Jordan Caruso startet als Halbzeitmeister in zweite Saisonhälfte

Das spektakuläre Hauptrennen des Porsche TAG Heuer Esports Supercup auf dem Red Bull Ring endete mit dem überraschenden Sieg von Gustavo Ariel. Der Brasilianer war auf Platz zehn gestartet und ging aus einer von intensiven Positionsduellen gekennzeichneten Schlussphase als grosser Gewinner hervor. 

Rennen

Tabellenführer Jordan Caruso sicherte sich Platz eins im Sprintrennen. Um die Führung in der Meisterschaft zur Saisonhalbzeit zu verteidigen, musste er im Hauptlauf einen Rückstand aufholen. Bei den Allstars-Rennen gingen Casey Kirwan und Christian „Keny500“ Ortega als Sieger hervor.

Jordan Caruso ist der inoffizielle Halbzeitmeister des Porsche TAG Heuer Esports Supercup. Nach fünf von zehn Saisonläufen liegt der Australier aus dem Team Altus Esports mit 302 Punkten vor dem britischen VRS Coanda-Fahrer Charlie Collins (271) und Titelverteidiger Diogo C. Pinto (Team Redline, 270). Der neue und alte Tabellenführer konnte sich im zehnründigen Sprintrennen auf der 4,318 Kilometer langen Formel-1-Strecke in der Steiermark durchsetzen. Im fünften Umlauf bremste er den Spanier Alejandro Sánchez (Stormforce Racing ART) aus, der mit dem virtuellen 911 GT3 Cup von der Pole-Position gestartet war. Für Caruso war es der erste Sieg im PESC. Rang zwei ging an Pinto, der nur mit Mühe den Briten Sebastian Job (Oracle Red Bull Racing Esports) auf Distanz halten konnte. Die Plätze vier bis sechs gingen an den US-Amerikaner Zac Campbell (VRS Coanda), Sánchez und den Belgier Julien Soenen (R8G Esports). Als Siebte und Achte durften sich der Brite Jamie Fluke (Apex Racing Team) und Moreno Sirica über die erste Startreihe für den Hauptlauf freuen: Die ersten Acht nahmen das 20-Runden-Rennen in umgekehrter Reihenfolge in Angriff.

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Gustavo Ariel fährt im Hauptlauf von Startplatz zehn zum Sieg.

Dies hatte einiges an Spektakel zu bieten. Sánchez und Pinto übernahmen nach acht Runden die Spitze und setzten sich zunächst etwas von Soenen und dem überraschend starken Gustavo Ariel ab. Das Duell an der Spitze liess die Führungsgruppe dann wieder zusammenrücken. In Runde 17 eskalierten die Positionskämpfe in furiosen Überholmanövern auf und abseits der Strecke. Als sich der Rauch wieder gelegt hatte, lag Ariel auf Rang eins vor Sanchez und Pinto. Auch er freute sich über seinen ersten Sieg im Porsche TAG Heuer Esports Supercup.

Kurzweilig ging es ebenfalls hinter den Erstplatzierten zu. Charlie Collins, als Tabellenzweiter in Spielberg angetreten, hatte das Sprintrennen nur als Zehnter beendet. Im Hauptlauf fiel der Brite nach dem Start auf Rang 20 zurück. Heftige Positionskämpfe vor ihm sowie Probleme und Boxendurchfahrtsstrafen für andere Fahrer brachten ihn noch bis auf Rang sieben. Tabellenführer Caruso erging es ähnlich. Der Australier wurde unverschuldet von der Strecke gedrängt und fand sich zunächst auf Platz 22 wieder. Das Ziel sah er als 13. – genug, um seine Meisterschaftsführung zu verteidigen.

Kirwan gewinnt Allstars-Sprintrennen, Ortegas Aufholjagd bleibt unbelohnt

Das zehnründige Sprintrennen der Allstars mit dem digitalen Porsche 718 Cayman GT4 RS konnte Casey Kirwan (USA) für sich entscheiden. Nach spannenden Windschattenduellen und ambitionierten Überholmanövern überquerte er die Ziellinie vor Pablo „ThePulpoLopez“ López aus Spanien und dem US-Amerikaner Tyson „Quirkitized“ Meier. Dies bedeutete aber auch: Angesichts der umgedrehten Startreihenfolge mussten sich diese Drei für den zweiten Lauf über 16 Runden ganz hinten einreihen. Während Meyer und Kirwan durch einen Dreher von Emily „Emree“ Jones von der Strecke gerissen wurden, setzte Lopez zu einer beeindruckenden Aufholjagd an.

