Zwei Monate lang habe ich im Rahmen meines Trainee-Programms von Porsche in Shanghai im Einkauf bei Porsche China gearbeitet. Im Folgenden, möchte ich euch und Ihnen von dieser spannenden, aufregenden Erfahrung berichten.
Zehn Absolventinnen und Absolventen, 12 Monate, unbegrenzte Erfahrungen: Das Porsche Trainee Programm
Seit 2014 lädt Porsche jedes Jahr zehn Absolventinnen und Absolventen ein, Teil der Porsche Familie zu werden. Während des einjährigen Trainee Programms lernen sie die Welt von Porsche kennen. Im letzten Jahr hatte ich das Glück, eine von ihnen zu sein. Während der 12 Monate durchläuft jeder Trainee verschiedene Abteilungen, darunter auch eine Station im Ausland. Die einzelnen Einsätze dauern in der Regel zwei bis drei Monate, je nach Art und Umfang des Projekts, das sie unterstützen. Neben den verschiedenen Projekten und Stationen im Ausland beinhaltet das Trainee Programm bei Porsche auch eine zweiwöchige Praxisphase am Fliessband, bei dem die Trainees verschiedene Produktionsschritte durchlaufen und die eigentliche Fertigung der Fahrzeuge hautnah kennenlernen. Darüber hinaus verbringt jeder Auszubildende ein bis zwei Wochen bei einem Porsche Händler, um zu sehen, wo und wie unsere Fahrzeuge verkauft werden.
Die einzelnen Einsätze sind auf die Interessen der Trainees zugeschnitten, darüber hinaus wird das Ausbildungsjahr durch Aus- und Weiterbildungen zu verschiedenen Themen ergänzt. Alle Trainee-Verträge bei Porsche sind unbefristet mit einer Übernahmegarantie in der jeweiligen Abteilung.
Meine persönliche Reise bei Porsche: Smart Mobility, Beschaffung und Controlling
Meine persönliche Reise bei Porsche begann im Oktober 2018 als Trainee im Smart Mobility Procurement. Während es bei der Beschaffung um alles geht, was von externen Lieferanten bezogen werden muss – seien es Räder, Reifen, Sitze oder Batterien sowie produktionsfremdes Material wie Dienstleistungen, Ausrüstung, Reisen und vieles mehr –, arbeite ich in einem Subteam, das sich um die Belange von Porsche Smart Mobility kümmert. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen habe ich beim Ausbau des Porsche Charging Service unterstützt, einem App-Service, der Kunden verfügbare Ladestationen in ihrer Nähe anzeigt. Gegen eine monatliche Grundgebühr kann auf diese Weise jede Kundin und jeder Kunde weltweit auf die rund 70.000 Ladestationen in den 12 Märkten zugreifen.
Meine nächste Station war das Controlling - ebenfalls im Bereich Smart Mobility. Während der zwei Monate erhielt ich Einblicke in die Abläufe im Controlling und war an der Berechnung der Business Cases der verschiedenen Smart Mobility Services beteiligt. Für mich war dies eine sehr interessante Zeit, die meinen Blick auf intelligente Mobilitätsdienste erweitert hat.
Ebenfalls Teil des Trainee Programms ist Teambuilding, dem zur Halbzeit des Programms eine Woche gewidmet wird. Gemeinsam mit einer Gruppe sehr talentierter Menschen reiste ich in die deutschen Alpen - zu Teamworkshops, Events “just for fun” und dem schönsten Bergblick. Der Kontrast zu meinem späteren Aufenthalt in China hätte nicht grösser sein können.
Von Spätzle bis Dumplings: Porsche China in Shanghai
Der spannendste Teil meines Trainee Programms erwartete mich weit weg von zu Hause, genauer gesagt auf halbem Weg um den Globus. Im Mai startete ich bei Porsche China in Shanghai, um in der Beschaffungsabteilung sowohl lokale als auch globale Beschaffungsprozesse im Bereich Logistik und Export, Laden sowie bei Event-Aktivitäten zu unterstützen.
Bezogen auf meine dortige Arbeit konnte ich mein bis dato erworbenes Fachwissen sehr gut einbringen, da ich an ähnlichen Projekten bereits in Deutschland gearbeitet hatte. Aber eine Sache, die sich völlig von dem unterschied, was ich gewohnt war, war die Arbeitskultur.
