Die LMDh-Autos stellen ab 2023 eine neue Topklasse in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der nordamerikanischen IMSA WeatherTech Sports-Car Championship. Beide Meisterschaften haben eine grosse Bedeutung für den Stuttgarter Sportwagenhersteller. Porsche hat die Einführung der neuen Hybrid-Prototypen-Klasse schon bei der gemeinsamen Verkündung durch die Veranstalter ACO/WEC und IMSA ausdrücklich begrüsst. Die rund 1.000 Kilogramm leichten Rennwagen werden von einem Hybridsystem mit 500 kW (680 PS) Leistung angetrieben.

„Der Langstrecken-Motorsport gehört zur DNA unserer Marke.“ Oliver Blume

„Die neue LMDh-Kategorie ermöglicht uns, mit einem Hybridantrieb bei den Klassikern in Le Mans, Daytona und Sebring um Gesamtsiege zu kämpfen – und das zu vertretbaren Kosten. Das Projekt ist für Porsche höchst attraktiv. Der Langstrecken-Motorsport gehört zur DNA unserer Marke“, erklärt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG.

Grafiken des LMDh-Prototypen

Seit mehr als 20 Jahren wird es erstmals wieder möglich sein, mit baugleichen Fahrzeugen bei den weltweiten Langstreckenrennen um Gesamtsiege zu kämpfen. Dabei setzt die neue LMDh-Kategorie auf hohe Kosteneffizienz. Die Autos basieren auf einem weiterentwickelten LMP2-Chassis. Das Hybridsystem inklusive der Steuerungselektronik ist einheitlich. Chassis von vier verschiedenen Herstellern stehen zur Wahl. Das Konzept für den Verbrenner-Antrieb und das Design der Karosserie können die Marken im Rahmen des Reglements frei wählen.

LMDh-Prototyp schliesst die Lücke bei den Antriebskonzepten

Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG ergänzt: „Porsche setzt mittelfristig auf drei verschiedene Antriebskonzepte: vollelektrische Fahrzeuge, effiziente Plug-in-Hybride und emotionale Verbrenner. Diesen Dreiklang wollen wir bei der Entwicklung von hochmodernen Strassenfahrzeugen und im Motorsport gleichermassen darstellen. Den rein elektrischen Antrieb setzen wir im Rahmen unseres Werksengagements in der FIA Formel E ein. Die hoch effizienten und emotionalen Verbrenner im GT-Sport. Die LMDh-Klasse schliesst für uns die Lücke. Dort treten leistungsstarke Hybridantriebe gegeneinander an, wie sie in vergleichbarer Form schon jetzt in zahlreichen Modellen unserer Marke verbaut werden. Wenn das Reglement perspektivisch Raum für den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen bietet, wäre das für mich im Sinne der Nachhaltigkeit ein noch grösserer Ansporn.“

Fritz Enzinger, Leiter Motorsport, Brendon Hartley, Timo Bernhard, Earl Bamber, l-r, 24-Stunden-Rennen von Le Mans, 2017, Porsche AG
Im Jahr 2017 erzielte Porsche in Le Mans den dritten Gesamtsieg in Folge

„Ich danke unserem Vorstand für das grosse Vertrauen in die von uns erarbeitete Motorsportstrategie“, erklärt Fritz Enzinger, Leiter Motorsport. „Wir sind mit 19 Erfolgen Rekordsieger bei den 24 Stunden von Le Mans und haben auch bei den grossen Rennen in den USA ein ums andere Mal ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Diese Tradition können wir mit einem LMDh-Fahrzeug vor dem Hintergrund maximaler Kosteneffizienz fortführen. Das Interesse weiterer Hersteller ist gross. Ich hoffe, dass wir an die glorreichen Kämpfe zahlreicher Marken in den 1980er- und 1990er-Jahren anschliessen können. Das würde dem gesamten Motorsport einen grossen Schub geben.“

911 GT3 R Hybrid und 919 Hybrid setzten neue Massstäbe

Hochleistungs-Hybridantriebe haben bei Porsche Motorsport eine lange und sehr erfolgreiche Tradition. In den Jahren 2010 und 2011 setzte der revolutionäre Porsche 911 GT3 R Hybrid bei seinen Einsätzen auf der Nürburgring-Nordschleife neue Massstäbe. Zu diesem Zeitpunkt existierte kein anderes vergleichbares Rennfahrzeug mit Hybrid-Antrieb.

Der 919 Hybrid bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2017

Zwischen 2014 und 2017 unterstrich der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart seine Expertise im Bereich hoch effizienter und performanter Hybridantriebe mit dem 919 Hybrid. Im Rahmen der FIA WEC Langstrecken-Weltmeisterschaft gelang mit dem Prototyp der LMP1-Klasse der Hattrick, drei Siege in Folge beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans. Dreimal in Serie verbuchte Porsche zudem den Herstellertitel und die Fahrermeisterschaft für sich.

Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.

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