Das Rennen
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport ist zum zweiten Mal in der laufenden Saison der IMSA WeatherTech SportsCar Championship als Erster über die Ziellinie gefahren. Die technische Nachkontrolle des Porsche 963 mit der Startnummer 6 nach dem Rennen ergab minimale Abweichungen. Der Hybrid-Prototyp des Briten Nick Tandy und des Franzosen Mathieu Jaminet wurde daraufhin ans Ende der Topklasse GTP versetzt. Das Schwesterauto von Felipe Nasr aus Brasilien und Matt Campbell aus Australien wurde nach technischen Problemen und einer langen Reparaturphase auf Rang acht gewertet.
Bei trockenen Bedingungen und vor grosser Kulisse im US-Bundesstaat New York diktierten die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport von Beginn an das Geschehen. Nick Tandy behauptete nach dem Start von der Pole Position die Spitze, Matt Campbell rangierte nach 30 Minuten auf Platz zwei und übernahm anschliessend die erste Position. Während die Startnummer 6 jederzeit auf den ersten Plätzen fuhr, gab es für das Schwesterauto nach rund zwei Stunden einen erheblichen Rückschlag: Die Reparatur eines Defekts am Hybridsystem dauerte zwei Stunden und warf die Crew entscheidend zurück.
Aufgrund unterschiedlicher Boxenstopp- und Reifenstrategien wechselten sich die LMDh-Fahrzeuge der Hersteller Porsche, Cadillac, BMW und Acura in der zweiten Rennhälfte in der Führungsarbeit ab. In der letzten Stunde stieg die Spannung immer weiter: Die Spitzenautos rückten nach dem letzten Service an der Box dichter zusammen. Jaminet reihte sich nach dem finalen Stopp auf Platz zwei ein, mit acht Sekunden Rückstand auf das führende Fahrzeug und nur vier Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten. Im dichten Überrundungsverkehr machte der Franzose unter höchstem Druck alles richtig. Rund zehn Minuten vor dem Ende wuchtete er den Porsche 963 konsequent am BMW des Amerikaners Connor de Phillippi vorbei, konnte seinen Kontrahenten aber nicht entscheidend abschütteln. Eine späte Gelbphase brachte die Erleichterung: Da in den letzten zwei Runden hinter dem Safety-Car nicht überholt werden durfte, war der zweite Saisonsieg des Duos Tandy/Jaminet zunächst sicher.
Inspektion nach dem Rennen
„Nach der Inspektion nach dem Rennen in Watkins Glen International hat die IMSA die Startnummer 6 bestraft. Grund dafür war eine zu geringe Dicke des vorderen ,Skid Pad‘, einem in der Mitte des Unterbodens angebrachten und vom Reglement vorgeschriebenen Gleitschutzes aus Holz. Der Verschleiss an diesem ‚Skid Pad‘ lag beim Porsche 963 mit der Startnummer 6 weniger als einen Millimeter ausserhalb der zulässigen Toleranz. Der Verschleiss am hinteren Bauteil lag deutlich innerhalb der zulässigen Toleranz. Porsche Penske Motorsport plant, alle Daten zu sammeln und das Protestverfahren einzuhalten“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh die Situation.
Auch das Schwesterauto mit der Startnummer 7 war in den ersten zwei Rennstunden phasenweise an der Spitze des Feldes. Der Australier Matt Campbell hatte die Führung dank einer starken Fahrt und kluger Strategie des Teams nach 30 Minuten erstmals übernommen. Kurz nach dem Wechsel auf Teamkollege Felipe Nasr aus Brasilien bremste ein Defekt ein Hybridsystem das Fahrzeug ein. Umfangreiche Reparaturen und der Austausch zahlreicher Hochvolt-Komponenten kosteten insgesamt fast zwei Stunden. Campbell/Nasr wurden am Ende auf Platz acht der GTP-Klasse gewertet. Der Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller MotorSports mit den Piloten Mike Rockenfeller (Deutschland) und Tijmen van der Helm (Niederlande) erreichte nach fehlerfreier Fahrt Platz fünf.
Info
Der sechste Lauf zur IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 9. Juli in Kanada statt. Das Rennen über 2:40 Stunden wird im Canadian Tire Motorsport Park nahe der Metropole Toronto ausgetragen. Die Strecke ist in Europa unter dem Namen Mosport bekannt.
Alle Ergebnisse: imsa.alkamelsystems.com