Respektvolle Arbeitskultur in China und eine (digitale) Infrastruktur – geschaffen für das effiziente Zusammenleben von Millionen Menschen
Hier sind Beziehungen und Respekt bei jeder Form der Zusammenarbeit sehr wichtig. Insbesondere bei der Zusammenarbeit mit neuen Lieferanten ist es sehr wichtig, eine gute Beziehung aufzubauen, bevor man über das Geschäftliche spricht.
Neben der Arbeitswelt gibt es auch im Alltag viele Unterschiede z.B. beim Transport: In Shanghai sind elektrische Autos bereits allgegenwärtig auf der Strasse und das U-Bahn-Netz ist beeindruckend gut ausgebaut. Bedenkt man, dass der öffentliche Nahverkehr täglich rund 26 Millionen Menschen bewegt, ist es für mich fast nicht zu glauben, dass sowohl U-Bahnen als auch Fernzüge immer pünktlich sind. Die meisten U-Bahn-Linien verkehren im Zwei-Minuten-Takt, die Hochgeschwindigkeitszüge sind pünktlich und mit ihrem WLAN- und Unterhaltungsangebot hochmodern. Man kann sich sogar während einer Zwischenstopps Essen von lokalen Restaurants direkt an das Gleis liefern lassen.
Ähnlich verhält es sich beim Zahlungsverkehr: digital, zuverlässig und effizient. Jeder bezahlt hier per App – entweder mit Alipay oder Wechatpay. Leider können beide Dienste nur mit einem chinesischen Bankkonto genutzt werden, das einem erst bei einem Aufenthalt von mehr als sechs Monaten zur Verfügung steht. Während also alle anderen jederzeit schnell und unkompliziert mit ihrem Smartphone zahlten, war ich die Einzige, die auf Portemonnaie und Bargeld in Restaurants, Supermärkten, Läden, Kiosks, in der Bäckerei oder anderswo angewiesen war.
Gegensatz der Kulturen – zwischen Megacitys und unberührter Natur, Innovationskraft und Traditionen
Schnell entdeckte ich, dass dieses Land – ich sollte wohl eher Region sagen, da es innerhalb der zwei Monate nur möglich war, einen Bruchteil von China zu sehen – viel zu bieten hat. Vom ersten Tag an war ich in jeder Hinsicht beeindruckt von der Grösse, der Entwicklung und Atmosphäre Shanghais. Auch wenn eine Megacity wie Shanghai zu Beginn recht überwältigend sein kann, habe ich sie lieben gelernt – die grosszügigen Menschen, die grelle, aber auch sehr traditionelle Kultur und die Natur. Neben den Städten bietet China wunderschöne Nationalparks und Bergblicke, die Filme wie Avatar inspirierten. Man könnte Monate damit verbringen, Land und Natur zu erkunden.
Aber es gibt auch Nachteile: Natürlich wollte ich alle meine Eindrücke und Bilder von der atemberaubenden Landschaft teilen und mit meinen Freunden und meiner Familie zu Hause in Kontakt bleiben. Das erwies sich jedoch als schwierig, da viele Websites und Apps wie Whatsapp und Google in China gesperrt sind. Für die meisten von uns, die in einer westlichen Welt aufwachsen, ist das schwer vorstellbar.
Danke, Porsche China, es war mir ein Vergnügen!
Ich bin mehr als dankbar für die Gelegenheit, in China gewesen zu sein, eine ganz andere Kultur kennengelernt und gesehen zu haben, wie Porsche in einem ausländischen Markt arbeitet. Ich verstehe die chinesische Kultur nun viel besser - und konnte meinen Sinn für verschiedene Arten zu arbeiten und zu leben schärfen. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass fremde kulturelle Eigenheiten, Traditionen oder Umgangsformen manchmal etwas überfordernd sein können, besonders am Anfang, da wir häufig nicht richtig wissen, damit umzugehen. Aber vor allem habe ich gelernt, dass man sich an Neues sehr schnell gewöhnen kann - und, dass es unvorhersehbare Möglichkeiten, Freundschaften, Erfahrungen und Erfolge eröffnet!
Vielen Dank an alle meine Kolleginnen und Kollegen von Porsche China in Shanghai, es war mir eine Freude!
Dieser Beitrag wurde vor dem Start des Porsche Newsroom Schweiz in Deutschland erstellt. Die genannten Verbrauchs- und Emissionsangaben richten sich daher nach dem Prüfverfahren NEFZ und wurden unverändert übernommen. Alle in der Schweiz gültigen Angaben nach WLTP-Messzyklus sind unter www.porsche.ch verfügbar.