Glücklose Monaco-Premiere für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team

Die Rennpremiere des Porsche 99X Electric auf der Grand-Prix-Strecke in Monaco war nicht die erhoffte starke Vorstellung. 

Lauf 7

Nach den in Rom und Valencia erreichten Podiumsplatzierungen waren die Erwartungen gross beim TAG Heuer Porsche Formel-E-Team – doch in der Postkartenkulisse des Fürstentums an der Côte d’Azur setzte sich der positive Trend der letzten Wochen nicht fort: Beim Monaco E-Prix, dem siebten Saisonrennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft, fuhr André Lotterer (GER) am Samstag im Porsche 99X Electric mit der Startnummer 36 zwar als Neunter über die Ziellinie. Wegen einer Kollision kurz vor dem Ziel erhielt er jedoch eine nachträgliche Zeitstrafe und fiel dadurch auf Rang 17 zurück. Sein Teamkollege Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 99) musste kurz vor Rennende nach einem unverschuldeten Zusammenstoss die Box ansteuern.

Das Rennen der 24 Elektroboliden in den Strassen von Monte Carlo war ein Saisonhöhepunkt in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Harte Positionskämpfe, spektakuläre Überholmanöver und Spannung vom Start bis ins Ziel – der 3,32 Kilometer lange Kurs mit seiner unvergleichlichen Faszination ist wie geschaffen für die innovative Elektro-Rennserie.

Porsche 99X Electric, FIA Formel E, Monaco, 2021, Porsche AG

Pascal Wehrlein startete als Achter voller Zuversicht in das Rennen, nachdem er im Qualifying die Super Pole mit seinem Porsche 99X Electric nur um fünf Hundertstelsekunden verpasst hatte. Doch als der schnellste Stadtverkehr der Welt gleich in der ersten Runde ausgangs der berühmten Haarnadelkurve vor dem Hotel Fairmont ins Stocken geriet, wurde er bis auf den 15. Platz nach hinten durchgereicht. Diesen Rückstand konnte er in den folgenden 45 Minuten nicht mehr aufholen. Kurz vor dem Ziel fuhr ihm dann auch noch ein Verfolger ins Heck, so dass er das Rennende wegen eines Reifenschadens an der Box erleben musste.

Sein Teamkollege André Lotterer startete von Platz 19 und hatte damit fast das komplette Feld vor sich. Auf der engen Strecke, auf der nur an wenigen Stellen überholt werden kann, machte er das Beste aus der Situation. Als er mit seinem Porsche 99X Electric zum zweiten Mal im Attack Mode unterwegs war, verbesserte er sich auf Rang zwölf. In der Schlussphase konnte er dann noch weitere Konkurrenten überholen und schaffte es als Neunter sogar noch in die Punkteränge. Die Freude über das glückliche Ende seiner sehenswerten Aufholjagd währte allerdings nicht lange: Wegen eines Kontakts mit einem Konkurrenten in der letzten Runde erhielt er eine nachträgliche Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Stimmen zum Rennen

Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E: „Pascal ist ein starkes Qualifying gefahren und hat die Super Pole nur knapp verfehlt. Der Start war nicht ideal. Als er dann in der Haarnadel mitten im Stau steckte, war eine Top-Platzierung schon in dieser Anfangsphase ausser Reichweite. Für André lief das Qualifying nicht gut, dafür zeigte er im Rennen eine starke Aufholjagd. In Monaco vom 19. auf den neunten Platz vorzufahren, das schaffen nicht viele. Leider wurde er durch die Zeitstrafe um den verdienten Lohn gebracht. Bis zu den nächsten Rennen in Mexiko sind es sechs Wochen. Diese Zeit werden wir nutzen, um uns optimal auf die Herausforderungen der zweiten Saisonhälfte vorzubereiten.“

