Statistiken, Fahrerstimmen, Zeitplan
Die Veranstaltung in Le Mans ist der jährliche Höhepunkt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Die erste Auflage des Rennens zur Darstellung von automobiler Innovation, Haltbarkeit und Performance fand 1923 statt. Einzig im Jahr 1936, als ein Generalstreik Frankreich lähmte, und im Zeitraum von 1940 bis 1948 wegen des Zweiten Weltkriegs und des Wiederaufbaus musste der Klassiker pausieren. In dieser Saison startet die 92. Auflage des berühmten 24-Stunden-Rennens an der Sarthe.
Für Porsche steht neben der Aussicht auf den 20. Gesamtsieg in Le Mans auch ein besonderes Jubiläum im Fokus: 50 Jahre Porsche Turbo. Die aufgeladenen Triebwerke wurden ab 1971 im Motorsport entwickelt und fanden nur drei Jahre später ihren Weg in den Neunelfer für die Strasse. Und auch 2024 treibt den Hybrid-Prototypen Porsche 963 ein Bi-Turbomotor an. Ein typisches Beispiel für die Motorsport-Engagements aus Stuttgart: Porsche treibt Innovationen auf der Rennstrecke voran, unterzieht sie im intensiven Wettbewerb maximal harten Tests und bringt sie wenig später erfolgreich in die Serie.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #4): „Ohne jeden Zweifel sind die 24 Stunden von Le Mans das wichtigste Rennen des Jahres. Das sehe ich nicht allein so, sondern alle Fahrer empfinden das exakt gleich. Als Franzose gilt dies für mich umso mehr. Schon beim Testtag war die besondere Unterstützung für uns Lokalmatadoren deutlich zu spüren. Das ist ein tolles Gefühl – eine Woche lang fühlen wir uns wie ein Star! Nach dem Rennen geht es aber ganz schnell wieder zurück ins normale Leben.“
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Es ist immer unglaublich schwierig, die eigenen Chancen vor dem Start des Rennens einzuschätzen. Niemand weiss, wie sich der Wettbewerb darstellen wird. Wir haben in diesem Jahr in der FIA WEC und in der IMSA-Serie bereits hervorragende Ergebnisse erzielt. Das Auto ist gut, das Team in Topform und auch wir Fahrer sind in bester Verfassung. Alles ist angerichtet. Wir werden alles versuchen, um am Ende ganz vorn zu sein.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Basierend auf dem bisherigen Saisonverlauf in der WEC gehen wir natürlich mit hohen Erwartungen und grosser Vorfreude an das Highlight. Ich freue mich sehr darauf. Im ersten Schritt möchten wir das Setup weiter optimieren, dann ein gutes Qualifying absolvieren und in die Hyperpole einziehen. Es ist das einzige Rennen des Jahres, das ich in meiner Heimat Frankreich bestreite und es ist das grösste. Es wird wieder ein beeindruckendes Erlebnis sein, vor derart vielen Zuschauern zu fahren. Ich kann den Start am Samstag um 16:00 Uhr kaum erwarten.“
Will Stevens (Porsche 963 #12): „Es ist sehr schön, wieder in Le Mans zu fahren. Auf dieser Strecke hat unser Team in der LMP2-Klasse bereits riesige Erfolge gefeiert. Wir kennen das Rennen und dessen Besonderheiten bestens. Auf dem Weg durch die bisherigen Saisonrennen haben wir sehr viel gelernt. Dieses Wissen möchten wir nun optimal einsetzen und uns perfekt auf die grosse Herausforderung in Le Mans vorbereiten.“
