Das Rennen
Die beiden Führenden der Fahrerwertung, Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark), behielten im Wetterchaos in Belgien die Nerven und fuhren nach knapp sechs Stunden als Dritte aufs Podium. Ihre Fahrerkollegen Richard Lietz (Österreich) und Gianmaria Bruni (Italien) lagen am Ende des Rennens auf Platz drei, erhielten aber eine Durchfahrtstrafe. Der Neunelfer von Lietz wurde von einem Konkurrenten von hinten angeschoben. Der Österreicher selbst touchierte dadurch seinen Vordermann und erhielt dafür eine Durchfahrtstrafe. Da das Rennen kurz vor Ablauf der sechs Stunden aufgrund des Wetters abgebrochen wurde, wandelte die Rennleitung diese in eine Zeitstrafe um. Der Porsche 911 RSR mit der Nummer 91 wurde somit als Achter gewertet und Estre/Christensen rückten von Position vier auf drei vor.
Die Fans erlebten im belgischen Spa ein turbulentes Sechsstundenrennen. Der Wechsel von Sonnenschein, Regen, Hagel und heftigem Schneetreiben stellte die Teams immer wieder vor grosse Herausforderungen. Das Porsche GT Team wählte bei insgesamt 15 Boxenstopps die richtige Strategie im Kampf um die Hersteller-WM. Nach mehreren Safetycar- und Full-Course-Yellow-Phasen behielten die beiden Fahrerduos Estre/Christensen und Lietz/Bruni im Porsche 911 RSR stets die Nerven und verwandelten den ersten Matchball zum Hersteller-Weltmeistertitel.
Das Saisonfinale findet am 15./16. Juni in Frankreich statt
In der Klasse GTE-Am holte der Porsche 911 RSR mit Startnummer 77 von Dempsey Proton Racing den dritten Sieg in Folge. Das Steuer des siegreichen Teams teilten sich Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Christian Ried (Schöneburg) und Riccardo Pera (Italien). Zweitbestes Porsche-Kundenteam wurde Project 1 als Fünfter. Neben Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), fuhren der Amerikaner Patrick Lindsey und Egidio Perfetti aus Norwegen den Neunelfer mit der Nummer 56. Gulf Racing mit Porsche Young Professional Thomas Preining (Österreich) und den beiden Briten Michael Wainwright und Benjamin Barker wurde Siebter. Der zweite von Dempsey Proton Racing eingesetzte Porsche 911 RSR beendete das Rennen auf der 7,004 Kilometer langen „Ardennen-Achterbahn“ auf Platz neun.
Das Saisonfinale findet am 15./16. Juni in Frankreich statt. Porsche tritt beim traditionsreichen 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Titelverteidiger an. 2018 siegten Estre/Christensen gemeinsam mit dem Belgier Laurens Vanthoor vor ihren Fahrerkollegen Lietz/Bruni und dem Franzosen Frédéric Makowiecki im Porsche 911 RSR.
Ergebnis Rennen
Klasse GTE-Pro
1. Lynn/Martin (GB/B), Aston Martin Vantage GTE, 124 Runden
2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE EVO, 124 Runden
3. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, 124 Runden
8. Lietz/Bruni (A/I), Porsche 911 RSR, 124 Runden
Klasse GTE-Am
1. Ried/Pera/Campbell (D/I/AUS), Porsche 911 RSR, 122 Runden
2. Yoluc/Alers-Hankey/Eastwood (TR/GB/GB), Aston Martin Vant. GTE, 122 Runden
3. Companc/Cressoni/Griffin (RA/I/IRL), Ferrari 488 GTE, 122 Runden
5. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, 122 Runden
7. Wainwright/Barker/Preining (GB/GB/A), Porsche 911 RSR, 121 Runden
9. Roda/Roda/Cairoli (I/I/I), Porsche 911 RSR, 115 Runden
Stimmen zum Rennen
Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Für Porsche ist es die Fortsetzung erfolgreicher Jahre. Zuerst konnten wir sechs Titel mit unserem LMP1-Programm gewinnen und jetzt nach einem Wahnsinnsrennen den WEC-Herstellertitel im GT-Sport. Porsche ist im Motorsport eine feste Grösse. Man sieht, wie sehr man mit Erfolgen im Motorsport ein ganzes Unternehmen begeistern kann. Danke an alle unsere Mitarbeiter, die an diesem herausragenden Erfolg beteiligt waren!“
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Ich kann es kaum in Worte fassen, wie stolz ich darauf bin, dass wir mit dieser Wahnsinns-Mannschaft den Herstellertitel für Porsche gewonnen haben. Das Rennen war für uns ein Auf und Ab der Emotionen. Das Wetter hat mit Schnee, Regen, Hagel und Sonnenschein seine komplette Bandbreite gezeigt. Wir lagen sowohl an der Spitze als auch zwischenzeitlich am Ende des Feldes. Durch das Wetter wurde unsere Strategie durcheinandergewirbelt, aber wir haben uns wieder nach vorn gekämpft. Was für ein Tag!“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Verrückt, komplett verrückt – das ist die beste Zusammenfassung für das Rennen. Es war die meiste Zeit sehr schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten und wir mussten manchmal etwas pokern. Das Entscheidende: Wir sind Hersteller-Weltmeister! Das ist ein grosser, ein sehr grosser Erfolg. Die Fahrerweltmeisterschaft wird sich erst in Le Mans entscheiden, aber wir führen mit einem riesigen Vorsprung.“
Qualifying
Die in der Weltmeisterschaft Führenden Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) umrundeten den 7,004 Kilometer lange Rennkurs unweit der deutschen Grenze in einer Durchschnittszeit von 2.13,683 Minuten und starten am Samstag als Siebter in das Sechsstundenrennen.
