Viertelfinale
Als der letzte Ball von Jule Niemeier im Netz landete, konnte Tatjana Maria ihr Glück kaum fassen. Sie liess den Schläger fallen, schlug die Hände vors Gesicht und weinte Freudentränen. In diesem Augenblick war Wimbledon eine Sensation reicher, und die begeisterten Zuschauer feierten die Spielerin vom Porsche Team Deutschland, als habe sie eben das Finale des prestigeträchtigsten Tennis-Turniers der Welt gewonnen.
„Ich habe überall Gänsehaut. Das war ein so hartes Match. Doch ich denke, Jule und ich haben Tennis-Deutschland stolz gemacht“, sagte die Nummer 103 der WTA-Weltrangliste nach dem grössten Erfolg ihrer Karriere. „Ich habe heute einfach nur versucht, Spass zu haben und Punkt für Punkt zu spielen. Es ist ein Traum, das alles mit meiner Familie erleben zu dürfen. Vor einem Jahr brachte ich meine zweite Tochter zur Welt, und jetzt stehe ich im Halbfinale von Wimbledon. Das ist nicht in Worte zu fassen.“
Im Vorjahr erreichte Angelique Kerber das Halbfinale an der Church Road im Südwesten Londons. Auch beim letzten rein deutschen Wimbledon-Viertelfinale stand die Porsche-Markenbotschafterin auf dem Platz. Das war 2012, und damals gewann sie gegen Sabine Lisicki.
Dieses Match war jedoch bei weitem nicht so spektakulär wie das, bei dem Tatjana Maria und Jule Niemeier von den Zuschauern immer wieder mit Standing Ovations gefeiert wurden. Den besseren Start hatte die 22-jährige Dortmunderin vom Porsche Talent Team, die ihrer erfahrenen Gegnerin gleich das erste Aufschlagspiel abnahm. Doch Tatjana Maria zeigte sich wenig beeindruckt. Wie schon bei ihren Erfolgen gegen die gesetzten Spielerinnen Sorana Cirstea (Nr. 26), Maria Sakkari (Nr. 5) und zuletzt im Achtelfinale Jelena Ostapenko (Nr. 12), die French-Open-Siegerin von 2017, fand sie nach anfänglicher Nervosität schnell ins Match zurück. Nach dem verlorenen ersten Satz und einem Break Rückstand in Satz zwei trumpfte sie eindrucksvoll auf.
Im dritten Satz wuchsen beide Spielerinnen über sich hinaus und das Match wurde zu einem echten Krimi. Wieder musste Tatjana Maria ein Aufschlagspiel abgeben, diesmal zum Stand von 2:3, und lag dann 2:4 zurück. Doch „aufgeben“ kommt im Wortschatz der in Bad Saulgau geborenen Schwäbin, die mit ihrer Familie in Florida in der Nachbarschaft der Williams-Schwestern lebt, offensichtlich nicht vor. Mit einem Re-Break glich die „Comeback-Königin“ zum 4:4 aus und ging mit ihrem dritten Spielgewinn hintereinander 5:4 in Führung. Jule Niemeier hat mit dem Viertelfinaleinzug in Wimbledon mehr erreicht als jede andere Spielerin aus dem Porsche Talent Team. Sie kämpfte weiter um jeden Ball, schaffte auch noch das 5:5. Doch Tatjana Maria, die im April in Bogota ihren zweiten WTA-Titel nach Mallorca 2018 gewonnen hat, liess sich den grössten Triumph in ihrer unglaublichen Karriere nicht mehr nehmen und holte sich mit 7:5 den Sieg. Auch ihre Matches gegen Sorana Cirstea und Jelena Ostapenko hatte sie zuvor jeweils mit 7:5 im dritten Satz für sich entschieden.
Damit steht sie als sechste deutsche Spielerin der Open Era im Halbfinale von Wimbledon – nach Bettina Bunge, Steffi Graf, Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Julia Görges.
Viertelfinale
Als der letzte Ball von Jule Niemeier im Netz landete, konnte Tatjana Maria ihr Glück kaum fassen. Sie liess den Schläger fallen, schlug die Hände vors Gesicht und weinte Freudentränen. In diesem Augenblick war Wimbledon eine Sensation reicher, und die begeisterten Zuschauer feierten die Spielerin vom Porsche Team Deutschland, als habe sie eben das Finale des prestigeträchtigsten Tennis-Turniers der Welt gewonnen.
