Rennen
Die brasilianische Finanz- und Wirtschaftsmetropole war nach Hyderabad und Kapstadt bereits der dritte neue Austragungsort im Formel-E-Kalender 2023. Auf dem São Paulo Street Circuit mit seinen langen Geraden erlebten die Fans in einem von Windschattentaktik geprägten Rennen zahlreiche Überholmanöver. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team, das in dieser Saison bisher drei Rennsiege feierte, überzeugte in der Millionenmetropole mit einer starken Mannschaftsleistung und einer guten Punkteausbeute.
In der Fahrerwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft führt Pascal Wehrlein mit 86 Punkten vor Jake Dennis (GBR) vom Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti, der in São Paulo leer ausging. António Félix da Costa ist Fünfter. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team liegt mit 144 Punkten an der Spitze der Teamwertung, 41 Zähler vor Envision Racing. Avalanche Andretti, für das André Lotterer (GER) als Zwölfter ins Ziel kam, belegt den fünften Platz.
Nach seinem besten Qualifying in dieser Saison, in dem er mit seinem Porsche 99X Electric die Pole-Position nur um sechs Hundertstelsekunden verfehlte, startete António Félix da Costa von P2 ins Rennen. Auf dem 2,933 Kilometer langen Kurs lag er im Verlauf des Rennens mehrmals in Führung. In der Schlussphase leistete sich der Gewinner des Kapstadt-Rennens jedoch einen Fahrfehler und brachte sich damit selbst um die Chance auf eine Podiumsplatzierung. Als Vierter holte er jedoch ebenso wichtige Punkte wie Pascal Wehrlein: Nur von P18 gestartet, machte der Doppel-Sieger von Diriyah mit einer starken Leistung nicht weniger als elf Positionen gut und wurde Siebter.
Stimmen zum São Paulo E-Prix, Rennen 6
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „Das waren hart erkämpfte, aber verdiente Punkte für uns, die noch sehr wichtig werden können. Pascal ist ein sensationelles Rennen gefahren und hat seine Führung in der Fahrerwertung ausgebaut. Gerade auf dieser Strecke und bei diesem Rennverlauf war das eine sehr starke Leistung, zumal er in der zweiten Rennhälfte auch noch mit einem schwer beschädigten Auto zu kämpfen hatte. António fuhr lange auf Podiumskurs, ist dann aber durch einen Verbremser zurückgefallen. Heute war vor allem auch wichtig zu sehen, dass wir uns im Qualifying deutlich gesteigert haben. Jetzt arbeiten wir konsequent auf unsere Heimrennen in Berlin hin.“
António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13): „Das war ein sehr positiver Tag mit guten Punkten für uns. Mit meinem Qualifying war ich super zufrieden. Wenn man bedenkt, wo wir herkommen, war das ein grosser Fortschritt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, so viel Energie ins Qualifying zu investieren. Im Rennen hatten wir eine gute Strategie. Leider machte ich einen Fehler, musste die Schikane abkürzen und verlor dadurch einige Positionen. Letztlich kostete uns das eine Podiumsplatzierung.“
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94): „Nach dem schwierigen Qualifying gelang uns im Rennen so etwas wie Schadensbegrenzung. Von P18 auf P7 vorzufahren und wichtige Punkte zu holen, damit können wir ganz zufrieden sein. Allerdings war heute mehr möglich. Wären wir im Qualifying besser gewesen, wäre auch das Rennen einfacher geworden. Immerhin haben wir unsere Führung in der Fahrer- und Teamwertung ausgebaut. Und wir arbeiten hart dafür, uns von Rennen zu Rennen weiter zu verbessern.“
So geht's weiter
Die nächste Veranstaltung für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist am 22. und 23. April der Berlin E-Prix mit den Rennen 7 und 8 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft.
Vorschau
Die Formel E ist weiter auf Expansionskurs: Mit dem São Paulo E-Prix setzt die erste Elektrorennserie der Welt jetzt auch Brasilien auf ihre Landkarte. Der São Paulo Street Circuit ist bereits die dritte neue Strecke, auf der die 22 Piloten mit ihren neuen Gen3-Autos in dieser Saison antreten. Auch auf dem schnellen Stadtkurs im brasilianischen Wirtschafts- und Finanzzentrum können sich die Fans auf ein spannendes Rennen mit den leistungsstarken und energieeffizienten Elektrorennwagen freuen. Neben dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit seinen Fahrern Pascal Wehrlein (GER) und António Félix da Costa (POR) schickt auch das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti zwei Porsche 99X Electric ins Rennen. Als Fahrer kommen Jake Dennis (GBR) und André Lotterer (GER) zum Einsatz.
Vor dem Gastspiel in São Paulo führt Pascal Wehrlein, der Sieger beider Rennen in Diriyah, mit 80 Punkten in der Fahrerwertung vor Mexiko-Gewinner Jake Dennis (62). António Félix da Costa, der zuletzt in Kapstadt seinen ersten Sieg als Porsche-Werksfahrer feierte, ist mit 46 Punkten Vierter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 126 Punkten an der Spitze vor Envision Racing (84) und Avalanche Andretti (80).
