Aussichtsreich
Porsche Deutschland: Das Beste kommt zum Schluss, heißt es. Bei uns ist es „das Höchste“. Die letzte Etappe der #Porscheontour2018 führt auf die Zugspitze, wo unsere Jahrestour von Nord nach Süd endet. Unterwegs treffen wir auf Sterne, Tech-Visionäre und die Porsche Museumstechniker. Aus- und Rückblicke aus 2.962 Metern Höhe.
#Porscheontour2018 – fünfte und letzte Etappe
Verbrauchsangaben
911 Targa 4 GTS
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km)
innerorts: 13,3
außerorts: 7,6
kombiniert: 9,7
CO2-Emissionen kombiniert: 220 g/km (Stand 11/2018)
Dem Kameramann ist ein wenig schwummrig zumute. Rund 2.000 Höhenmeter überwindet die neue Seilbahn zur Zugspitze – in nur rund zehn Minuten. Die Gondel ist fast komplett verglast, auch unten am Boden gibt ein Fenster den Blick frei. Die bayerische Postkartenidylle rauscht nur so vorbei.
Der Eibsee unten an der Talstation wird ganz schnell immer kleiner, die Hänge nach oben hin immer kahler und wilder, oberhalb der Baumgrenze ist nur noch Fels zu sehen. Wer keine Höhenangst hat, für den ist diese Fahrt zur Bergstation auf 2.943 Metern ein Hochgenuss. Der Kameramann, nicht ganz schwindelfrei, schaut lieber weg und prüft sein Equipment.
Derweil gibt es andere Möglichkeiten als die Seilbahn, um auf die Zugspitze zu gelangen – etwa die Zahnradbahn. Und man trifft hier auch ambitionierte Wanderer, die zu Fuß den Gipfel erobern möchten, mit einer Übernachtung unterwegs auf der Reintalangerhütte oder der Knorrhütte.
Diese Aussicht! Wenn der Himmel aufreißt, bietet sich nach allen Seiten der Gipfelplattform ein grandioser Fernblick auf mehr als 400 Berge in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Ja, der Trip zum höchstgelegenen Aussichtspunkt dieses Landes lohnt sich – im Sommer wie im Winter, wenn das Zugspitzmassiv von Mitte November an den Skifahrern, Snowboardern und Rodlern gehört.
Es ist schön, hier oben in der bereits merklich dünneren Luft in der Sonne zu sitzen und auf der Terrasse des neuen Gipfelrestaurants Panorama 2962 – Motto: „Das Beste aus vier Ländern“ – Spezialitäten zu schlemmen oder vor der mit Holzschindeln verkleideten Alpenvereinshütte Münchner Haus ein Haferl heiße Schokolade mit Sahne und „die höchste Rostbratwurst Deutschlands in der Semmel“ zu genießen. Irgendwie schmeckt alles besser als im Tal.
Die Nacht davor haben wir im Kranzbach verbracht. „Das Kranzbach“ heißt es ganz genau, ein Fünfsternehotel und Spa in Klais – und tatsächlich ist der ehemalige Landsitz einer britischen Adeligen am Fuß der Zugspitze ein Hideaway, das diese Bezeichnung verdient.
Die Wiesen des weitläufigen Anwesens sind naturbelassen, man residiert inmitten und mit der Natur, spürt die Energie dieser urwüchsigen Landschaft. Grün, soweit das Auge reicht, mit freier Sicht auf das Wettersteinmassiv. Wir schlafen tief und fest wie ein Stein. Auch unser silberfarbener Targa 4 GTS ruht, er macht sich blendend in der langgezogenen Auffahrt zum Haupthaus und erntet bewundernde Blicke der anderen Hotelgäste.
Rückblende: Gestartet zur fünften und letzten Etappe unserer #Porscheontour2018 sind wir in Frankfurt am Main. In der Finanz- und Messestadt mit der markanten Skyline hatten wir uns bei der vierten Etappe in der Kunstszene im aufstrebenden Bahnhofsviertel umgesehen. Jetzt erwarten uns neue Blickwinkel im technisch-wissenschaftlichen Bereich.
Wir geben Gas in Richtung Süden. Der Targa 4 GTS, ein Modell mit Handschaltung, stellt gewisse Ansprüche an das Können des Fahrers. Sieben Gänge gilt es zu sortieren und zu dirigieren, im Sport-Modus sorgt ein Schaltassistent für besonders softe Übergänge.