Bei stark bewölktem Himmel und Temperaturen um zehn Grad Celsius benötigten Richard Lietz (Österreich) und Gianmaria Bruni (Italien) nur 0,153 Sekunden mehr für die „Ardennen-Achterbahn“. Das Schwesterauto mit der Nummer 91 startet direkt neben dem Porsche 911 RSR von Estre und Christensen als Achter.
In der Gesamtwertung führt das Porsche GT Team mit einhundert Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz. Die Werksmannschaft aus Weissach kann im Rennen am Samstag (Start 13:30 Uhr) somit den Weltmeistertitel vorzeitig gewinnen.
#WEC – #6hSpa GTE-Am qualifying results: #Porsche #911RSR No. 88 P2, No. 56 P3, No. 77 P4, No. 86 P8 @FIAWEC pic.twitter.com/JtZ4P9VVwa
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) May 3, 2019
Das Qualifying in der Klasse GTE-Am
In der Klasse GTE-Am verpasste die Mannschaft von Dempsey Proton Racing nur knapp die Pole-Position. Der Porsche 911 RSR Nr. 88 mit Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) und dem italienischen Vater-Sohn-Gespann Gianluca und Giorgio Roda gehen als Zweiter in das Rennen. Dritter wurde Project1, die in der Gesamtwertung in Führung liegen. Das Steuer des Porsche 911 RSR teilen sich Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), der Amerikaner Patrick Lindsey und Egidio Perfetti aus Norwegen. Viertschnellster des Qualifyings war der zweite Neunelfer von Dempsey Proton Racing mit dem Fahrertrio Christian Ried (Schöneburg), Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien) und Riccardo Pera (Italien). Gulf-Racing mit Porsche Young Professional Thomas Preining (Österreich) und den beiden Briten Michael Wainwright und Benjamin Barker beendete das Qualifying auf Rang acht.
Stimmen zum Qualifying
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Das war nicht unser bestes Qualifying. Wir hatten gehofft, in die Top Fünf zu fahren. Leider hat nicht jeder eine perfekte Runde erwischt oder es wurde eine gute Runde gestrichen. Die Konkurrenz liegt sehr nah zusammen. Bei diesem Ergebnis morgen im Rennen, wären wir Hersteller-Weltmeister. Also, noch ist nichts verloren. Und bei einem Sechsstundenrennen ist alles möglich, gerade bei den Wettervorhersagen mit Regen und eventuell sogar Schnee.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Das Auto, die Balance und die schnelle Runde waren sehr gut. Bei diesen kühlen Temperaturen ist es immer schwierig, die Bremsen in den ersten Runden auf Temperatur zu bringen. Das hat heute aber gut funktioniert. Die Runde war eigentlich fehlerfrei. Weshalb es nicht für ganz vorn gereicht hat, werden wir uns jetzt noch einmal in Ruhe anschauen.“
Weitere Stimmen finden Sie in der Pressemitteilung (Downloads).
Ergebnis Qualifying
Klasse GTE-Pro
1. Priaulx/Tincknell (GB/GB), Ford GT
2. Lynn/Martin (GB/B), Aston Martin Vantage GTE, +0,067 Sekunden
3. Farfus/Da Costa (BR/E), BMW M8 GTE, +0,092 Sekunden
7. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, +0,798 Sekunden
8. Lietz/Bruni (A/I), Porsche 911 RSR, +0,951 Sekunden
Klasse GTE-Am
1. Yoluc/Alers-Hankey/Eastwood (TR/GB/GB), Aston Martin Vant. GTE
2. Roda/Roda/Cairoli (I/I/I), Porsche 911 RSR, +0,110 Sekunden
3. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, +0,329 Sekunden
4. Ried/Pera/Campbell (D/I/AUS), Porsche 911 RSR, +0,944 Sekunden
8. Wainwright/Barker/Preining (GB/GB/A), Porsche 911 RSR, + 3,164 Sekunden
Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com
Vorschau
Porsche hat beim siebten Saisonlauf der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) in Spa-Francorchamps (Belgien) einen ersten Matchball. Die Werksmannschaft aus Weissach kann sich bereits ein Rennen vor dem Ende der WEC Super Season 2018/2019 die Herstellermeisterschaft sichern. Zwei Porsche 911 RSR starten in den Wettbewerb gegen die Fahrzeuge der Mitbewerber Aston Martin, BMW, Ford und Ferrari. Das Sechsstundenrennen am 4. Mai ist bereits der zweite Belgien-Auftritt der WEC in der laufenden Saison. Im Vorjahr hatte an gleicher Stelle der Auftakt der Super Season stattgefunden. Damals waren die beiden Werksautos auf die Plätze zwei und vier gefahren.
