Der Weg ist das Zwischenziel
Der schnellste Weg ist nicht immer der schönste. Mit etwas mehr Zeit wird bereits die Fahrt zum Porsche Museum in Stuttgart zum Erlebnis.
Ein Besuch im Porsche Museum in Stuttgart-Zuffenhausen ist ein Pflichttermin für Porsche-Fahrer, Enthusiasten und Technik-Fans. Direkt neben dem Werk, in dem jeder 911, der irgendwo auf der Welt unterwegs ist, vom Band gelaufen ist, wird die Geschichte der Sportwagenmarke auf 5.600 Quadratmetern und mit rund 95 wechselnden Fahrzeugen aus der Historie von Porsche erlebbar. Wer will, erreicht das Museum in Stuttgart-Zuffenhausen vom Grenzübergang in Thayngen aus in etwas mehr als 90 Minuten. Der schnellste Weg führt über die Autobahn 81 und ist damit zwar teilweise ohne Tempolimit und mit etwas Glück auch ohne viel Verkehr. Doch: Der schönste Weg ist das bei weitem nicht. Erst recht nicht mit der automobilen Ikone schlechthin: einem Porsche 911.
Turbostart im Verkehrshaus
Wir starten unsere Suche nach dem schönsten Weg zum Porsche Museum beim Verkehrshaus in Luzern. Dort thematisiert eine kleine Sonderausstellung noch bis Ende 2024 einen wichtigen Aspekt aus der Porsche-Geschichte: den turbo. Mit kleinem „t“ und grossem Effekt haucht der Turbolader den Sportwagen aus Zuffenhausen seit 1974 faszinierenden Nachdruck ein. Was mit dem 911 Turbo begann, griff über die Jahrzehnte auf weitere Modelle über. Und ist heute der Inbegriff für maximierte Performance und erstaunliche Effizienz. So steckt auch im 911 Carrera der jüngsten Baureihe ausgefeilte Turbotechnik im Heckmotor.
Luzern – Sempach – Kienberg
Der Dreiliter-Boxer mit sechs Zylindern und zwei Turboladern (911 Carrera: Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 10,7 – 10,1 l/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 244 – 230 g/km, CO₂-Klasse G , CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G ) hat auf den ersten Metern durch Luzern und die sanfte Landstrasse in Richtung Sempach Zeit, sich warmzulaufen, bevor wir bei einem Schweizer Meilenstein einen Fotostopp einlegen: dem Winkelried-Denkmal, das an die Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 erinnert. Vom Parkplatz aus hat der geneigte Betrachter einen weiten Ausblick über die grüne Ebene bis hin zur Grenze im Kanton Aargau.
Weiter führt die Route vorbei an Baldegger- und Hallwilersee in Richtung Aarau und von Erlinsbach hinauf auf den Kienberg. Auf der kurvenreichen kleinen Passstrasse wird klar, warum der 911 seit Jahrzehnten der Massstab unter den Sportwagen ist: Er meistert jede Biegung mit beeindruckender Präzision, und wie auf den sprichwörtlichen Schienen geht’s hinauf auf 550 Meter über Meer …
Kienberg – Laufenburg – Stein
… und auch wieder hinunter. Vom Kienberg ausgehend führt unser Weg nun via Frick nach Laufenburg. Die malerisch auf einer Halbinsel gelegene Altstadt bietet das ideale Ambiente für einen Kaffee zwischendurch, umgeben von historischen Gemäuern. Bauten, die dem Lauf der Zeit trotzen und mit unvergänglicher Schönheit glänzen. Eine Kulisse, in der sich eine Ikone wie der Porsche 911 natürlich besonders wohlfühlt.
Nach diesem kleinen Exkurs in die Geschichte passieren wir in Stein am Rhein die Grenze nach Deutschland, von wo aus wir die schier endlosen Kurvenstrecken durch den Schwarzwald unter die neuen Carrera-Exclusive-Design-Räder nehmen.
