part in tomorrow's Super Pole (19:50 CEST) @circuitspa @IntercontGTC @GTWorldChEu @Customer_Racing pic.twitter.com/sSgwATxOyC
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 29, 2021
Das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gilt als die grösste Veranstaltung für GT3-Fahrzeuge wetlweit und zählt für den GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie die Intercontinental GT Challenge (IGTC). Fahrer und Fahrzeuge erhalten für die GT World Challenge nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte.
Stimmen zum Qualifying
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Das Ergebnis des Qualifyings ist aus der Sicht von Porsche ernüchternd. Zwei Fahrzeuge in den Top 20 ist nicht das Ergebnis, das wir erwartet haben. Wir bringen im Moment die Performance nicht auf den Punkt. Jetzt wartet auf uns viel Arbeit, um herauszufinden, warum wir nicht ganz bei der Musik sind. Unsere Schnelligkeit über eine Runde spiegelt zwar nicht unsere Konkurrenzfähigkeit für das Rennen wider, aber auch diese Disziplin müssen wir hinbekommen.“
Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #22): „Matt Campbell hatte ein schwieriges Qualifying-Segment und wenig Glück im Überholverkehr. Dennoch ist ihm eine gute Rundenzeit gelungen. Das galt so auch für Earl Bamber. Damit war meine Aufgabe für den letzten Qualifying-Abschnitt klar: eine saubere Runde, ohne eine Strafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzungen zu riskieren. Wir wollten nur sicherstellen, dass wir den Sprung in die Super-Pole schaffen. Das haben wir mit Platz acht erledigt und unsere Mission für heute erfüllt. Jetzt sehen wir, was wir morgen erreichen können. Wir wollen möglichst weit vorne ins Rennen starten.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #21): „Wir haben ein hartes Qualifying mit vielen Überrundungsmanövern und Roten Flaggen erwartet, genau dies ist passiert. Unser erstes Qualifying-Segment hat uns alles gekostet, denn Sven Müller bekam keine freie Runde und war zwei Sekunden weg von der Spitze. Aber so ging es vermutlich der Hälfte des Teilnehmerfeldes. Ich habe am Ende noch eine freie Runde gefunden, aber es hat nicht gereicht. Letztlich fehlten uns nur sechs Hundertstelsekunden für den Einzug in die Super-Pole-Session. Bei einem 24-Stunden-Rennen besitzt der Startplatz keine grosse Bedeutung für das Resultat. Wir müssen nur schauen, dass wir ohne Fremdkontakt nach vorne kommen, dann ist noch alles möglich.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #47): „Ich bin etwas unzufrieden. Wir hatten von Beginn an ein paar Probleme mit dem Auto, die zuvor beim Test nicht aufgetreten waren. Es liess sich schwierig fahren und wir konnten bis jetzt die Ursache noch nicht finden. Trotzdem haben wir den Sprung in die Super-Pole-Session geschafft.“
Lars Kern (Porsche 911 GT3 R #222 – Silver-Cup): „Für uns lief es nicht optimal. Meine erste Rundenzeit wurde gestrichen, weil ich die Streckenbegrenzung überfahren habe, dann musste ich wegen einer Gelben Flagge Gas wegnehmen. Es herrschte relativ viel Chaos. In der Summe geht für uns die Startposition aber in Ordnung. Das Glück, das uns im Qualifying fehlte, haben wir dafür vielleicht im Rennen.“
Alfred Renauer (Porsche 911 GT3 R #911 – Pro-Am-Cup): „Kein einfacher Tag für uns. Wir hatten bereits im Pre-Qualifying einen heftigen Reifenschaden, der das Auto ziemlich stark beschädigt hat. Unsere Jungs konnten den Porsche so gut es ging wieder in Stand setzen. Im Qualifying haben wir noch das Beste herausgeholt. Das Rennen dauert 24 Stunden. Wir versuchen, ohne Fehler durchzukommen – es hat schon viele Strafen für Track-Limit-Vergehen gegeben. Auch uns wurden deswegen Rundenzeiten gestrichen.“
Pieder Decurtins (Porsche 911 GT3 R #166 – Am-Cup): „Für mich lief es weniger gut, aber Manuel Lauck, Marc Basseng und Dennis Busch sind super gefahren. Sie hatten sich die Klassenbestzeit auch vorgenommen. Wir sind auf einem guten Weg.“
