Porsche-Kundenteams beim DTM-Auftakt in Oschersleben an der Spitze

Mit vier 911 GT3 R auf den ersten vier Plätzen des zweiten Saisonlaufs am Sonntag haben die Porsche-Kundenteams dem DTM-Auftaktwochenende 2023 den Stempel aufgedrückt. Mann des Wochenendes war dabei Debütant Tim Heinemann, der mit zwei zweiten Plätzen die Führung in der Fahrerwertung übernommen hat. Toksport WRT steht nach dem Doppelsieg an der Spitze der Team- und Porsche auf Rang eins der Herstellerwertung.

Toksport WRT-Pilot Christian Engelhart hat den Sonntagslauf beim DTM-Auftaktwochenende in Oschersleben gewonnen. Rang zwei ging an seinen Teamkollegen Tim Heinemann. Der DTM-Debütant war bereits im ersten Lauf am Samstag auf den zweiten Platz gefahren und hatte so bei seiner Premiere für Aufsehen gesorgt. Den dritten Platz am Sonntag belegte der von der Pole Position gestartete und lange führende Thomas Preining aus dem Team Manthey EMA. Eine Penalty-Lap aufgrund eines fehlerhaften Boxenstopps verhinderte jedoch den Sieg des Österreichers. Der Norweger Dennis Olsen im zweiten „Grello“-Neunelfer des Rennstalls vom Nürburgring komplettierte das Porsche-Quartett an der Spitze.

„Es war ein spannendes Rennen, in dem die Fahrer von Toksport WRT und Manthey EMA extrem schnell und auch sehr intelligent unterwegs waren“, fasst Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R, den Sonntagslauf zusammen. „Nach dem Samstagsrennen waren alle sechs Piloten hoch motiviert, weil sie gesehen haben, was hier in Oschersleben mit dem Porsche 911 GT3 R möglich ist. Vom Start des zweiten Laufs an waren sie sich untereinander einig, haben sich schnell sortiert und gegenseitig Platz gelassen, um sauber fahren zu können. So konnten sie die Sache offensiv angehen, haben bis zum Ende gepusht und wurden dafür belohnt.“

Pole-Setter Thomas Preining über lange Zeit der dominierende Fahrer

Mit der Winzigkeit von 0,05 Sekunden Vorsprung hatte sich Preining im morgendlichen Qualifying die Pole Position für das Sonntagsrennen vor dem ehemaligen Sim-Racer Heinemann gesichert. Auf den Startplätzen fünf, sechs und sieben standen mit Olsen, Ayhancan Güven und Engelhart drei weitere 911 GT3 R-Piloten. Nur Güvens Team75 Bernhard-Teamkollege Laurin Heinrich fand sich als einziger Porsche-Pilot in der Startaufstellung mit Platz 21 ausserhalb der Top-10.

Mit der Startfreigabe konnte sich Preining zügig von seinen Verfolgern absetzen. Auch nachdem Safety-Car-Phasen vor und nach seinem Boxenstopp zweimal den Vorsprung wieder zunichte gemacht hatten, behielt der Österreicher jeweils die Nerven und legte schnell wieder einen Abstand zwischen sich und dem Rest des Feldes. Ein kleiner Regelverstoss beim Umgang mit den Reifen durch die Mechaniker beim Pitstop handelte dem Manthey EMA-Piloten jedoch acht Runden vor Schluss eine Penalty-Lap ein. Wegen des Zeitverlusts von rund fünf Sekunden musste Preining die beiden Toksport WRT-Piloten an sich vorbeiziehen lassen.

