Ein Porsche definiert sich durch seine einzigartige Fahrdynamik bei gleichzeitiger Alltagstauglichkeit. Da macht auch der neue Cayenne keine Ausnahme. Auf der Autobahn oder am Pass, offroad oder auf der Rennstrecke, beim Bootstransport oder im Familienurlaub: Der Sportwagen unter den SUV ist für nahezu jeden Anlass ein grossartiger Begleiter. Eine Eigenschaft, die er sich mit dem sprichwörtlich besten Freund des Menschen teilt – dem Hund. Mehr als eine halbe Million der zuneigungsvollen Vierbeiner sind in der Schweiz registriert. Umso wichtiger also, dass sich auch der neue Cayenne als sicherer und geräumiger Hundetransporter eignet. Wir haben’s ausprobiert: „Härtetest“ im Wallis.
Nationalsymbol mit Pelz
Die Fondation Barry in Martigny kümmert sich um eines der bekanntesten Schweizer Nationalsymbole: den Bernhardiner. Gut 30 Tiere leben auf dem Gelände der Stiftung, die sich dem Erhalt der Rasse und deren Geschichte verschrieben hat. Hier treffen wir Andrea Zollinger, Projektleiterin Kommunikation bei der Fondation. Von ihr erfahren wir, dass die imposanten Hunde in der Wintersaison in Martigny leben, den Sommer jedoch teils hoch oben auf dem Grossen Sankt Bernhard verbringen. Und wir lernen: „Bernhardiner sind zwar grosse und kräftige Gestalten, aber auch sehr sanfte und ruhige Wesen.“ Wegen dieser Eigenschaften setzt die Stiftung die „sanften Riesen“ als Sozialhunde ein. Die Ausbildung dauert mehrere Monate; erst mit etwa zwei Jahren beginnen die Hunde ihren Dienst für das Allgemeinwohl. Freizeit verbringen sie auf Spaziergängen oder in der Zuchtstätte etwas ausserhalb von Martigny. Dort wartet auch schon unser nächstes Date, die dreijährige Bernhardiner-Dame „Edène du Grand St. Bernard“.
Charakter braucht Platz
Sichtlich neugierig beschnuppert Edène unseren carraraweissen Cayenne E-Hybrid. Im Kofferraum extra für sie an Bord: die grössere der beiden neuen Hundeboxen aus dem Originalteile-Zubehör von Porsche Tequipment. Rund 70 Kilogramm bringt Edène auf die Waage und darf mit gut 80 Zentimetern Schulterhöhe wohl getrost als stattliche Erscheinung gelten. Wir wollen ihr den Einstieg erleichtern und senken per Knopfdruck das Heck des Cayenne ein paar Zentimeter ab. Mit prüfendem Blick richtet sie sich auf, tapst mit den Vorderpfoten auf die Ladekante. Für Feingeister besteht an dieser Stelle kein Grund zur Sorge, denn das schmucke Reisebett aus Dropstitch-Material legt einen Schutz zwischen Pfoten und Stossstange, um Kratzer zu vermeiden. Doch so gern Edène auch Probe liegen würde: Für sie als Vertreterin der Bernhardiner-Riesenrasse wird es selbst im grosszügigen Cayenne-Kofferraum eng – die Tequipment-Box misst an den Innenseiten immerhin 85 Zentimeter in der Breite, 77 in der Höhe und 64 in der Tiefe. Andrea Zollinger muss grinsen. Sie erklärt: „Hunde sollten sicher und bequem im Auto reisen können. Gerade auf längeren Fahrten sollten sie sich hinstellen und umdrehen können.“
Für die nur halbjährige Qualya kein Problem. Sie springt ohne Scheu und mit viel Elan hinein in die fixierte Box, die mit ihren Airbag-ähnlichen Luftpolstern für die Sicherheit offenbar auch einen akzeptablen Liegekomfort bietet. Auf längeren Reisen sollten Hundehalter dennoch regelmässige Pausen einplanen, damit sich die Vierbeiner die Pfoten vertreten können – unabhängig vom Komfortfaktor des Transportmittels. „Vor allem im Sommer darf ein Hund im Auto nicht alleine bleiben. Das passiert leider jedes Jahr wieder. Der Innenraum heizt sich durch die Sonne sehr schnell auf und erreicht ein Vielfaches der Aussentemperatur“, mahnt Zollinger. Hier hält der Cayenne E-Hybrid ein Ass im Ärmel: Über die Hochvoltbatterie des ergänzenden Elektroantriebs läuft die Klimaanlage auf Wunsch auch im Stand weiter, ohne dass dafür der Verbrennungsmotor laufen müsste. Doch auch diese Funktion sollte bei heissen Temperaturen nur sehr kurz und im Schatten Anwendung finden, sofern der Hund tatsächlich allein im Wagen warten muss.
