„Liebes Tennis, ich schreibe Dir diese Zeilen, weil ich bereit bin, mich von Dir zu verabschieden.“ So beginnt der Brief an ihren Sport, mit dem Julia Görges – knapp zwei Wochen vor ihrem 32. Geburtstag am 2. November – den Schlusspunkt unter ihre Karriere setzt. Dieser leise Abschied passt nicht nur in die schwierige Zeit, in der so viele Dinge wichtiger sind als Tennis. Er passt auch zu Julia Görges, eine der besten Tennisspielerinnen der Welt, die viele Rückschläge verkraften musste im Verlauf ihrer Karriere, die aber jede sportliche Krise auch als Chance sah, zu wachsen und noch stärker zu werden – als Spielerin und als Mensch.
Sensationssieg beim Porsche Tennis Grand Prix
Eine der wichtigsten Stationen auf ihrem Weg an die Weltspitze war ihr Sensationssieg beim Porsche Tennis Grand Prix 2011. „Das war mein erster grosser Erfolg, eigentlich der Start meiner Karriere“ sagt sie. „Immer wenn ich danach nach Stuttgart zurückkehrte, wurden grosse Emotionen geweckt durch die Bilder in meinem Kopf.“ Ihr Erfolg in der Porsche-Arena war gleichzeitig der Beginn einer ganz besonderen Beziehung zu Porsche: „Seit diesem denkwürdigen Sieg nimmt Porsche einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein.“
„Seit dem Sieg beim Porsche Tennis Grand Prix 2011 nimmt Porsche einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein.“ Julia Görges
Mit dem Tennisspielen begann Julia Görges als Fünfjährige beim THC BW Bad Oldesloe. Ihr erstes Turnier gewann sie 2006 in Wahlstedt. Im Jahr darauf stand sie in Doha erstmals im Hauptfeld eines WTA-Turniers, kämpfte sich in der Wüstenstadt mit einer Wildcard für die Qualifikation bis ins Achtelfinale vor. Ihren ersten WTA-Titel holte sie 2010 in Bad Gastein. Erfolgreich spielte sie über die Jahre ihrer Karriere mit dem Porsche Team Deutschland im Fed Cup und zog 2014 ins Finale ein.
Königin der Asse
Doch es ging nicht immer nur aufwärts. In den Jahren nach ihrem Sieg beim Porsche Tennis Grand Prix wurde sie immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Als viele schon nicht mehr an sie glaubten, wagte sie 2015 einen spektakulären Neuanfang. Sie wechselte ihr komplettes Betreuerteam aus, zog nach Regensburg um und kehrte mit neuem Selbstvertrauen in die Erfolgsspur zurück.
Mit ihrem Sieg beim Kremlin Cup in Moskau qualifizierte sie sich 2017 in letzter Minute für die WTA Elite Trophy in Zhuhai. Auch beim prestigeträchtigen Saisonfinalturnier in China war sie die Beste und feierte nicht nur den grössten Erfolg ihrer Karriere, sondern übertraf als dritte Spielerin nach Serena Williams und Karolina Pliskova die magische Marke von 400 Assen in einer Saison. Für ihre überragende Leistung im Fed Cup mit dem Porsche Team Deutschland gegen die Ukraine in der Stuttgarter Porsche-Arena wurde die „Königin der Asse“ vom Tennis-Weltverband ITF mit dem „Fed Cup Heart Award“ ausgezeichnet.
Sprung in die Top 10
An diese Erfolgsserie knüpfte sie 2018 nahtlos an, als sie zum Saisonauftakt das WTA-Turnier in Auckland gewann. Den verspäteten Lohn für das tolle Comeback für die frischgebackene Porsche-Markenbotschafterin gab es im Februar, als sie erstmals in ihrer Karriere den Sprung in die Top 10 der WTA-Weltrangliste schaffte. Es kam aber noch besser für Julia Görges: In Wimbledon erreichte sie ihr erstes Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. In diesem hart umkämpften Match gegen Serena Williams, sagt sie, „habe ich gespürt: Ich gehöre hier hin, und das einzige, was mir zum Sieg noch fehlt, ist die Erfahrung.“ In die Saison 2019 startete sie mit ihrem zweiten Sieg in Auckland, dem insgesamt siebten WTA-Erfolg ihrer Karriere. Dazu kamen fünf Doppel-Titel. Doch den grossen Traum vom Grand-Slam-Sieg konnte sie sich nicht erfüllen.
„Ich bin bereit, das Kapitel Tennis zu schliessen und ein Neues aufzumachen, worauf ich mich sehr freue.“ Julia Görges
Jetzt also der leise Abschied. „Ich habe immer gewusst, dass ich es fühlen werde, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, Tschüss zu sagen“, schreibt sie in ihrem Brief an den Sport, der ihr so viel gegeben hat. „Der Moment ist da. Ich bin bereit, das Kapitel Tennis zu schliessen und ein Neues aufzumachen, worauf ich mich sehr freue.“
Vorbildlicher Einsatz
„Julia Görges hat die Tenniswelt mit ihrer sympathischen Art, Dynamik und ihrem Kampfgeist über viele Jahre bereichert“, sagt Dr. Sebastian Rudolph, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Nachhaltigkeit und Politik der Porsche AG. „Wir gratulieren zu einer grossartigen Karriere. Besonders danken wir ihr für ihren vorbildlichen und erfolgreichen Einsatz über die Jahre im Porsche Team Deutschland und als Porsche-Markenbotschafterin und wünschen ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles Gute.“
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.