„Das feine Ansprechen von Federung und Dämpfung führt dazu, dass der Targa auf der Straße zu kleben scheint“, hieß es bei dessen Einführung in einem Fachmagazin, „es gibt drei Bereiche, in denen der 911 noch immer eine machtvolle Demonstration des Möglichen ist: Fahrwerk, Bremsen und Antrieb sind herausragend.“ Jawohl, das kann man ohne Abstriche unterschreiben. Einmal auf den Geschmack dieser Form manuell gesteuerten Unterwegsseins gekommen, möchte man sie nicht mehr missen. Eine Sänfte ist der Targa durch die stramme Fahrwerksabstimmung nicht und soll er auch gar nicht sein – entsprechend unmittelbar und sportlich ist das Fahrvergnügen. Ein Porsche für Kenner also.
Auf dem Weg gen Bayern machen wir zunächst Halt in Heidelberg, der Unistadt mit mediterranem Flair. Wir bewegen uns weg von den Touristenströmen in der Altstadt und besuchen im Technologiepark das Start-up HD Vision Systems. Vier Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben sich zusammengetan mit dem Ziel, „Robotern das Sehen beizubringen“, wie es Christoph Garbe, Mitgründer und Diplom-Physiker, formuliert. „High Dimensional Vision Systems“, so der komplette Name, beschäftigt sich mit dem für die Industrie 4.0 interessanten Thema Lichtfelderkennung.
Garbe und seine drei Mitstreiter Benedikt Karolus, Wolfgang Mischler und Sven Wanner haben dazu den 3D-Scanner „LumiScan“ entwickelt. Das „LumiScan“-Mehrkamerasystem mit einem speziellen Algorithmus erkennt außer der Form eines Objekts gleichzeitig dessen Oberflächeneigenschaften wie Farbe oder Glanz – aber auch Mängel wie etwa Kratzer im Autolack. In einer industriellen Produktionslinie kann so ein Roboter zum einen das richtige Bauteil finden und greifen, zum anderen „sieht“ er, ob es den Qualitätsanforderungen entspricht. „Wir arbeiten bereits mit der Automobilindustrie zusammen“, sagt Benedikt Karolus, „und wir waren auch schon bei ‚Startup Autobahn’ aktiv.“ An dieser Innovationsplattform, die Start-ups mit großen Unternehmen zusammenbringt, ist auch Porsche beteiligt.
Nun ist „LumiScan“ marktreif und wurde kürzlich auf der „Vision“, Fachmesse für Bildverarbeitung in Stuttgart, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im September bekam das bereits mehrfach ausgezeichnete Start-up den CyberChampions Award 2018. Neue Sichtweisen zahlen sich also aus.
Apropos Sehen: Die Sicht auf Sterne, Galaxien und Planeten ist Thema im „Haus der Astronomie“ in Heidelberg. Wir entdecken das spektakuläre Gebäude mit seinen spiralförmigen „Armen“ direkt neben dem Campus des Max-Planck-Instituts für Astronomie eher zufällig auf dem Weg zur Aussichtsplattform Königstuhl. Für Menschen mit einem Faible für Astronomie werden hier Vorträge geboten wie „Faszination Astronomie“ oder „Science meets Fiction: Odysee im Weltraum“. Das 568 Meter hohe Plateau des Königstuhls, höchster Berg des Kleinen Odenwalds, kann es zwar bei Weitem nicht mit der Zugspitze aufnehmen, beeindruckend ist die Aussicht hier trotzdem. Der Blick reicht weit über das Neckartal.
Von dort oben brechen wir auf zum Porsche Museum in Stuttgart, unserer letzten Station vor der Zugspitze. Wir dürfen mit unserem Targa 4 GTS sogar in die „gläserne“ Museumswerkstatt – und werden ganz ehrfürchtig. Die Spezialisten, die sich hier mit Hingabe und großem Fachwissen der Restaurierung, Wartung und Pflege der historischen Porsche-Renn- und Sportwagen aus der Museumssammlung widmen, haben alle Hände voll zu tun. „Es gibt rund 3.000 Fahrzeugbewegungen im Jahr“, erläutert Museumstechniker Walter Layer, und wendet sich wieder einem cremefarbenen 356 Roadster zu, den er für einen Messeauftritt fit macht. Die Porsche-Young- und Oldtimer sind also nicht nur als Exponate im Museum zu sehen, sondern werden bei zahlreichen Events und Rallyes im In- und Ausland eingesetzt und bewegt. Weiter geht’s!
Mit diesen neu gewonnen Ein- und Aussichten machen wir uns nun auf zur Zugspitze, der Krönung und – wie eingangs erwähnt – dem spektakulären Endpunkt unserer fünften und letzten Etappe der #Porscheontour2018. Der Kameramann hat die Seilbahnfahrt übrigens gut überstanden, seine Aufnahmen für das Roadmovie sind sehr schön geworden.
Wir bedanken uns bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie uns begleitet haben, und möchten Ihnen dieses einmalige Langzeit-Fahrerlebnis vom Norden bis ganz in den Süden Deutschlands wärmstens zum Nachfahren ans Herz legen. Ein phänomenaler Roadtrip, Sie werden sehen!
