Der Auftakt findet am kommenden Wochenende mit zwei Rennen in Portimão statt. Bei umfangreichen Testfahrten in Hockenheim und auf dem 4,653 Kilometer langen Autódromo Internacional do Algarve haben sich die Teams und Fahrer auf den Auftakt in Portugal vorbereitet. Die Saison endet dann traditionell Anfang Oktober auf dem Hockenheimring, rund 100 Kilometer südlich von Frankfurt.
„Für Porsche öffnet sich mit der DTM ein ganz neues Kundensport-Kapitel“, erläutert Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R. „In der DTM lautet das Motto: Fahrer gegen Fahrer. Die Abstimmung der Autos ist individuell auf einen Piloten massgeschneidert, es gibt keinerlei Kompromisse. Die Boxenstopps mit schnellem Radwechsel können Rennen entscheiden – sie sind somit elementarer Bestandteil des Wettbewerbs zwischen den Teams. Wir freuen uns zusammen mit unseren Kundenteams sehr auf diese Herausforderung.“
Im Gegensatz zu anderen Serien mit Rennwagen nach dem FIA GT3-Reglement gilt in der DTM: ein Auto, ein Fahrer. Porsche unterstützt die Partnerteams SSR Performance und Team 75 Bernhard mit einem Teileservice, Beratung durch Performance-Ingenieure und dem Einsatz von Werkspiloten sowie Fahrern aus dem erweiterten Porsche-Kader.
Die Kundenteams und Fahrer
Das Team SSR Performance aus München steigt nach Titelgewinnen im ADAC GT Masters zur Saison 2022 in die DTM ein. Die Mannschaft um Stefan Schlund schickt zwei Porsche 911 GT3 R ins Rennen. In der Startnummer 92 geht Werksfahrer Laurens Vanthoor aus Belgien in den Wettbewerb, im Schwesterauto mit der Nummer 94 agiert der Norweger Dennis Olsen. SSR Performance hatte in der vergangenen Saison bereits einen Gaststart in der DTM absolviert. Das Team 75 Bernhard kommt ebenfalls aus dem ADAC GT Masters. Die Mannschaft von Porsche-Markenbotschafter Timo Bernhard setzt in der Startnummer 24 auf die Dienste des Werksfahrers Thomas Preining aus Österreich. Der 23-Jährige kennt das rheinland-pfälzische Team bereits von seinen Einsätzen 2021 im GT Masters.
Stimmen vor dem Saisonstart
Timo Bernhard (Besitzer Team 75 Bernhard): „Wir wollen konkurrenzfähig sein, um die Top 5 kämpfen mit Zug zum Podium. Wenn uns dies gelingt, dann bin ich zufrieden. Es wird schwierig, aber nicht unmöglich. Wir sind als Team gut aufgestellt und haben unseren Wunschkandidaten im Auto. Ich bin überzeugt, dass Thomas Preining alles mitbringt, was ein Fahrer in der DTM benötigt. Er kann den Porsche 911 GT3 R optimal für seine Bedürfnisse einstellen und im Zweikampf die Ellenbogen gut ausfahren – er ist ein toller Racer. Hinzu kommen schieres Tempo und jugendliche Leichtigkeit. Er wird bestimmt viele Zuschauer und Gegner überraschen.“
Stefan Schlund (Besitzer SSR Performance): „Wir sind sehr gespannt auf unsere erste volle DTM-Saison. Im Team muss sich möglichst schnell alles einspielen. Wir haben unsere Mannschaft erweitert, gehen nun mit 22 Mitarbeitern in die DTM. Die Zusammenarbeit wird immer besser und reibungsloser. SSR Performance soll ganz vorne mitfahren. Das ist unser Anspruch. Wir haben zwei erfahrene und schnelle Fahrer in unseren Autos. Beide wissen ganz genau, was sie tun und kennen den Porsche 911 GT3 R aus dem Effeff. Im Gegensatz zu anderen GT3- und Langstreckenserien müssen sich die beiden das Auto nicht mit anderen Fahrern teilen. Es kommt allein auf die eigene Leistung an. Vor diesem Hintergrund wollen Laurens und Dennis deutliche Zeichen setzen.“
Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #24): „In der DTM hat jeder Fahrer ein Auto für sich. Ich kann das Setup voll und ganz auf mich auslegen, muss keinerlei Kompromisse eingehen. Der Pilot steht im Mittelpunkt und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das hat Vor- und Nachteile. Wenn du in anderen Serien einen starken Teamkollegen hast, treiben sich beide Fahrer gegenseitig nach vorn. Auch das ist gut. Ich erwarte in der neuen DTM-Saison ein fahrerisch enges Feld, das seinesgleichen sucht. Es wird die vielleicht beste GT-Serie weltweit sein. Prognosen bezüglich der Resultate sind kaum möglich. Wir wollen gewinnen – das ist logisch. Ob uns das gelingen wird, sehen wir bald.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #92): „Alles ist neu, denn der Porsche 911 GT3 R, unser Team SSR Performance und ich als Fahrer betreten in der DTM echtes Neuland. Es wird eine grosse Herausforderung, denn unsere Mitbewerber kennen die Serie zum Teil seit vielen Jahren und haben einen Erfahrungsvorsprung. Dennoch bin ich zuversichtlich. Wir konnten uns bei Testfahrten konsequent vorbereiten. Ich freue mich sehr auf das erste Rennwochenende in Portimão. Die Strecke in Portugal ist abwechslungsreich, die Umgebung an der Algarve sehr schön. Ich hoffe, dass wir gleich zum Saisonstart ein Highlight setzen können.“
Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #94): „Ich werde einer der allerersten Porsche-Fahrer in der DTM und zudem der erste Norweger in der Serie sein – ich schreibe also etwas Rennsport-Geschichte, das ist wunderschön. Wir haben uns bestmöglich auf alles vorbereitet, was in dieser Saison auf uns zukommen kann: strukturell im Team, Abläufe auf und abseits der Strecke, Optimierung der Boxenstopps. Ich denke, dass wir starke Wochenenden haben werden, aber auch welche, an denen es mal nicht so gut läuft. Wir müssen jederzeit das Maximum herausholen und konstant punkten. In Portimão wird alles neu für uns sein, aber wir haben die Tests genutzt, um vor Überraschungen bewahrt zu bleiben. Ich wünsche mir, gleich am ersten Wochenende ganz vorn dabei zu sein.“
Das ist die DTM
Die DTM startete im Jahr 2000 unter dem Titel „Deutsche Tourenwagen-Masters“ neu durch und erarbeitete sich als Folgeserie der ursprünglichen DTM/ITC (1984 bis 1996) viele Fans. Bis 2020 wurden reine Prototypen eingesetzt, seit dem vergangenen Jahr wird mit Autos nach dem FIA GT3-Reglement gefahren. Dieser Schritt ermöglicht den Start des erfolgreichen Porsche 911 GT3 R in der DTM. Das ausgereifte Rennfahrzeug aus Weissach hat seine Qualitäten unter anderem durch Titelgewinne und Siege in der Intercontinental GT Challenge, der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship und dem ADAC GT Masters sowie bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, in Spa-Francorchamps und in Daytona eindrucksvoll dargestellt.
Die DTM 2022 umfasst acht Veranstaltungen in fünf europäischen Ländern. An jedem Rennwochenende werden zwei Freie Trainings (40 bis 45 Minuten), zwei Qualifikationen (je 20 Minuten) und zwei Wertungsläufe über jeweils 55 Minuten plus eine Runde ausgetragen. In allen Rennen ist ein Boxenstopp mit Reifenwechsel Pflicht. Die zehn besten Fahrer, Teams und Hersteller erhalten Punkte nach dem bewährten FIA-Schema (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). Zusätzliche Punkte gibt es für die drei Erstplatzierten in den Qualifyings sowie für die schnellste Rennrunde. Am Ende der Saison kürt die DTM ihre Meister in den Kategorien Fahrer, Team und Hersteller. Für die Saison 2022 haben sich insgesamt 29 Piloten in GT3-Fahrzeugen von fünf verschiedenen Marken eingeschrieben. Eine Balance of Performance (BoP) bringt die verschiedenen Rennwagen-Modelle auf ein gemeinsames Leistungsniveau, um einen spannenden und offenen Wettbewerb zu ermöglichen. Der Free-TV-Sender ProSieben zeigt alle Rennen live, einen kostenfreien Stream bietet servustv.com an.
Der DTM-Kalender 2022
29.04. – 01.05. Portimão (Portugal)
20.05. – 22.05. Lausitzring (Deutschland)
17.06. – 19.06. Imola (Italien)
01.07. – 03.07. Norisring (Deutschland)
26.08. – 28.08. Nürburgring (Deutschland)
09.09. – 11.09. Spa-Francorchamps (Belgien)
23.09. – 25.09. Spielberg (Österreich)
07.10. – 09.10. Hockenheim (Deutschland)