Laptime: 1:48,31 Min.

Beim ersten internationalen Autorennen in China dominiert Porsche – nicht nur im Qualifying.

  

Hier den Artikel anhören


Der 13. November 1994 ist für den Motorsport ein besonderes Datum. An diesem Tag findet in China das erste internationale Autorennen statt – eine Sensation. Denn zu dieser Zeit strebt die kommunistische Regierung noch nach globaler Anerkennung. Spektakuläre Autorennen sollen dabei helfen. Nicht in Peking oder Shanghai, sondern in Zhuhai am südchinesischen Meer findet dieser historische Lauf statt. Der einstige Fischerort hat sich in den 1980er-Jahren als Sonderwirtschaftszone zu einer Millionenstadt entwickelt.

Die bei den Fans beliebte Serie Internationaler GT-Langstreckenrennen – nach ihren Initiatoren Jürgen Barth, Patrick Peter und Stéphane Ratel auch BPR-Serie genannt – trägt dort ihr Saisonfinale aus. Auf dem Straßenkurs hat das Fahrerfeld aus Profis und Privatiers vor allem mit mächtigen Bodenwellen und eng stehenden Begrenzungsmauern zu kämpfen.

Das französische Team von Larbre Compétition geht mit einem besonderen Fahrzeug an den Start: einem Porsche 911 Turbo S Le Mans GT, der im Jahr zuvor unter anderem in Sebring und Le Mans vom Porsche-Werksteam mit den Fahrern Hans-Joachim Stuck, Walter Röhrl und Hurley Haywood eingesetzt worden ist. In Zhuhai wird das Fahrzeug von drei erfahrenen Franzosen pilotiert: Jean-Pierre Jarier (48) als gesetzter Fahrer sowie Bob Wollek (51) und Jacques Laffite (50). Im Qualifying holt Jarier mit einer Bestzeit von 1:48,31 Minuten die Pole Position. 

Mit fliegendem Start gehen die 23 Wagen – darunter zwölf Porsche – in das 93 Runden dauernde Rennen. Startfahrer Wollek verteidigt die Führung. Kurz vor Rennhalbzeit übernimmt Jarier, der drei Runden vor dem Ende an Laffite übergibt: „Frère Jacques“ pilotiert den Wagen sicher zum vierten Sieg im vierten Rennen.

12.11.1994

Qualifying – 3 Stunden von Zhuhai
Zhuhai Street Circuit, China 
Jean-Pierre Jarier / Jacques Laffite / Bob Wollek 
4,200 Kilometer Streckenlänge 
Porsche 911 Turbo S Le Mans GT

Franz Ponder
Franz Ponder