LINKS UND TIPPS
HD Vision Systems GmbH, Heidelberg
HD Vision Systems GmbH – „High Dimensional Vision Systems“ – ist ein Start-up in Heidelberg. Es wurde 2017 gegründet von vier Absolventen der Universität Heidelberg mit dem Ziel, den Forschungsschwerpunkt „lichtfeldbasierte Bildgebung“ zu einer Industrie-4.0-Anwendung weiterzuentwickeln. Erstes Ergebnis ist der „LumiScan“, mit dessen Sensortechnologie Objekte sehr präzise vermessen werden können. „Wir bringen Robotern das Sehen bei“, so Mitgründer Christoph Garbe – das umschreibt es treffend.
www.lumiscan.de
Königstuhl, Heidelberg
Auch Heidelberg hat einen höchsten Berg: den Königstuhl. Der kann zwar mit seinen 568 Metern mit der Zugspitze bei weitem nicht mithalten, bietet jedoch eine tolle Aussicht auf Heidelberg und das Neckartal. Es gibt drei Wege nach oben: eine steile Treppe vom Heidelberger Schloss aus, auch „Himmelsleiter“ genannt, eine Bergbahn – und ein gewundenes Sträßchen mit etwas ramponiertem Belag, sehr schön zu fahren.
www.bergbahn-heidelberg.de/koenigstuhl
Haus der Astronomie, Heidelberg
Die dunkle Seite des Universums, die Entstehung von Planeten und Sternen: Das sind Themen des Max-Planck-Instituts für Astronomie auf dem Königstuhl in Heidelberg. In direkter Nachbarschaft befinden sich auch die Landessternwarte und das schneeweiße „Haus der Astronomie“. Die Architekten Bernhardt + Partner legten bei der Gestaltung dieses Zentrums für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit besonderen Wert auf die „fünfte Fassade“: Die Dächer über dem Auditorium und auf den beiden Spiralarmen sind begrünt, von oben betrachtet sieht das Gebäude aus wie eine Spiralgalaxie, zu sehen auf der Website.
www.haus-der-astronomie.de/
www.mpia.de
Schilling Roofbar, Heidelberg
„Drink, Dine, Dance“: Das hört sich nach einem vernünftigen Konzept an, und es wird auch genauso umgesetzt. Einer der schönsten Plätze über den Dächern von Heidelberg zum Chillen. Hier kann man bei Cocktails und Sushi wunderbar Sonnenuntergänge beobachten. Und dabei Musik hören, wechselnde DJs legen auf. Ideal für Afterwork oder auch später. Neben der Stadtbücherei Heidelberg, montags geschlossen.
https://schillingroofbar.com
Porsche Museumswerkstatt, Stuttgart
Hier legen Spezialisten Hand an die wertvollen historischen Fahrzeuge des Porsche Museums – und die Besucher können dabei durch eine gläserne Wand zusehen. Die Porsche-Old- und Youngtimer werden in der Werkstatt gewartet und auf ihre internationalen Einsätze bei Messen, automobilen Events und Rallyes vorbereitet.
www.porsche.com/museum/de/werkstatt
www.porsche.de/museum
Wellnesshotel Das Kranzbach, Klais
Dieses Fünfsternehotel und Spa in Klais unweit von Garmisch-Partenkirchen steht an einem magischen Ort. Um den vor mehr als hundert Jahren von einer britischen Adeligen erbauten Landsitz gruppieren sich auf naturbelassenen Wiesen moderne Anbauten sowie der Restaurant-Trakt mit gehobener Küche und ein ausgedehnter Wellnessbereich mit Pool-Landschaft. Hier kann man inmitten einer intakten grünen Oase mit Blick auf Berglandschaft und Wälder abschalten, neue Kräfte tanken – und in der Stille wunderbar schlafen.
www.daskranzbach.de
Zugspitze, bei Garmisch-Partenkirchen
Mit 2.962 Metern höchster Berg Deutschlands und höchster Gipfel des Wettersteingebirges. Über den Westgipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Bei schönem Wetter ein atemberaubender 360-Grad-Blick auf die Bergwelt mit Alpengipfeln aus vier Ländern. Ein Erlebnis für sich ist die Fahrt mit der im Dezember 2017 eröffneten neuen Seilbahn vom Eibsee aus. Die beiden Großraumkabinen bieten für je 120 Personen Platz. Im Moment nach einem Schaden außer Betrieb; soll aber schon bald wieder laufen. Oben gibt es unter anderem das neue Restaurant „Panorama 2962“. Wer sich traut, kann über einen Mini-Klettersteig zum Gipfelkreuz hochkraxeln (festes Schuhwerk!).
https://zugspitze.de
INFO
Ein Roadmovie zu dieser Geschichte und eine Online-Bildergalerie gibt es unter www.porsche.de/backstage