Porsche Motorsport blickt zum Ende des Jahres 2024 auf eine erfolgreiche Saison zurück: Mit dem Hybrid-Prototypen Porsche 963 gelang dem Werksteam Porsche Penske Motorsport in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship insgesamt sieben Titelgewinne. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team feierte mit Werkspilot Pascal Wehrlein aus Deutschland den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft. An diese grossen Erfolge möchte Porsche in der bevorstehenden Saison 2025 anknüpfen.
„Wir blicken auf eines der erfolgreichsten Motorsport-Jahre in der Geschichte unserer Marke zurück. Das hat uns in einer Zeit Rückenwind gegeben, in der wir ihn gut gebrauchen können. 2024 war ein enorm herausforderndes Jahr für die Automobilindustrie – auch für uns bei Porsche“, erklärte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, gegenüber den mehr als 400 Gästen bei der jährlichen Night of Champions im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach. „Motorsport ist für uns kein Selbstzweck, sondern seit jeher ein fester Bestandteil unserer DNA. Porsche ohne Motorsport: Das funktioniert einfach nicht. Unsere Rennwagen repräsentieren unsere Marke. Sie sind auf den Rennstrecken weltweit als Markenbotschafter für uns unterwegs. Und sie sind rollende Innovationslabore. Was wir auf der Rennstrecke erfolgreich erprobt haben, fliesst vielfach in unsere Serienentwicklung ein. Das macht unsere Serien-Sportwagen so einzigartig – und bei den Kunden so begehrt.“
„Dieses Jahr sind wir mit wegweisenden Erfolgen in die Saison gestartet. Der Sieg von Pascal Wehrlein in Mexiko City, der Erfolg bei den 24 Stunden von Daytona und beim Auftakt der WEC in Katar haben uns in unserer Arbeit bestätigt. Zahlreiche Titelgewinne, darunter zwei Weltmeisterschaften, sind der verdiente Lohn“, sagte Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung Porsche AG. „2025 wird ein sehr herausforderndes Jahr – im Motorsport und für die Marke. Wir haben alle gemeinsam die bestehenden Motorsport-Engagements auf den Prüfstand gestellt und sind gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen werden. In der IMSA, WEC und Formel E sind unsere Werksteams bereit, ihre Titel zu verteidigen und noch unerreichte Ziele anzugehen.“
20. Gesamtsieg in Le Mans ist das grosse Ziel von Porsche Penske Motorsport
In der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC hat das globale Werksteam Porsche Penske Motorsport den 20. Gesamtsieg für die Marke bei den 24 Stunden von Le Mans im Visier. Ebenfalls im Fokus: Der 2024 um nur zwei Punkte verpasste Gewinn der Herstellermeisterschaft. „Bei all dem grossem Erfolg dieses Jahres: Wir haben noch Ziele“, sagt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Der Wettbewerb wird in der Saison 2025 noch härter. Die Mitbewerber werden Fortschritte machen, zudem kommt neue Konkurrenz hinzu. Wir fühlen uns bestens gerüstet. In den vergangenen Monaten haben wir intensive Analysen durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus fliessen bereits in die Vorbereitung der kommenden Saison ein. Zudem gehen wir mit einem veränderten Fahrerkader an den Start. Auch in der Formel E haben wir hochgesteckte Ziele. Die 2025 erstmals ausgeschriebene Herstellerwertung zu gewinnen, ist eines davon.“
Die Entwicklungsingenieure in Weissach und bei Porsche Penske Motorsport werden zur Saison 2025 unter anderem das Fahrwerk des Porsche 963 optimieren. Dies ermöglicht es, den Prototypen der Hypercar-Klasse (FIA WEC) und GTP-Kategorie (IMSA WeatherTech SportsCar Championship) noch besser auf die jeweiligen Besonderheiten der Rennstrecken einzustellen. In der Langstrecken-WM rückt der ehemalige Porsche-Junior Julien Andlauer in den Werksfahrerkader auf. Der Franzose teilt sich die Startnummer 5 mit dem Dänen Michael Christensen. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 steuern die amtierenden Fahrer-Weltmeister Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien. Die Fahrercrews werden in ausgewählten Rennen durch Matt Campbell und Mathieu Jaminet unterstützt, unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni.
Der Australier und der Franzose teilen sich in der nordamerikanischen IMSA-Serie den Porsche 963 mit der Nummer 6, ihre Markenkollegen Felipe Nasr aus Brasilien und Nick Tandy aus Grossbritannien steuern die Startnummer 7. In den USA werden die beiden Fahrerduos bei den längeren Rennen – also in Daytona, Sebring, Indianapolis und auf der Road Atlanta – durch Kévin Estre und Laurens Vanthoor ergänzt. Über den erneuten Einsatz eines dritten Werksautos beim Höhepunkt des Motorsport-Jahres, dem Klassiker in Le Mans, entscheidet Porsche in den kommenden Wochen.