Die Führung übernahm somit Engelhart, der sich dank konstant schneller Runden und einem gut getimten, späten Boxenstopp nach vorne gearbeitet hatte – unter anderem auch vorbei an seinem Stallgefährten Heinemann. Die grösste Verbesserung gelang derweil Laurin Heinrich im 911 GT3 R vom Team75 Bernhard. Der Würzburger konnte sich von Platz 21 stetig nach verbessern und erreichte das Ziel nach 41 Runden auf dem neunten Rang. Pechvogel des Wochenendes war Ayhancan Güven: Nach einem Ausfall am Samstag beendete auch am Sonntag ein Technikproblem das Rennen des zweiten Fahrers aus dem Team75 Bernhard.

Tim Heinemann, Toksport WRT, 2023, Porsche AG
Tim Heinemann, Toksport WRT

Tim Heinemann mit Galavorstellung bereits am Samstag

Tim Heinemann nahm das erste DTM-Rennen am Samstagmittag von Startplatz sieben aus in Angriff. Gleich in der ersten Runde machte der Essener zwei Positionen gut. Sein Überholmanöver gegen Ferrari-Piloten Jack Aitken kurz darauf fiel nach Ansicht der Rennleitung allerdings eine Spur zu robust aus. Den vierten Rang musste er somit wieder dem ehemaligen Formel-1-Fahrer überlassen. „Das war sicher nicht der cleverste Move“, kommentierte Heinemann die Szene. „Aber wenn du mit den grossen Jungs spielen willst, musst du auch einfach mal was riskieren.“ Das Toksport WRT-Team fand schliesslich das entscheidende Boxenstopp-Fenster, um seine Startnummer 9 an Aitken vorbei bis auf Rang zwei nach vorne zu bringen. Teamkollege Engelhart passierte die Ziellinie als Neunter.

Auch Laurin Heinrich feierte am Samstag sein DTM-Debüt. Als Neuntplatzierter des Qualifyings verbesserte sich der Team75 Bernhard-Pilot bis zu seinem Boxenstopp auf Rang acht, schob sich beim Reifenwechsel an einem weiteren Kontrahenten vorbei und verteidigte den siebten Platz bis ins Ziel. Sein Teamkollege Ayhancan Güven liess mit der schnellsten Rennrunde aufhorchen. Auf Position zehn fahrend, musste er seinen Rennwagen aber kurz vor Schluss wegen eines technischen Defekts abstellen und wurde als 20. gewertet.

Preining – im vormittäglichen Qualifying als Sechster der schnellste Porsche-Fahrer – büsste im Rennen ebenso wertvolle Zeit bei einem missglückten Boxenstopp ein wie sein Manthey EMA-Teamkollege Olsen. Die beiden „Grello“-Piloten sahen das Ziel auf den Positionen zehn (Olsen) und elf (Preining).
 

Stimmen zum Rennwochenende in Oschersleben

Christian Engelhart (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #99): „Ein genialer Sonntag für Porsche und ein super Rennen für Toksport WRT heute. Dass ich von Platz sieben auf eins fahren konnte, ist etwas Besonderes! Mein Schlüssel zum Erfolg war eine perfekte Strategie mit schnellen Runden vor dem sehr guten Boxenstopp. Danach konnte ich meine Position auf der Strecke verteidigen, bis die Reifen wieder auf Temperatur gekommen sind und der Luftdruck wieder passte. Aber generell: Mega-Job von meinem Team, ich freue mich auch für Porsche sehr!“

Tim Heinemann (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #9): „Ein fantastisches Wochenende! Gestern war schon ein unfassbarer Tag, das wollten wir heute bestätigen. Dass das so gut klappt, hätten wir uns aber nicht ausmalen können. Für Porsche und gerade für Toksport WRT ist das ein Riesenerfolg und eine Bestätigung für die Arbeit, die das Team über den Winter geleistet hat. Ich bin super glücklich mit meiner Performance und darüber, dass ich Oschersleben als Meisterschaftsführender verlasse – das hört sich für mich noch immer etwas surreal an. Aber es ist auch für den Einsatz der Mechaniker eine tolle Bestätigung.“

Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91): „Schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich hatte das zweite Rennen von Anfang an in der Hand. Alles passte gut und meine Pace war super. Der Porsche funktionierte wirklich weltklasse. Wir haben über das ganze Wochenende gute Fortschritte gemacht – ich bin sehr stolz auf das Team. Die Strafe lasse ich jetzt mal so stehen. Ich weiss noch immer nicht genau, was passiert ist. Nach dem gestrigen Rennen konnten wir uns heute gut zurückmelden. Genau so werden wir es auch in Zandvoort wieder machen.“

Laurin Heinrich (Team75 Bernhard, Porsche 911 GT3 R #75): „Mit dem Sonntagsrennen bin ich an sich zufrieden. Von Startplatz 21 bis auf Position neun vorzufahren, ist eine gute Vorstellung hier in Oschersleben – das Überholen ist auf dieser Strecke nicht einfach. Im Qualifying hatte ich Pech und so musste ich das Beste aus der Situation machen. Der Start ist mir gut gelungen und ich konnte mich direkt um zwei Plätze verbessern. Die Strategie hat funktioniert, in der zweiten Rennhälfte konnte ich mit den frischen Reifen richtig angreifen. Vor dem Rennen hätte ich nie erwartet, es noch in die Top-10 zu schaffen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass ich beim nächsten Mal von weiter vorne starten kann.“

Ergebnisse

Ergebnis Lauf 1:
1. Franck Perrera (F), Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 #94, 44 Runden
2. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, + 3,987 Sekunden
3. Jack Aitken (UK), Ferrari 296 GT3 #14, +8,077 Sekunden
7. Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, + 17,268 Sekunden
9. Christian Engelhart (D), Porsche 911 GT3 R #99, + 18,753 Sekunden
10. Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, + 22,022 Sekunden
11. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, + 22,601 Sekunden
20. Ayhancan Güven (TR), Porsche 911 GT3 R #24, + 4 Runden

Ergebnis Lauf 2:
1. Christian Engelhart (D), Porsche 911 GT3 R #99, 41 Runden
2. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, + 0,872 Sekunden
3. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, + 2,104 Sekunden
4. Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, + 3,791 Sekunden
9. Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, + 8,898 Sekunden
DNF Ayhancan Güven (TR), Porsche 911 GT3 R #24, +12 Runden

Fahrerwertung nach 2 von 16 Läufen:
1. Tim Heinemann (D/Toksport WRT/Porsche), 42 Punkte
2. Franck Perera (F/SSR Performance/Lamborghini), 32 Punkte
3. Christian Engelhart (D/Toksport WRT/Porsche), 32 Punkte
4. Thomas Preining (A/Manthey EMA/Porsche), 24 Punkte
7. Dennis Olson (N/Manthey EMA/Porsche), 19 Punkte
10. Laurin Heinrich (D/Team75 Bernhard/Porsche), 16 Punkte

Teamwertung nach 2 von 16 Läufen:
1. Toksport WRT (Porsche), 72 Punkte
2. SSR Performance (Lamborghini), 47 Punkte
3. Manthey EMA (Porsche), 40 Punkte
7. Team75 Bernhard (Porsche), 16 Punkte

Herstellerwertung nach 2 von 16 Läufen:
1. Porsche, 74 Punkte
2. Lamborghini, 62
2. Audi, 38 Punkte
3. Ferrari, 34 Punkte
4. Mercedes-AMG , 32 Punkte
5. BMW, 24 Punkte

Die Vorschau

Drei Porsche-Kundenteams starten am kommenden Wochenende (26. bis 28. Mai) in Oschersleben in die DTM-Saison 2023. Manthey EMA, Team75 Bernhard und Toksport WRT setzen je zwei der bis zu 416 kW (565 PS) starken 911 GT3 R der Generation 992 ein.