Stein – Wehr – „derWaldfrieden“
Ein erstes „Schwarzwald-Highlight“ wartet schon wenige Minuten nach dem Grenzübergang: der Abschnitt von Wehr hinauf nach Todtmoos durch das Wehratal. Die enge Strecke durch das dicht bewaldete Tal führt direkt an steilen Felsvorsprüngen entlang und verläuft so gut wie nie geradeaus. Die verlässliche Lenkung und die unerschütterliche Traktion dank dem auf der Hinterachse positionierten Motor machen den 911 hier zum Gerät der Wahl. Begleitet vom charakteristischen heiseren Bellen des Boxers – und untermalt vom leisen Säuseln der Turbolader, die in der jüngsten Generation für 394 PS und 450 Newtonmeter sorgen.
Nach den fordernden Kurvenkombinationen halten wir eine Mittagsrast für angebracht. Das Naturparkhotel „derWaldfrieden“ ist dafür perfekt geeignet. Ruhig und etwas abseits der Strasse gelegen, bietet das Haus hochklassige Gastronomie. Bei schönem Wetter werden auf der gemütlich beschatteten Terrasse Gerichte mit besonderem Augenmerk auf Regionalität serviert, was der Guide Michelin mit einem Bib Gourmand und einem grünen Stern würdigt. Auch Übernachtungen bietet der Familienbetrieb an.
„derWaldfrieden“ – Titisee – Schonach
Frisch gestärkt geht es auch nach dem Mittag kurvenreich weiter: über Bernau nach Titisee-Neustadt. Bei schönem Wetter lädt der Titisee zu einem erfrischenden Bad ein; oder aber man nutzt das reichhaltige Angebot des Kurortes für eine weitere Kaffeepause, bevor die Reise auf der Landstrasse 500 über Furtwangen und Schönwald weitergeht – und wir in Schonach einen Stopp zugunsten echter Schwarzwälder Kultur einlegen. Hier steht nämlich die „erste weltgrösste“ Kuckucksuhr. Von 1977 bis 1980 baute Uhrmacher Josef Dold an seiner überdimensionalen Uhr, die nicht nur ungefähr 50-mal grösser ist als eine herkömmliche Kuckucksuhr, sondern auch begehbar. Zu jeder vollen und halben Stunde zeigt sich der Kuckuck. So auch um 14.30 Uhr: Gewissermassen unser Signal zum Aufbruch, und so geht es weiter in Richtung Porsche Museum.
Schonach – Zimmern – Zuffenhausen
Auf der Landstrasse 33 geniessen wir noch einmal die für den Schwarzwald typischen Strecken mit langgezogenen Kurven, breiten und gut asphaltierten Strassen und immer wieder herrlichen Ausblicken.
In Zimmern bei Rottweil führt uns der letzte Abschnitt von rund einer Stunde auf die Autobahn 81. Hier kann der 911 die andere wichtige Facette seines Wesens unter Beweis stellen. Denn er ist bei weitem kein „One-Trick-Pony“, das nur auf kurvenreichen Passstrassen für adrenalingetränkte Begeisterung sorgt. Er beherrscht auch den soliden Geradeauslauf auf der Autobahn ohne Wenn und Aber. So gibt er sich auf den letzten Kilometern vor seiner Geburtsstätte als komfortabler Reisewagen mit genügend Stauraum für ein langes Wochenende zu zweit.
Schon von weit her sind die drei in Richtung Himmel ragenden weissen 911 zu erkennen. Seit 2015 stehen die drei gigantischen Metallträger mitten im Kreisverkehr als Blickfang vor dem Museum. Nachdem die Skulptur von Gerry Judah zunächst beim Festival of Speed für Aufsehen sorgte, wurde sie in Zuffenhausen heimisch. Zwölf Meter tief im Boden verankert und 24 Meter hoch. So ist auf den ersten Blick klar, dass der 911 hier zu Hause ist. Und wer ihn einmal auf der Strasse erleben will, aber (noch) keinen sein Eigen nennt: Porsche Drive Rental ermöglicht diesen Traum. Zum Beispiel direkt vom Museum in Zuffenhausen aus.
„So ist auf den ersten Blick klar, dass der 911 hier zu Hause ist.“
Skulptur von Gerry Judah
Verbrauchsangaben
911 Carrera
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10,7 – 10,1 l/100 km
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244 – 230 g/km
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G Klasse
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G Klasse