Tradition über Generationen
Aber zurück zu Qualya. Und zu ihren Vorfahren. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurden im Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard Berghunde zur Bewachung gehalten, die berühmten Bernhardiner. Ein besonderer Urahn der Vierbeiner-Belegschaft prägt die Stiftung bis heute: „Barry“ lebte von 1800 bis 1812 im Hospiz und kam im Rettungsdienst zum Einsatz. Mehr als 40 Menschen soll er vor dem Tode bewahrt haben. Das Hospiz bot auf der damals wichtigen Route nach Italien Zuflucht für Reisende, besonders zur kalten Winterzeit. Nicht zuletzt bewahrten die Bernhardiner Napoleon Bonapartes Soldaten vor dem Erfrieren, welche 1800 den Pass überquerten. Und sie waren es, die die Geschichte vom „Barry-Hund“ in die Welt trugen. „Noch heute heisst jeweils der schönste Rüde bei uns Barry“, verrät Andrea Zollinger. Das Schnapsfässchen, welches die Hunde um den Hals getragen haben sollen, um Erfrierende mit einem Weinbrand aufzuwärmen, ist allerdings mehr Legende als wahre Begebenheit.
Geborene Helfer
Als Lawinen- und Suchhunde werden die Bernhardiner inzwischen nicht mehr eingesetzt. Trotzdem machen sie sich weiter als echte Helfer verdient: Bei den tiergestützten Einsätzen der Fondation Barry – bis zu 500 pro Jahr – besuchen die sogenannten Sozialhundeteams Pflege- und Kinderheime, Krankenhäuser und Schulen. „Wir sind manchmal auch im Gefängnis zu Gast“, berichtet Andrea Zollinger. Die Erfahrung zeige, dass die sanftmütigen Bernhardiner Kraft, Trost und Mut spendeten und auf Menschen mit Aggressionen beruhigend wirken könnten. Mit den Einsätzen verdient die Fondation Barry kein Geld, die Stiftung finanziert sich über Spendengelder.
„Hunde sollten sicher und bequem im Auto reisen können. Gerade auf längeren Fahrten sollten sie sich hinstellen und umdrehen können.“ Andrea Zollinger, Projektleiterin Kommunikation der Fondation Barry
Wilde Natur
Nach dem Besuch in Martigny machen wir noch einen Abstecher zur Passhöhe des Grossen Sankt Bernhard. Der jungen Qualya ersparen wir unseren sportlichen Fahrstil. Während die Strasse heute deutlich besser ausgebaut ist als die damaligen Trampelpfade, wirkt die Natur links und rechts davon noch genauso rau und wild, wie sie es zu Barrys Zeiten gewesen sein dürfte. Schroffe Felswände, steile Abhänge und uneinsehbare Winkel. Unter der goldenen Herbstsonne erscheint das Panorama besonders imposant und ruft eine gewisse Demut hervor. In einem eisigen Wintersturm bei Nebel und Kälte möchte man sich hier nicht wiederfinden. Zumindest nicht ohne einen verlässlichen und starken Helfer, der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt und ein wärmendes Fell hat. Eine Rolle, die übertragen ins Heute auch dem Cayenne zukommen könnte – mit Allradantrieb, modernsten elektronischen Helferlein und gemütlicher Sitzheizung. Zum „Sieger der Herzen“ reicht es für ihn in dieser Geschichte aber dennoch nicht.
Info
Text erstmals erschienen im Christophorus Magazin, Ausgabe 410.
Autor: Philipp Aeberli
Fotos: David Künzler
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