Das Rennen
Für die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio war es der dritte Podestplatz in Serie. Unterdessen setzte sich die Pechsträhne des Porsche GT Teams in der schnelleren GTLM-Klasse auch im achten Saisonlauf nahtlos fort. Für beide Porsche 911 RSR war der nächtliche Event nahe der Stadt Concord nach nur 20 Minuten beendet.
Das erste Rennen der IMSA-Serie auf dem Charlotte Roval wurde aufgrund von Verzögerungen beim vorangegangenen Rennen der NASCAR Xfinity Serie um eine Stunde verspätet gestartet. Bei starkem Regen und schlechter Sicht unter Flutlicht konnte Frédéric Makowiecki am Steuer der Startnummer 911 seine zweite Startposition zunächst verteidigen, dahinter arbeitete sich Laurens Vanthoor im Schwesterauto mit der Nummer 912 schnell vom sechsten auf den vierten Rang nach vorn. Doch nach nur vier Umläufen schlug der Belgier mit seinem GTLM-Auto in die Streckenbarrieren ein. Die daraus resultierenden Schäden am Heck des 911 RSR der amtierenden Champions waren zu gross. Das Fahrzeug war nach nur zehn Minuten aus dem Rennen.
Der Franzose Makowiecki kämpfte unterdessen mit mehreren Konkurrenten und drehte sich im siebten Umlauf in der ersten Kurve. Der folgende Kontakt mit der Streckenbegrenzung verursachte wie schon zuvor bei Teamkollege Vanthoor erhebliche Schäden, diesmal an der Front des Autos. Somit war auch die Startnummer 911 bereits in der Frühphase derart stark lädiert, dass eine Reparatur für eine weitere Teilnahme am 100-minütigen Sprintrennen sinnlos erschien. Das Porsche GT Team musste nach rund 20 Minuten auch den zweiten RSR aus dem Rennen nehmen.
#IMSA - Ohhh nooo 😥 We had to retire the No. 911 #Porsche #911RSR as well. Go, @WrightRac1ng! pic.twitter.com/FQWzx6TAEz
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) October 11, 2020
Einen positiven Renntag erlebte hingegen das Kundenteam Wright Motorsports. Der Amerikaner Ryan Hardwick hatte den Porsche 911 GT3 R im Qualifying auf die starke fünfte Position gefahren. In der ersten halben Stunde des Rennens verlor der Amateurfahrer in der Startnummer 16 nur wenig an Boden. Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Werksfahrer Patrick Long das Steuer. Der erfahrene Amerikaner arbeitete sich schnell nach vorn und überquerte die Ziellinie als Zweiter mit einem Rückstand von nur 1,497 Sekunden auf den Klassensieger. Im Gesamtklassement verbesserte sich das Duo auf Platz zwei.
In der Herstellerwertung der GTLM-Kategorie liegt Porsche nach dem achten Saisonrennen auf Platz drei. In der Fahrermeisterschaft rangieren die beiden Crews Makowiecki/Tandy und Bamber/Vanthoor auf den Positionen fünf und sechs. Der neunte Lauf zur IMSA WeatherTech SportsCar Championship, das sogenannte „Petit Le Mans“, findet am 17. Oktober auf der Road Atlanta im US-Bundesstaat Georgia statt.