Ergebnisse Qualifying
1. Marciello/Juncadella/Gounon (I/E/F), Mercedes-AMG GT3 #88, 2:18,433 Minuten
2. Thiim/Gunn/Sorensen (DK/GB/DK), Aston Martin Vantage AMR GT3 #95, 2:18,867 Minuten
3. Drudi/Marschall/Mies (I/D/D), Audi R8 LMS GT3 #66, 2:19,090 Minuten
8. E. Bamber/Campbell/Mathieu Jaminet (NZ/AUS/F), Porsche 911 GT3 R #22, + 0,825 Sekunden
18. Martin/Tandy/L. Vanthoor (B/GB/B), Porsche 911 GT3 R #47, + 1,562 Sekunden
22. Estre/Lietz/Müller (F/A/D), Porsche 911 GT3 R #21, + 1,689 Sekunden
23. Bachler/Cairoli/Engelhart (A/I/D), Porsche 911 GT3 R #54, + 1,709 Sekunden
25. Christensen/Makowiecki/Olsen (DK/F/N), Porsche 911 GT3 R #3, + 1,911 Sekunden
33. Dumas/Pedersen/Rizzoli (F/DK/I), Porsche 911 GT3 R #56, + 2,368 Sekunden
37. Burdon/Imperatori/Liberati (AUS/CH/I), Porsche 911 GT3 R #18, + 2,566 Sekunden
47. Apotheloz/Buus/Kern/Santamato (CH/DK/D/F), Porsche 911 GT3 R #222, + 3,564 Sekunden
52. Basseng/Busch/Decurtins/Lauck (D/D/CH/D), Porsche 911 GT3 R #166, + 4,220 Sekunden
53. Jacoma/Leutwiler/Menzel/Schell (CH/CH/D/D), Porsche 911 GT3 R #23, + 4,841 Sekunden
54. Allemann/Au/A. Renauer/R. Renauer (CH/GB/D/D), Porsche 911 GT3 R #911, + 5,697 Sekunden
56. W. Bamber/Harker/D’Silva/Rivas (NZ/NZ/MY/L), Porsche 911 GT3 R #61, + 7,279 Sekunden
Die Vorschau
Von kaum einem anderen Hersteller stehen am kommenden Wochenende bei dem Langstreckenklassiker mehr Rennwagen am Start. Die traditionsreiche Veranstaltung auf der 7,004 Kilometer langen „Ardennen-Achterbahn“ gehört zu den bedeutendsten GT3-Events der Welt und zählt in dieser Saison zu zwei Meisterschaften, dem GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie der Intercontinental GT Challenge (IGTC). Porsche peilt auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs den Hattrick an. 2019 sicherten sich die Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark), Kévin Estre (Frankreich) und Richard Lietz
(Österreich) mit dem 911 GT3 R von GPX Racing den Gesamtsieg. Im vergangenen Jahr gewann mit Nick Tandy (Grossbritannien), Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) erneut ein Werksfahrer-Trio den Höhepunkt der GT3-Saison, dieses Mal für das Team Rowe Racing.
Es ist eine jahrhundertalte Motorsport-Tradition. Seit 1921 gehört der Circuit de Spa-Francorchamps zu den grössten Herausforderungen für Fahrer aus der ganzen Welt. Bereits 1924 – also nur drei Jahre nach der Eröffnung – fand im äussersten Osten Belgiens unweit der deutschen Grenze erstmals ein 24-Stunden-Rennen statt. Seinerzeit verlief die Strecke noch über 14,863 Kilometer zwischen den Ortschaften Malmedy, Francorchamps und Stavelot. 1979 wurde die Distanz verkürzt. Mit 7,004 Kilometern und 21 Kurven ist der traditionsreiche Grand-Prix-Kurs noch immer die längste Strecke im Formel-1-Kalender. Seinen Beinamen „Ardennen-Achterbahn“ trägt er auch weiterhin zurecht, wie das spektakuläre Steilstück „Raidillon/Eau Rouge“ und die Bergab-Passage mit der berühmt-berüchtigten „Blanchimont“-Kurve beweisen. Dem steht am Ende der Start-/Zielgeraden die enge Spitzkehre La Source entgegen: Sie zählt zu den langsamsten Kurven der GT3-Saison.
#Spa24h - Last year, @VanthoorLaurens, @earlbamber and @NickTandyR won the @24HoursofSpa. The trio crossed the finish line first after 527 laps on the 7.004-kilometre @circuitspa in Belgium and secured the second straight overall victory for the 500+hp #Porsche #911GT3R pic.twitter.com/nEhSsua8Gm
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 25, 2021
Porsche hat in der langen Geschichte dieses Endurance-Klassikers für GT-Rennwagen bislang acht Gesamtsiege eingefahren, die letzten beiden in Serie. Bei dem Event in Spa-Francorchamps erhalten Fahrer und Fahrzeuge jeweils nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte für die IGTC und den GT World Challenge Europe Endurance Cup. Aufgrund der Corona-Pandemie wird nur eine limitierte Anzahl an Zuschauern beim 24-Stunden-Rennen zugelassen.