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36): „Im Qualifying ging für mich nicht viel zusammen, dafür lief es im Rennen umso besser. Ich habe mich anfangs aus allen Zweikämpfen herausgehalten, habe versucht, Energie zu sparen und in einen guten Rhythmus zu kommen. Das ist mir auch gelungen. Wir wollten unbedingt in die Punkte, was vom 19. Startplatz vor allem in Monaco ein ziemlich ehrgeiziges Ziel ist. Doch ohne die Zeitstrafe ganz zum Schluss hätten wir es geschafft. In Mexiko läuft es hoffentlich wieder besser für uns.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99): „Insgesamt war das ein enttäuschendes Wochenende, zumindest wenn man das Ergebnis betrachtet. Doch wir haben erneut unser Potential gezeigt. Unser Speed war ganz gut, vor allem im Qualifying. Mein Start im Rennen war nicht optimal. In der Haarnadel wurde ich von hinten angeschoben. Dabei hat mein Auto ziemlich viel abbekommen. Ich freue mich jetzt auf die zwei neuen Chancen, die sich uns beim Double-Header in Puebla bieten.“

So geht es weiter

Die nächste Veranstaltung für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist am 19./20. Juni der Puebla E-Prix in Mexiko mit dem 8. und 9. Lauf zur ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. 

Porsche in der Formel E

Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team 2021 seine zweite Saison in der Formel E. Für das erfolgreiche Renndebüt im November 2019 sorgte André Lotterer, als er beim Saisonauftaktrennen in Diriyah den zweiten Platz belegte. Ein Einstand nach Mass und ein Beleg dafür, dass Porsche mit dem Porsche 99X Electric auf Anhieb ein konkurrenzfähiges Fahrzeug am Start hatte. Das wurde durch die erste Pole-Position in Mexiko-Stadt sowie einen weiteren zweiten Platz beim Heimrennen in Berlin eindrucksvoll unterstrichen. Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserie der Welt und bringt als Beschleuniger für innovative und nachhaltige Mobilitätstechnologien seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. In dieser Saison, in der erstmals ein Fahrer- und Team-Weltmeister gekürt wird, sind mehr Automobilhersteller am Start als in jeder anderen Rennserie. Entsprechend interessant und hart umkämpft sind die Rennen. 

Die Vorschau: Fragen und Antworten zum Monaco E-Prix

Die Glamour-Kurve steigt in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft: Das Gastspiel in Monaco am 8. Mai ist das prestigeträchtigste Rennen des Jahres. Auf dem neuen Stadtkurs für die Formel E wird der Pulk der 24 elektrisch angetriebenen Rennwagen über markante Abschnitte der weltberühmten Grand-Prix-Strecke wie Sainte Dévote, Casino und Mirabeau fahren, sowie erstmals durch den Tunnel am Hafen. Ein Meilenstein in der Geschichte der ersten Elektro-Rennserie der Welt. „Wir wollen mit der Formel E in faszinierenden Städten und einer tollen Atmosphäre starten, und da gibt es keinen besseren Ort als Monaco“, sagt Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E. „Für uns ist es ein Privileg, in dieser faszinierenden Kulisse ein Rennen zu fahren. Wir freuen uns sehr darauf.“

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist erstmals im Fürstentum an der Côte d’Azur am Start und setzt zwei Porsche 99X Electric mit André Lotterer (GER/Startnummer 36) und Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 99) ein. Nach zwei Podiumsplatzierungen in Rom und Valencia hofft das Team in Monaco auf den ersten Sieg. Das siebte Saisonrennen in der teuersten Quadratmeile der Welt ist ein Höhepunkt der Saison und eine spannende Herausforderung für Fahrer und Teams. Der enge Stadtkurs verlangt ein effizientes Energiemanagement und verzeiht keinen Fahrfehler. Es gibt kaum Auslaufzonen, dafür Mauern und Leitplanken. Volle Konzentration vom Start bis ins Ziel – nur so kommt man auf der Ideallinie durch das Kurvenlabyrinth zwischen Luxushäusern und Edelboutiquen.

Die Strassen in Monte Carlo werden erst am frühen Samstagmorgen für den Auftritt der Formel E gesperrt. Dadurch gibt es diesmal keinen Shakedown, den sonst obligatorischen kurzen Test der Autos auf der Strecke. Wenn erst die im Weg stehenden Blumenkübel, Parkuhren und Verkehrsschilder entfernt sind, entsteht in der Postkartenkulisse des Fürstentums mit Hilfe von Leitplanken, Betonblöcken und hohen Zäunen eine Rennstrecke von unglaublicher Faszination. Und dann springen für die 24 Formel-E-Boliden die Ampeln im schnellsten Stadtverkehr der Welt auf Grün.