Insgesamt nehmen an den 16 Rennen 28 Starter teil. Jeweils zwei Sprintevents werden bei den acht Veranstaltungen bis zum Saisonfinale am Hockenheimring gestartet. Die GT3-Rennserie findet in diesem Jahr erstmals unter dem Dach des ADAC statt. Im Gegensatz zu anderen Meisterschaften nach dem weltweit gültigen FIA GT3-Reglement gilt in der DTM weiterhin: ein Auto, ein Fahrer. Porsche unterstützt seine Kundenteams Manthey EMA, Team75 Bernhard und Toksport WRT mit einem Teileservice, umfangreicher Beratung durch seine Performance-Ingenieure sowie dem Einsatz von Werkspiloten und Fahrern aus dem erweiterten Porsche-Kader.

Die Kundenteams und ihre Fahrer

„Wir gehen mit einer sehr interessanten Fahrerbesetzung in die DTM-Saison 2023“, freut sich Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R. „Unsere drei Partnerteams Manthey EMA, Team75 Bernhard und Toksport WRT verfügen alle über sehr viel Erfahrung und zählen zu den Schwergewichten der Szene. Bei ihren Piloten verfolgen sie dabei ganz unterschiedliche Herangehensweisen – von den ‚jungen Wilden’ bei Team75 Bernhard über das ‚Team Erfahrung’ bei Manthey EMA bis hin zur Kombination aus beiden Ansätzen bei Toksport WRT. Es wird spannend zu beobachten, welcher Ansatz sich letztlich als der erfolgversprechendste erweisen wird.“

Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R, 2023, Porsche AG
Sebastian Golz

Team75 Bernhard bestreitet 2023 bereits seine zweite komplette DTM-Saison. Mit Ayhancan Güven aus der Türkei und dem Deutschen Laurin Heinrich gehen dabei zwei ehemalige Porsche-Junioren für die Mannschaft des zweimaligen Le-Mans-Gesamtsiegers und heutigen Porsche-Markenbotschafters Timo Bernhard an den Start. Güven – unter anderem Porsche Mobil 1 Supercup-Vizemeister 2019 – absolvierte 2022 zudem bereits erste Gaststarts in der DTM. Heinrich gewann im vergangenen Jahr den Porsche Carrera Cup Deutschland.

Neueinsteiger Manthey EMA setzt auf eine DTM-erfahrene Fahrerpaarung. Thomas Preining stand im vergangenen Jahr noch in Diensten des Team75 Bernhard. Mit zwei Rennsiegen kämpfte der österreichische Werksfahrer bis zum Saisonfinale um den DTM-Titel. Sein Teamkollege ist der Norweger Dennis Olson, der 2022 am Steuer eines Porsche ebenfalls eine komplette DTM-Saison bestritten hat und dabei ein Rennen gewinnen konnte.

Team75 Bernhard

Porsche 911 GT3 R, Team75 Bernhard (#24), Ayhancan Güven (TR), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Team75 Bernhard (#24), Ayhancan Güven (TR)
Porsche 911 GT3 R, Team75 Bernhard (#75), Laurin Heinrich (D), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Team75 Bernhard (#75), Laurin Heinrich (D)

Auch Toksport WRT tritt erstmals in der DTM an und vertraut bei seinem deutschen Fahrerduo auf einen Mix aus Erfahrung und Jugend. Christian Engelhart kennt die DTM bereits von zwei Rennen aus dem Vorjahr. Er soll die Rolle des Mentors für den Youngster Tim Heinemann übernehmen, der mit der Empfehlung von zwei Titelgewinnen in der GT4-basierten DTM Trophy in die GT3-Serie aufsteigt.

Die DTM-Saison 2023

In diesem Jahr richtet erstmals der ADAC die DTM aus. Am generellen Format der populären Serie ändert sich dadurch nur wenig. Zum Einsatz kommen weiterhin Rennwagen nach dem FIA GT3-Reglement. Der Kalender umfasst wie gehabt acht Veranstaltungen mit je zwei Rennen pro Wochenende. Zwischen dem Auftakt am kommenden Wochenende in Oschersleben und dem traditionellen Saisonfinale in Hockenheim im Oktober tritt die Serie in Deutschland noch auf dem Norisring in Nürnberg, auf dem Nürburgring sowie auf dem Lausitz- und dem Sachsenring an. Hinzu kommen die Auslandsauftritte im niederländischen Zandvoort Ende Juni und im österreichischen Spielberg im September.