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Wir hatten uns viel vorgenommen und sind gut in das Rennen gestartet. Aber dann war der Event plötzlich nach nicht einmal 20 Minuten für uns beendet. Beide Fahrzeuge sind im starken Regen in die Barrieren eingeschlagen. Die notwendigen Reparaturen konnten wir nicht in der Kürze der Zeit vor Ort schaffen. Das ist bitter für unser gesamtes Team. Es wartet bis zum kommenden Rennen einige Arbeit auf uns.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Das muss ich erst einmal sacken lassen. Die Enttäuschung ist riesig. Es sah nach dem Qualifying wirklich gut aus. Platz zwei war eine aussichtsreiche Position für das Rennen. Der starke Regen hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten erhebliche Probleme mit Aquaplaning, das Auto war einfach nicht zu halten. Dass wir bei starkem Regen unsere Schwierigkeiten haben, zieht sich bereits durch das gesamte Jahr.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Ich habe keine einzige Rennrunde gedreht, kann also zu den entsprechenden Ereignissen nichts sagen. Ich möchte das Positive in den Vordergrund rücken. Dass wir auf dem Charlotte Roval mit der IMSA-Serie mal Neuland betreten haben, hat mir sehr gut gefallen. Die Strecke ist eine grosse Herausforderung. Das wurde heute deutlich sichtbar. Nun bereiten wir uns intensiv auf das kommende Rennen auf der Road Atlanta vor.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Crash im Qualiying, Crash im Rennen. Ganz ehrlich: Das war persönlich die schlechteste Leistung, die ich seit Jahren abgeliefert habe. Ich weiss nicht, woran das lag. Es hat einfach nichts funktioniert. Im Regen konnten wir kaum Grip finden. Wir hatten nichts zu verlieren, daher habe ich alles versucht, das Tempo der Spitze mitzugehen. Das ist leider gründlich schiefgegangen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Nicht unser Tag. Regen ist für uns immer mit Schwierigkeiten verknüpft. Es gab auf der extrem nassen Strecke enormes Aquaplaning. Da landet das Auto ganz schnell mal in einer der Mauern, die in Charlotte ganz nahe am Rand stehen. Jetzt freuen wir uns auf das Petit Le Mans. Dort geht es über die Distanz von zehn Stunden. Das sollte uns besser liegen – zumindest dann, wenn es in Florida trocken bleibt.“
Ergebnis Rennen
Ergebnis GTLM-Klasse
1. Garcia/Taylor (E/USA), Chevrolet Corvette C8.R #3, 62 Runden
2. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE #24, 62 Runden
3. Spengler/De Phillippi (CDN/USA), BMW M8 GTE #25, 62 Runden
4. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C8.R #4, 54 Runden
DNF Tandy/Makowiecki (GB/F), Porsche 911 RSR #911, 8 Runden
DNF Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR #912, 4 Runden
Ergebnis GTD-Klasse
1. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3 #96, 61Runden
2. Long/Hardwick (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #16, 61 Runden
3. De Angelis/James (CDN/USA), Aston Martin Vantage GT3 #23, 61 Runden
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter imsa.alkamelsystems.com.
Die Vorschau
Das Porsche GT Team tritt beim achten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf unbekanntem Terrain an. Die nordamerikanische Sportwagen-Meisterschaft trägt am 10. Oktober erstmals ein Rennen auf dem Charlotte Roval in Concord aus. Zur Vorbereitung absolvierte das Werksteam einen Test auf der 3,67 Kilometer langen Strecke. Mit Werksfahrer Earl Bamber aus Neuseeland am Steuer des Porsche 911 RSR sammelte die Mannschaft im US-Bundesstaat North Carolina wertvolle Erfahrungen und Daten für die bevorstehende Aufgabe. Das Porsche GT Team setzt im Rennen über 1:40 Stunden zwei der GTLM-Fahrzeuge ein. Die Startnummern 911 und 912 kämpfen aufgrund der Abwesenheit der beiden Prototypenklassen um den Gesamtsieg. In der GTD-Kategorie nimmt das Kundenteam Wright Motorsports mit einem Porsche 911 GT3 R teil.
Das Debüt der IMSA-Serie in Charlotte findet im Rahmen der beliebten NASCAR statt. Befahren wird eine 3,67 Kilometer lange Kombination aus dem 1,5-Meilen-Oval und einem engen Rundkurs im Infield mit insgesamt 18 Kurven. „Nachdem wir den vergangenen Lauf in Mid-Ohio aufgrund vermeintlicher Coronafälle im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans ausgelassen haben, kehren wir nun in den Wettbewerb zurück. Das Charlotte Roval ist für alle Teams Neuland. Unser Porsche 911 RSR war in beiden Daytona-Rennen sehr stark. Da das Layout in Charlotte ähnlich ist, gehe ich davon aus, dass wir gute Chancen auf unseren ersehnten ersten Saisonsieg haben werden“, sagt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Porsche Werksmotorsport.
„Der Testtag in Charlotte hat uns wichtige Erkenntnisse gebracht“, erklärt Einsatzleiter Steffen Höllwarth. „Auf den ersten Blick ähnelt das Layout der Strecke in Daytona, aber es gibt Unterschiede. Der Anteil der Infield-Passagen ist grösser, die Belastung für Fahrzeug und Reifen im Oval wirklich enorm. Das gilt es bei der Erarbeitung des Setups zu beachten. Zudem fahren wir im Rahmen der NASCAR. Wir haben keine Erfahrungswerte, wie sich der Reifenabrieb dieser Autos auf das Gripniveau für unsere Fahrzeuge auswirkt. Es wird ein spannender Sprint über 100 Minuten.“
#IMSA - #Porsche tritt beim achten Saisonlauf der @IMSA auf unbekanntem Terrain an. Die nordamerikanische Sportwagen-Meisterschaft trägt am 10. Oktober erstmals ein Rennen auf dem #Charlotte #Roval aus.
