Das Rennen
Hinter ihnen erreichten Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor das Ziel. In der GTE Am-Kategorie gelang dem Porsche-Kundenteam Dempsey-Proton Racing der Sprung aufs Podium. Christian Ried, Mikkel Pedersen und der ehemalige Porsche-Junior Julien Andlauer wurden mit dem Porsche 911 RSR Zweite. Yifei Ye, chinesischer Förderpilot von Porsche Motorsport Asia-Pacific, hat mit dem Prototypen von Hertz Team Jota die LMP2-Klasse gewonnen. Das Team wird im Verlauf der WEC-Saison einen der ersten Kunden-Porsche 963 einsetzen.
Der Porsche 963 mit der Startnummer 6 von Estre, Lotterer und Vanthoor hatte beim Start auf dem 6,02 Kilometer langen Flugplatzkurz eine Position aufholen können. Vorgezogene Boxenstopps einiger Wettbewerber am Ende einer längeren Gelbphase, ausgelöst durch den Unfall eines GTE-Autos, spülten den Hybrid-Prototypen der französisch-deutsch-belgischen Fahrgemeinschaft zwischenzeitlich sogar bis auf den dritten Rang nach vorn. Der weitere Verlauf des Rennens stand für den bestplatzierten Porsche 963 vor allem im Zeichen der Strategie. Nach sieben Stunden trat bei einem Boxenstopp jedoch ein kurzzeitiges Elektronikproblem auf, das Zeit kostete und den Rennwagen einen Platz hinter den Porsche 963 der Teamkollegen zurückwarf.
Nach dem Start hatten Dane Cameron (USA), der Däne Michael Christensen und der Franzose Frédéric Makowiecki mit dem Nummer-5-Porsche lange Zeit den direkten Kontakt zu ihren Teamkollegen halten können. Eine Boxendurchfahrtstrafe zu Beginn der vierten Rennstunde wegen eines Regelverstosses in einer Gelbphase warf das Trio jedoch zunächst zurück. Das weitere Rennen verlief für die Drei ohne Zwischenfälle und führte sie auf Rang fünf.
„Das gesamte Team und unsere Fahrer haben restlos alles gegeben und bis zum Ende gekämpft. Der ganz neuen Mannschaft in der FIA WEC gebührt grosser Respekt“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Der Leiter Motorsport ergänzt: „Wir haben heute das Maximum aus unseren derzeitigen Möglichkeiten gemacht und im Vergleich zum Saisonauftakt der IMSA-Serie in Daytona deutliche Fortschritte gezeigt. Die Zuverlässigkeit unserer beiden Porsche 963 war in dieser Rennwoche kein Thema. Allerdings wurde gleichzeitig auch sehr deutlich, dass wir in vielen Bereichen noch Aufholbedarf haben. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fehlt es uns an Performance. Daran müssen wir in den kommenden Wochen konsequent und intensiv arbeiten.“
„Gratulation ans Team! Es hatte eine extrem harte Woche mit Prolog und Vorbereitungen hinter sich, ist im Rennen aber ruhig und ohne Fehler bei Boxenstopps geblieben – dafür ein grosses Dankeschön. Es macht mich stolz, ein Teil davon sein zu dürfen“, betont Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Das Resultat ist mit Platz fünf und sechs definitiv noch nicht das Ergebnis, das wir uns wünschen. Dennoch haben wir einen guten Start in eine für uns neue Ära in der WEC erlebt. Gratulation an Toyota, Ferrari und Cadillac. Mit den Jungs und Mädels hier werden wir ganz sicher aufholen, das Team hat ein riesiges Potenzial. Wir vertrauen einem sehr guten Fahrerkader und haben die notwendige Infrastruktur.“
Das Rennen in der GTE Am-Kategorie
In der GTE Am-Kategorie nahm der rein mit Rennfahrerinnen besetzte 911 RSR des Porsche-Kundenteams Iron Dames den Auftakt der WEC von der Pole-Position in Angriff. Die Belgierin Sarah Bovy, Michelle Gatting aus Dänemark und die Schweizerin Rahel Frey konnten die Führung in der mit 13 Fahrzeugen stark besetzten Klasse zunächst auch verteidigen und sich in der Spitzengruppe behaupten. Ein kurzer Ausritt neben die Strecke machte jedoch einen ausserplanmässigen Reparaturstopp nötig. Der pinkfarbene Porsche mit der Startnummer 85 kämpfte sich bis zur Zielflagge noch auf die achte GTE-Position.