Das Rennen
Der 7,004 Kilometer lange Rennkurs unweit der deutschen Grenze hat eine lange Tradition. Nicht nur aus der Formel 1, sondern auch aus der reichhaltigen Historie des Sportwagensports sind den Fans viele spannende und spektakuläre Rennen in Erinnerung geblieben. Die „Ardennen-Achterbahn“, wie der Circuit de Spa-Francorchamps aufgrund der grossen Höhenunterschiede oft genannt wird, umfasst 21 Kurven. Die schnellen Streckenabschnitte wie Eau Rouge und Blanchimont sind ebenso berühmt wie die enge Haarnadelkurve La Source.
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 gehen die Sebring-Sieger Gianmaria Bruni (Italien) und Richard Lietz (Österreich) ins Rennen. Das Duo belegt nach sieben von acht Saisonläufen den zweiten Platz in der Fahrermeisterschaft. Besser platziert sind nur die Markenkollegen Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) im baugleichen Fahrzeug mit der Startnummer 92. Die Sieger der 24 Stunden von Le Mans 2018 sowie des Sechsstundenrennens in Fuji (Japan) haben in der Weltmeisterschaft einen Vorsprung von 25 Zählern auf die Kollegen aus dem Porsche-Werksfahrerkader.
Die Kundenteams
In der Klasse GTE-Am setzen drei Porsche-Kundenteams insgesamt vier 911 RSR ein. Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), der Amerikaner Patrick Lindsey und Egidio Perfetti aus Norwegen fahren für Project 1. Das Trio im Auto mit der Startnummer 56 führt die Fahrerwertung in der GTE-Am-Kategorie an und könnte ebenfalls vorzeitig den Titel einfahren. Zudem ist die Mannschaft aus dem norddeutschen Lohne auf Kurs zum Gewinn der Teammeisterschaft. Bei Gulf Racing (Startnummer 86) fahren Porsche Young Professional Thomas Preining (Österreich) und die beiden Briten Michael Wainwright und Benjamin Barker. Dempsey Proton Racing setzt zwei Porsche 911 RSR ein. In der Nummer 77 wollen Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Christian Ried (Schöneburg) und Riccardo Pera (Italien) ihren guten Lauf fortsetzen. Die Fahrercrew hatte die vergangenen beiden Rennen in Schanghai (China) und Sebring (USA) gewonnen. Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) wechselt sich am Steuer des 911 RSR Nummer 88 mit dem italienischen Vater-Sohn-Gespann Gianluca und Giorgio Roda ab.
Der Porsche 911 RSR
Der Porsche 911 RSR feierte 2017 in Silverstone sein Debüt in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. In der laufenden Super Season 2018/2019 belegte der Rennwagen aus Weissach in Le Mans die ersten beiden Plätze in der Kategorie GTE-Pro und holte den Klassensieg in der GTE-Am. Der wassergekühlte Vierliter-Boxermotor basiert auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911. In Le Mans gingen die Startnummern 91 und 92 im Jahr 2018 in historischen Sonderdesigns an den Start.
Die Zeiten
Das Sechsstundenrennen in Spa-Francorchamps beginnt am Samstag, den 4. Mai 2019, um 13:30 Uhr Ortszeit.
Das Rennen in TV und Internet
Der siebte Saisonlauf in Spa-Francorchamps ist als kostenloser Livestream von 13:00 bis 20:00 Uhr auf www.sport1.de zu sehen. Sport 1 überträgt zudem von 14:30 bis 14:45 Uhr sowie von 16:10 bis 20:00 Uhr live im Free-TV. Eurosport zeigt die Startphase von 13:15 bis 14:45 Uhr (Eurosport 2) und ist zwischen 18:30 und 19:55 Uhr (Eurosport 1) live dabei. Von 13:30 bis 19:30 Uhr wird das gesamte Rennen im bezahlpflichtigen Eurosport Player gezeigt. Der Pay-TV-Sender Motorsport.TV bietet Liveübertragungen von Qualifying und Rennen an. Die FIA WEC App liefert gegen Gebühr den kompletten Lauf als Livestream plus aktueller Zeitnahme.
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC
In der seit 2012 ausgetragenen Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) nehmen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen teil: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie treten gemeinsam in einem Rennen an, die Wertung erfolgt getrennt. Das Porsche-Werksteam startet in der Klasse GTE-Pro, während die Kundenteams Dempsey Proton Racing, Project 1 und Gulf Racing in der Kategorie GTE-Am um Siege kämpfen.
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.