Fragen und Antworten zum São Paulo E-Prix
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E
Nach fünf Rennen im Zwei-Wochen-Rhythmus hattet ihr vor Sao Paulo eine längere Pause. Wie wirkte sich das auf die Intensität der Vorbereitung aus?
Florian Modlinger: „Bis jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Jeder musste das Maximum aus sich herausholen. Als Team mussten wir sehr fokussiert arbeiten und von Rennen zu Rennen grosse Schritte machen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das ist uns gelungen. In die vierwöchige Pause sind wir mit dem Anspruch gegangen, die Batterien aufzuladen und hart daran zu arbeiten, das Potential unseres Porsche 99X Electric weiter zu verbessern.“
Wie willkommen war diese Pause?
Modlinger: „Nach so einem anspruchsvollen Saisonauftakt mit fünf Rennen in sechs Wochen in vier verschiedenen Metropolen war etwas Zeit zum Durchatmen natürlich sehr willkommen. Doch mit unserem neuen Auto befinden wir uns immer noch in einer steilen Lernkurve. Die Pause bot uns die Chance, weitere Schritte nach vorne zu machen. Die sind sicherlich auch nötig, denn auch unsere Konkurrenten haben die Pause genutzt, um weiter an ihren Paketen zu arbeiten.“
Wie fällt Deine Bilanz der ersten Saisonrennen aus? Was ist schon sehr gut gelaufen und wo siehst Du noch Potential?
Modlinger: „Es war ein sehr erfolgreicher Saisonstart für unser Team. Drei Siege in fünf Rennen – darauf kann jeder im Team und in unserer Entwicklungsmannschaft stolz sein. Unsere Stärken in der bisherigen Saison waren die Renndurchführung an sich und die Rennperformance. Wir haben weniger Fehler gemacht als die Konkurrenz und haben konstant unser Potential abgerufen. Am Qualifying müssen wir noch arbeiten. Da haben wir definitiv noch Reserven. Wenn wir von weiter vorne starten würden, würde das für uns vieles einfacher machen. Doch auch da haben wir uns in den letzten Wochen sukzessive verbessert.“
António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13)
War Kapstadt das beste Deiner bisher 101 Formel-E-Rennen und was macht Deinen Sieg so besonders?
António Félix da Costa: „In meiner Formel-E-Karriere gab es einige Rennen, bei denen ich von weit hinten ganz nach vorne gefahren bin. Kapstadt war auf jeden Fall eines meiner besten, ich würde sagen, es gehört zu meinen Top 3. Dass es mein erster Sieg mit Porsche war, macht es natürlich schon besonders. Vor allem, weil mein Start in diese Saison nicht einfach war. Doch mit der Unterstützung meines Teams habe ich mich aus dem Tief gekämpft. Ich bin fest davon überzeugt, dass uns das zusammengeschweisst und noch stärker gemacht hat. Ich fühle mich inzwischen viel besser in meinem Auto und hoffe, dass wir jetzt durchstarten und zusammen noch weitere Rennen erleben werden wie das in Kapstadt.“
Du bist sehr gerne in Brasilien. Woher kommt diese Liebe zu dem Land und wie hast Du die Zeit vor dem Sao Paulo E-Prix genutzt?
Da Costa: „Da die Formel E nicht in Portugal fährt, ist São Paulo schon so etwas wie mein Heimrennen. Ich liebe Brasilien. Ich fahre dort jedes Jahr ein Stock-Car-Rennen, und ich werde von den Fans immer sehr herzlich empfangen. Die Fahrer sind nicht ganz so gut auf mich zu sprechen, weil ich meistens gewinne oder zumindest auf dem Podium lande. Trotzdem komme ich mit allen gut klar. Vor São Paulo hatten wir etwas mehr Zeit als vor den bisherigen Rennen. Dadurch konnten wir etwas tiefer in die Analyse eintauchen, um herauszufinden, wo wir uns noch verbessern können. In Hyderabad und Kapstadt haben wir uns auf neuen Strecken ganz gut geschlagen. Ich wüsste nicht, warum uns nicht auch in São Paulo etwas Grosses gelingen sollte.“
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)
Kam Dir die längere Pause vor Sao Paulo entgegen oder wärst Du nach Deinem Ausfall in Kapstadt lieber schon früher wieder ins Auto gestiegen?
Pascal Wehrlein: „Am liebsten wäre ich schon am nächsten Tag wieder ein Rennen gefahren. Nach einem schlechten Resultat will man immer so schnell wie möglich wieder ins Auto steigen, um mit einem guten Resultat das schlechte vergessen zu machen. Trotzdem habe ich mich auf die Pause gefreut. Der Auftakt der Saison war doch sehr anstrengend – alle zwei Wochen ein Rennen in unterschiedlichen Zeitzonen und dazwischen die Simulatorarbeit. Die Auszeit habe ich dazu genutzt, die bisherigen Rennen noch einmal Revue passieren zu lassen und Daten zu analysieren sowie Zeit mit meiner Familie zu verbringen. In São Paulo ist unser Team dann wieder mit frisch aufgeladenen Batterien am Start.“
Du führst in der Weltmeisterschaft. Wie blickst Du auf die ersten Saisonrennen zurück?