Als bester der insgesamt fünf gestarteten Neunelfer erreichte das Auto von Dempsey-Proton Racing nach 219 Runden das Ziel. Gemeinsam mit dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) und Mikkel Pedersen aus Dänemark lieferte Teamchef Christian Ried (Deutschland) ein nahezu vorbildliches Rennen ab. Es führte das Trio von der elften Startposition in der GTE Am-Wertung bis auf den zweiten Platz und damit auf das Podest. Die Iron Lynx-Herren Alessio Picariello, Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni (alle Italien) fuhren auf Platz sechs, während die beiden Briten Michael Wainwright und Benjamin Barker den 911 RSR von GR Racing gemeinsam mit dem Italiener Riccardo Pera auf Position sieben über die Distanz brachten. Zusammen mit dem ehemaligen Porsche-Junior Matteo Cairoli aus Italien schlossen die beiden US-Amerikaner Gunnar Jeannette und PJ Hyett ihr von mehreren Zwischenfällen geprägtes Heimspiel im Porsche von Project 1 AO auf Rang zwölf ab.
Das „Super-Sebring“-Wochenende auf der Traditionsstrecke im Herzen des „Sunshine State“ Florida geht am Samstag in die Fortsetzung. Um 10:10 Uhr Ortszeit (15:10 Uhr CET) startet mit dem 12-Stunden-Rennen der zweite Lauf der diesjährigen IMSA WeatherTech SportsCar Championship.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Das Rennen war heiss und herausfordernd. Wir nehmen von hier viele Dinge mit nach Hause, über die wir nachdenken können. Das Reifenmanagement hat heute eine wirklich wichtige Rolle gespielt, damit wir im Spiel bleiben. Wir kommen beim nächsten Rennen in Portimao stärker zurück.“
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Kein einfaches Rennen für uns. Am Anfang haben wir versucht, gegen den Cadillac zu kämpfen. Das hat teilweise geklappt, aber am Ende waren sie zu stark für uns. Im Moment ist es das Maximum. Wir müssen jetzt gucken, wo uns der Speed fehlt, und hart daran arbeiten, uns zu verbessern.“
Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Über unseren super Saisonauftakt bin ich richtig happy. Mit dem unverschuldeten Trainingsunfall unseres Nummer-88-Porsche war das eine harte Woche für die gesamte Proton-Mannschaft. Jetzt sind alle anderen von uns betreuten Autos im Ziel und wir haben Platz zwei erreicht. Sehr schade für das Iron Dames-Team, die ein Schaden weit zurückgeworfen hat.“
Ergebnisse
Hypercar-Klasse:
1. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 239 Runden
2. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 239 Runden
3. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 237 Runden
5. Cameron/Christensen/Makowiecki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 235 Runden
6. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 235 Runden
GTE-Am-Klasse:
1. Keating/Varrone/Catsburg (USA/ARG/NL), Corvette #33, 221 Runden
2. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 219 Runden
3. Kimura/ Huffaker/Serra (J/USA/BR), Ferrari 488 GTE Evo, 219 Runden
6. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 219 Runden
7. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 218 Runden
8. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Porsche 911 RSR #85, 218 Runden
12. Hyett/Jeannette/Cairoli (USA/USA/I), Porsche 911 RSR #56, 215 Runden
Das Qualifying
Porsche Penske Motorsport startet von den Plätzen sechs und sieben in den Saisonauftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Auf dem Sebring International Raceway im US-Bundesstaat Florida drehte Kévin Estre mit dem Nummer-6-Porsche 963 eine Qualifying-Runde in 1:47,193 Minuten. Nur knapp dahinter: Teamkollege Michael Christensen im Hybridprototypen mit der Nummer 5 und einer Zeit von 1:47,210 Minuten. In der GTE Am-Kategorie unterstrich Sarah Bovy die starke Form des Iron Dames-Porsche 911 RSR mit der Pole Position. Das 1000-Meilen-Rennen über acht Stunden startet am Freitag um 12:00 Uhr Ortszeit (17:00 CET).
Das erste Qualifying der neuen Saison in der FIA WEC (World Endurance Championship) endete für das Werksteam von Porsche im Mittelfeld der Hypercar-Klasse. Die beiden neuen Hybridprototypen des Typs Porsche 963 gehen am Freitag von den Positionen sechs und sieben in das auf acht Stunden angesetzte 1000-Meilen-Rennen. Qualifying-Fahrer Kévin Estre aus Frankreich startet dabei mit seinem deutschen Teamkollegen André Lotterer und dem Belgier Laurens Vanthor aus der dritten Startreihe. Der Däne Michael Christensen, der US-Amerikaner Dane Cameron und Frédéric Makowiecki aus Frankreich reihen sich auf der siebten Position ein.