Manthey EMA

Porsche 911 GT3 R, Manthey EMA (#91), Thomas Preining (A), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Manthey EMA (#91), Thomas Preining (A)
Porsche 911 GT3 R, Manthey EMA (#90), Dennis Olsen (N), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Manthey EMA (#90), Dennis Olsen (N)

An jedem DTM-Wochenende stehen zwei Freie Trainings (45 bis 60 Minuten), zwei 20-minütige Qualifyings und zwei Wertungsläufe über jeweils 60 Minuten auf dem Programm. In jedem Rennen ist dabei ein Pflichtboxenstopp mit Reifenwechsel vorgeschrieben. 

Der ADAC schreibt für die DTM eine Fahrer-, Team- und Herstellerwertung aus. Für letztere werden pro Rennen die beiden bestplatzierten Fahrzeuge der einzelnen Marken berücksichtigt. Die Punkteverteilung erfolgt nach dem bewährten FIA-Schema (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). Die drei Erstplatzierten eines Qualifyings erhalten zudem Punkte für die Fahrerwertung – der Schnellste drei, der Drittschnellste noch einen Punkt. Nach dem gleichen Muster werden pro Rennen die drei schnellsten Pflichtboxenstopps für die „Pit Stop Challenge“ gewertet.

Toksport WRT

Porsche 911 GT3 R, Toksport WRT (#9), Tim Heinemann (D), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Toksport WRT (#9), Tim Heinemann (D)
Porsche 911 GT3 R, Toksport WRT (#99), Christian Engelhart (D), 2023, Porsche AG
Porsche 911 GT3 R, Toksport WRT (#99), Christian Engelhart (D)

In Deutschland können DTM-Fans alle Rennen auf dem Free-TV-Sender ProSieben live im Fernsehen verfolgen.

Das Reifenreglement als besondere Herausforderung

Für die DTM-Saison 2023 haben sich 14 Teams mit je zwei Piloten eingeschrieben. Unter den sechs vertretenen Marken stellt Porsche mit einem halben Dutzend genannten Neunelfer das grösste Fahrzeugkontingent. Für einen spannenden und offenen Wettbewerb bringt die bewährte, von der SRO Motorsport Group erarbeitete Balance of Performance (BoP) die verschiedenen Rennwagen-Modelle auf ein gemeinsames Leistungsniveau. Die DTM-Rennwagen gehen auf Einheitsreifen von Pirelli an den Start. Diese Kombination aus GT3-Fahrzeugen, SRO-BoP und Pirelli-Pneus ist bereits aus anderen Serien bekannt. 

„Während aber zum Beispiel in der GT World Challenge Europe Reifenwärmer erlaubt sind und in den ADAC GT Masters kein Reifenwechsel vorgeschrieben ist, dürfen die Reifen in der DTM nicht vorgewärmt werden“, hebt Sebastian Golz eine Reglement-Besonderheit hervor. „Zu Rennbeginn und nach dem Reifenwechsel müssen die Fahrer also die Reifen zunächst auf Temperatur und damit ins Performance-Fenster bringen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Antriebskonzepte der Fahrzeuge wird es interessant zu beobachten, wem das am besten gelingt. Reifen-Management und Boxenstoppstrategie spielen in der DTM auf jeden Fall eine wichtige Rolle.“