Wehrlein: „Insgesamt bin ich sehr glücklich mit meinem Start in die Saison. Ich habe zwei Rennen gewonnen, wurde einmal Zweiter und konnte viele Punkte sammeln. Ich führe in der Weltmeisterschaft, genauso wie unser Team. Das ist ein schöner Erfolg. Wir haben uns als Team super entwickelt. Bei uns herrscht eine unglaublich positive Energie. Wir haben alle das gleiche Ziel. Dafür arbeitet jeder hart, alle wollen in jedem Rennen das maximale Ergebnis erreichen. Ich bin sehr stolz auf das Team und darauf, ein Teil davon zu sein. Mir als Fahrer macht es sehr viel Freude, in so einem tollen Auto zu zeigen, was in uns steckt.“
Die Strecke
Der São Paulo Street Circuit ist 2,933 Kilometer lang und weist elf Kurven auf. Er führt durch das Anhembi Sambadrome, in dem zur Karnevalszeit 100.000 Zuschauer den farbenprächtigen Umzug der Sambaschulen verfolgen können. Der Kurs ist eine typische Formel-E-Strecke mit 90-Grad-Kurven sowie einer Schikane auf der Gegengerade. Es gibt keine High-Speed-Kurven. Um diese Jahreszeit regnet es in São Paulo fast täglich. Die Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
Live im TV und Internet
Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet vom Formel-E-Rennen in São Paulo:
Samstag, 25.3. – 13.30 Uhr, ran.de: Qualifying Rennen 6 live
Samstag, 25.3. – 17.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 6 live
Der Medienservice
Erste aktuelle Fotos aus São Paulo stehen am 24. März auf der Porsche Presse-Datenbank zur Verfügung. Der Rennbericht folgt am 25. März (Rennen 6). Weitere Informationen rund um das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team werden live auf dem Twitter-Kanal @PorscheFormulaE veröffentlicht. Alles Wissenswerte über das Team, die Fahrer und die Rennserie finden Sie im Porsche Formel E Media Guide unter https://media.porsche.com/formula-e/de . Im Verlauf der Saison wird er laufend aktualisiert und durch zusätzliche interaktive Inhalte erweitert.
Der Porsche 99X Electric Gen3
Mit dem neuen Porsche 99X Electric bestreitet Porsche die Saison 9 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Der neue Elektrorennwagen mit dem Porsche E-Performance Powertrain, dem in Weissach für die dritte Fahrzeuggeneration der innovativen Elektrorennserie entwickelten Antriebsstrang, dient zugleich als Entwicklungsträger für Elektro-Serienfahrzeuge des Sportwagenherstellers. Energiemanagement und -effizienz sind sowohl in der Formel E als auch in der Serienentwicklung wichtige Erfolgsfaktoren. Die maximale Leistung des neuen Porsche 99X Electric beträgt 350 kW (476 PS) und damit 100 kW mehr als bei der vorherigen Fahrzeug-Generation (Gen2). Mindestens 40 Prozent der im Rennen genutzten Energie stammen aus der Brems-Rekuperation. Die neuen Gen3-Autos sind die schnellsten, leichtesten, leistungsstärksten und effizientesten Elektrorennwagen, die je gebaut wurden.
Porsche Taycan Turbo S als Safety Car
Ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit in der Formel E: Mit dem vollelektrischen Taycan Turbo S stellt Porsche auch in dieser Saison das offizielle Safety Car. Damit unterstreicht der Sportwagenhersteller die Bedeutung der Formel E für Porsche Motorsport. Mit seiner Fahrbarkeit und Sicherheit sowie seiner Leistung von bis zu 560 kW (761 PS; Taycan Turbo S: CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km, Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 23,4 – 22,0 kWh/100 km, Elektrische Reichweite kombiniert (WLTP) 440 – 467 km, Elektrische Reichweite innerorts (WLTP) 524 – 570 km) verfügt das Top-Modell der Taycan-Reihe über beste Voraussetzungen für den Einsatz als Safety Car in der ersten Elektrorennserie der Welt. Das markante Design greift die Farben aller elf Teams sowie der FIA und der Formel E auf. Es symbolisiert damit das gemeinsame Engagement für die vollelektrische Zukunft des Motorsports sowie gesellschaftliche Werte wie Vielfalt und Gemeinschaft.
Die Formel E
Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserien der Welt und bringt seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. Als Beschleuniger für innovative und nachhaltige Mobilitätstechnologien fördert sie gleichzeitig die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. In der Saison 2022/2023 sind elf Teams mit 22 Fahrern am Start. Entsprechend interessant und hart umkämpft sind die Rennen. Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team seine vierte Saison in der innovativen Elektrorennserie.