„Ich habe überall Gänsehaut. Das war ein so hartes Match. Doch ich denke, Jule und ich haben Tennis-Deutschland stolz gemacht“, sagte die Nummer 103 der WTA-Weltrangliste nach dem grössten Erfolg ihrer Karriere. „Ich habe heute einfach nur versucht, Spass zu haben und Punkt für Punkt zu spielen. Es ist ein Traum, das alles mit meiner Familie erleben zu dürfen. Vor einem Jahr brachte ich meine zweite Tochter zur Welt, und jetzt stehe ich im Halbfinale von Wimbledon. Das ist nicht in Worte zu fassen.“
Achtelfinale
Zwei Spielerinnen aus Porsche-Teams sorgen in Wimbledon weiter für positive Überraschungen. Tatjana Maria vom Porsche Team Deutschland und Jule Niemeier vom Porsche Talent Team zogen am Sonntag ins Viertelfinale des berühmtesten Tennis-Turniers der Welt ein, wo sie am Dienstag gegeneinander um den Einzug in die Vorschlussrunde spielen.
Der „Middle Sunday“ war in Wimbledon bisher traditionell spielfrei. Bei der 135. Auflage der Championships wurde erstmals mit dieser Regel gebrochen – und die letzten deutschen Spielerinnen im Turnier nutzten die Gunst der Stunde: Zunächst gelang Tatjana Maria in einem sensationellen Match auf Court 1 nach Abwehr von zwei Matchbällen ein 5:7, 7:5, 7:5 gegen die in Wimbledon an Nummer 12 gesetzte Lettin Jelena Ostapenko. Auf dem Centre-Court besiegte dann Jule Niemeier vor 15.000 Zuschauern die Lokalmatadorin Heather Watson mit 6:2, 6:4.
Tatjana Maria sicherte sich den Viertelfinaleinzug durch eine unglaubliche kämpferische Leistung. Im ersten Satz lag sie schon 1:3 zurück, im zweiten gar 1:4 und im dritten 0:2 – trotzdem blieb die Nummer 103 der Welt immer positiv und gab nie auf. Sie retournierte scheinbar unerreichbare Bälle und brachte die French-Open-Siegerin von 2017 damit an den Rand der Verzweiflung. Am Ende hatte die Lettin 57 Fehler ohne Not in ihrer Matchstatistik stehen, die Deutsche nur 15. Trotzdem musste sie im zweiten Satz bei 4:5 zwei Matchbälle gegen sich abwehren. Auch das hat sie an diesem denkwürdigen Tag an der Church Road im Südwesten Londons geschafft.
„Als ich im dritten Satz gleich mein erstes Aufschlagspiel verloren habe, wahrt ihr für mich da. Ich dachte: Okay, sie glauben an mich. Also glaube ich auch an mich.“ Mit diesen Worten bedankte sich Tatjana Maria nach ihrem Sieg sichtlich ergriffen beim begeisterten Publikum. Die 34-jährige aus Bad Saulgau ist im vergangenen Sommer zum zweiten Mal Mutter geworden und nach einer kurzen Baby-Pause im Herbst auf die Tour zurückgekehrt. Vom Court-Moderator darauf angesprochen, sagte sie: „Ich bin so stolz, eine Mama zu sein. Das ist das Schönste auf der Welt. Dass ich diese Tage hier bei diesem tollen Turnier zusammen mit meiner Familie erleben darf, macht es super speziell.“ Nach ihrem zweiten WTA-Titel in Bogota im April scheint sie in der Form ihres Lebens zu sein.
Jule Niemeier hatte auf dem mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Centre-Court danach nicht ganz so viel Mühe, um ihren Wimbledon-Traum am Leben zu erhalten. Die 22-jährige Dortmunderin, die im Porsche Talent Team gefördert wird, behauptete sich souverän gegen die erfahrene Lokalmatadorin Heather Watson und benötigte nur 1:17 Stunden, um ins Viertelfinale einzuziehen. So weit ist bisher noch keine Spielerin aus dem Porsche Talent Team bei einem Grand-Slam-Turnier gekommen. Und das vor den Augen mehrerer ehemaliger Wimbledon-Champions, die zur 100-Jahr-Feier des Turniers an der Church Road heute am Centre-Court waren.
„Ich kann noch gar nicht richtig glauben, was ich hier erlebe. Dieses Turnier ist sehr speziell. Vielen Dank für diese tolle Atmosphäre“, sagte die auf Position 97 der Weltrangliste stehende Niemeier nach dem bisher grössten Erfolg ihrer Karriere in Richtung Publikum. „Vor dem Match war ich unglaublich nervös. Doch als ich dann auf dem Platz stand, habe ich mich auf ganz mein Spiel konzentriert, Punkt um Punkt gespielt und nicht viele Fehler gemacht. Ich bin sehr stolz auf mich.“
Damit stehen am Dienstag zwei Spielerinnen aus Porsche-Teams im Viertelfinale des grössten Tennis-Turniers der Welt. Was bedeutet: Eine von ihnen wird den Einzug ins Halbfinale schaffen. Das deutsche Tennis-Märchen in Wimbledon ist noch nicht zu Ende.