Jenson Button (Porsche 963 #38): „Ich war bereits zweimal in Le Mans am Start. In diesem Jahr trete ich mit einem Team an, dessen Ambitionen maximal gross sind. Das mag ich sehr. Wir haben beim WEC-Rennen in Spa anhand unserer Startnummer 12 gesehen, dass wir ganz vorn sein können, wenn alles passt. Wir haben daraus viel Selbstbewusstsein gezogen. Wenn wir all unsere Erfahrungen einbringen, dann haben wir ohne Zweifel alle Möglichkeiten, etwas ganz Grosses zu erreichen.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Wir rechnen uns etwas aus. Es ist nicht so, dass wir vom Gesamtsieg träumen, aber unter Umständen werden wir um das Podest kämpfen können. Das ist unser Ziel. Wir haben bezüglich des Setups noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Auch die Strategie für das Rennen müssen wir uns noch zurechtlegen. Wir werden all die gewonnenen Erkenntnisse der vergangenen Wochen und Monate anwenden, um möglichst optimal vorbereitet an den Start zu gehen.“
Morris Schuring (Porsche 911 GT3 R #91): „Ich werde erstmals in Le Mans starten. Ganz lustig ist ein Blick auf Zahlen bezüglich unserer Fahrercrew: Mein Teamkollege Richard Lietz geht zum 18. Mal in das Rennen und ich bin gerade einmal 19 Jahre alt. Ich bin der junge Rookie. Es macht mich sehr stolz, ein Teil dieses Teams zu sein. Wir sind bereit. Wenn wir alles richtig machen, dann kommt ein tolles Resultat dabei heraus – ein Ergebnis, das die gesamte Porsche-Familie jubeln lässt.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #92): „Der Kurs in Le Mans ist keine permanente Rennstrecke. Wir gehen davon aus, dass sich die Gripverhältnisse im Verlauf der Woche stärker verändern werden als auf anderen Anlagen. Wir haben das beste Team hinter uns! Unser Ziel ist der Klassensieg. Seit Monaten bereiten wir uns auf diese Herausforderung vor. Wir geben alles für die Erfüllung unseres grossen Traums.
Die einmalige Erfolgsbilanz von Porsche in Le Mans
1951 hat Porsche erstmals eine Abordnung zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans geschickt. Mit Erfolg: Die beiden Franzosen Auguste Veuillet und Edmond Mouche fuhren am Steuer des Porsche 356/4 SL Coupé prompt zum Klassensieg. Seit jenem Jahr ist die Marke ununterbrochen in der Startaufstellung des grössten Langstreckenrennens der Welt vertreten. Bislang traten insgesamt 855 Porsche-Rennfahrzeuge bei dem Klassiker an. Mit 19 Gesamttriumphen und 110 Klassensiegen belegt der Stuttgarter Sportwagenhersteller mit grossem Abstand Platz eins in den Erfolgsstatistiken des Veranstalters Automobile Club de l’Ouest (ACO).
24-Stunden-Rennen in Le Mans – alle Porsche Gesamtsiege
1970 – Herrmann (D) / Attwood (GB) – Porsche 917 KH
1971 – Marko (A) / Van Lennep (NL) – Porsche 917 KH
1976 – Ickx (B) / Van Lennep (NL) – Porsche 936
1977 – Ickx (B) / Haywood (USA) / Barth (D) – Porsche 936/77
1979 – Ludwig (D) / D. Whittington (USA) / B. Whittington (USA) – Porsche 935 K3
1981 – Ickx (B) / Bell (GB) – Porsche 936
1982 – Ickx (B) / Bell (GB) – Porsche 956
1983 – Schuppan (AUS) / Haywood (USA) / Holbert (USA) – Porsche 956
1984 – Pescarolo (F) / Ludwig (D) – Porsche 956
1985 – Barilla (I) / Ludwig (D) / Krages (D) – Porsche 956
1986 – Bell (GB) / Stuck (D) / Holbert (USA) – Porsche 962C
1987 – Bell (GB) / Stuck (D) / Holbert (USA) – Porsche 962C
1994 – Dalmas (F) / Haywood (USA) / Baldi (I) – Dauer Porsche 962 LM
1996 – Wurz (A) / Reuter (D) / Jones (USA) – TWR Porsche WSC-95
1997 – Kristensen (DK) / Alboreto (I) / Johansson (S) – TWR Porsche WSC-95
1998 – Aiello (F) / McNish (GB) / Ortelli (F) – Porsche 911 GT1
2015 – Bamber (NZ) / Tandy (GB) / Hülkenberg (D) – Porsche 919 Hybrid
2016 – Jani (CH) / Lieb (D) / Dumas (F) – Porsche 919 Hybrid
2017 – Bernhard (D) / Hartley (NZ) / Bamber (NZ) – Porsche 919 Hybrid
Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)
Dienstag, 11. Juni
14:00 Uhr – 15:00 Uhr: Autogrammstunde (Boxengasse)