Amiel Lindesay (Einsatzleiter Formel E)

Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E, 2021, Porsche AG

Dritter in Rom, Zweiter in Valencia – wie stehen in Monaco die Chancen auf den ersten Sieg?

„Es wäre schön, wenn die Formel E diesem Gesetz der Logik folgen würde. Das Team arbeitet jedenfalls hart und hätte den ersten Sieg verdient. Wir wollen mit beiden Porsche 99X Electric konstant an der Spitze mitfahren. Um das zu erreichen, müssen wir noch besser werden. Auch in Valencia herrschte am Ende Freude auf der einen Seite der Box und Enttäuschung auf der anderen. Mit dem einen Auto holten wir unser bisher bestes Saisonergebnis, mit dem anderen blieben wir hinter unseren eigenen Erwartungen zurück. Wir tun alles dafür, um künftig beide Autos vorne zu haben.“

War der zweite Platz in Valencia die Bestätigung dafür, dass ihr auf dem richtigen Weg seid?

„Absolut. Das war auf jeden Fall ein positives Zeichen. Die Pace ist ja schon die ganze Saison da. Auf einer Runde sind wir sehr schnell, das konnte man von Anfang an sehen. In Valencia sind wir jetzt auch wieder ein sauberes, effizientes Rennen gefahren, wenn auch nur mit einem Auto, und haben damit bewiesen, dass wir das Energiemanagement beherrschen. Wir müssen noch einige Dinge zusammenbringen, um konstant vorne dabei zu sein. Wenn uns das in Monaco gelingen würde, wäre das natürlich grossartig.“

André Lotterer (Porsche-Werksfahrer, #36)

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer, 2021, Porsche AG

In Valencia hast Du als starker Zweiter die ersten Punkte in dieser Saison geholt. Wie gross war die Erleichterung?

„Die war schon riesig. Ich habe mich sehr über meine Podiumsplatzierung gefreut und hoffe, dass mit den ersten Punkten der Knoten geplatzt ist. Die ersten Saisonrennen waren schon sehr mühsam, vor allem, weil wir ein schnelles Auto haben und hart dafür arbeiten, sein Potential nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennen voll auszuschöpfen. In Valencia ist uns das wieder ganz gut gelungen. Von daher gehe ich hochmotiviert in Monaco an den Start.“

Wie findest Du es, dass die Formel E auf einem neuen Kurs in deiner Wahlheimat fährt und was rechnest Du dir aus?

„Dieses Rennen wird sicherlich ein Highlight der Saison. Monaco ist überall auf der Welt ein Begriff und wenn die Formel E dort ein Rennen fährt, interessiert das nicht nur eingefleischte Motorsportfans. Ich hoffe, dass wir die Formel E mit ihrer Mischung aus Sport und Lifestyle in dieser faszinierenden Kulisse optimal präsentieren können und mit möglichst vielen Punkten nach Hause fahren.“

Pascal Wehrlein (Porsche-Werksfahrer, #99)

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer, 2021, Porsche AG

In der Saison 5 warst Du schon mal Vierter in Monaco. Wie sehr freust Du dich auf die Rückkehr?

„Natürlich sehr. Monaco ist ein Highlight im Rennkalender. Auf diesem weltberühmten Stadtkurs zu fahren, ist immer etwas Besonderes. Ich kenne ja die ganze Strecke aus der Formel 1 und bin gespannt auf das neue Layout für die Formel E. Es ist schön, dass wir diesmal auch so weltberühmte Kurven wie Casino, Mirabeau und Grand Hotel fahren sowie erstmals auch durch den Tunnel. Das wertet die Formel E in der öffentlichen Wahrnehmung auf jeden Fall erheblich auf.“

Was sind die besonderen Herausforderungen in Monaco und mit welchen Erwartungen gehst Du an den Start?