Penalty-Lap als neue Strafe bei minderschweren Vergehen

Eine Neuerung in der DTM stellt die sogenannte Penalty-Lap dar, die bereits aus den ADAC GT Masters bekannt ist. Neben den Durchfahrts- und Stop-and-Go-Strafen steht der Rennleitung damit eine weitere Sanktionsmöglichkeit bei weniger schweren Regelverstössen zur Verfügung. Bei ausgesprochener Penalty-Lap muss der betroffene Fahrer in der nächsten Runde die auf jeder Strecke extra eingerichtete und speziell gekennzeichnete Penalty-Zone mit einer maximalen Geschwindigkeit von 50 km/h durchfahren. Der dadurch zu erwartende Zeitverlust: rund fünf Sekunden. Um die nachfolgenden Teilnehmer entsprechend zu warnen, muss er dabei vor Strafantritt an einem fest definierten Punkt die Warnblinkanlage seines Rennwagens aktivieren.

Laurin Heinrich (D), Team75 Bernhard (#75), 2023, Porsche AG
Laurin Heinrich

Stimmen vor dem Rennen

Laurin Heinrich (Team75 Bernhard, Porsche 911 GT3 R #75): „Die Vorfreude auf mein Debüt-Wochenende in der DTM ist natürlich sehr, sehr gross. Dass diese Premiere dann auch noch in Oschersleben stattfindet, ist für mich noch einmal besonders – dort bin ich mein erstes Autorennen überhaupt gefahren, ausserdem konnte ich auf dieser Strecke vor zwei Jahren meinen ersten Sieg im Porsche Carrera Cup Deutschland feiern.“

Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91): „Endlich geht es wieder los. Das Finale der vergangenen Saison liegt inzwischen bereits sieben Monate zurück. Seitdem ist die Spannung kontinuierlich gestiegen. Weil die Rahmenbedingungen mit dem neuen Team schnell feststanden, konnten wir früh mit den Vorbereitungen beginnen. Ich denke, das zahlt sich aus. Mein Ziel für die Saison lautet, von Anfang an konstant zu sein und regelmässig zu punkten.“ 

Christian Engelhart (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #99): „Ich kann es kaum erwarten, mit Toksport WRT in die neue DTM-Saison zu starten. Wir treten zweifellos in einer Serie mit einem extrem hohen Leistungsniveau an. In den vergangenen Wochen haben wir hart gearbeitet und uns penibel vorbereitet. Jetzt geht es darum, alles auf den Punkt zu bringen. Ich mag die Strecke in Oschersleben und verbinde gute Erinnerungen mit ihr. 2020 sicherte ich mir in der Magdeburger Börde den Titel der ADAC GT Masters.“

Thomas Preining (A), Manthey EMA (#91), 2023, Porsche AG
Thomas Preining

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Freitag, 26. Mai
12:15 Uhr – 13:00 Uhr: Freies Training 1
16:15 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 27. Mai
09:15 Uhr – 09:25 Uhr: Zeittraining 1
13:30 Uhr – 14:30 Uhr: Rennen 1

Samstag, 28. Mai
09:35 Uhr – 09:55 Uhr: Zeittraining 2
13:30 Uhr – 14:30 Uhr: Rennen 2

Die Porsche Kundenteams der DTM 2023

Manthey EMA
#90 Dennis Olsen (Norwegen)
#91 Thomas Preining (Österreich)

Team75 Bernhard
#24 Ayhancan Güven (Türkei)
#75 Laurin Heinrich (Deutschland)

Toksport WRT
#9 Tim Heinemann (Deutschland)
#99 Christian Engelhart (Deutschland)

Der Kalender der DTM 2023 (je zwei Wertungsläufe)

26. – 28. Mai: Oschersleben (Deutschland)
23. – 25. Juni: Zandvoort (Niederlande)
7. – 9. Juli: Norisring (Deutschland)
4. – 6. August: Nürburgring (Deutschland)
18. – 20. August: Lausitzring (Deutschland)
8. – 10. September: Sachsenring (Deutschland)
22. – 24. September: Red Bull Ring (Österreich)
20. – 22. Oktober: Hockenheim (Deutschland) 

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