14:00 Uhr – 18:00 Uhr: Pitwalk
15:15 Uhr – 16:30 Uhr: Pitstop-Challenge
Mittwoch, 12. Juni
14:00 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 1
19:00 Uhr – 20:00 Uhr: Qualifying
22:00 Uhr – 00:00 Uhr: Freies Training 2
Donnerstag, 13. Juni
15:00 Uhr – 18:00 Uhr: Freies Training 3
20:00 Uhr – 20:30 Uhr: Hyperpole
22:00 Uhr – 23:00 Uhr: Freies Training 4
Freitag, 14. Juni
15:00 Uhr – 20:00 Uhr: Trackwalk für Fans
16:00 Uhr – 19:00 Uhr: Fahrerparade (Innenstadt)
Samstag, 15. Juni
12:00 Uhr – 12:15 Uhr: Warmup
16:00 Uhr: Start 24 Stunden von Le Mans
Sonntag, 16. Juni
16:00 Uhr: Zieleinlauf 24 Stunden von Le Mans
Vorschau
Porsche möchte seine positive Bilanz bei den 24 Stunden von Le Mans weiter ausbauen. Bei der 92. Auflage des grössten Langstreckenrennens der Welt haben die drei Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport den 20. Gesamtsieg zum Ziel. Zudem spendet Porsche pro im Rennen absolvierter Runde der drei Werksautos 750 Euro im Rahmen der Initiative „Racing for Charity“.
In der Topklasse Hypercar treten insgesamt 23 Prototypen von neun verschiedenen Marken gegeneinander an. Darunter sind auch drei Kunden-Porsche 963 von Hertz Team Jota und Proton Competition. In der neuen LMGT3-Kategorie kämpfen ebenfalls 23 Fahrzeuge von neun Herstellern um den Sieg. Hier wird Porsche durch zwei 911 GT3 R des Partnerteams Manthey vertreten.
Um die Chancen auf den 20. Gesamtsieg zu erhöhen, schickt Porsche Penske Motorsport auch in diesem Jahr drei Porsche 963 auf die Strecke. Die Werksautos unterscheiden sich optisch anhand der Farbgebung unter anderem an den Aussenspiegeln, dem Porsche-Schriftzug in der Windschutzscheibe sowie an der Heckfinne. Die beiden Stammautos aus der FIA WEC tragen in jenen Bereichen wie immer Schwarz (Nummer 5) und Weiss (Startnummer 6). Die Nummer 4 ist an diesen Stellen mit roten Akzenten foliert. Die Hybridprototypen aus Weissach sind mit Topfahrern aus dem Werkskader von Porsche besetzt. Die drei baugleichen Rennwagen der Kundenmannschaften Hertz Team Jota und Proton Competition rechnen sich im engen Wettbewerb der Hypercar-Klasse ebenfalls gute Chancen aus.
„Für Porsche kann es in Le Mans als Ziel nur Platz eins geben. Wir sind Rekordsieger und wollen unserer Bilanz einen weiteren Erfolg hinzufügen. Das ist ein hoher Anspruch an alle Beteiligten. Keinesfalls unterschätzen wir dabei unsere Mitbewerber“, fasst Thomas Laudenbach die Ambitionen des Stuttgarter Sportwagenherstellers zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport fügt hinzu: „Die Hypercar-Topklasse ist mit insgesamt 23 Prototypen von neun verschiedenen Herstellern enorm stark aufgestellt. Genau das ist es, was uns antreibt: Wir wollen unsere Kompetenzen und technischen Fähigkeiten im härtesten Rennen der Welt darstellen. Das gilt nicht nur für unser Werksteam, sondern auch für die starken Kundenteams mit ihren Porsche 963. In der LMGT3-Kategorie sind wir ebenfalls stark aufgestellt. Die beiden 911 GT3 R von Manthey werden bestens vorbereitet in den Kampf um den Klassensieg gehen.“
„Die Vorbereitung verlief richtig gut. Das gilt sowohl für die ersten Rennen des Jahres auf beiden Seiten des Atlantiks als auch für die Testfahrten am vergangenen Sonntag“, erklärt Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh blickt voller Vorfreude auf das Saisonhighlight der FIA WEC: „Es ist schön zu sehen, wie sich die Spannung bei allen im Team immer weiter aufbaut. Alle gehen maximal konzentriert an die Arbeit. Uns vereint das grosse Ziel: Wir wollen den 20. Gesamtsieg für Porsche holen. Ich bin gespannt, wie sich der Wettbewerb in den kommenden Tagen entwickeln wird.“