Dritte Runde
Der Wimbledon-Traum von Jule Niemeier geht weiter: Die Spielerin vom Porsche Talent Team gewann am Freitag auch ihr Drittrunden-Match beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt und zog durch das 6:4, 3:6, 6:3 gegen die Ukrainerin Lesja Tsurenko ins Achtelfinale ein. Dort trifft sie am Sonntag auf die Lokalmatadorin Heather Watson. Ebenfalls die Runde der letzten 16 hat Tatjana Maria vom Porsche Team Deutschland erreicht.
Auf dem kleinen Court 18 des All England Lawn Tennis and Croquet Clubs, der durch zahlreiche Tennis-Krimis eine gewisse Berühmtheit erreicht hat, ging die Siegesserie von Jule Niemeier weiter. Nach ihrem sensationell souveränen Erfolg gegen die in Wimbledon an Nummer 2 gesetzte Weltranglistendritte Anett Kontaveit aus Estland, 2019 Finalistin beim Porsche Tennis Grand Prix, hatte sie gegen Lesja Tsurenko mehr Mühe. Den ersten Satz gewann sie nach einem 0:3-Rückstand. Den zweiten verlor sie, nachdem sie ebenfalls mit 0:3 zurücklag und erneut zum 3:3 ausgleichen konnte. Nervenstark und mit grossem kämpferischen Einsatz holte sie sich schliesslich den Entscheidungssatz. Nach 2:04 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball und feierte mit diesem Arbeitssieg den bisher grössten Erfolg ihrer Karriere.
„Achtelfinale in Wimbledon – das ist alles noch sehr surreal. Ich hatte noch gar keine Zeit, das an mich ranzulassen und zu verarbeiten“, sagte Jule Niemeier im Sky-Interview gute zwei Stunden nach ihrem Sieg. „Es ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl, eine Runde weiter zu sein und ich hoffe, dass ich gegen Heather wieder auf einem grossen Platz spielen kann. Die Chancen stehen gut. Ich freue mich sehr auf dieses Match.“
Es kann das Tennis-Jahr der Jule Niemeier werden. Vor vier Wochen holte sie im kroatischen Makarska den ersten WTA-Titel ihrer Karriere – und jetzt avancierte sie bei ihrem ersten Auftritt im Hauptfeld von Wimbledon zur Überraschungsspielerin des Turniers. Sie ist die erste im Porsche Talent Team geförderte Spielerin, die bei einem Grand-Slam-Turnier die vierte Runde erreicht und auf dem Weg dorthin sogar eine Top-10-Spielerin besiegt.
Am Sonntag, an dem erstmals in der Wimbledon-Geschichte Spiele stattfinden, geht es für Jule Niemeier gegen die ebenfalls ungesetzte Lokalmatadorin Heather Watson um den Einzug ins Viertelfinale. Auch diese Begegnung verspricht ein hart umkämpftes Match zu werden, denn in der Weltrangliste liegen beide Spielerinnen eng beieinander: Die Deutsche wird aktuell an Position 97 geführt, die Britin an Position 109.
„Ich habe in diesem Jahr schon mal gegen sie gespielt und im dritten Satz 6:7 verloren“, sagte Jule Niemeier mit Blick auf die nächste Station ihrer aufregenden Wimbledon-Reise. „Es wäre schön, wenn es diesmal umgekehrt wäre.“
Auch Tatjana Maria sensationell in der vierten Runde
Nach Jule Niemeier sorgte auch Tatjana Maria für eine grosse Überraschung: Die Spielerin vom Porsche Team Deutschland erreichte durch ein sensationelles 6:3, 7:5 gegen die in Wimbledon an Nummer 5 gesetzte Griechin Maria Sakkari ebenfalls das Achtelfinale.
Die 34-jährige zweifache Mutter, aktuell auf Position 103 der Weltrangliste, lag im zweiten Satz mit 1:4 und 2:5 hinten – kämpfte sich aber zurück und nutzte schliesslich ihren zweiten Matchball zum Sieg gegen eine der grossen Favoritinnen auf den Sieg im All England Lawn Tennis and Croquet Club. Tatjana Maria, die im April das WTA-Turnier in Bogota gewonnen hat, steht damit zum ersten Mal im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft sie am Sonntag auf die Lettin Jelena Ostapenko, die French-Open-Siegerin von 2017. Ausgeschieden ist dagegen Porsche-Markenbotschafterin Angelique Kerber. Die Wimbledon-Siegerin von 2018 musste sich mit 4:6, 5:7 der an Nummer 24 gesetzten Belgierin Elise Mertens geschlagen geben.