„Wir sind mit unserer Vorstellung definitiv unzufrieden. Fakt ist: Wir holen noch nicht das Maximum aus dem Porsche 963 heraus. Wir sind überzeugt, dass Auto ist besser als das, was wir heute gezeigt haben“, erläutert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Ein Teil ist das Bremsen. Wir wissen genau, dass wir daran etwas verbessern müssen. Aber wir können auch das Gesamtpaket des Fahrzeugs noch nicht abrufen. Das gilt insbesondere fürs Qualifying, denn unsere Performance im Rennen schätzen wir deutlich besser ein. Doch auch da haben wir noch Arbeit. Das Resumee ziehen wir morgen Abend nach dem Rennen.“
In der GTE-Am-Wertung machte Sarah Bovy damit weiter, womit der Iron Dames-Porsche bereits in den freien Trainingssitzungen geglänzt hatte: Die Belgierin setzte mit dem pinkfarbenen 911 RSR in 1:58,949 Minuten die Qualifying-Bestzeit. Damit geht sie am Freitag gemeinsam mit der Dänin Michelle Gatting und der Schweizerin Rahel Frey in ihrer Klasse von der Pole Position ins 1000-Meilen-Rennen. Als zweitschnellsten Neunelfer qualifizierte der US-Amerikaner PJ Hyett das Fahrzeug von Project 1 AO für den sechsten Startplatz. Der Nummer-88-Porsche von Proton Competition musste nach einem unverschuldeten Unfall am Mittwoch auf das Qualifying verzichten. Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CAN) und Harry Tincknell (UK) können am Freitag auch das Rennen nicht bestreiten.
Das 1000-Meilen-Rennen auf der 6,02 Kilometer langen Traditionsstrecke im Herzen des „Sunshine State“ Florida beginnt am Freitag um 12:00 Uhr Ortszeit (17:00 Uhr CET). Der Free-TV-Sender Eurosport 1 überträgt die Schlussphase des WEC-Saisonauftakts live. Auch RTL Nitro berichtet umfangreich aus Sebring. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der FIA WEC. Nur einen Tag später startet die IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem Sebring International Raceway ihren zweiten Lauf des Jahres. Das traditionsreiche 12-Stunden-Rennen findet am Samstag, 18. März bereits zum 71. Mal statt.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Wir haben keine Fehler gemacht. Das Auto war nicht fantastisch, aber für das Gesamtpaket, das wir an diesem Wochenende haben, ziemlich gut. Meine Runde war nicht perfekt, aber definitv auch keine schlechte. Wir müssen jetzt analysieren, wo wir die Zeit verlieren. Im Auto fühlte es sich deutlich schneller an als alle anderen Runden, die wir hier bislang gefahren sind. Aber die Performance im Qualifying und im Rennen sind ohnehin unterschiedliche Dinge. Unsere Konkurrenten haben aber offensichtlich die Oberhand, das ist klar. Im Rennen müssen wir sauber durchkommen und möglichst viel lernen, dann ergibt sich vielleicht eine Chance.“
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Das Qualifying hat gezeigt, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein wollen. Uns fehlt vor allem auf die LMH-Fahrzeuge einiges an Performance, aber auch der Cadillac liegt etwas vor uns. Wir müssen jetzt verstehen, woran es fehlt, und uns verbessern. Der Porsche fühlt sich eigentlich gut an, auch wenn ich etwas Grip vermisse. Wir werden weiter daran arbeiten, das Rennen ist lang.“
Sarah Bovy (Porsche 911 RSR #85): „Ich wusste, dass es sehr eng zugehen würde. Ich wollte so hart attackieren wie möglich. Aber es ist mein erstes Qualifying mit dem Porsche 911 RSR, darum habe ich etwas gebraucht, um das Limit zu finden. In der letzten Runde hatte ich jedoch ein richtig gutes Gefühl – obwohl ich auf ein anderes Fahrzeug aufgelaufen bin und schon befürchtet habe, Zeit beim Überholen zu verlieren. Ich bin sehr glücklich über die Pole Position. Wir konnten als Team zeigen, dass wir mit dem neuen Auto angekommen sind. Daran haben wir hart gearbeitet. Jetzt konzentrieren wir uns aufs Rennen. Die schwierigste Aufgabe steht uns morgen noch bevor, auch wenn uns im Qualifying ein guter Start gelungen ist.“
PJ Hyett (Porsche 911 RSR #56): „Der Porsche fährt phänomenal, jetzt kann ich das Rennen morgen kaum noch abwarten. Mal sehen, was wir dann ausrichten werden. Die Strecke hat im Qualifying viel Grip geboten. Meine Reifen haben zu Beginn etwas überhitzt, aber ich konnte sie wieder ins Temperaturfenster bringen. Alles in allem ist es für uns gut gelaufen.“
Ergebnisse
Hypercar-Klasse:
1. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 1:45,067 Minuten
2. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 1:45,281 Minuten
3. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 1:45,548 Minuten
6. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 1:47,193 Minuten
7. Cameron/Christensen/Makowiecki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 1:47,210 Minuten
GTE-Am-Klasse:
1. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Porsche 911 RSR #85, 1:58,949 Minuten
2. Keating/Varrone/Catsburg (USA/ARG/NL), Corvette #33, 1:59,345 Minuten
3. Al Harthy/Dinan/Eastwood (OMN/USA/IRL), Aston Martin #25, 1:59,657 Minuten
6. Hyett/Jeannette/Cairoli (USA/USA/I), Porsche 911 RSR #56, 2:00,588 Minuten
11. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 2:01,054 Minuten
12. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 2:02,588 Minuten
13. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 2:02,820 Minuten