Die Porsche Teams und Fahrer in der Übersicht
Die zwölf 911 GT3 R der Kundenteams von Porsche gehen bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps in vier verschiedenen Wertungsgruppen an den Start. Um den Gesamtsieg kämpfen in der rund 25 Autos starken Pro-Division gleich sieben Neunelfer mit jeweils drei Fahrern. Dinamic Motorsport und KCMG schicken dabei jeweils zwei der in Weissach entwickelten Hecktriebler ins Rennen. GPX Racing – die Spa-Gewinner von 2019 – setzt ein Auto ein. Hinzu kommt erstmals ein 911 GT3 R von Rutronik Racing und ein weiterer Porsche von Schnabl Engineering. Das von der Nürburgring-Nordschleife bekannte Team feiert kurzfristig sein Debüt beim wallonischen Langstreckenklassiker. Die Fahrzeuge von GPX, Schnabl Engineering, die Startnummern 47 von KCMG und 54 von Dinamic sowie die Rennwagen von Huber Motorsport und Herberth Motorsport aus der Am- beziehungsweise Pro-Am-Klasse können darüber hinaus auch für die Herstellerwertung in der IGTC punkten.
Im Silver-Cup hält das Team Allied Racing die Fahnen des Sportwagenherstellers hoch. In dieser Klasse dürfen die vier erlaubten Fahrer pro Rennwagen höchstens den FIA-Status „Silber“ besitzen. Er ist – vereinfacht gesagt – für Semi-Profis reserviert. Mit voraussichtlich 17 Fahrzeugen ist diese Klasse die zweitstärkste im Teilnehmerfeld.
In der Pro-Am-Klasse gehen 14 Fahrzeuge an den Start. Neben Herberth Motorsport schickt ein weiterer Newcomer einen 911 GT3 R in den Langstreckenklassiker: EBM Giga Racing. Das Team gehört Will Bamber und seinem Bruder Earl, der als Werksfahrer von Porsche mit dem 919 Hybrid zweimal die Gesamtwertung in Le Mans gewonnen hat. In der Pro-Am-Wertung müssen wenigstens zwei Fahrer „Bronze“-Status besitzen, sich das Steuer für mindestens acht Stunden teilen und pro Rennviertel mindestens 60 Minuten lang im Cockpit sitzen.
Im Am Cup, der reinen Privatfahrern vorbehalten ist, wird Porsche durch Huber Motorsport und Hägeli by T2 Racing vertreten. Auch in dieser Kategorie dürfen sich vier Akteure ein Auto teilen, von denen mindestens drei den „Bronze“-Status besitzen müssen und der vierte nicht besser als „Silber“ eingestuft sein darf.
Porsche steht seinen Kundenteams mit Ingenieuren und Beratern sowie sieben Werksfahrern zur Seite: Kévin Estre und Richard Lietz greifen für Rutronik ins Lenkrad, Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) tragen die Farben von GPX Racing. Laurens Vanthoor ist für das Nummer-47-Auto von KCMG aktiv, während der Franzose Romain Dumas für Dinamic Motorsport und sein Landsmann Frédéric Makowiecki für Schnabl Engineering an den Start gehen. Hinzu kommt Porsche Testfahrer Lars Kern aus Deutschland, der das Team Allied Racing verstärkt.