Konstanz und Neuerungen: Porsche geht auf Titeljagd in der Formel E
Mit dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft von Pascal Wehrlein wähnt sich Porsche am vorläufigen Höhenpunkt seiner Formelsport-Historie. Am 21. Juli in London hat der Deutsche den zweiten grossen Titel für den hocheffizienten Porsche 99X Electric errungen: Er folgt als Champion auf den Briten Jake Dennis, dem das Kunststück bereits 2023 im gleichen Fahrzeug des Kundenteams Andretti Formula E gelungen war. Wehrlein verewigte sich in London als erster deutscher Formel-E-Champion überhaupt.
In seine sechste Formel E-Saison startet Porsche mit zahlreichen Neuerungen: Die lila-grüne Farbwahl schlägt eine Brücke zur elektrischen Produkt-Speerspitze, dem Taycan Turbo GT, und unterstreicht den Unternehmensanspruch, unter den traditionellen Automobilherstellern eine führende Rolle in den Bereichen Elektrifizierung, Nachhaltigkeit und Technologie einzunehmen.
Der Portugiese António Félix da Costa geht neben Wehrlein für das Werksteam in den Wettbewerb. Mit Nico Müller steht ein neuer Porsche Werksfahrer bereit: Der Schweizer bereichert das Andretti-Team. Wie das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team setzt der erfolgreiche US-Rennstall zwei 99X Electric der neusten Generation ein (GEN3 Evo). Das ebenfalls amerikanische Team Kiro Race Co hingegen setzt auf 99X-Technik der Weltmeistergeneration GEN3 – und stellt neu ein zweites Porsche-Kundenteam in der Formel E. „Trotz viel Neuem für Porsche insgesamt bleibt das Werksteam weitestgehend konstant“, kommentiert Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E. „Die Testfahrten verliefen positiv. Wir sind gut für die neue Saison aufgestellt. Wir wollen wieder den Titel gewinnen – plus den neuen WM-Titel für Hersteller.“
Esports: Porsche-Werksteam setzt sich den Esports World Cup zum Ziel
Das Werksteam Porsche Coanda Esports Racing hat sich für die Simracing-Saison 2025 verstärkt: Der Australier Jordan Caruso rückt neben seinen Landsleuten Joshua Rogers und Dayne Warren sowie dem Briten Charlie Collins in den Werkskader auf. Der 24-Jährige hat 2023 den Porsche TAG Heuer Esports Supercup gewonnen und tritt an die Stelle von Mitchell deJong. Der US-Amerikaner übernimmt zusammen mit Elvis Rankin (USA) die Rolle des Ergänzungsfahrers. Zentrales Rennprogramm der Mannschaft ist im kommenden Jahr wieder die ESL R1-Serie auf der Simulations-Software Rennsport. Sie liefert auch die Basis für die beiden Saison-Highlights. Die Fahrermeisterschaft findet vom 20. bis 22. Februar im Rahmen des Rennsport Summit in der Motorworld München statt. Die Entscheidung in der Team-Wertung fällt im Sommer beim Esports World Cup in Riad (Saudi-Arabien).
Bereits am 1. Februar startet die siebte Auflage des Porsche TAG Heuer Esports Supercup. 30 Simracer haben sich auf iRacing für die Teilnahme qualifiziert und kämpfen um ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 200.000 US-Dollar. Der Markenpokal zählt zu den weltweit führenden seiner Art und umfasst sieben Läufe plus ein Midseason-Tournament.
Kundensport: Starke Porsche-Präsenz in Topklassen und GT-Kategorien
In der FIA WEC setzt das deutsche Kundenteam Proton Competition weiterhin einen Porsche 963 ein. Als erster Fahrer steht Neel Jani fest. Der Schweizer hatte 2016 die 24 Stunden von Le Mans und die Weltmeisterschaft am Steuer des Porsche 919 Hybrid gewonnen. Auch in der IMSA-Serie geht der Hybridprototyp aus Weissach in Kundenhand an den Start: Das Team JDC-Miller MotorSports führt sein Engagement mit dem 963 in der Topklasse GTP fort.
Ebenfalls in der IMSA-Serie bleibt das Team AO Racing eine feste Grösse. Die US-Mannschaft hat 2024 alle Titel in der hart umkämpften GTD-Pro-Klasse gewonnen. 2025 kehrt AO Racing mit dem Publikumsliebling „Rexy“ zurück. Der amtierende Champion Laurin Heinrich aus Deutschland teilt sich das Cockpit des Porsche 911 GT3 R im grünen Dinosaurier-Design dann mit dem Österreicher Klaus Bachler. Bei den Langstreckenrennen in Daytona und Sebring erhalten die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Unterstützung durch den Belgier Alessio Picariello. In der GTD-Kategorie geht unter anderem das Team Iron Dames an den Start.
