„Wenn wir auch in Zukunft an unseren Erfolg der vergangenen Jahre anknüpfen wollen, dann müssen wir uns grundlegend verändern“, gibt IT- und Finanzvorstand Lutz Meschke die Richtung vor. „Wir brauchen künftig Wissen, das teilweise recht weit von unseren bisherigen Kernkompetenzen entfernt ist. Deshalb müssen wir uns ein starkes Ökosystem mit kompetenten Partnern aufbauen.“
Der aktuelle Wandel in der Automobilbranche erfordert neue Wege. Deshalb hat Porsche seine Investitionssumme für Corporate Venture Capital-Aktivitäten um 150 Millionen Euro erhöht. Ziel von „Porsche Ventures“ ist es, sich durch Beteiligungen an Start-ups den Zugang zu Trends, neuen Technologien und Geschäftsmodellen zu sichern.
In den zurückliegenden Monaten hat der Sportwagenhersteller bereits viele neue Partner an seine Seite geholt – und sich an interessanten Start-ups beteiligt. Dabei konzentriert sich Porsche auf Investitionen in Geschäftsmodelle rund um die Themen Kundenerlebnis, Mobilität und digitaler Lifestyle mit Fokus auf Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain sowie Virtual und Augmented Reality. Die unterschiedlichen Beteiligungen des vergangenen Jahres haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Türöffner für neue Technologien und Geschäftsmodelle.
Urgent.ly, USA
Die jüngste Beteiligung von Porsche bedeutet eine Investition in Künstliche Intelligenz (KI): Das amerikanische Start-up Urgent.ly versteht sich als weltweit führende Plattform für Mobilität und Pannenhilfe in Nordamerika, Europa und Asien. Mit Hilfe von KI und Geolokalisierung vernetzt Urgent.ly Autofahrer, Dienstleister und Automobilhersteller in Echtzeit und koordiniert so im Pannenfall die best- und schnellstmögliche Hilfe. Betroffene Kunden haben dadurch von Anfang an Transparenz über den sekundengenauen Aufenthaltsort und die voraussichtliche Ankunftszeit des gerufenen Pannendienstes. In den USA ist bereits mehr als die Hälfte aller Pannenhilfe-Anbieter an die Plattform angeschlossen.
Gapless, Deutschland
Im vergangenen September hat Porsche in das Berliner Start-up Gapless investiert. Gapless ermöglicht es, Oldtimer-Fahrzeuge inklusive der gesamten Historie digital zu verwalten und die Daten fälschungssicher mit anderen Nutzern zu teilen. Durch eine lückenlose Nachvollziehbarkeit soll der Wert von Sammlerstücken erhalten oder gesteigert werden. Dafür entwickelt das Start-up eine Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie, die Datensätze sicher verschlüsselt.
WayRay, Schweiz
Ebenfalls im September 2018 ist Porsche als strategischer Lead-Investor bei WayRay eingestiegen. Das Start-up aus Zürich entwickelt und produziert holographische Augmented Reality Head-up-Display-Technologien und arbeitet daran, virtuelle Objekte nahtlos in das Fahrerlebnis zu integrieren. Im Vergleich zu konventionellen Head-up-Displays bietet WayRay ein deutlich kleineres Projektionssystem, welches in jedem Fahrzeug installiert werden kann – unabhängig von der Gestaltung des Innenraums. Die Technologie wird sowohl für Fahrer als auch Beifahrer getestet. Sie hat damit auch Potenzial für neue Konzepte im Kontext des hochautomatisierten Fahrens.
Miles, USA
Im Juli 2018 gab Porsche bekannt, sich am US-Start-up Miles zu beteiligen. Das 2016 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in San Jose im kalifornischen Silicon Valley und startet das erste Smartphone-basierte Prämienprogramm für alle Formen der Mobilität. Die digitale Plattform ist auf die multi-modale Fortbewegung mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln ausgelegt und basiert auf Künstlicher Intelligenz. Miles ermöglicht es, Kundenbedürfnisse rund um eine Reise besser zu verstehen und Mobilitätsverhalten frühzeitig zu antizipieren. Im April 2019 hat Porsche Ventures seine Investition nochmals erhöht.
Rimac, Kroatien
Im Juni 2018 hat Porsche zehn Prozent der Technologie- und Sportwagenfirma Rimac Automobili erworben. Das kroatische Unternehmen entwickelt und produziert Komponenten für die Elektromobilität und stellt selbst elektrische Supersportwagen her. Die Schwerpunkte von Rimac liegen auf der Batterietechnologie im Hochspannungsbereich, dem Elektroantrieb sowie der Entwicklung von digitalen Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine (HMI). Im Zuge der Beteiligung hat Porsche eine Entwicklungspartnerschaft mit Rimac geschlossen.
Anagog, Israel
Im April vergangenen Jahres hat Porsche eine Minderheitsbeteiligung am israelischen Unternehmen Anagog erworben. Das 2010 gegründete Start-up mit Sitz in Tel Aviv ist auf die Entwicklung Künstlicher Intelligenz im Mobilitätskontext spezialisiert. Die von Anagog programmierte und patentierte SDK-Lösung ermöglicht es, Mobilitätsverhalten über Smartphone basierte künstliche Intelligenz zu verstehen und vorherzusagen. Hierfür werden Sensordaten ausgewertet und über Algorithmen in Mobilitässtatus übersetzt. Die Datenanalyse erfolgt direkt auf dem mobilen Endgerät und verzichtet damit auf einen Transfer von sensiblen Nutzerdaten in die Cloud.
home-iX, Deutschland
Porsche ist seit September 2017 auch an dem Stuttgarter Technologie-Unternehmen home-iX beteiligt. Das auf Smart Living spezialisierte B2B-Start-up wurde 2016 von zwei früheren Porsche-Mitarbeitern gegründet. Es ermöglicht Unternehmen individualisierte Smart Living-Lösungen anzubieten, indem es unabhängig von Hersteller oder Übertragungsstandard ermöglicht, Geräte zu vernetzen und damit neue Geschäftsmodelle zu definieren.
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.