Pro-Wertung
Schnabl Engineering (Porsche 911 GT3 R #3)
Michael Christensen (Dänemark), Frédéric Makowiecki (Frankreich), Dennis Olsen (Norwegen)
KCMG (Porsche 911 GT3 R #18)
Josh Burdon (Australien), Alexandre Imperatori (Schweiz), Edoardo Liberati (Italien)
Rutronik Racing (Porsche 911 GT3 R #21)
Kévin Estre (Frankreich), Richard Lietz (Österreich), Sven Müller (Deutschland)
GPX Racing (Porsche 911 GT3 R #22)
Earl Bamber (Neuseeland), Matt Campbell (Australien), Mathieu Jaminet (Frankreich)
KCMG (Porsche 911 GT3 R #47)
Maxime Martin (Belgien), Nick Tandy (Grossbritannien), Laurens Vanthoor (Belgien)
Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #54)
Klaus Bachler (Österreich), Matteo Cairoli (Italien), Christian Engelhart
Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #56)
Romain Dumas (Frankreich), Mikkel O. Pedersen (Dänemark), Andrea Rizzoli (Italien)
Silver-Cup-Wertung
Team Allied Racing (Porsche 911 GT3 R #222)
Julien Apotheloz (Schweiz), Bastian Buus (Dänemark), Lars Kern (Deutschland)
Pro-Am-Cup-Wertung
EBM Giga Racing (Porsche 911 GT3 R #61)
Will Bamber, Reid Harker (beide Neuseeland), Adrian Henry D’Silva (Malaysia), Carlos Rivas (Luxemburg)
Herberth Motorsport (Porsche 911 GT3 R #911)
Daniel Allemann (Schweiz), Antares Au (Grossbritannien), Alfred Renauer, Robert Renauer (beide Deutschland)
Am-Cup-Wertung
Huber Racing (Porsche 911 GT3 R #23)
Ivan Jacoma, Nicolas Leutwiler (beide Schweiz), Nico Menzel, Jacob Schell (beide Deutschland)
Hägeli by T2 Racing (Porsche 911 GT3 R #166)
Marc Basseng, Dennis Busch (beide Deutschland), Pieder Decurtins (Schweiz), Manuel Lauck (Deutschland)
24-Stunden-Rennen Spa-Francorchamps – alle Gesamtsiege mit Porsche:
2020: Tandy / Bamber / Vanthoor (Porsche 911 GT3 R)
2019: Lietz / Christensen / Estre (Porsche 911 GT3 R)
2010: Dumas / J. Bergmeister / Ragginger / Henzler (Porsche 911 GT3 RSR)
2003: Ortelli / Lieb / Dumas (Porsche 911 GT3 RSR)
1993: C. Fittipaldi / Jarier / Alzen (Porsche 911 RSR)
1969: Chasseuil / Ballot-Léna (Porsche 911)
1968: Kremer / H. Kelleners / Kauhsen (Porsche 911)
1967: Gaban / Van Assche (Porsche 911)
Stimmen vor dem Rennen
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Nachdem wir 2019 und 2020 mit dem Porsche 911 GT3 R das 24-Stunden-Rennen in Spa gewinnen konnten, ist die Erwartungshaltung natürlich sehr gross. In den vergangenen Jahren lag der Schlüssel zum Erfolg in der Team-Arbeit. Genau dies wollen wir immer weiter optimieren. Unsere zehn Teams gehen mit insgesamt zwölf 911 GT3 R sowohl in der Pro- als auch in der Pro-Am-, Silver- und Am-Kategorie an den Start. Auf der traditionsreichen Strecke in Belgien ist alles möglich. Wie am Nürburgring kann das Wetter innerhalb kürzester Zeit vollständig umschlagen. Aus diesem Grund legen wir viel Wert darauf, unsere Kundenteams mit hilfreichen Informationen auf der Strecke zu unterstützen. Wir geben alles, um den Spa-Hattrick zu ermöglichen.“
Frédéric Makowiecki (Schnabl Engineering, Porsche 911 GT3 R #3): „Bereits im Vorfeld des Rennens in Spa ging es für uns etwas wie auf einer Achterbahn zu. Ich sollte für Frikadelli Racing fahren, das wurde im letzten Moment wegen der Hochwasserkatastrophe in der Eifel abgesagt – ganz generell eine schwierige Situation für die Menschen in Deutschland, die ihr Leben, Angehörige oder ihr Zuhause verloren haben. Michael Christensen, Dennis Olsen und ich bekommen jetzt mit Schnabl Engineering doch noch die Chance, an diesem 24-Stunden-Rennen teilzunehmen. Wir sind hochmotiviert und werden alles geben, das kann ich versprechen. Spa zählt zu den grössten Events der gesamten GT3-Saison. Als Zweitplatzierter stand ich bei diesem Langstreckenklassiker zwar schon auf dem Podium, nur gewinnen konnte ihn bislang noch nicht…“
Matt Campbell (GPX Racing, Porsche 911 GT3 R #22): „Wir sind mit unserem Team GPX Racing ohne Zweifel sehr gut aufgestellt – das haben wir bei unserem bärenstarken Auftritt zuletzt beim Rennen der GT World Challenge Europe in Le Castellet eindrucksvoll bewiesen. Wir führen in der Meisterschaft und kommen nun mit grossem Selbstvertrauen zum 24-Stunden-Rennen nach Spa. Das Team hat dort 2019 gewonnen – die wissen also, wie es geht. Es kann für uns in Belgien definitiv nur ein einziges Ziel geben: den Sieg!“