„Wir sind bereits am Testtag bestens in den diesjährigen Wettbewerb in Le Mans gestartet“, blickt Jonathan Diuguid auf den offiziellen Vortest am vergangenen Sonntag zurück. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt mit Blick auf die Rennwoche an: „Wir erwarten ähnlich gute Bedingungen in den Trainings, im Qualifying und auch an den Renntagen. Wenn dies eintrifft, dann waren unsere Erkenntnisse vom Test viel wert. Wir müssen uns dann darauf konzentrieren, weitere Optimierungen an den Autos vorzunehmen.“
„Racing for Charity“: Porsche spendet für Unterstützung kranker Kinder
Pro gefahrener Rennrunde der drei Werks-Porsche 963 spendet der Sportwagenhersteller 750 Euro. Die Gesamtsumme geht nach dem Renn-Highlight des Jahres an drei gemeinnützige Organisationen, die sich unter anderem weltweit für die Unterstützung und Versorgung schwerkranker Kinder einsetzen: Kinderherzen retten e.V., Interplast Germany e.V. und die Ferry-Porsche-Stiftung.
Das Rennen
Die 24 Stunden von Le Mans bilden als vierter Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC das absolute Highlight der Saison. Aufgrund der langen Distanz werden doppelte WM-Punkte vergeben. Vor dem Start der 92. Auflage des grössten Endurance-Rennens der Welt führt Porsche alle WM-Wertungen an. Den vor 101 Jahren erstmals ausgetragenen Klassiker zeichnen weitere Besonderheiten aus wie beispielsweise den parallelen Einsatz von drei Safety-Cars zur gleichen Zeit. Grund dafür ist die mit 13,626 Kilometern enorm lange Runde auf dem Circuit des 24 Heures in Le Mans. Der Start erfolgt am Samstag, den 15. Juni um 16 Uhr (MESZ).
Die traditionsreiche Strecke im Süden der 150.000-Einwohner-Stadt besteht zum grössten Teil aus öffentlichen Strassen. Im Normalbetrieb fahren jeden Tag hunderte Lkw und Pkw über die legendäre, auch Mulsanne Straight genannte Hunaudières-Gerade auf ihrem Weg zwischen Le Mans und Tours. Zu den berühmtesten und berüchtigtsten Passagen gehören die schnellen Porsche-Kurven: Hohes Tempo und schmale Auslaufzonen sorgen dort für besondere Herausforderungen und spektakuläre Rennszenen. Der sehr spezielle Kurs im Department Sarthe steht den Teams nur einmal pro Saison für Testfahrten zur Verfügung. Diese fanden am vergangenen Sonntag statt.
Das Rennen in TV und Stream
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans wird in Deutschland vom Free-TV-Kanal Nitro aus der RTL-Sendergruppe sowie beim Sportsender Eurosport übertragen. Einen kostenpflichtigen Livestream sowie ein Livetiming bieten die offiziellen Apps der FIA WEC sowie des Le-Mans-Veranstalters ACO.
Die Fahrzeuge und Fahrer in der Übersicht
Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #4: Mathieu Jaminet (F) / Felipe Nasr (BR) / Nick Tandy (UK)
Porsche Penske Motorsport #5: Matt Campbell (AUS) / Michael Christensen (DK) / Frédéric Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (F) / André Lotterer (D) / Laurens Vanthoor (B)
Hertz Team Jota #12: Callum Ilott (UK) / Norman Nato (F) / Will Stevens (UK)
Hertz Team Jota #38: Jenson Button (UK) / Phil Hanson (UK) / Oliver Rasmussen (DK)
Proton Competition #99: Julien Andlauer (F) / Neel Jani (CH) / Harry Tincknell (UK)
LMGT3-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Manthey EMA #91: Richard Lietz (A) / Morris Schuring (NL) / Yasser Shahin (AUS)
Manthey PureRxcing #92: Klaus Bachler (A) / Alex Malykhin (UK) / Joel Sturm (D)