911 x 8

Im Lauf der Jahrzehnte wurde der 911 immer vielfältiger und aufregender. Gab es anfangs nur das Coupé, so gesellten sich bald weitere Karosserie- und Motorisierungsvarianten hinzu. Vieles, was bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren eingeführt wurde, hat bis heute Bestand, zum Beispiel die Targa- oder die RS-Modelle – ein Beleg für die beispiellose Kontinuität des Elfers. 60 Jahre 911, acht Modellgenerationen: eine Auswahl der wichtigsten Derivate.

   

Geburt einer Ikone

1963 wird ein komplett neu konstruierter Porsche-Sportwagen – zunächst als 901 – auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt vorgestellt. 1964 kommt er als 911 (Bild) auf den Markt. Der Beginn einer beispiellosen Erfolgsstory in der Automobilgeschichte. 1965 feiert der „Targa“ auf der IAA Premiere. Was als eine Art Sicherheitscabriolet gedacht war, um die Zulassungsbestimmungen in den USA zu erfüllen, entwickelt sich zum Erfolg – und zum nächsten Markenzeichen des 911. 1972 folgt der in der Sportversion 960 Kilogramm leichte 911 Carrera RS 2.7 mit dem „Entenbürzel“. Das limitierte Modell mit 154 kW (210 PS) starkem Sechszylinder fährt bis zu 245 km/h schnell.

Der Dauerbrenner

1974 setzt Porsche erstmals in einem Serienfahrzeug die Turboaufladung zur Leistungs- und Effizienzsteigerung ein. Die Vorstellung des Turbo-Coupés mit 3-Liter-Motor und 191 kW (260 PS) (Bild) gerät zur Weltsensation. Die Turbos werden auch in den künftigen Generationen die jeweiligen Spitzenmodelle sein. 1982 wird auf dem Genfer Automobilsalon mit dem 911 SC Cabriolet erstmals wieder eine komplett geöffnete Variante mit Stoffdach vorgestellt. Der Targa wird weiterhin angeboten. 1989 hält eine Speedster-Variante im Turbolook Einzug, die sich direkt auf die Tradition der 356 Speedster der 1950er-Jahre bezieht. Angetrieben wird das Modell vom 170 kW (231 PS) starken Aggregat des Carrera 3.2. Wahlweise ist der Speedster in Exportmärkten auch mit schmaler Karosserie lieferbar.

Klassische Moderne

1989 zum 25-jährigen Jubiläum des Elfers läutet der im November 1988 präsentierte Porsche 911 Carrera 4 mit Allradantrieb eine neue Generation ein. Eine technische Innovation, die sich im Rallyesport bewährt hat. Die Fahreigenschaften des Heckmotor-Sportwagens erreichen neue Dimensionen. ABS, Servolenkung und (ab 1991) Airbags werden Teil der Serienausstattung. 1992 kehrt mit dem Carrera RS als „Lightweight“-Ausführung die RS-Variante zurück. Vorgestellt wird das Modell auf der Auto-Show in Birmingham. Für Kunden in den USA wird ab 1993 der RS America angeboten. 1993 entstehen rund 100 Exemplare des 911 Carrera RS 3.8 (Bild) für Einsätze bei GT-Rennen. Die Leichtbaukarosserie im Turbolook zeichnet sich durch einen zweiflügeligen, verstellbaren Heckspoiler aus.

Der letzte Luftgekühlte

1993 wird die Generation 993 auf der Frankfurter IAA vorgestellt. 1995 feiert der Turbo mit seinem 3,6-Liter-Biturbomotor, Allradantrieb und Sechsganggetriebe Premiere. Im selben Jahr wird mit dem turbogeladenen 911 GT2 erstmals ein GT-Modell für Rennsporteinsätze vorgestellt. 1995 debütiert der Targa (Bild) auf der IAA – statt mit Bügel mit einem großen Glasschiebedach, das sich im offenen Zustand nach hinten unter die Heckscheibe schiebt.