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Casey Kirwan gewinnt das Allstars-Sprintrennen.

Kurz vor Halbzeit des Rennens lag er erstmals auf Rang zwei und hatte wenig später auch den Dreisekundenvorsprung des Führenden aufgeholt. Christian „Keny500“ Ortega leistete jedoch Gegenwehr. Im Windschattenduell auf der Start-Ziel-Geraden kam es zum Kontakt zwischen den Spaniern und Lopez drehte sich in die Streckenbegrenzung. Als Profiteur ging zunächst Jaroslav „Jardier“ Honzik hervor. Der Tscheche musste Ortega jedoch wieder ziehen lassen und wurde Zweiter vor dem Spanier Borja Zazo.

PESC startet in Watkins Glen in die zweite Saisonhälfte

Für den sechsten von zehn Läufen zum Porsche TAG Heuer Esports Supercup steht bereits in einer Woche eine weitere Naturrennstrecke auf dem Programm: die 3,94 Kilometer lange „Classic“-Version von Watkins Glen International. Der Strassenkurs im US-Bundesstaat New York zählte von 1961 bis 1980 zum Formel-1-Kalender. Auch im PESC kam sie bereits einmal zum Einsatz: 2019 fuhr Sebastian Job dort im Qualifying auf die Pole-Position und Kevin Ellis Jr. gewann das Sprintrennen. Am 6. April geht es zunächst über elf Runden, der Hauptlauf führt über die doppelte Distanz. Im Vorfeld treten wieder bekannte Influencer und Content Creator aus der Esports-Szene im Allstars-Rennen an. Der Live-Stream auf twitch.tv/Porsche und youtube.com/@Porsche beginnt erneut gegen 20:00 Uhr (MESZ).

Stimmen nach dem Rennen

Gustavo Ariel (BR, TXC Racing by TK): „Zu Beginn der Saison fiel es mir schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Darin konnte ich mich deutlich steigern und auch meine Qualifying-Ergebnisse verbessern. Mein erster Sieg ist ein grossartiges Ergebnis in meinem Rookie-Jahr. Ich arbeite zwei Jahren mit Tony Kanaan zusammen. Das hilft mir auch im echten Rennsport.“ 

Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART): „Ich glaube, ich habe mehr Punkte als jeder andere aus diesem Lauf geholt. Ich bin also wirklich zufrieden, auch wenn der Tabellenführer Jordan Caruso noch weit weg ist. Der Sprint verlief suboptimal für mich, aber dadurch hatte ich ein gute Ausgangsposition für das Hauptrennen. Die spannenden Duell mit Diogo Pinto und einigen anderen Jungs haben Spass gemacht.“

Diogo C. Pinto (P/Team Redline): „Im Qualifying war ich ziemlich schlecht. Aber ich habe versucht, mich in den ereignisreichen Rennen zu verbessern und so viele Punkte wie möglich zu holen. Auf jeden Fall ist das meine beste erste Saisonhälfte bisher. Der Rückstand auf Jordan Caruso ist ziemlich gross, aber ich will ihn weiter unter Druck setzen.“

Jordan Caruso (AUS/Altus Esports): „Im Qualifying war ich sehr vorsichtig, um eine Track-Limit-Strafe zu vermeiden. Daher geht der zweite Startplatz für den Sprint in Ordnung. Zur Hälfte des Rennens habe ich Alejandro Sánchez überholt und musste danach gegen Diogo kämpfen, dessen Tempo mega war. Er hat viel Druck auf mich ausgeübt. Jetzt bin ich sehr glücklich über meinen ersten Sieg im PESC.“

Ergebnisse

Red Bull Ring, Sprintrennen
1. Jordan Caruso (AUS/Altus Esports)
2. Diogo C. Pinto (P/Team Redline)
3. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports)
4. Zac Campbell (USA/VRS Coanda)
5. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART)

Red Bull Ring, Hauptrennen
1. Gustavo Ariel (BR, TXC Racing by TK)
2. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART)
3. Diogo C. Pinto (P/Team Redline)
4. Zac Campbell (USA/VRS Coanda)
5. Jamie Fluke (UK/Apex Racing Team)

Gesamtwertung nach 5 von 10 Wertungsläufen
1. Jordan Caruso (AUS/Altus Esports), 302 Punkte
2. Charlie Collins (UK/VRS Coanda), 271 Punkte
3. Diogo C. Pinto (P/Team Redline), 270 Punkte
4. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART), 229 Punkte
5. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports), 213 Punkte 

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