„Die Strecke weist enge Kurven, steile Anstiege und auch richtig schnelle Sektionen auf. Das ist jetzt ein richtiger Formel-E-Kurs. Eine Runde ist fast doppelt so lang wie auf der Strecke, auf der wir früher in Monte Carlo gefahren sind. Das bedeutet, dass effizientes Energiemanagement eine noch grössere Rolle spielt. Für mich persönlich hoffe ich, dass ich dort weitermachen kann, wo ich in Rom aufgehört habe. Da stand ich auf dem Podium.“

Die Strecke

Der neue Stadtkurs für die Formel E ist mit 3,32 Kilometern fast doppelt so lang wie der alte, auf dem in den Jahren 2015, 2017 und 2019 gefahren wurde. Er setzt sich aus einer eigenen Sektion für die Formel E und Teilen der legendären Grand-Prix-Strecke zusammen wie Sainte Dévote, Casino, Mirabeau, Grand Hotel und Portier. Erstmals fährt die Formel E auch durch den berühmten Tunnel am Hafen. Die Strecke bietet viele Überholmöglichkeiten und ist vor allem auch in Sachen Energiemanagement eine echte Herausforderung. Mit steilen Anstiegen, 19 teils sehr engen Kurven und einigen schnellen Passagen ist sie wie geschaffen für die spezielle Identität der Formel E.

Der Medienservice

Kommentare des Einsatzleiters Formel E und der Fahrer erhalten Sie mit dem Rennbericht am 8. Mai (Rennen 7). Weitere Informationen rund um das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team werden live auf dem Twitter-Kanal@PorscheFormulaE. Alles Wissenswerte über das Team, die Fahrer und die Rennserie finden Sie im Porsche Formel E Media Guide. Im Verlauf der Saison wird er laufend aktualisiert und durch zusätzliche interaktive Inhalte erweitert.

Der Porsche 99X Electric

Mit dem Porsche 99X Electric kehrte Porsche 2019 nach mehr als 30 Jahren in den Formel-Sport zurück und feierte mit dem zweiten Platz beim Auftaktrennen im saudi-arabischen Diriyah ein erfolgreiches Debüt. Der Elektrorennwagen mit dem Porsche E-Performance Powertrain, dem in Weissach entwickelten Antriebsstrang, dient zugleich als Entwicklungsträger für Elektro-Serienfahrzeuge des Sportwagenherstellers. So kommt beispielsweise die in der Formel E verwendete 800-Volt-Technologie auch beim Taycan zum Einsatz, dem ersten vollelektrischen Seriensportwagen von Porsche. Energiemanagement und -effizienz sind sowohl in der Formel E als auch in der Serienentwicklung wichtige Erfolgsfaktoren. Die maximale Leistung des 99X Electric beträgt 250 kW (340 PS) im Qualimodus und 200 kW (270 PS) im normalen Rennmodus. Sie kann im Attackmodus auf 235 kW (320 PS) und mit dem Fanboost auf 250 kW (340 PS) gesteigert werden. Die maximale Rekuperation beträgt 250 kW, die nutzbare Batteriekapazität 52 Kilowattstunden.

Die Formel E

Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserien der Welt und bringt seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. Als Beschleuniger für innovative und nachhaltige Mobilitätstechnologien fördert sie gleichzeitig die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das Format ist kompakt: Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag statt. Ein Rennen dauert 45 Minuten plus eine Runde. In der Formel E, in der in dieser Saison erstmals ein Fahrer- und Team-Weltmeister gekürt wird, sind mehr Automobilhersteller am Start als in jeder anderen Rennserie. Entsprechend interessant und hart umkämpft sind die Rennen. Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team 2021 seine zweite Saison.

Die weiteren Rennen

Der Rennkalender für den Rest der Saison 7 steht. Die Formel E hat acht weitere Rennen bekanntgegeben, wodurch sich die Anzahl der in ihrer ersten Weltmeisterschaftssaison ausgetragenen Läufe auf 15 erhöht.

Rennen 8 – 19. Juni: Puebla (Mexiko)
Rennen 9 – 20. Juni: Puebla (Mexiko)
Rennen 10 – 10. Juli: New York (USA)
Rennen 11 – 11. Juli: New York (USA)
Rennen 12 – 24. Juli: London (Grossbritannien)
Rennen 13 – 25. Juli: London (Grossbritannien)
Rennen 14 – 14. August: Berlin (Deutschland)
Rennen 15 – 15. August: Berlin (Deutschland)

 

Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.

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