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) October 8, 2020
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Die Fahrer des Porsche GT Team
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 wechselt sich der Brite Nick Tandy mit Frédéric Makowiecki aus Frankreich ab. Das erfahrene Werksfahrerduo belegt derzeit mit 171 Punkten den sechsten Platz in der Fahrerwertung. Am Steuer des Schwesterautos mit der Nummer 912 agieren Earl Bamber und Laurens Vanthoor aus Belgien. Die amtierenden GTLM-Champions rangieren punktgleich mit ihren Kollegen auf Platz fünf der Fahrermeisterschaft. In der Herstellerwertung liegt Porsche nach sieben von elf Saisonläufen auf Platz drei.
Das Kundenteam
In der GTD-Klasse setzt das Team Wright Motorsports einen Porsche 911 GT3 R ein. Im Auto mit der Startnummer 16 wechselt sich der amerikanische Porsche-Werksfahrer Patrick Long mit seinem Landsmann Ryan Hardwick ab. Das Duo fuhr in den vergangenen beiden Rennen auf der Road Atlanta und in Mid-Ohio auf das Podest. Wright Motorsports liegt in der Meisterschaftswertung für GT3-Fahrzeuge derzeit auf Platz vier.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Jeder Hersteller durfte einen Test mit einem Fahrzeug auf dem Charlotte Roval absolvieren. Das hat uns zwar erste Erkenntnisse gebracht, aber dennoch gibt es noch viele Fragezeichen. Das Layout sorgt für hohe Belastungen der Reifen. Ein konstant schnelles Tempo über den gesamten Stint wird der Schlüssel zu einem Erfolg in Charlotte sein. Ich hoffe, wir können innerhalb der zwei kurzen Trainingssitzungen ein optimales Setup erarbeiten. Wenn das gelingt, dann stehen die Chancen auf unseren ersten Saisonsieg gut.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Charlotte kenne ich bislang nur aus dem Simulator. Ich habe viele virtuelle Runden gedreht und dabei festgestellt, dass die Strecke eine grosse Herausforderung darstellt. Die Belastungen für Fahrzeug und Reifen sind enorm. Für uns Fahrer wird es knifflig, weil an nahezu allen Stellen massive Barrieren direkt neben der Strecke stehen. Vorsicht ist geboten. Da wir im Kampf um die Meisterschaft keine Rolle mehr spielen, können wir die Events maximal geniessen und wollen möglichst viele Einzelerfolge einfahren.“
Das Rennen im Livestream
Der achte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem Charlotte Roval startet am Samstag, 10. Oktober um 20:05 Uhr Ortszeit (Sonntag, 2:05 Uhr MESZ). Das Rennen über 100 Minuten wird ausserhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com übertragen.
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ: -6 Stunden)
Freitag, 9. Oktober
19:30 Uhr – 20:30 Uhr: Freies Training 1
Samstag, 10. Oktober
09:45 Uhr – 11:00 Uhr: Freies Training 2
14:00 Uhr – 14:15 Uhr: Qualifying GTD
14:25 Uhr – 14:40 Uhr: Qualifying GTLM
20:05 Uhr – 21:45 Uhr: Rennen
Der Porsche 911 RSR
Der Porsche 911 RSR des Modelljahres 2019 feierte im Januar beim 24-Stunden-Rennen in Daytona seine Premiere in der IMSA SportsCar Championship. Im Vergleich zu dem sehr erfolgreichen Vorgängermodell konnten die Ingenieure in Weissach das Auto unter anderem in den Bereichen Fahrbarkeit, Effizienz, Ergonomie und Servicefreundlichkeit verbessern. Dabei haben sie rund 95 Prozent aller Bauteile neu entwickelt. Den Antrieb des 911 RSR übernimmt ein Sechszylinder-Boxermotor mit 4,2 Liter Hubraum.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship wurde 2013 in den USA und Kanada nach dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series gegründet. Ein Jahr später startete die neue Sportwagen-Meisterschaft, die von der International Motor Sports Association (IMSA) organisiert wird, in ihre erste Saison. Sportprototypen und Sportwagen nehmen in vier verschiedenen Klassen teil: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), DPi (Daytona Prototype international) und LMP2 (Le Mans Prototype 2). Der neue Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.