Mathieu Jaminet (GPX Racing, Porsche 911 GT3 R #22): „Die 24 Stunden von Spa sind mein persönliches Highlight im diesjährigen Rennkalender. Das Langstrecken-Rennen ist die grösste GT3-Veranstaltung weltweit und zudem ein wichtiger Lauf zur GT World Challenge Europe. In dieser Meisterschaft stehen wir mit unserem Team GPX Racing aktuell an der Tabellenspitze. Ein gutes Resultat in Belgien ist enorm wichtig, um unsere Titelchancen weiter zu verbessern. Wir wollen in den ersten Stunden vorsichtig agieren und in den letzten vier oder fünf Stunden voll angreifen. Mal sehen, ob das funktionieren wird. In den vergangenen beiden Jahren hat jeweils ein Porsche 911 GT3 R in Spa gesiegt. Das sind gute Voraussetzungen für uns.“
Kévin Estre (Rutronik Racing, Porsche 911 GT3 R #21): „Ich bin sehr froh, in dieser Saison wieder in Spa zu starten. Schon in den vergangenen drei Jahren bin ich dort zusammen mit Richard Lietz angetreten. Jetzt kommt Sven Müller hinzu, ebenfalls ein sehr schneller Mann mit viel Erfahrung. Das Team Rutronik ist neu in der Serie und bei Porsche, aber auch sie haben sehr routinierte Leute wie zum Beispiel den Sportlichen Leiter Manuel Reuter. Sie konnten schon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring beweisen, wie konkurrenzfähig sie sind. Das Teilnehmerfeld umfasst wieder sehr viele siegfähige Autos, das wird bestimmt sehr cool. Spa ist für mich immer ein Highlight – in diesem Jahr auch wieder mit Zuschauern.“
Richard Lietz (Rutronik Racing, Porsche 911 GT3 R #21): „Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gehören zu den härtesten GT3-Rennen der Welt. Meine Mitfahrer Kévin Estre und Sven Müller kenne ich gut, nur das Team ist für mich neu. Aber wir haben Rutronik Racing bereits beim Vortest in Spa kennengelernt, das Auto sollte gut funktionieren. Ich bin für das Rennen positiv gestimmt. Es gehen extrem viele Fahrzeuge an den Start, die müssen die Distanz erst einmal überstehen. Und dann schauen wir mal, wo wir stehen…“
Laurens Vanthoor (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Für mich ist das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps ein Heimspiel. Allerdings freue ich mich nicht nur deswegen auf den Event. Es ist das grösste GT3-Langstrecken-Rennen der Welt mit starken Herstellern, Teams und Fahrern. Der Wettbewerb ist jedes Jahr enorm spannend und intensiv. Im vergangenen Jahr durfte ich als Sieger jubeln. Das möchte ich sehr gern mit dem Team KCMG und meinen Fahrerkollegen Nick Tandy und Maxime Martin wiederholen. Maxime kommt wie ich aus Belgien – er aus Wallonien, ich aus Flandern. Wir waren bisher immer Gegner, nun treten wir gemeinsam an. Das wird ein grosser Spass.“
Romain Dumas (Dinamic Motorsport, Porsche 911 GT3 R #56): „Mit fast 60 GT3-Fahrzeugen auf der Strecke gehören die 24 Stunden von Spa-Francorchamps zu den härtesten Aufgaben des Jahres. Ich habe dieses Rennen bereits 2003 und 2010 gewonnen und geniesse es immer, dort an den Start zu gehen. Aber du weisst nie, was dich in den Ardennen erwartet. Schlechtes Wetter könnte für uns ein Vorteil sein. Tatsächlich wäre ich sehr froh, wenn es regnen würde. Hoffentlich springt für uns ein gutes Ergebnis heraus.“
Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)
Donnerstag, 29. Juli
10:50 – 12:20 Uhr: Freies Training 1
15:45 – 16:45 Uhr: Vor-Qualifying
20:50 – 21:05 Uhr: Qualifying 1
21:12 – 21:27 Uhr: Qualifying 2
21:34 – 21:49 Uhr: Qualifying 3
21:56 – 22:11 Uhr: Qualifying 4
22:30 – 24:00 Uhr: Nacht-Training
Freitag, 30. Juli
19:10 – 19:40: Warm Up
19:50 – 20:20: Super Pole
Samstag, 31. Juli
16:30: tart 24-Stunden-Rennen Spa-Francorchamps
Sonntag, 25. Juli
16:30: Zieleinlauf 24-Stunden-Rennen Spa-Francorchamps
Die Veranstaltung im Livestream
Das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps beginnt am 31. Juli um 16:30 Uhr. Die Internetseite http://www.intercontinentalgtchallenge.com zeigt den Klassiker im kostenlosen Livestream.