Die Förderinitiative junger Fahrerinnen nimmt ab 2025 einen besonderen Platz im Kundensportprogramm von Porsche ein. Die Dänin Michelle Gatting rückt im Zuge des Projekts „Porsche X Iron Dames“ in den Kader der Porsche-Vertragsfahrer auf. Die Iron Dames gehen am Steuer eines 911 GT3 R in der IMSA, der European Le Mans Series, der Asian Le Mans Series und der FIA WEC an den Start. In der Weltmeisterschaft setzt Manthey den bis zu 416 kW (565 PS) starken Porsche der Iron Dames ein. Die erfahrene Mannschaft aus der Eifel schickt einen zweiten Neunelfer unter anderem mit Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich in die Rennen.
Manthey arbeitet derzeit daran, sein Engagement in der DTM auch in der Saison 2025 fortzuführen. Als Neueinsteiger möchte sich das unter anderem in den Porsche-Markenpokalen erfolgreiche Team Allied Racing in der deutschen Rennserie etablieren. Die Mannschaft aus Bayern setzt zwei Porsche 911 GT3 R für den ehemaligen Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark und Ricardo Feller ein. Der Schweizer zieht als neues Mitglied in den erweiterten Fahrerkader von Porsche Motorsport ein. Weitere Kundenteams gehen in den GT3-Serien weltweit ins Rennen, so etwa in der Fanatec GT World Challenge Europe, dem asiatischen Pendant dieser SRO-Rennserie und auf der Nürburgring-Nordschleife. Dazu zählen Rutronik Racing, Schumacher CLRT, Absolute Racing, Phantom Global und Origin Racing.
Theo Oeverhaus startet als neuer Porsche-Junior in die Saison 2025
Der Deutsche Theo Oeverhaus wird neuer Porsche-Junior. Der 19-Jährige aus Osnabrück konnte sich in einem intensiven Auswahlverfahren gegen acht weitere Talente aus den nationalen und regionalen Porsche Carrera Cups durchsetzen. Der Meister des Porsche Carrera Cup Middle East 2023/2024 sowie Drittplatzierte des diesjährigen Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland erhält eine Förderung von bis zu 225.000 Euro und tritt in der neuen Saison unter anderem im Porsche Mobil 1 Supercup an. Dort trifft der Youngster auf den Franzosen Alessandro Ghiretti, für den 2025 das zweite Jahr als Porsche-Junior beginnt.
Joel Sturm gewinnt den Porsche Cup als bester Amateurpilot 2024
Über den begehrten Porsche Cup als bester Amateurfahrer am Steuer eines Porsche Rennfahrzeugs darf sich Joel Sturm freuen. Der Deutsche behielt im Punkteklassement mit 11.707 Zählern die Oberhand gegen Alex Malykhin (2./10.447 Punkte). Gemeinsam mit dem Briten hatte Sturm in der Saison 2024 die FIA Endurance Trophy in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gewonnen. Als Preis erhält der Rheinländer 150.000 Euro. Rang drei teilen sich die beiden Amerikaner Adam Adelson und Elliott Skeer, die am Steuer eines Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports zahlreiche Erfolge verbuchten. Der traditionsreiche Porsche Cup basiert auf einer Idee von Ferry Porsche und wird alljährlich seit 1970 an erfolgreiche Amateurfahrer verliehen. In diesem Jahr übernahm erstmals dessen Enkelsohn Ferdi Porsche die Preisübergabe.
Fahrerkader Porsche Motorsport 2025
Werksfahrer
Julien Andlauer (FRA)
Matt Campbell (AUS)
Michael Christensen (DEN)
Romain Dumas (FRA)
Kévin Estre (FRA)
António Félix da Costa (POR)
Mathieu Jaminet (FRA)
Richard Lietz (AUT)
Nico Müller (SUI)
Felipe Nasr (BRA)
Thomas Preining (AUT)
Nick Tandy (GBR)
Laurens Vanthoor (BEL)
Pascal Wehrlein (GER)
Esport
Jordan Caruso (AUS)
Charlie Collins (GBR)
Joshua Rogers (AUS)
Dane Warren (AUS)
Mitchell deJong (USA)
Elvis Rankin (USA)
Porsche-Vertragsfahrer
Klaus Bachler (AUT)
David Beckmann (GER)
Bastian Buus (DEN)
Jaxon Evans (NZL)
Ricardo Feller (SUI)
Michelle Gatting (DEN)
Ayhancan Güven (TUR)
Laurin Heinrich (GER)
Wolf Henzler (GER)
Marco Holzer (GER)
Gabriela Jilkova (CZE)
Lars Kern (GER)
Nico Menzel (GER)
Sven Müller (GER)
Patric Niederhauser (SUI)
Alessio Picariello (BEL)
Patrick Pilet (FRA)
Marco Seefried (GER)
Porsche-Junioren
Alessandro Ghiretti (FRA)
Theo Oeverhaus (GER)