Der Revolutionär

1997 folgt eine historische Zäsur: Porsche präsentiert mit der fünften 911-Generation erstmals ein Modell mit wassergekühltem Motor. Der 996 wird diesbezüglich zum Vorbild aller weiteren Generationen und ist als Coupé sowie Cabriolet (Bild) erhältlich. 1999 wird auf dem Genfer Automobilsalon der 911 GT3 als Nachfolger des 911 Carrera RS vorgestellt. 2001 wird der neu vorgestellte GT2 zum bis dahin stärksten Elfer aller Zeiten. Sein Biturbomotor leistet 340 kW (462 PS), im Gegensatz zum Turbo-Modell verfügt der GT2 nur über Hinterradantrieb. Der serienmäßige Wegfall von Klimaanlage, Radio und weiteren Komfort-Features sowie der Einbau von leichten Sportsitzen sorgt für den gewünschten Gewichtsverlust beim Renneinsatz.

Der GTS kehrt zurück

2004 wird die Generation 997 vorgestellt. 2009 feiert der Sport Classic Premiere. Ein Jahr später geht er als eines der begehrtesten Sondermodelle der Geschichte in den Verkauf. Der auf 250 Exemplare limitierte 911 erhält ein festes Doppelkuppel-Dach, der Heckspoiler erinnert an den „Entenbürzel“ des 911 Carrera RS 2.7. 2010 wird der Carrera GTS in die 911-Modellreihe eingeführt. Dieser ist mit hinten verbreiterter Karosserie als Coupé sowie als Cabriolet erhältlich und leistet 300 kW (408 PS). Die GTS-Modelle werden zu einem Erfolg und sind heute in fast allen Porsche-Baureihen erhältlich. 2011 markiert der 911 GT3 RS 4.0 (Bild) die Krönung der Generation 997. Mit 368 kW (500 PS) ist er der bis dahin stärkste 911 mit Saugmotor. Trotz rennsporttauglicher Ausstattung ist er für den Straßenverkehr zugelassen.

Performance und Effizienz

2013 wird anlässlich des 50. Jubiläums des 911 ein Sondermodell aufgelegt. Interieur und Exterieur zitieren die frühen Elfer, die Modellbezeichnung am Heck ist um eine rote „50“ ergänzt. 2014 präsentiert Porsche auf der Detroit Motor Show den neuen 911 Targa (Bild) mit einer innovativen Dachkonstruktion, die den klassischen Targa-Bügel neu aufgreift. 2015 werden der 911 Carrera und 911 Carrera S erstmals mit Turbo- statt Saugmotor ausgeliefert, was vor allem der Durchzugskraft und Effizienz zugutekommt. 2017 belebt Porsche mit dem 911 Carrera T die puristische Elfer-Variante neu. Er verfolgt das Konzept einer gewichtsreduzierten, dafür aber besonders sportlichen Ausstattung. Das „T“ steht für „Touring“ und hat seinen Ursprung in der Homologation des 911 T als Tourenwagen im Jahr 1968.

Maximale Vielfalt

2018 feiert Porsche die Premiere der neuen Generation auf der LA Auto Show – und die 911-Vielfalt wird größer als je zuvor. Nach und nach werden Coupé, Cabriolet und Targa eingeführt, in verschiedenen Varianten als S-, T- oder GTS-Modelle. 2020 präsentiert Porsche mit dem 911 Targa 4S Heritage Design Edition das erste von vier geplanten Sammlerstücken. Es basiert auf dem 911 Targa 4S mit 331 kW (450 PS; 911 Targa 4S (2023): Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,1 – 10,4 l/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 252 – 236 g/km, CO₂-Klasse G ) starkem Biturbomotor. Im Interieur und Exterieur finden sich Anklänge an das Aussehen von Fahrzeugen der 1950er-Jahre. 2022 beschreitet Porsche mit dem 911 Dakar (Bild) völlig neue Wege. Das limitierte Sondermodell vereint einen High-Performance-Sportwagen mit der Geländetauglichkeit eines SUV. 2023 präsentiert Porsche zum Jubiläum den 911 S/T. Angetrieben wird der puristische Leichtbau-Elfer vom Motor des GT3 RS. Den Kühlergrill ziert eine Plakette mit dem Logo: „60 Jahre 911“.

Thomas Ammann
Thomas Ammann

Verbrauchsangaben

911 Dakar

WLTP*
  • 11,3 l/100 km
  • 256 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 Dakar

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,3 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 256 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

911 GT3 RS

WLTP*
  • 13,2 l/100 km
  • 299 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 GT3 RS

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,2 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 299 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

911 S/T

WLTP*
  • 13,8 l/100 km
  • 313 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 S/T

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,8 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 313 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G